7.3 Fazit
Aus der vorliegenden Arbeit kann ich die folgenden drei Erkenntnisse und erste Gedanken zur konkreten Umsetzung als Ausgangslage für die praktische Arbeit weiterverwenden: Die Kommunikationshilfsmittel müssen vollständig in den Alltag der Klienten integriert werden. Um den Umgang mit dem Kommunikationshilfsmittel und dessen Bedeutung zu erlernen, muss das Umfeld dessen Benutzung vorzeigen und aktiv bei dessen Benutzung mitmachen. Daniela Heer sagt hierzu im Interview: «Ganz wichtig ist, dass die Anwendung des Hilfsmittels gemeinsam erarbeitet wird. Es ist nicht möglich, ein Hilfsmittel dem Kind hinzustellen und zu sagen, «So jetzt kannst Du sprechen!». Die Anwendung eines Hilfsmittels gemeinsam zu erarbeiten, sehe ich als grosse Herausforderung. Es ist zu befürchten, dass die Anwendenden den Nutzen eines Hilfsmittels nicht erkennen und den Umgang, wie und wann das Hilfsmittels verwenden werden kann, nicht oder nur unzureichend erlernen. Um das Vorzeigen, Erklären und gemeinsame Erarbeiten zu erleichtern, wäre zum Beispiel ein visuelles Erklärungshandbuch sowohl für das Betreuungspersonal als auch für die Betroffenen hilfreich. In diesem Erklärungshandbuch könnte aufgezeigt werden, wie und wo ein Hilfsmittel angewendet werden kann. Das Kommunikationshilfsmittel muss individuell an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Klientinnen und Klienten angepasst werden. Die Möglichkeit zur individuellen Anpassung bereits bei der Entwicklung resp. Herstellung eines Hilfsmittels zu berücksichtigen, erachte ich zwar als schwierig. Ein modulares Hilfsmittel mit festen Bestandteilen und der Möglichkeit zur Erweiterung oder Vereinfachung könnte eine geeignete Umsetzungsmöglichkeit sein. Im Rahmen eines Workshops können dann die allgemeinen Bedürfnisse und häufige Interessen der Anwendenden eruiert werden. Kommunikation ist ein Grundbedürfnis und muss allen Menschen ermöglicht werden. Es ist wichtig, dass kommuniziert wird, egal wo und wie. Ich denke auch, dass Freude und Spass an der Kommunikation wichtige Aspekte sind. Bei der Recherche meiner Arbeit habe ich festgestellt, dass der Fokus häufig und stark auf einzelne Kommunikationshilfsmittel, wie zum Beispiel auf Piktogramme, gelegt wird. Ich denke aber, dass in der Kommunikation Kreativität und Flexibilität nicht vernachlässigt werden dürfen. Auf meine Frage, ob eine Alltagssituation existiere, für welche ein Hilfsmittel fehlt oder für die eine Ergänzung eines existierenden Hilfsmittels nötig wäre, erhielt ich unter anderem zur Antwort, dass die Unterstützte Kommunikation häufig von einem Gerät abhängig sei. Und dass diese Orientierung an einem Gerät und die daraus entstehende, fehlende Flexibilität im Alltag manchmal Schwierigkeiten macht. Eine Umsetzungsmöglichkeit könnte ein Spiel sein. Ein Spiel kann eine Grundlage für einen Dialog und somit für Kommunikation darstellen.
AUSBLICK PRAXIS
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