6.2 Ausgangslage
In der Umfrage wandte ich mich an Betreuerinnen und Betreuer aus fünf verschiedenen Institutionen. Die Umfrage war anonym und ich unterschied nicht zwischen Kindern und Erwachsenen, da für Kinder und Erwachsene meist dieselben Kommunikationshilfen eingesetzt werden. Für jedes Hilfsmittel für die Unterstützte Kommunikation, welches in der Institution verwendet wird, mussten Fragen beantwortet werden, wobei die möglichen Antworten vorgegeben waren. Allen betreuten Menschen war gemeinsam, dass sie eine kognitive oder mehrfache Beeinträchtigung haben. Insgesamt wurden 35 von 57 in fünf Institutionen verteilten Fragebogen ausgefüllt. Gesamthaft wurden zu 68 Hilfsmittel Fragen beantwortet. Für jeden Mensch mit einer kognitiven oder mehrfachen Beeinträchtigung wurden somit durchschnittlich zwei Hilfsmittel angegeben. Die tiefe Rücklaufquote hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Ich erhoffte mir eine höhere Rücklaufquote, da ich einerseits in zwei Institutionen die Fragebogen persönlich vorbeibrachte und andererseits zu vier Institutionen einen persönlichen Bezug habe. Als möglichen Grund für die tiefe Rücklaufquote sehe ich den grossen Zeitaufwand, der erforderlich war, um den Fragebogen mit seinen vielen Fragen auszufüllen. Aufgrund der tiefen Rücklaufquote erachte ich die Umfrage als nicht abschliessend repräsentativ. Zudem erwiesen sich einige der Fragen im Nachhinein aufgrund eines fehlenden Bezugs zur Forschungsfrage als für die Auswertung nicht ausreichend relevant. Dennoch zeigt die Umfrage Tendenzen auf. Setzt man die Ergebnisse der Umfrage zudem in Kontext mit den Ergebnissen der Recherche und mit den Kernaussagen der Interviews, können trotzdem Gemeinsamkeiten abgeleitet werden. Positiv zu erwähnen ist hingegen das grosse Interesse einzelner Betreuerinnen und Betreuer an der vorliegenden Arbeit. In zwei Institutionen war es ferner möglich, die Fragebogen persönlich vorbeizubringen und wieder abzuholen, was Raum für interessante Gespräche bot. Bei diesen informellen Besuchen konnte ich auch erkennen, dass fast alle Bewohnerinnen und Bewohner der Institutionen über einen Wochenplan mit Fotos oder Piktogrammen verfügen, welche sich meist in deren Zimmer befanden. Dass der Teilbereich «Einfache, unterstützende Kommunikationshilfsmittel» in meiner Umfrage häufig nicht ausgefüllt wurde führe ich auf die Omnipräsenz und somit auf die Selbstverständlichkeit dieser Wochenpläne zurück. Beim Ausfüllen der Umfrage wurde möglicherweise mehr Wert auf die komplexeren Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation gelegt.
UMFRAGE
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