Missions-Taube 1907

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Die

Missions -Tauke.

iſt not” zugrunde legte, und verlas die Hau8ordnung. Unter weld) ganz andern Gefühlen als im leßten Jahre wurde der Unterridjt wieder aufgenommen! Sit es doch das erſte Mal, daß das Smmanuel-College in einem Heim fic) befindet, das es fein eigen nennen kann. Lehrer und Schüler brauchen niht mehr über enge Räumlichkeiten, ſ<hle<tes Licht, jdledjte Ventilation und dergleihen mehr zu klagen, fo daß alles einen viel geordneteren Anfang nehmen konnte als in früheren Fahren. Den vier Profeſſoren ſteht in dieſem Jahre Student Walter Baumhöfener aus Young America, Minn., beim Unterricht zur Seite, welder der Miſ-

dem College in Verbindung ſtehende Gemeindeſchule genommen. Mit etwa 25 Kindern wurde am 9. September angefangen, und jest find es 117 Kinder, fo daß die Seminariſten ihr Klaſſenzimmer aufgeben und für ein zweites Schulzimmer einräumen mußten. Trogdem ſind beide Schulzimmer gedrängt voll. Jn der Oberklaſſe unterrichtet der in unſerm College ausgebildete Lehrer Frank Alſton und in der Unterklaſſe Student Willie Hill. Seit der Eröffnung ijt aud) unſer Waſſerwerk im Gang. Mittels eines eleftrijdjen Motors wird das Waſſer aus dem Brunnen hinauf in einen Behälter gepumpt und von dort aus ins Gebäude und in die Wohnung des Direktors geleitet. Unſere kleine Bibliothek, für die im College ein ſ<hönes Zimmer eingeridjtet worden iſt, beſteht ſo weit nur aus 175 Banden. Wer ſchenkt mehr Bücher ? M. L. —_

Oe

Nachrichten aus New Orleans.

Prof. J. Müller, am Luther-College in New Orleans,

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fion das Opfer bringt und ſeine theologijden Studien zur Aushilfe an unſerm College ein Jahr lang ausſeßt. Wie in andern Jahren, fo macht fid) auc) diesmal wieder der große Übelſtand bemerkbar, daß die SchüTer verſpätet eintreten. Nur ein Teil .der Schüler war bei ‘der Eröffnung zugegen; anfangs Oktober belief fic) die Zahl auf fünfzig, und jeßt nod) werden

täglich alte und neue Schüler erwartet.

So ſehr wir

auch dagegen kämpfen, fo läßt fid) dem Übelſtand kaum abhelfen; die Eltern, die meiſt arm ſind, wollen ‘ihre Kinder mögli<ſt lange in der Erntezeit gerauhen, und wir ſind oft froh, wenn wir ſie über-

haupt bekommen:

Auch andere RE

im ect

Mit gemiſchten Gefühlen fdjritten unſere Miſſionare Anfang September an ihre Arbeit. Sie konnten und können Gott für ſo manches dankbar ſein. Die lange verwaiſte Bethlehemsgemeinde hat nun wieder ihren eigenen Paſtor, und mit dieſem iſt neues Leben und neue Freudigkeit in die Gemeinde eingekehrt. Der Kirchenbeſu<h hat ſtark zugenommen, und daß es den lieben Chriſten ein re<hter Ernſt iſt, haben fie damit bewieſen, daß ſie nun ſhon $67.00 für Reparaturen an Kirhe und Schule geſammelthaben. Auch iſt der Schulbeſu<h ein recht guter. 60 Kinder ſtehen auf der Liſte. Herr Lehrer Bruns hat jid) in kurzer Zeit die Liebe und Achtung der Kinder erworben, und dieſe beſuchen mit großer Freude ſeinen Unterricht, wie aud) er mit herzlicher Liebe fid) ihrer angenommen hat. Jn Mount Zion haben ſich bereits 120 Schüler angemeldet, während fic) die Schülerzahl in der St. PRaulsfdjule auf 175 beläuft. Go ijt troy der nod) immer anhaltenden Sige der Schulbeſuch ein ſehr guter. Sm Quther-College nehmen jegt 46 Schüler und Studenten am Unterricht “teil; und daß fic) eine verhältnismäßig große Schar

zur Aufnahme gemeldet hat, iſt uns ſehr erfreulich. Soll unſere Miſſion wirklid) Fortſchritt machen, fo müſſen

wir

vor

Miſſionare haben.

allen

Dingen

farbige

Lehrer

und

Nun hat uns Gott dieſes Jahr

wieder drei neue Schüler vom Lande zugeſchi>t, die ihm ſpäter als Paſtoren dienen ſollen. - Zwei ſind die

Brüder zweier unſerer theologiſchen Studenten, die bon ihren Eltern ganglic) unterſtüßt werden. Die Söhne herzugeben, waren die Eltern nun gern bereit, das Geld zu ihrem Unterhalt aber können ſie niht


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