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Die
Missions-Taube.
Paſtor J. F. G. Harders geht als Miſſionsleiter in die Judiauerniſſion der Wisconfinfynode nah Arizona. Schon vor einigen Fahren hat Paſtor Harders eine Zeitlang unter den Apachen in Arizona geweilt. Er hatte damals Erholung nötig und benußte den von ſeiner Gemeinde bewilligten Urlaub zu fleißiger Arbeit unter den armen Heiden in jenem ihm ſehr zuträglihen Klima und kehrte dann recht geſtärkt zu
Seinen gewiß niht leiht geworden, aus einer wohlgeordneten Gemeinde und dem ſ{önen Milwaukee zu den Jndianern in die ferne Wildnis zu geben. Doch des HErrn Wille ſollte geſchehen. Am 1. September wurde Paſtor Harders in der Feruſalemskirhe in Milwaukee feierli<h zum Dienſt unter den heidniſchen Jndianern abgeordnet. Paſtor J. Jenny, ein Glied der Miſſionskommiſſion, hielt die Predigt über Apoſt. 22, 21: „Und er ſprach zu mir: Gehe hin, ich will did) unter die Heiden ſenden.“ Über die weite Reiſe nah ſeinem neuen Arbeitsfeld ſhreibt Paſtor Harders im „Ev.-Luth. Gemeindeblatt“, wie folgt: „Der Abſchied iſt vorüber.
Sekt heißt es, laſſen,
was dahinten iſt, und ſih ſtre>en nach dem, was vor uns
iſt:
„Es milie von
ten Plage machen.
na<
Arizona!
ijt niht ſo ein einfa<h Ding, aht Perſonen
überzuſiedeln Am
Montag,
mit einer Fa-
nach
einem
ſo weit entfern-
und
eine ſo weite Reiſe zu
den 2. September,
fuhren
wir
ab, am Samstag kamen wir an unſerm Ziele an. „Der Tag der Abreiſe war nicht gut gewählt. Fs war Arbeitertag und die Züge überfüllt. So der Bahnhof in Chicago, wo ich die drei Stunden lange Wartezeit dazu benußte, um die Glieder meiner Familie zwei bei zwei ins Reſtaurant zu bringen, damit fie nod) cinmal ein ordentli<h Eſſen bekämen. Die Buriicbleibenden
Paſtor J. F. G. Harders, der neue Leiter ber Yndianermiffion in Arizona.
ſeiner lieben Gemeinde nad Milwaukee zurü>. Doch fonnte er ſeine Sndianer niht vergeſſen. Und dieſe behielten ihn aud) in dankbarer Erinnerung. . Vor einiger Zeit kamen zwei dieſer Sndianer nad Milwaukee, ſuchten Paſtor Harders auf, hatten mit ihm eine Unterredung und ſprachen den Wunſch aus, daß er dod) wieder zu ihnen nad) Arizona kommen
modjte, um ihnen Gottes Wort zu predigen.
Und
ſiche, jet hat Gott es wirkli< ſo gefügt. Paſtor Harders iſt zum Miſſionar und Miſſionsleiter auf ‘das Feld der Wisconfinfynode unter den Apachen in
‘Arizona berufen. worden. ~~
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‘gern ziehen
ſehen.
Seine Gemeinde hat ihn Es
iſt aud) ihm und
den
waren
dann
Gepäctkwächter.
Um
9 Uhr abends beſtiegen wir den nach St. Louis fahrenden Zug, der ſo didjt beſeßt war, daß meine Frau und Kinder zuerſt auf Gepäckfſtücken im Gange des Wagens ſißen mußten. y „Jn St. Louis war Herr Prof. Fürbringer am Bahnhof und verweilte bei uns, bis er-uns gliiclid in den Zug gebracht hatte, der uns direkt nad) Bowie, Ariz., bringen ſollte, uns in ſeiner herzlichen, friſhen Art ermunternd und Mut machend. „Um 10 Uhr vormittags fuhren wir ab, dem Süden und Weſten zu. Viel zu ſehen gab es niht, dazu war es dritcend heiß; doc) die Kinder intereſſierten fic) für die Negerwohnungen in Arkanſas, für die Baumwollenfelder und Zucerrohrpflanzungen und andere Dinge mehr, au< wurden ſie mehr und mehr bekannt mit den Mitreiſenden. Die Nacht war beſſer als die vorhergehende; alle ſhliefen giemTid) gut. „Nicht fo die nadfte Nacht. Da der Bug fic) verfpatet hatte, mußten wir adjtzehn Stunden, von 6 Uhr abends bis 12 Uhr mittags, in Fort Worth ,itberliegen“ Wir übernachteten in unſerm Eiſenbahnwagen in den Höfen des dortigen großen Unionu-
Bahnhofs. Die Kinder ſchliefen, meine Frau und ih machten nod) einen Spaziergang. Als wir guviicl-