audimax I.T 6-2020 – Karrieremagazin für ITler

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INTERNATIONAL

Bootsfahrten durch Grachten: Diese Szenerie kann in nahezu allen nieder­ländischen Städten bestaunt werden.

DANK JE WEL MEHR GIBT ES ZU STEFFENS AUSLANDSSEMESTER IN DEN NIEDERLANDEN NICHT ZU SAGEN? DOCH! ÜBER FAHRRÄDER, STÄDTETRIPS UND VIELES MEHR

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DAS ANDERSWO ZWOLLE ist die Haupstadt der niederländischen Provinz Overijssel. Von ihren knapp 130.000 Einwohnern sind 30.000 Studenten. Bekannt ist die Hansestadt durch ihre schöne, vom Wasser umgebene Altstadt. Dort sind die Sankt-MichaelsKirche (Sint-Michaëlskerk) und das Sachsentor (Sassenpoort) sehenswert. Rund um den immer gut gefüllten Marktplatz (Grote Markt) gibt es zahlreiche gemütliche Cafes und Restaurants.

Über ein Auslandssemester habe ich mir zu Be- ich damals nur gewusst hätte, wie unbegründet ginn meines Studiums nur wenig Gedanken ge- und dumm diese Einschätzung war. Letztendmacht. Wenn ich gefragt worden wäre, hätte ich lich habe ich trotzdem zugestimmt, vor allem das Ganze sicher irgendwie interessant gefun- da es für meinen Studiengang nur eine Option den, aber ob ich es wirklich durchgezogen hätte, gab, ins Ausland zu gehen. weiß ich nicht. Zum Glück gab es einen Studienkollegen und damals schon guten Freund, KOSTE ES, WAS ES WOLLE IN ZWOLLE der unbedingt ins Ausland wollte und sich be- Am 1. September 2016 ging es dann endlich los. mühte, mich zu überreden. »Warum denn ei- Die Aufregung war groß, denn mittlerweile gentlich nicht?«, fragte ich mich. »Vor allem zu konnte auch ich es kaum noch erwarten mich zweit wird es sicher lustig – und ich habe für den ins Auslandsabenteuer zu stürzen. Das erste, Beginn eine feste Bezugsperson.« Also mach- was sich mir von Zwolle in mein Gehirn einten wir uns daran, uns über mögliche Unistädte brannte: Fahrradfahrer! Überall Fahrradfahrer! zu informieren und den ganzen Papierkram Dementsprechend gab es Fahrradwege mit der Größe von Autospuren. Zudem war die ganze schnell zu erledigen. Innenstadt von Wasser umgeben. Ein unglaublich schöner Anblick! Auch mit ­meiner UnterIT'S NOT HOLLAND, MATES ­ immer, das Nach monatelanger Bürokratie ist es das be- kunft hatte ich großes Glück. Mein Z schauliche Studentenstädtchen Zwolle in den ich mir mit einem polnischen Studenten teilte, Niederlanden geworden. Ein kleiner Exkurs in war ausreichend groß und ­modern. Der Weg die Länderkunde: Nur zwei der zwölf Provin- zur Windesheim University of Applied Sciences zen sind das oft zitierte ›Holland‹. Als kleiner dauerte mit dem Fahrrad keine 15 Minuten. ApBesserwisser bevorzuge ich, das Land korrekt ropos Fahrrad: Obwohl mein Gepäck riesig war, zu nennen – vor allem, da Zwolle auch außer- hatte ich selbstverständlich keines dabei. Da halb der Holland-Provinzen liegt. Zurück zum wir erst drei Tage vor Unistart anreisten, waren eigentlichen Thema: Wie es um meine Vor- Fahrräder in Zwolle schon nahezu ausverkauft. freude stand? Schwer zu sagen. Um ehrlich zu Nachdem wir wirklich jeden einzelnen Fahrsein, konnte ich überhaupt nicht abschätzen, radladen der Stadt abgeklappert hatten – wohlwas mich erwarten würde. Grundsätzlich hatte gemerkt zu Fuß! – wurden wir endlich fündig. ich kein bestimmtes Land im Kopf – nur eines Ziemlich verrostet und für einen stolzen Preis war für mich klar: je spektakulärer, desto besser. von 100 Euro ergatterte ich ein Exemplar, aber Beim Gedanken an die Niederlande hielt sich wichtig war nur, endlich mobil zu sein. Der Unimeine B ­ egeisterung anfangs in Grenzen – wenn alltag konnte beginnen.

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Fotos: privat, Flaviu Boerescu, Flaviu Boerescu, Comofoto, Freesurf/Fotolia | Illustrationen: vecteezy.com

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