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ASW-Dolomitenwoche 2021 Text: Erik Nussbaum Fotos: Günther Schlicker

Nach einer durch Corona bedingten Pause 2020 waren heuer wieder 36 Teilnehmer*­ innen bei der Dolomitenwoche dabei. Unser Hotel lag im Zentrum von St. Kassian im ­Gadertal und war ein phantastischer Ausgangspunkt. Am ersten Tag ging es über herrliche ­Blumenwiesen auf das Amphitheater der Dolomiten, die Hochebene der Pralongià, zur Ütia de Bioch mit gemeinsamer Einkehr. Ein Teil der Gruppe machte noch einen Umweg auf die Pralongià, um das Panorama zu ­genießen. Bei der Ütia Pralongià legte Fritz mit einigen Damen eine kesse Sohle aufs Parkett, passend zur Musik von Harfe und Harmonika, die dort gerade aufspielten. Am nächsten Tag ging es über den ­Heiligkreuzkofel-Klettersteig. Der Klettersteig ­verläuft unterhalb der beeindruckenden Wände des Heiligkreuzkofels. Nach der Kreuzkofelscharte geht es auf den Gipfel mit wunderbarem Rundblick. Frida und A ­ rnulf nahmen noch die Zehnerspitze über einen weiteren Klettersteig erfolgreich in Angriff. Der Abstieg über den Lavarella-Sattel, eine ewig lange Schotterhalde, und einen ­Höhenweg mit ein bisschen Auf und Ab führte direkt zum Hotel. Für die „gemütliche“ Partie genügte als Ziel das Rifugio S. Croce und die Heiligkreuz-Kirche. Am dritten Tag entschied sich eine Gruppe für eine Wanderung zu den Eisenöfen (Malghe Valparola), eine gemütliche Alm, die natürlich eine Einkehr wert war. Andere ­stiegen noch zum Passo di V ­ alparola auf, vorbei an einem Soldatenfriedhof (­Cortina di Soldàs) zum gut besuchten R ­ ifugio ­Valparola und „durften“ dafür bei kaltem Wind und Regen auf den Bus warten. Eine weitere Gruppe wanderte zu den Wasser­fällen des

Pisciadu-Flusses in der Nähe des für viele ­bekannten Pisciadu-Klettersteigs. Für den vierten Tag war zumindest bis 15.00 Uhr kein Regen angesagt. Also sollte der Kaiserjägersteig auf den Lagazuoi Piccolo möglich sein. Knapp vor dem Gipfel wurde es ungemütlich. Es begann zu regnen, dazu kam Graupelschauer und eisiger Wind. Die Gipfelrast war daher kurz. Abstieg durch die Via Ferrata Galleria, einen Stollen, den die Italiener im Ersten Weltkrieg in den Berg ­getrieben haben. Unten ging es mit dem Wetter erst so richtig los: fast Wolkenbruch, heftiger Wind! Was hat der Wetterbericht ­versprochen? Auch mit widrigem Wetter war es eine beeindruckende Tour. Für Donnerstag war Schlechtwetter vorhergesagt. Daher besuchten wir das Museum Ladin auf Schloss Thurn in St. Martin. Bald schien aber die Sonne, und es wurde eine tolle Wanderung von Runch aus über den Lech Dla Lunch zum Lech da Sompunt ­möglich. Dann führte ein kurzer Höhenweg nach Stern, von wo uns ein Bus zurück brachte. Freitag freuten wir uns auf den Klettersteig Les Cordes (B bis C), aber leider war der Fels nach dem Regen nass und rutschig. Also ging es über den Normalweg zur Ütia ­Gardenaccia. Doch nicht für alle: Die drei ­Profis Fritz, Norbert und Benno bezwangen den Steig erfolgreich. Die Wanderung führte weiter über eine schöne Alm zum Aussichtspunkt Col Plö Alt. Es gab tolle Tiefblicke, nur am Gipfel fiel etwas Nebel ein. Trotz aller Wetterkapriolen war die ­Begeisterung in der Gruppe ungetrübt und alle freuen sich auf die ASW-Dolomiten-­ woche 2022.

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