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Wissenswertes zur Geschichte der Theodor-Körner-Hütte

Wissenswertes zur Geschichte der Theodor-Körner-Hütte

Das besondere Kraftzeichen: der Luster in unserer Theodor-Körner-Hütte!

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Text und Fotos: Wolfgang Steffanides, SektionsArchivar (früher jahrzehntelang Hüttenwart)

Es ist ein geschnitzter und restaurierter Holzluster, 1924 geschaffen vom Hüttenarchitekt Wilhelm Luksch und restauriert 1999 durch Harald Engländer. Architekt Luksch war schon der Schöpfer unserer ersten Hütte, der Langkofel-Hütte, deren derzeitige Gestalt auf die Eröffnung im Jahr 1903 zurückgeht. Lawinen hatten das erste Bauwerk sehr rasch zerstört. Die Ereignisse des Ersten Weltkriegs haben uns die Langkofel-Hütte entrissen. Nach langen Bemühungen war es gelungen, vom italienischen Staat einen kleinen Geldbetrag zu erhalten, der die finanzielle Grundlage für den Materialeinkauf zum Bau einer neuen Hütte bildete. Die Not war allgemein sehr groß. Von unseren 475 Mitgliedern im Jahr 1914 waren nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs gerade noch 167 am Leben. Und trotzdem wurde bereits am 31. Jänner 1919 beschlossen, am Gosaukamm einen Hüttenplatz zu suchen – wie schon im Jahr 1900. Die Sektion Linz stellte uns den Platz zur Verfügung, der im Eigentum der Bundesforste war, uns aber für vorerst 20 Jahre verpachtet wurde.

Das gesamte Material musste hinaufgetragen werden, fast immer von Menschen, und das waren meist Sektionsmitglieder, die für Fahrtkosten und eine sehr einfache Verpflegung diese schwere Arbeit leisteten. Und das ist auf dem Luster sehr realistisch figural dargestellt! Die Arbeiten erfolgten ab Pfingsten 1922 und 1923, sodass bereits im 35. Bestandsjahr unserer Sektion, am 26. August 1923, unser nunmehriger Hüttenstandort feierlich eröffnet werden konnte. Vorerst war er nur für Sektionsmitglieder zugänglich und sehr einfach bewirtschaftet. Der Besuch war enttäuschend gering, sodass man bemüht war, zur Steigerung der Gästezahlen eine entsprechende Konzession zu erhalten. Das ist erst 1938 gelungen und bewirkte deutlich bessere Verhältnisse. Hütte und Sektion haben dann wieder die Krisenzeiten der Kriegs- und Nachkriegszeit zu bewältigen gehabt – und unser Luster hat alles überstanden!

So hatten wir viele Jahrzehnte drei Hütten: für Unternehmungen im Fels eben unsere Theodor-Körner-Hütte, für Eistouren unsere Hofmannshütte im Glockner-Gebiet oberhalb der damals noch sehr nahen Pasterze und für Aktivitäten im Schnee unsere Erich-Sulke-Hütte, früher Akademiker-Hütte, in der Hinterglemm. Unsere Festschriften 100 bzw. 125 Jahre ASW geben genauere Informationen und sind noch erhältlich.

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