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Skifahren im Corona Winter 2020/21
from oben° 2021
Text: Uli Pistotnik Fotos: Martin Pistotnik
Der Winter begann in Österreich mit geschlossenen Hotels. Unsere geplante „Kripperlroas“ plus Wintersport in Ebensee konnte nicht stattfinden.
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Gut beraten war man, wenn man im Dezember noch schnell in die Schweiz fuhr, da gab es geöffnete Hotels und Lifte. Auf den Sesselliften fuhr man im Allgemeinen allein, in den Gondeln fuhren Betonklötze mit statt Touristen und auf den Pisten fürchtete man sich fast – so einsam fühlte man sich. Am 19. Dezember 2020 wurden allerdings dann die Grenzen zwischen der Schweiz und Österreich geschlossen. Als Wiener brauchte man ein Ferienhaus in einem Skigebiet oder eine Einladung von einem Freund. Dann konnte man auf Touren gehen und sogar fahrende Lifte finden. Die Westösterreicher frohlockten: So schön – nämlich ohne Gäste – war das Skifahren schon lange nicht!
Im Osten Österreichs gab es zunächst wenig Schnee, aber dann kam er und es lohnte sich, auch nur für einen Tag wegzufahren: Unterberg, Wechsel, Semmering, Stuhleck, Veitsch, Hochkar … vielleicht sogar bis Hinterstoder mit seinen schönen Varianten.
Rechtzeitig gründete Gerti eine WhatsApp-Tourengruppe und man konnte sich informieren, wer wann wohin fährt und traf sich zufällig am Berg.
Nach mehreren Versuchen am Wechsel, am Semmering oder auf der Veitsch entwickelte sich das Stuhleck zum Lieblingsgebiet. Solange es noch Liftbetrieb gab wurde es von Rettenegg oder – wenn man einen Chauffeur hatte – auch vom Pfaffensattel aus bestiegen. Bei der geschlossenen Hütte und beim Gipfelkreuz traf man dann aufeinander, bevor man mit großen Abständen die Abfahrt begann. Vielleicht ging sich noch eine sonnige Rast – mit großen Abständen – am Waldrand aus. Leider war keine Einkehr im Forellenhof möglich, aber die schon folierten Fische warteten bereits beim offenen Verkaufsfenster und konnten am Abend zu
Hause genossen werden. Die Verkäuferin im Forellenhof strahlte: „Das Geschäft geht gut und ist viel einfacher als mit Bedienung!“ Endlich jemand, der nicht über Corona klagte – und wir als Tourengeher waren auch zufrieden.
Dann beendeten die Lifte die Saison, aber dank des Kunstschnees, von dem viel zu viel erzeugt worden war, und der sehr guten Präparierung hielten die Pisten am Stuhleck und am Hochkar noch bis Mai!
Für das Stuhleck traf man einander bei Kehre 3 der Straße zum Gasthaus Schieferhof und stieg über die Pisten auf zum Gipfelkreuz, eventuell mit Abfahrt zur Steinbachalm und neuerlichem Aufstieg.

Beim internen Wettbewerb „Wer war wie oft am Stuhleck?“ siegten Hermann und Walter ex aequo mit sieben Besteigungen, gefolgt von Christa mit vier bis fünf Unternehmungen. Abgesehen vom Stuhleck war Walter sicherlich der Ideenreichste bei seinen Tourenzielen, vom Schneeberg über die Veitsch zum Seckauer Zinken und Krautgartkogel. Hermann nutzte hingegen jede Minimal-Schneelage für den Unterberg. Ich erlebte dafür am 9. Mai eine Muttertagsskitour am Hochkar mit anschließendem Bad im Lunzer See.
Die WhatsApp-Tourengruppe bewährt sich auch außerhalb der Skisaison. Man erfährt von Gipfelbesteigungen und Reisen, von Grete, dass der Kirschblüten-Radweg auch im Herbst bei verfärbtem Laub schön ist, und von Hermann, dass am Hochschwab schon Schnee liegt.
Wir freuen uns jedenfalls auf den nächsten Winter!