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«Ich bin ein Vollblut-Gamer» Am nationalen Digitaltag vom 10. November spricht der Experte und Unternehmer Cédric Schlosser in Thun über Computerspiele und Game-Events. Er kennt die Faszination, ist sich aber auch der Gefahren bewusst und hat ein paar Tipps für besorgte Eltern. Am 10. November ist Schweizer Digitaltag. Der Anlass findet bereits zum fünften Mal statt. Mit mehr als 120 Partnerorganisationen und 19 Partnerstädten/-kantonen bringt der Verband Digital Switzerland digitale Enthusiastinnen, Newcomer, Branchenfachleute und Unternehmen zusammen, um die Entwicklung von Ideen zu fördern. Diesmal wird das Programm deutlich erweitert und startet bereits im Oktober. Auch die Stadt Thun ist wieder mit dabei und bietet einiges für die interessierte Öffentlichkeit. Vom 16. Oktober bis zum 10. November finden verschiedene Anlässe rund um das Thema Digitalisierung statt, koordiniert werden diese vom Wirtschaftsraum WRT Thun. Ziel ist es, Digitalisierung erlebbar zu machen und den Dialog darüber zu fördern. Das Angebot reicht von Technikhilfe-Kursen über Vorträge zu künstlicher Intelligenz, bis hin zu Drohnen- und Roboterprogrammier-Workshops (vgl. Infobox rechte Seite).
Am 10. November ist auch der Game-Experte und Unternehmer Cédric Schlosser in Thun zu Gast. Der Inhaber der Agentur MYI Entertainment spricht in seinem Vortrag über E-Sports und die Gaming-Industrie. Das Thun-Magazin hat im Vorfeld mit ihm gesprochen. Cédric Schlosser, was bedeutet Ihnen das Gamen? Cédric Schlosser: Ich bin ein Vollblut-Gamer. Mich faszinieren die schier unendlichen Möglichkeiten, sich auszuleben und Neues zu entdecken. Es war zudem ein prägender Teil meiner Jugend. Natürlich hatte ich auch viele andere Hobbys, aber Gaming war der Ort, an dem ich Freunde fürs Leben fand. Freunde in der virtuellen Welt? Nein, auch ganz in echt, mit ihnen habe ich unser Unternehmen MYI Entertainment gegründet. Dank Gaming bin ich in viele Länder gereist, durfte unzählige internationale Kontakte knüpfen und kann bis
heute mein Hobby als meinen Beruf bezeichnen. Und ich freue mich jede Woche auf die ein bis zwei Abende, an denen ich ungestört für einige Stunden mit meinen Freunden mein Lieblingsspiel «Dota 2» spielen darf. Gamen liegt im Trend. Wie gross ist die Gaming-Szene in der Schweiz? Sehr gross. Da sie hauptsächlich online und entsprechend auch sehr international unterwegs ist, spürt man die Szene im Alltag nicht gleich stark wie zum Beispiel beim Fussball mit seinen Fans. Es gibt jedoch immer mehr grosse Turniere und Events, an denen sich Tausende von Gamerinnen und Gamern treffen und spielen. Was ist der Reiz solcher Anlässe und von E-Sports? E-Sports ist eine eigene Kategorie von Sport. Die grosse Masse betreibt es als Hobby. Ein Gaming-Anlass kann ein Turnier vor Publikum sein, an dem sich die besten Spieler messen. Ein Turnier kann online oder offline stattfinden. Oft handelt es sich bei Gaming-Events aber auch um offene Events, an denen es um gemeinsames Spielen, Entdecken und den Austausch unter Gleichgesinnten geht. Ähnlich wie ein Musikfestival, einfach mit Games. Sie veranstalten mit Ihrer Agentur auch Gaming- und E-Sport-Events. Wir versuchen, die grosse Masse an Gamern mit coolen Events, Angeboten, Kampagnen oder Influencern zu begeistern. Uns ist es auch ein Anliegen, der ganzen Bevölkerung zu zeigen, welch grossartige Community hinter dem Gamen steckt. Als Agentur beraten wir Unternehmen zudem zu E-Sports- und Gaming-Industrie, um von der Dynamik des Gaming-Marktes profitieren zu können. Wo sehen Sie die Herausforderungen im Schweizer Markt? Für die E-Sports-Szene ist der stark globalisierte Markt eine Herausforderung. Wir müssen mit den gros
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ThunMagazin | 5/21