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Institut für ästhetische Medizin
So prall wie das Leben soll auch die Haut sein: Beautyeingriffe boomen. Dr. med. Valentina Bestetti über gehypte Vampir-Liftings, die tatsächlich unblutig sind, «ewige Jugend» – und was sie mit ästhetischer Medizin stattdessen erreicht.
Wie viel jünger verlassen Patientinnen und Patienten Ihr Institut für ästhetische Medizin am Thunersee?
Dr. med Valentina Bestetti: Der Alterungsprozess ist unaufhaltsam, die reisserisch beworbene «ewige Jugend» gibt es nicht. Jedoch kann ich Erscheinungen des Alters, die Frauen oder Männer an sich als störend empfinden, gezielt behandeln. Die Antwort lautet also: Nicht jünger, aber in neuer Frische!
Selbstoptimierung ist in Zeiten von Selfies und Zoomcalls populärer denn je, was Hypes wie das Vampir-Lifting hervorbringt. Worum handelt es sich
dabei? Der Begriff ist mehr boulevardesk denn bezeichnend: die Anwendung ist unblutig und kaum schmerzhaft. «PRP», wie diese Methode medizinisch korrekt heisst, führe ich seit Jahren durch, lange bevor der Hype entbrannte. Aus entnommenem Eigenblut, von dem eine kleine Ampulle ausreicht, trenne ich mittels Zentrifuge schonend das Blutplasma heraus. Dieses ist reich an Blutplättchen, die Wachstumsfaktoren enthalten. Weiter weist das Plasma regenerierende Proteine und weisse Blutkörperchen auf. Doch nicht nur die Konzentration dieses Plasmas, sondern auch die Art der Injektion ist essenziell.
Wie injizieren Sie das zentrifugierte
Eigenblutplasma? Mit dem medizinischen Microneedling-Pen – der sich aufgrund der Einstichtiefe der Nadeln wesentlich von jenen in Kosmetikstudios unterscheidet, oder mit gewöhnlichen sehr feinen Spritzen. Mit dem Pen perforiere ich die Hautschicht höchst präzise, damit das «PRP» tief in die Dermis eindringen kann. Speziell strapazierte Stellen unterspritze ich mit gewöhnlichen Nadeln. Die Mikroverletzungen durch die Nadeln und die absichtlich hervorgerufene Entzündung regen das Immunsystem an und setzen die Wachstumsfaktoren aus dem verabreichten Plasma frei. Die Haut beginnt mit dem Regenerationsprozess und bildet unter anderem frisches Kollagen, was sie sichtbar aufpolstert. Im Grunde sagt das «PRP» den Zellen, was sie zu tun haben: Erneuert und vermehrt euch! Und diese Anweisung befolgen sie in jedem Alter, was ein verjüngtes, frischeres Aussehen bewirkt.
«Der Trend geht hin zur Aktivierung körpereigener Mechanismen, um mehr Frische zu erlangen»
Dr. med. Valentina Bestetti
Wie erklären Sie sich die steigende
Nachfrage nach «PRP»? Der Trend geht hin zur Aktivierung von natürlichen Regenerationsprozessen, weg von Applikationen mit Fremdstoffen. Da es sich bei «PRP» um eine Substanz aus dem eigenen Blut handelt, besteht kein Risiko für Allergien und es ist sogar bei empfindlichster Haut anwendbar. Ich triggere damit körpereigene Mechanismen, wie beim Fadenlifting auch. Durch die sich selbst abbauenden Fäden bildet sich neues Kollagen, das das Gesicht festigt oder konturiert.
Was antworten Sie Menschen, die nach dem «vollen Programm» fragen? Ich plädiere für einen kontinuierlichen, langfristigen Aufbau. Im Beratungsgespräch versuche ich herauszufinden, was die Person wirklich an sich stört. Sinnvoll ist, ein Behandlungskonzept zu erstellen, zum Beispiel, mit «PRP» eine ge-
Bild links: Kein verändertes Ich, aber ein frischeres und pralleres: Dr. med. Valentina Bestetti führt in ihrer Praxis am Thunersee minimal invasive Behandlungen nach neusten Technologien durch. Bild rechts: Als Chirurgin mit eigener Praxis in Thun und mit eigenem Institut für ästhetische Medizin in Gwatt bei Thun beschäftigt sich Dr. med. Valentina Bestetti sowohl mit ästhetischen wie auch mit gesundheitlichen Fragen.

pflegte, geschmeidige Grundlage schaffen und danach, wenn die Haut knitterfrei und kollagenreich ist, Folgebehandlungen wie beispielsweise mit Botulinumtoxin oder Hyaluronsäure durchführen, um gröbere Problemzonen zu behandeln. In der ästhetischen Medizin sind es kleine Eingriffe, die einen markanten Effekt haben, wobei sie auf ein gesundes, erholtes Aussehen abzielen – nicht auf eine völlige Veränderung.
Inwiefern haben die Möglichkeiten der ästhetischen Medizin ihren Zenit
erreicht? Die Entwicklungen deuten darauf hin, dass es dereinst Substanzen gibt, deren Effekte längere Zeit anhalten. Auch medikamentös ist einiges zu erwarten. Die junge Generation, teilweise ungesund geprägt durch Zerrbilder aus den sozialen Medien, ist sensibilisierter und handelt präventiv: 25-Jährige lassen sich ihre Stirnfalte mit Botulinumtoxin unterspritzen, damit sie gar nicht erst entsteht wie etwa bei ihrer Mutter oder Grossmutter. Bei der Entwicklung besteht noch viel Luft nach oben.
Text: Daniela Dambach, Bilder: Andrea Abegglen
Institut für ästhetische Medizin
Dr. med. Valentina Bestetti Deltapark Vitalresort Deltaweg 29, Gwatt bei Thun. Tel. 033 334 30 48 med.aesthetic@deltapark.ch www.med-aesthetic.ch
Ästhetisch-medizinische Methoden im Überblick
PRP (Platelet Rich Plasma)
Nach einer Blutentnahme wird das Eigenblut zentrifugiert. Das Blutplasma mit hochkonzentrierten Anteilen an Bluteiweiss und Blutplättchen wird – zwecks Zellregeneration, Kollagensynthese und Hauterneuerung – mit sehr feinen Nadeln in die zu behandelnden Partien injiziert. Nebst der Hautauffrischung im Gesicht, am Hals oder am Dekolleté kurbelt «PRP» das Kopf- oder Barthaarwachstum an. Ausserhalb der ästhetischen Medizin kommt dieses Verfahren, das ausschliesslich durch erfahrene Ärztinnen und Ärzte durchgeführt werden darf, bei der Wunden- und Narbenbehandlung sowie zu orthopädischen Zwecken zur Anwendung.
Hyaluronsäure
Unter sterilen Bedingungen werden kleindosierte Mengen Hyaluron-Filler in die Haut gespritzt, um Falten aufzufüllen, Volumen aufzubauen (Lippen), das Gesicht zu modellieren (Wangen, Kinn usw.) oder als «Skinbooster»-Behandlung gegen Knitterfältchen.
Fadenlifting
Nach einer lokalen Betäubung werden Fäden aus einem bio-resorbierbaren Polymer unter die Haut geführt. Dadurch wird die Gesichtssilhouette konturiert und gestrafft (Unterkiefer, Wangen, Wangenknochen, Hals). Der Körper baut die biokompatiblen Fäden von selbst wieder ab.
Botulinumtoxin
Das Botulinumtoxin (Typ A), ein neurotoxisches Protein, wird mit einer feinen Nadel in diejenigen Muskeln injiziert, die für die Bildung von Krähenfüssen, Zornes- oder Stirnfalten verantwortlich sind. Dort unterbindet es die Muskelkontraktionen, was die Glättung der Falten bewirkt.
Laser
Das Wirkungsspektrum medizinischer Laser reicht von der Behandlung von Falten bis hin zu Besenreisern, Couperose, Pigmentflecken und Tattoos. Des Weiteren auch für medizinische Behandlungen wie die Entfernung von Warzen oder Nagelpilz. Weiter dient der «Thunder»-Laser, im Institut von Dr. med. Valentina Bestetti exklusiv in der Schweiz, zur definitiven Haarentfernung.



HEINZ FREI
«Das Gras war noch nass und an einer der steilsten Stellen rutschte ich aus. Dann ging alles rasend schnell … Nach nur sechs oder sieben Metern war der Flug vorbei. Ich war zutiefst erschreckt, aber ich war bei Bewusstsein, lag auf dem Rücken und reagierte so, wie jeder in einer solchen Situation reagieren würde: Ich wollte sofort wieder aufstehen. Nur: Das ging nicht. Die Beine liessen sich nicht bewegen.» Das war vor 43 Jahren. Für den 20-jährigen passionierten Sportler Heinz Frei begann ein neues Leben. Er musste lernen, sich ohne Hilfe anzuziehen, mit viel Geduld und Disziplin selbstständig zu werden. Der Sport, der für ihn vorbei schien, öffnete ihm die Tür in eine neue Freiheit. Und die lebte er aus. Er wurde zum erfolgreichsten paralympischen Sportler der Geschichte. Auch mit 63 gehört er zu den Besten der Welt.
Autor: Martin Born © 2021 224 Seiten, 16 × 23 cm, gebunden, Hardcover, mit 62 Abbildungen ISBN 978-3-03922-120-2
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Martin Born, geboren 1947, stieg mit der Handelsmatur in der Tasche 1968 als Genfer Mitarbeiter des «Sport» in den Sportjournalismus ein. Von 1971 bis 1978 war er Redaktor beim «Sport». Danach wechselte er zum «Tages-Anzeiger» und kehrte 1989 als Chefredaktor zum «Sport» zurück, für den er ab 1993 als Chefreporter tätig war. Ab Herbst 1999 bis zu seiner schleichenden Pensionierung arbeitete er als freier Journalist mit den Schwerpunkten Radsport und Ski. Im AS Verlag veröffentlichte er Bildbände über Hugo Koblet, Ferdy Kübler, die Tour de Suisse sowie die Lauberhorn-Rennen.
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