SPIEZ MARKETING AG
Ich mach mit für Spiez – Janick Klossner Portrait Janick Klossner: Er ist Student, spielt im Volleyballclub Spiez, ist bei Kander Kultur dabei und engagiert sich bei Asyl Berner Oberland für geflüchtete Menschen. ren gemeinsam über Aktualitäten, Sport, verschiedene Sprachen und Kulturen. Was macht dir bei dieser Tätigkeit am meisten Freude? Zu sehen, dass Menschen, die es sehr schwierig hatten und immer noch schwierig haben, Erfolge feiern kön nen. Zu sehen, dass Menschen, welche noch nicht ein mal mit unserem Alphabet vertraut gewesen sind, mit viel Wille und Einsatz einen Lehrvertrag unterschreiben können. Zu sehen, wie Menschen Fuss fassen. Was waren bei dieser Tätigkeit bisher die schönsten Erlebnisse? Es gibt sehr viele, welche ich nennen könnte. Letzten Sommer arbeiteten wir alle gemeinsam am Seaside Fes tival in der Spiezer Bucht, das war definitiv ein Highlight. Janick Klossner, 27 Jahre alt, seit 2 Jahren in Spiez, ur sprünglich aus Frutigen. Abgeschlossenes Studium als Oberstufenlehrer, noch studierend an der ZHAW Um weltingenieurswesen. Er spielt Volleyball im VBC Spiez, ist Präsident des Beachvolleyclubs Frutigen und arbeitet neben dem Studium bei Kander Kultur. In Spiez unter stützt er mit Asyl Berner Oberland (ABO) geflüchtete Menschen im neuen Alltag. Was hast du für einen Bezug zu Spiez? Um ehrlich zu sein, bin ich von Frutigen nach Spiez ge zogen, damit ich das Berner Oberland nicht verlassen muss und trotzdem nach Wädenswil im Kanton Zürich studieren gehen kann. Mittlerweile schätze ich Spiez aber noch für vieles mehr! Direkt am See, gleichzeitig nahe den Bergen gelegen und mit einer optimalen Zugs anbindung sowie Infrastruktur, scheint es mir momen tan der passendste Wohnort. Warum engagierst du dich freiwillig? Ich selbst habe keinen wesentlichen Beitrag dazu geleis tet, in der Schweiz geboren worden zu sein. Meiner Mei nung nach sind wir uns oft zu wenig bewusst, was für ein Glück wir haben in einem vom Krieg verschonten Land mit einem derartigen Wohlstand leben zu dürfen. Es ist nicht selbstverständlich – wir sollten teilen. Wie sieht bei dir ein typischer Freiwilligeneinsatz aus? Billard spielen und Rhabarberkuchen backen (lacht). Ich versuche dort zu helfen, wo «der Schuh gerade drückt». Wir gehen die Lehrstellenangebote durch und ergän zen den Lebenslauf oder klären noch eine Unsicherheit aus den Hausaufgaben. Drückt der Schuh nirgends oder nicht da, wo ich helfen kann, so unternehmen wir viel leicht etwas Kleines, spielen ein Kubb oder wir diskutie
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SpiezInfo | Mai 2022
Was bringt dir persönlich dieses Engagement? Ich darf sehr viel lernen. Zum Beispiel über andere Kul turen, Hintergründe, Länder, Sprachen, aber auch über die Schweiz – wie wir funktionieren und wie wir durch die Augen eines Flüchtenden wahrgenommen werden. Und über die Bürokratie in diesem Land … Nicht zuletzt lerne ich ganz viele herzliche, hilfsbereite Menschen kennen. Was ist das Tolle an der Organisation, für die du im Einsatz bist? Ich durfte bereits meinen Zivildiensteinsatz bei Asyl Ber ner Oberland leisten. Die Hilfsbereitschaft und das Enga gement der Menschen dort hat mich gerührt, so dass ich auf eine Anfrage für ein Freiwilligenengagement – zwar erst nach einem Jahr – zurückkam und mich meldete. Welche Botschaft hast du an mögliche neue Freiwillige von Spiez? Man kann sich – fast unabhängig von der verfügbaren Zeit – immer in irgendeiner Form engagieren, auch un regelmässig oder indirekt. Wie lautet dein Lebensmotto? Was einem ohne eigenes Zutun zugutekommt, sollte man teilen. Wie lautet dein Wunsch für Spiez? Ich durfte in Spiez bereits viele offenherzige und hilfs bereite Leute kennenlernen. Viele Menschen engagie ren sich – ich wünsche mir, dass das so bleibt und immer mehr Leute dazu kommen.
In dieser Rubrik stellen wir in sechs Ausgaben spannende Persönlichkeiten aus der Spiezer Freiwilligenarbeit vor. Was motiviert sie? Wie sieht ihr Engagement aus? Wir zeigen Ih nen die bunte Vielfalt der Freiwilligenarbeit.