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Ich mach mit für Spiez Janick Klossner
from SpiezInfo Mai 2022
by WEBER VERLAG
SPIEZ MARKETING AG
Ich mach mit für Spiez – Janick Klossner
Portrait Janick Klossner: Er ist Student, spielt im Volleyballclub Spiez, ist bei Kander Kultur dabei und engagiert sich bei Asyl Berner Oberland für geflüchtete Menschen.
Janick Klossner, 27 Jahre alt, seit 2 Jahren in Spiez, ursprünglich aus Frutigen. Abgeschlossenes Studium als Oberstufenlehrer, noch studierend an der ZHAW Umweltingenieurswesen. Er spielt Volleyball im VBC Spiez, ist Präsident des Beachvolleyclubs Frutigen und arbeitet neben dem Studium bei Kander Kultur. In Spiez unterstützt er mit Asyl Berner Oberland (ABO) geflüchtete Menschen im neuen Alltag.
Was hast du für einen Bezug zu Spiez?
Um ehrlich zu sein, bin ich von Frutigen nach Spiez gezogen, damit ich das Berner Oberland nicht verlassen muss und trotzdem nach Wädenswil im Kanton Zürich studieren gehen kann. Mittlerweile schätze ich Spiez aber noch für vieles mehr! Direkt am See, gleichzeitig nahe den Bergen gelegen und mit einer optimalen Zugsanbindung sowie Infrastruktur, scheint es mir momentan der passendste Wohnort.
Warum engagierst du dich freiwillig?
Ich selbst habe keinen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, in der Schweiz geboren worden zu sein. Meiner Meinung nach sind wir uns oft zu wenig bewusst, was für ein Glück wir haben in einem vom Krieg verschonten Land mit einem derartigen Wohlstand leben zu dürfen. Es ist nicht selbstverständlich – wir sollten teilen.
Wie sieht bei dir ein typischer Freiwilligeneinsatz aus?
Billard spielen und Rhabarberkuchen backen (lacht). Ich versuche dort zu helfen, wo «der Schuh gerade drückt». Wir gehen die Lehrstellenangebote durch und ergänzen den Lebenslauf oder klären noch eine Unsicherheit aus den Hausaufgaben. Drückt der Schuh nirgends oder nicht da, wo ich helfen kann, so unternehmen wir vielleicht etwas Kleines, spielen ein Kubb oder wir diskutieren gemeinsam über Aktualitäten, Sport, verschiedene Sprachen und Kulturen.
Was macht dir bei dieser Tätigkeit am meisten Freude?
Zu sehen, dass Menschen, die es sehr schwierig hatten und immer noch schwierig haben, Erfolge feiern können. Zu sehen, dass Menschen, welche noch nicht einmal mit unserem Alphabet vertraut gewesen sind, mit viel Wille und Einsatz einen Lehrvertrag unterschreiben können. Zu sehen, wie Menschen Fuss fassen.
Was waren bei dieser Tätigkeit bisher die schönsten Erlebnisse?
Es gibt sehr viele, welche ich nennen könnte. Letzten Sommer arbeiteten wir alle gemeinsam am Seaside Festival in der Spiezer Bucht, das war definitiv ein Highlight.
Was bringt dir persönlich dieses Engagement?
Ich darf sehr viel lernen. Zum Beispiel über andere Kulturen, Hintergründe, Länder, Sprachen, aber auch über die Schweiz – wie wir funktionieren und wie wir durch die Augen eines Flüchtenden wahrgenommen werden. Und über die Bürokratie in diesem Land… Nicht zuletzt lerne ich ganz viele herzliche, hilfsbereite Menschen kennen.
Was ist das Tolle an der Organisation, für die du im Einsatz bist?
Ich durfte bereits meinen Zivildiensteinsatz bei Asyl Berner Oberland leisten. Die Hilfsbereitschaft und das Engagement der Menschen dort hat mich gerührt, so dass ich auf eine Anfrage für ein Freiwilligenengagement – zwar erst nach einem Jahr – zurückkam und mich meldete.
Welche Botschaft hast du an mögliche neue Freiwillige von Spiez?
Man kann sich – fast unabhängig von der verfügbaren Zeit – immer in irgendeiner Form engagieren, auch unregelmässig oder indirekt.
Wie lautet dein Lebensmotto?
Was einem ohne eigenes Zutun zugutekommt, sollte man teilen.
Wie lautet dein Wunsch für Spiez?
Ich durfte in Spiez bereits viele offenherzige und hilfsbereite Leute kennenlernen. Viele Menschen engagieren sich – ich wünsche mir, dass das so bleibt und immer mehr Leute dazu kommen.
In dieser Rubrik stellen wir in sechs Ausgaben spannende Persönlichkeiten aus der Spiezer Freiwilligenarbeit vor. Was motiviert sie? Wie sieht ihr Engagement aus? Wir zeigen Ihnen die bunte Vielfalt der Freiwilligenarbeit.