Es grünt so grün Vor dem Golfsport kommt die Rasenpflege
Hört man Begriffe wie Fairway, Greenfee oder Tee, dann befindet man sich höchstwahrscheinlich beim Golf. Ein Sport, der im Spätmittelalter entwickelt wurde und über Kurgäste aus Großbritannien nach Deutschland kam. Der erste deutsche Golfclub gründete sich 1892 in Darmstadt.
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Am Sorpesee rollte der erste Ball ein Jahrhundert später über das Grün.
dyllisch ist es auf dem Golfplatz am Haus Amecke. Geführt wird die Anlage von der dort ansässigen Familie von Wrede. Für die zugehörige Golfgemeinschaft erstrecken sich ein 6-Loch-Platz, der auch für Familien geeignet ist, sowie ein 9-LochPlatz mit einer Gesamtlänge von 4300 Metern um das Anwesen. „Die Landschaft macht hier den Reiz des Spiels aus“, sagt Betreiberin Andrea von Wrede. „Die sich durchschlängelnde Sorpe und die Teiche, die aus ihr gespeist werden, müssen überspielt werden.“ „Man muss präzise dabei sein. Die Bahnen sind kürzer – je kürzer, desto weniger Schläge hat man je Bahn“, sagt 54
Tony Teasdale, der im britischen Reaseheath die Ausbildung zum Golfplatzmanager absolviert hat und seit der Eröffnung 1999 als Head Greenkeeper für die Pflege der Fläche verantwortlich ist. Grashalm ist nicht gleich Grashalm Während der Außenstehende auf eine große, sanft geschwungene Rasenfläche blickt, ist für Teasdale Grashalm nicht gleich Grashalm. Das Fairway, das im Sommer dreimal pro Woche auf 17 Millimeter getrimmt wird, ist die Fläche zwischen dem Abschlag und dem zu erreichenden Grün mit Loch und
Fahne. Das Semi-Rough daneben, das wöchentlich auf 38 Millimeter gekürzt wird, trennt die Bahn vom Rough, dem höher wachsenden Gras rund um das Gelände. Dieses mäht ein Bauer zweimal im Jahr. Anspruchsvoller ist die Pflege der Abschläge (Schnitt dreimal pro Woche) und der Grüns (sechsmal pro Woche auf 3,2 Millimeter), damit der Ball präzise gespielt werden kann. „Vor dem Mähen wird der Tau vom Gras abgewedelt, damit sich keine Pilzkrankheiten ausbreiten“, erklärt der 53-Jährige. Im Oktober beginnt er mit der Tiefen-Aerifizierung an den Grüns. Hierbei werden 18 Zentimeter tiefe Löcher in den Boden gebracht, damit