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Wo bisse wech?

Wo bisse wech? Kloster Wedinghausen

Über den gleichen Boden zu gehen wie einst die Prämonstratenser ist schon etwas Besonderes.

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Andreza Henriqueta dos Santos Alves

Wer kann schon behaupten, in einem fast 900 Jahre alten Gebäude zu wohnen? Die katholische Gemeinschaft Shalom kann, denn seit November 2020 wohnt sie über dem Kapitelsaal des ehemaligen Klosters Wedinghausen in Arnsberg. „Als ich 2014 hierherkam, wurde uns gesagt, dass dies der ideale Ort für uns wäre, da die Prämonstratenser, die hier einst gewohnt haben, genau wie wir auch missionarisch unterwegs waren“, erklärt Andreza Henriqueta dos Santos Alves von Shalom und meint: „Nun über den gleichen Boden zu gehen wie einst die Brüder der Prämonstratenser, die hier vor Jahrhunderten lebten, ist schon etwas Besonderes.“ Durch die bedachtsame Renovierung sind die ehemaligen Mönchszellen nun helle, freundliche Wohnräume geworden, in denen man sich sehr willkommen fühlt. Gleichzeitig unterstreichen freigelegtes Fachwerk und historische Böden die lange Geschichte dieses Ortes, der bereits von so vielen Menschen geprägt wurde. „Ein ganz besonderes Gefühl“, meint Andreza.

Geschichtsträchtiges zwischen alten Mauern

Einst wurde das Kloster von Graf Heinrich I. von Arnsberg, angeblich als Sühne für den Tod seines Bruders, errichtet. Der Graf siedelte um 1170 Prämonstratenser-Chorherren aus dem niederländischen Marienweerd in Wedinghausen an und trat schließlich selbst als Laienbruder in den Orden ein. Im Laufe der Zeit wurde aus dem Kloster ein religiöses und kulturelles sowie wirtschaftliches Zentrum der Grafschaft Arnsberg und später des Herzogtums Westfalen. In einem überregional bekannten Skriptorium entstanden verschiedenste Handschriften, an deren Niederschrift unter anderem der englische Mönch Richard von Arnsberg beteiligt war, um dessen Hand sich eine geheimnisvolle Geschichte rankt. Spannende Geschichten gibt es zwischen diesen alten Mauern viele, manche wurden sogar erst vor Kurzem entdeckt wie die Fußbodenheizung für das Skriptorium. Näheres erfahren Interessierte auf Führungen durch die Klosterräume oder im digitalen Museum mit Hilfe eines QR-Codes.

Nach dem Geist der Chorherren

Die acht Mitglieder der Shalom-Gemeinschaft leben gern hier und möchten dem Geist der Chorherren treu bleiben. „Wie die Mönche vor uns, leben wir als eine Art Familie zusammen und haben für jeden, der zu uns kommt, ein offenes Ohr“, erklärt Andreza. Das vermittelt auch der lange Tisch neben der kleinen Küche, an dem bequem 16 Leute Platz finden. Gut so, denn Gäste sind hier immer willkommen, für ein paar Stunden oder gar einige Monate, um das Leben in der Gemeinschaft und ihre Aufgaben näher kennenzulernen. Sobald dies möglich ist, soll es einen jährlichen Tag der offenen Tür geben, an dem nicht nur die angrenzende Propsteikirche, sondern auch weitere Teile des ehemaligen Klosters inklusive der alten neuen Räumlichkeiten über dem Kapitelsaal zugänglich sein werden.

Text und Fotos: Denise Weber Weitere Infos: www.kloster-wedinghausen.de

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