Perspektiven-Interview Die Mobilitätswende – einer der wesentlichen Beiträge zum Klimaschutz
Es bedarf auf allen Ebenen eines Wandels. Lars Ohlig
Die Mobilität wird sich in den nächsten Jahren rapide wandeln. Bei aktuellen Spritpreisen jenseits der 2-Euro-Marke wird das Autofahren zwangsläufig zum Luxus – auch eine leichte Erhöhung der Pendlerpauschale wird nicht die erhoffte Entspannung bringen. Doch auch abseits dieser aktuellen Diskussion ist uns seit vielen Jahren klar, dass sich unsere Mobilität verändern wird und muss. HEIMATLIEBE hat mit beiden Seiten gesprochen: mit der, die unsere Wegenetze der Zukunft plant und umsetzt, sowie der, die bereits kreative Lösungen für das individuelle Pendeln gefunden hat.
Herr Ohlig, welche Herausforderungen kommen in diesem Jahrzehnt in Bezug auf die Mobilität ganz allgemein auf uns bzw. die Stadt zu? Lars Ohlig: Die Herausforderungen in Sachen Mobilität aktuell und in der näheren Zukunft sind riesig! Es bedarf hier auf allen Ebenen eines Wandels – zugleich wandelt sich kaum ein Angebotssegment so stark. Das Gelingen dieser „Mobilitätswende“ ist einer der wesentlichen Beiträge zum Klimaschutz. Mobilität ist darüber hinaus ein Grundbedürfnis von uns Menschen, allerdings stand jahrzehntelang das Auto im Mittelpunkt der Verkehrs- und Stadtplanung. Als Ergebnis nehmen wir zunehmend die negativen Effekte vom 18
Autoverkehr auf Klima, Umwelt und Menschen wahr, die es zu reduzieren gilt. Deshalb ist Mobilität nachhaltig aufzustellen und zu vernetzen. Wir gewinnen durch Mobilitätsmanagement mehr Raum, mehr Möglichkeiten, mehr soziale Gerechtigkeit, mehr Gesundheit – und mehr Lebensqualität. Für Sundern stellen sich deutlich komplexere Fragestellungen als lediglich die Frage nach dem Bau des nächsten Radweges oder dem Aufbau einer Ladeinfrastruktur. Vielmehr ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deren Grundvoraussetzung ein gesellschaftlicher Konsens darüber ist, dass das Auto nicht mehr der Verkehrsträger der Zukunft sein wird – egal ob elektrifiziert oder nicht.