graubündenVIVA – Genuss aus den Bergen

Page 1

graubündenVIVA
Showcase

graubündenVIVA Showcase

Die Idee

Genuss aus den Bergen.

graubündenVIVA ist ein schweizweit einzigartiges, mehrjähriges Programm zur Stärkung des Standorts Graubünden über das Thema Ernährung und Kulinarik.

Public Private Partnership.

Der Verein graubündenVIVA hat sich zur Aufgabe gemacht, den Kanton in enger Zusammenarbeit mit Produzenten, landwirtschaftlichen und touristischen Organisationen, sowie Verbänden und Wirtschaftspartnern zu einer «Hochburg der alpinen Genusskultur» zu machen.

Inwertsetzung.

graubündenVIVA schlägt Brücken zwischen Menschen und ihren Traditionen, zwischen Handwerk und Produkt und zwischen Berg und Tal. Wertschätzung für das Terroir und die gewachsene alpine Genusskultur sorgen für Wertschöpfung vor Ort.

graubündenVIVA

Emotionale Plattform

Wo Menschen sich begegnen

Ob Design, Architektur, Schauspiel, Sportveranstaltungen oder Kulinarik – was mit Leidenschaft kreiert, gepflegt und in einer einzigartigen Umgebung inszeniert wird, garantiert Plattformen, auf denen Menschen zusammentreffen, die sich viel zu erzählen haben.

Dabei entstehen Geschichten, die Spuren hinterlassen, Freundschaften begründen und zum Inhalt facetten reicher Themen werden, die verbinden.

Mit der Schaffung von Begegnungen ausserhalb des Alltags, die auf einem gemeinsamen Nenner basieren, entstehen persönliche Verbundenheiten, die von unschätzbarem Wert sein können.

Aus der gemeinsamen Begeisterung und der miteinander erlebten Freude schaffen wir nachhaltige Mehrwerte für alle Beteiligten.

9 64

Mutig aber mit Feingefühl

Francisca und Christian Obrecht, Jenis

Die Obrecht ­Weine aus der Bündner Herrschaft, genauer jene vom Weingut zur Sonne aus Jenins, sind ein Genuss. Ihr Markenzeichen: authentisch und echt. Hinter diesen eigenständigen, biologisch produzierten Weinen, stehen Francisca und Christian Obrecht. Beide sind experimentierfreudig und sehr «gspürig».

Stehenbleiben, verharren, sich nicht weiter entwickeln: Nein, das entspricht nicht dem Credo des kreativen Winzerpaares. «Es braucht Mut, vorwärts zu gehen, etwas zu verändern, auszuprobieren». Auf der Suche nach Harmonie von Pflanze und Umwelt bedienen sich die Beiden dazu der biologisch ­ dynamischen Methode. Aus Überzeugung und dem Wissen, dass sich biodynamisch produzierte Weine durch grössere Eigenständigkeit, Frische und Bekömmlichkeit auszeichnen.

Neo­ Ökologie

Nachhaltigkeit

Bewusster Konsum.

«Besser statt mehr» wird zum Leitbild eines bewussteren Konsums und einer verbesserten Lebensqualität. Dieser Wertewandel hat breite Teile der Bevölkerung bereits erreicht.

Bio-Boom.

Bio wird zur neuen Normalität und ist einer der markantesten Indikatoren für die Auswirkung des Megatrends Neo ­ Ökologie. Ebenfalls erwarten Konsumenten nicht nur Bio ­ Qualität und ökologisch produzierte Produkte bei Obst und Gemüse, sondern ebenso bei Weinen, Kosmetik, Kleider etc.

Zero-Waste.

Das Vermeiden von Abfall, Zero Waste, wird sich, neben dem anhaltenden Boom in Bezug auf die Nachfrage von Bio, Regional ­ und Fair ­Trade Produkten, durchsetzen. Zero Waste und Recycling werden dadurch zu interessanten Geschäftsund Arbeits feldern der Zukunft.

Öko Pragmatismus.

Einer der stärksten Treiber des Mega ­Trends ist die gesellschaftliche Notwendigkeit, auf die äusseren Umstände zu reagieren. Es geht nicht mehr primär um den Wunsch, Gutes zu tun, sondern um eine unumgängliche Adaption an veränderte Umstände.

13 64

Vom Desk auf die Alp

Steiger Pur, Camischolas

Cyril Steiger hat es vom Unterland in die Berge nahe der Rheinquelle am Tomasee verschlagen. Vom Stress eines komplexen Alltags zur Gelassenheit des einfachen Lebens. Tag und Nacht hat er als IT­ Supporter gearbeitet: im Internet gesurft, war am Wochenende stets auf Abruf erreichbar oder hat Nachtdienste gemacht. Gut verdient, doch mit Nebenwirkungen: «Ich war kurz davor, mich von der Aussenwelt abzumelden», so Steiger. Fortan arbeitete er danach sechs Sommer hintereinander als Rinderhirt auf diversen Alpen im Glarner ­ und im Bündnerland. Seit 2012 lebt er mit seiner Familie als Ziegenbauer in Camischolas bei Sedrun.

In der kleinen Hofkäserei fabriziert Steigers Frau Iris, gelernte Köchin, eine reiche Palette an Produkten aus Ziegenmilch.

Von Molkedrink bis Nideltääfeli und Glace, weichen Käsen wie Ziger, Mascarplin und Büsción. Auch Halbhartkäse unterschiedlicher Reifedauer von sechs Wochen bis vier Monaten.

Ein Teil davon wird beim Dorfmetzger 48 Stunden lang über Buchenholz kalt geräuchert. Der ehemalige Überwachungsbunker der Armee, gleich gegenüber des Hofes, dient als Käsekeller. Steigers haben den Bunker gekauft. Er bietet perfekte Bedingungen: nie unter 4 Grad, nie über 15 Grad und fast 100 Prozent Luftfeuchtigkeit.

Trend Lebensstile

Sehnsucht nach authentischen Erlebnissen

Die neue Nähe zum Produkt.

Immer mehr Konsumenten wollen ihre Lebensmittel nicht nur «verbrauchen», sondern «erleben». Auf das wachsende Interesse, Herstellung und Qualität auch sinnlich erfahren zu können, reagieren Produzenten mit neuen Angeboten, die Begegnungen ermöglichen. Für Produzenten eröffnet sich damit die Chance, ihre handwerkliche Meisterschaft zu zeigen, die Qualität ihrer Produkte anschaulich zu vermitteln und damit ein neues Vertrauensverhältnis aufzubauen.

Kulinarik und Genuss.

Food Tourismus umschreibt Besuche bei primären und sekundären Lebensmittelproduzenten, bei Food Festivals, Restaurants und an spezifischen Orten, für die das Degustieren von Lebensmitteln und/oder das Erleben der Eigenschaften spezialisierter Lebensmittelproduktionsregionen der Hauptmotivationsfaktor für die Reise ist. Food Tourismus stellt für Destinationen einen potenziellen Wettbewerbsvorteil dar, da er eine einzigartige touristische Erfahrung bietet, die es den Besuchern erlaubt, sich direkt mit der lokalen Kultur auseinanderzusetzen.

Gesellschaftliche Solidarität.

Die heutige Generation soll ihre Bedürfnisse so befriedigen, dass dabei die Möglichkeiten künftiger Generationen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse nicht beeinträchtigt werden. Eine nachhaltige Entwicklung umfasst gleichwertig wirtschaft liche Leistungsfähigkeit, gesellschaftliche Solidarität und ökologische Verantwortung.

17 64

Sorgfalt & Hochgenuss

Floh Bienerth & Maria Meyer, Andeer

Wen das «Alpfieber» infiziert, kann nicht mehr anders. Martin «Floh» Bienerth verbrachte 20 Sommer auf Bündner

Alpen: Kühe und Ziegen hüten, melken, misten, käsen, nachdenken. 2001 wurde er sesshaft. Seither führt der Floh mit seiner Maria die «Stizun da Latg» in Andeer.

Hier walten Sorgfalt und Hochgenuss. Frischer Joghurt, daneben Bio ­ Delikatessen aus dem Graubünden. Das Rund des Lebens, das er auf der Alp erfahren hatte, packt er heute in seine Käseprodukte: in den Andeerer Traum, den Andeerer Schmuggler, den Andeerer Granit, in den Arvenkäse und alle anderen nach Alp, Gras, Blumen und Kräutern duftenden Käse. Verkaufshit ist der Andeerer Traum. «Weil er mal Weltmeister war», sagt Floh. Weltmeisterlich schmecken aber auch die anderen Käse – mit denen Maria und Floh auch Sterneköche zu begeistern wissen.

Brutal Lokal

Regionale Wertschöpfung

Das Bewusstsein für den Einfluss unseres Konsum ­ und Essverhaltens auf Umwelt, Klima und Tierwohl wächst bei vielen Menschen – auch bei den Einheimischen und Gästen in Graubünden.

Die Klima ­ sowie die Coronakrise beeinflussen die Produktion, Nachfrage und den Konsum von Nahrungsmitteln.

Es braucht eine ganzheitliche Perspektive auf das regionale Food ­ System und die Berücksichtigung der globalen Zusammenhänge.

Denn die Food ­Welt steht Kopf – auf allen Stufen der Wertschöpfung.

Aktuelle und zukünftige Herausforderungen sind mit neuen Werten, vernunftbasierten Entscheidungen und techbasierten Lösungen zu bewältigen.

21 64

Die moderne Selbstversorgerin

Sie wurde bereits mit 25 Jahren Chefköchin und wird als sogenannte «Naturköchin» landesweit hochgelobt. Zurück in ihrer Heimat Lohn kreiert Rebecca Clopath nicht nur –ganz ihrem Anspruch an eine ganzheitliche Verarbeitung von Lebensmitteln entsprechend – neue Kulinarik­ Kreationen, sondern gibt ihr Wissen auch bei Workshops und Esswahrnehmungen weiter.

Stets im Zentrum steht dabei Clopaths Koch ­ Philosophie, die eben nicht erst in der Küche, sondern bereits beim Anbau und der Haltung anfängt. Denn bei all ihren kulinarischen Kreationen setzt Clopath stets voll und ganz auf lokale, biologische und faire Produkte. «Exoten» wie Pfeffer, Nelken oder Vanille sucht man in Clopaths Küche vergebens. Dafür gibt es aromatische Überraschungen im Stile eines frischen Wildkräutersalates oder eines Arven ­ oder Quittenholz ­ Glacés – ja, so etwas gibt es hier in Graubünden tatsächlich.

Die Stimme der Bündner Kulinarik

Hochburg des alpinen Genuss

Wir nutzen die Kraft der Kommunikation nach innen und nach aussen, um die Wahrnehmung Graubündens als Hochburg des alpinen Genusses zu stärken und das Bündner Food ­ System in Wert zu setzen. Zu diesem Zweck erarbeiten wir die erforderlichen Grundlagen, stossen Innovationsprozesse an und entwickeln relevante Projekte in den definierten Handlungs feldern. Die be troffenen Akteure und Organisationen vernetzen, coachen und befähigen wir mit professionellen Umsetzungsinstrumenten und fundiertem Wissen. Wir stellen mit unseren Massnahmen Sichtbarkeit für den echten Bündner Genuss her und stiften mit Geschichten über die Menschen und ihre Produkte Identifikation.

25 64

Erlebniskonzeption

Programmierung

Fest der Sinne.

graubünden VIVA ist kein Event im herkömmlichen Sinne. Vielmehr ist es eine genuss ­ und erlebnisorientierte Gesamtschau und ein Veranstaltungsprogramm in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung, Produktion und Veredlung sowie Distribution und Vermarktung. Das Fest der Sinne inspiriert, überrascht, verzaubert und bewegt. Es ist eine Plattform der Begegnung, auf der die Gäste und Besucher Genuss und Lebensfreude neu entdecken sowie den Reichtum und die kulinarische Vielfalt von Graubünden näher kennenlernen.

Kulinarische Sammlung.

Die sprichwörtliche Vielfalt Graubündens spiegelt sich auch in den unterschiedlichen Terroirs sowie den dort beheimateten Produkten, Pflanzen und Tieren. Mit dem Beginn der Aktivitäten von graubündenVIVA ist ein Projekt angestossen worden, das die Produkte, die den Terroirs Graubündens erwachsen sind, als kulinarische Sammlung bündelt.

Innovation und Trends.

Zu den erklärten Zielen des kantonalen Programms

graubündenVIVA gehört es, relevante Themen und Fragestellungen rund um die landwirtschaftliche Produktion, Kulinarik und Regionalität aufzugreifen und unter Beizug von regionaler, nationaler und internationaler Expertise Lösungsansätze zu erarbeiten. Der «Future Dialog 2019» sowie das Projekt «Veg ­Alp» stehen exemplarisch für diesen Anspruch.

27 64

Am Ende zählt: «Der Geschmack»

Passion, Freude, Herz für die Sache und viel Sinn für nachhaltig Produziertes, das sind Werte, die Andreas Caminada antreiben. «Wir versuchen immer, über den eigenen Teller rand hinauszusehen. Nur so können wir innovativ sein, Neues erschaffen und unseren Gästen ein lange nachwirkendes Gesamterlebnis bieten. Ich denke, dass sich unsere Gäste noch nach 20 Jahren an das Essen bei uns erinnern werden …».

«In Graubünden gibt es viele sehr gute Produzenten, denen die Qualität mehr am Herzen liegt, als alles andere». Hinter dieser Top ­ Qualität steckt genau wie bei Caminada ganz viel Leidenschaft. «Ich verwende in meiner Küche verschiedenste hervorragende regionale Produkte, wie die Pro ­ Specie ­ Rara Kartoffeln von Marcel Heinrich, Gran Alpin Getreide aus dem Albulatal, Damhirsch vom Heinzenberg oder Artischocken aus dem Domleschg. Auch Pilze, Safran, Gemüse und Obst wachsen in höchster Qualität vor unserer Schlosstüre». Andreas Caminada stellt sehr hohe Ansprüche an die Produkte, die er in seiner Küche in Fürstenau verwendet. Was am Ende zählt: «Der Geschmack».

Fest der Sinne

Der Kern.

Die eigentliche Kernveranstaltung von graubündenVIVA, ist das «Fest der Sinne»: Von der Tavolata über das Pop ­ upRestaurant und den Genussmarkt bis hin zum Säumertrek: graubündenVIVA durfte die Begeisterung für den echten Bündner Geschmack an ebenso zahlreichen wie vielfältigen Veranstaltungen und Formaten in Graubünden und in verschiedenen Schweizer Regionen mit tausenden Menschen teilen.

Das Ziel.

Durch Sensibilisierung und Erlebbarmachung der vorhandenen Produkte die Nachfrage zu steigern, die Preise für die qualitativ hochwertigen, zertifizierten Produkte zu stützen und die Absatzmengen zu erhöhen.

Handwerk und Design.

Der Anspruch von graubündenVIVA, regionales Schaffen zu fördern und zu präsentieren, beschränkt sich nicht auf den Lebensmittelbereich. Auch Design und heimisches Handwerk finden im Projekt ihren verdienten Platz. In Zusammenarbeit mit dem Projektpartner graubündenHOLZ und einem lokalem Design ­ und Handwerk­ Studio sind Infrastrukturen aus Bündner Fichte und Ahorn spe ziell für den Einsatz bei Events entwickelt worden.

31 64

Die Rückkehr des Hanf

AlpenPionier, Zizers

«Wir bringen Hanf zurück auf den Teller», erklärt Emanuel Schütt, Mitgründer und «AgrarDirigent» der Firma AlpenPionier, die seit wenigen Jahren das «Teufelskraut» rehabilitieren. Und dies ganz ohne Rauscheffekt, bloss zum Essen, nicht einmal homöopathisch aufgerundet.

Nach Versuchen mit diversen Samen haben sich die Hanfpioniere auf eine Sorte mit gutem Fettsäurenanteil festgelegt, welche sich einfach dreschen lässt. Mit Schwung baut die junge Firma ihr Angebot aus. Nach dem Hanföl wurden die Nüssli lanciert, etwa knuspriger «KinoHanf» als Alternative zu Popcorn. Ungesättigte Fettsäuren mit einem beachtlichen Anteil Omega ­3 tragen zur Gesundheit bei, denn «die Hanfnuss besteht zudem zu einem Viertel aus Eiweiss», so Schütt. «Das Eiweiss enthält alle essenziellen Aminosäuren. Eine Rarität unter den pflanzlichen Eiweisslieferanten!»

Kulinarische Sammlung

Traditionell und charakteristisch Sensibilisierung.

graubündenVIVA verfolgt ein Hauptziel: die Sensibilisierung für Regionalität. Dazu gehört u.a. der Wegweiser «Regionalität in der Veranstaltungsverpflegung», die Entwicklung eines Lehrgangs für Nachhaltigkeit in Zusammenarbeit mit der ZHAW oder die frei zugängliche, digitale «Kulinarische Sammlung» mit Informationen zu den Produkten aus Graubünden.

Sammlung.

In dieser Sammlung finden sich charakteristische Produkte von Bündnerfleisch bis Salsiz, Kartoffelwurst bis Liongia engiadinaisa, Paun Jauer bis Brasciadèla, Grassins bis Strützel –lauter Spezialitäten, die längst zum kulinarischen Erbe der Schweiz gehören. Sie umfasst ebenfalls Rohprodukte wie Getreide, Obst, Gemüse, Kräuter, Tiere oder Pilze, die im Verlauf der Jahrhunderte entstanden und gewachsen sind.

Kulturelle Bedeutung.

Die Auswahl der Produkte erfolgt anhand ihrer kulturellen Bedeutung, Innovationskraft, Einzigartigkeit und ihrem historischen und aktuellen Vorkommen im Dialog mit den inhaltlichen Partnern von graubündenVIVA. Die Sammlung dient Neugierigen, die nach Geschichten stöbern, ebenso wie Profis, die sich für bestimmte Apfelsorten interessieren oder Connaisseurs, die seltenen Rebsorten nachspüren.

35 64

Laboratorium für Experimente

Ein Maiensäss ohne Kühe und Geissen, dafür mit Karotten und Randen und viel frischer Bündner Luft. Auf der Veg ­Alp oberhalb von Davos experimentieren der Bündner Spitzenkoch

Jann Hoffmann und Autorin und Gemüsescout Esther Kern mit althergebrachten und neuartigen Veredelungsmethoden. Und bringen so Bündner Gemüse in eine neue Ära.

Graubünden verfügt über einen grossen Schatz an pflanzenbasierenden Rohstoffen. Veg ­Alp bedient sich an diesem kulinarischen Schatz und kombiniert Gemüse mit Veredelungsmethoden, die Jann Hoffmann und Esther Kern auf der ganzen Welt gesammelt haben. So etwa lagert – in einem ausrangierten Bündner Weinfass des Winzerpaars Francisca und Christian Obrecht – 200 Liter «Soja» ­ Sauce, angesetzt mit Bündner Gerste. Im Trocknungskasten hängen Karotten und Randen, vorfermentiert mit Koji, wie Bündnerfleisch zum Trocknen – oder eben wie Katsuobushi in Japan. Und draussen, Wind und Wetter ausgesetzt, warten Kartoffeln aus Filisur darauf, dass sie durch Gefrieren und Auftauen getrocknet werden – so, wie man das in den Anden macht.

Innovation und Trends

Neue Wege

Future Dialog.

Der «Future Dialog» steht für eine vertiefte Auseinandersetzung mit lokalen Ernährungssystemen und deren Wechselwirkungen mit Nachhaltigkeit, Gesundheit und Klimawandel. Expertinnen und Experten aus Gastronomie, Landwirtschaft, Wissenschaft, Kommunikation und Kunst beschäftigten sich während zwei Tagen mit dieser Thematik. Zum Programm dieser Veranstaltung gehörten Degustationen, Betriebsbesuche und der Austausch mit Produzentinnen und Gastronomen aus der Region.

Veg-Alp.

Die Herausforderung: Wie kann eine Schweizer Alp vegetarisch genutzt werden. Die Vielfalt an pflanzlichen Rohstoffen bester Qualität ist in Graubünden riesig. Es gibt Gersten felder, die mit dem Pferd bewirtschaftet werden, Kartoffeln, die auf rund 1000 Höhenmetern wachsen, oder Bio ­ Gemüse, das mit Sicht auf die Alpen gedeiht. Die Veg ­Alp lotet aus, wie sich dieser kulinarische Schatz zu modernen bündner Spezialitäten veredeln lässt. Veg ­Alp ist aber nicht nur ein Ort, sondern vor allem ein Labor. Das Projekt schafft Nährboden für Experimente, die im Alltag keinen Platz finden.

39 64

Gastfreundschaft

VIVA Community

Momente.

Die Menschen suchen den unverwechselbaren Moment statt der digitalen Perfektion. Sie suchen die Selbstver gewisserung vor Ort. Und sie lieben es, Teil der Gesamtinszenierung zu sein.

Genuss.

Regionalität wird gastronomisch erlebbar mit Elementen wie «Outstanding in the field», dem Besuch von «Hidden Champions und Local heroes» – so wird der lokale Genuss zum Gesamterlebnis.

Terroir Graubünden.

Das reiche kulinarische Erbe und die bio logische und kulturelle Vielfalt in Graubünden widerspiegeln den strategischen Standort in den Alpen, bergen einen grossen Handlungsspielraum und entscheidenden Mehr wert für die landwirtschaftliche, gastronomische und touristische Positionierung.

Regionalität sichtbar machen

Die Herkunft der Rohstoffe wie auch kurze Verarbeitungswege bis hin zu den regionalen Warenflüssen rücken in den Fokus der Konsumentinnen und Konsumenten. Der Kanton Graubünden unterstützt die Verbesserung der regionalen Wertschöpfung durch Investitionen in die Infrastruktur und in eine bessere Vermarktung der regionalen landwirtschaftlichen Produkte.

Ziel des eigens dafür gegründeten Start ­ Up Unternehmens

Vivonda AG ist es, professionelle Strukturen zu schaffen, welche die Bündner Produkte vermarkten und an verschiedenen Standorten im Kanton Graubünden sowie über bestehende Verteiler schweizweit verkaufen. Gleichzeitig soll es die Menschen für ein bewussteres und nachhaltigeres Kaufverhalten sensibilisieren. Ein weiterer wesentlicher Teil des Geschäftsmodells der Graubünden Vivonda AG ist zudem eine eigene Produktionstätte.

Vivonda AG erschliesst neue und nachhaltige Absatzmärkte an strategisch gut platzierten Standorten. Dadurch erhalten alle Kunden einen direkten Zugang zu den regionalen Produkten. Ausserdem wird die Wertschöpfung im Kanton gefördert und der Wirtschaftsstandort Graubünden nachhaltig gestärkt. Als erster zusätzlicher Verkaufspunkt wird Ende 2020 in der Raststätte Heidiland in Maienfeld ein graubündenVIVA Flagship ­ Store eröffnet.

«Wir leben die Liebe zur Natur und begeistern Menschen aus nah und fern mit dem echten Geschmack Graubündens.

Das regional verankerte Genusserlebnis zielt auf den Bauch und trifft ins Herz –von Mutter Natur gemacht, von Bündnerinnen und Bündnern veredelt.»

Von der Vision zur Realität

Schlüsselelemente der Entwicklung

Sichtbarkeit und Identität.

graubündenVIVA will Einheimischen und Gästen die Bündner Genusswelt in ihrem ganzen Facettenreichtum erschliessen. Mit graubündenVIVA werden zum einen bestehende Initiativen gebündelt, zum anderen neue, publikumswirksame, sowie absatzfördernde Plattformen geschaffen und unter dem Markendach von graubünden vermittelt.

Enabling und Vernetzung.

graubündenVIVA fördert die Zusammenarbeit von Produzenten, Veredlern und Konsumenten. Das Programm schlägt Brücken zwischen Menschen und ihren Traditionen, zwischen Handwerk und Produkt und zwischen Berg und Tal. Als eine zentrale Errungenschaft des Fests der Sinne hat graubündenVIVA verschiedene neue Austauschplattformen zur Regionalität geschaffen und Interessen aus Landwirtschaft, Ernährung und Kulinarik miteinander vernetzt.

Innovation und Trends.

Zu den erklärten Zielen des kantonalen Programms graubündenVIVA gehört es, relevante Themen und Fragestellungen rund um die landwirtschaftliche Produktion, Kulinarik und Regionalität aufzugreifen und unter Beizug von regionaler, nationaler und internationaler Expertise Lösungsansätze zu erarbeiten. Der «Future Dialog 2019» sowie das Projekt «Veg ­Alp» stehen exemplarisch für diesen Anspruch.

Kommunikation und Sensibilisierung.

Graubünden soll national und international als Hochburg der alpinen Kulinarik wahrgenommen werden. Der Weg dorthin führt über medienwirksame, innovative Formate sowie die Nutzung der gesamten Kommunikationsklaviatur. Auch im Bereich Sensibilisierung geht graubündenVIVA neue Wege. Die kulinarische Sammlung bildet erstmals das «Terroir Graubünden» ganzheitlich ab.

47 64

Bestehendes kultivieren, Neues initiieren

Dialoggruppen

Wissen aufbauen Vertrauen stärken

Unterstützung

sichern – nach innen und nach aussen

Politik/ Verbände

Auftraggeber/ Kanton

Verein/ InnerCircle

Netzwerk graubündenVIVA

Bevölkerung

Bildung und Forschung

Tourismus

Opinion Makers/Leaders

Wirtschaftspartner

Medien

49 64

Schrittweise den Boden bereiten

Entwicklungsprozess

graubündenVIVA wurde als Erlebnis ­ Plattform in einem Co ­ Kreation ­ Prozess entwickelt, d.h. es wurden die zentralen Stakeholder der Region wie zum Beispiel Erlebnisräume und Standorte, Wirtschaft, Kultur, Fachhochschulen, Interessengruppen, öffentliche Hand, Organisationen und Verbände mit involviert.

Mit diesem Vorgehen wird sichergestellt, dass die Ressourcen und die Kreativität, die Erfahrungen und die Fähigkeiten aller Beteiligten mobilisiert und so umfassend entwickelt werden können.

51 64

Das Fest in Zahlen

53 64 Medienberichte 400 Medienäquivalenzwert 1’768’300 Kontakte 29’110’335 Partner und Produzenten 153 Veranstaltungen und Events 43 Besucherinnen und Besucher 173’000 Bündner Produkte mit dem Gütesiegel regio.garantie 1’054 Bündner Genuss ­ Geschichten 150 Vereinsmitglieder 123 Inventarisierung Kulinarische Sammlung 166 Konzeption, Machbarkeit Vorprojekt, Projekt, Detailplanung, Vergabe, Umsetzung Vermächtnis Umbau, Überführung 2016 2018 2019 2020 2021 Roadmap graubündenVIVA Durchführung Pre ­ Events Überführung Co ­ Kreation, Workshops Legate 2022

Erfolg weiterführen

zukunftsweisend.

graubündenVIVA hat mit seinem progressiven Ansatz Neuland betreten, sich gegen anfängliche Widerstände und Missgunst durchgesetzt und eine zukunftsweisende Stossrichtung aufgezeigt.

glaubwürdig.

graubündenVIVA hat es geschafft, sich als Netzwerkpartner, Enabler und strategischer Partner in den relevanten Bereichen der Bündner Kulinarik und des Bündner Food ­ Systems zu positionieren.

co-kreativ.

Als Schlüssel zum Erfolg hat sich die Abstützung auf bestehende Organisationen erwiesen, deren Ängste vor einer Konkurrenz so aus dem Weg geschafft werden konnten. Als weiterer Erfolgsfaktor hat sich der CoKreationsansatz erwiesen, mit welchem gemeinsam zukunftsgerichtete Lösungen erarbeitet wurden.

Fazit

Viele Menschen sehen die Dinge, wie sie sind und sagen – warum?

Ich

aber träume von Dingen, die nie gewesen sind und sage – warum nicht?

59

Projekteigner: Trägerverein graubünden VIVA im Auftrag des Kantons Graubünden

Autorenteam: Quant AG from vision to reality Via Nova 37 7017 Flims Dorf contact@quant.swiss www.quant.swiss

Copyright: Der Inhalt dieses Booklets ist durch das Urheberrecht geschützt. Es darf ohne Zustimmung des Urhebers weder ganz noch teilweise kopiert, veröffentlicht, verändert oder übersetzt werden.

Fotografie:

© Gaudenz Danuser

© Tina Sturzenegger

© Patrick Schürmann

© Andrea Badrutt

63 64
Imp
Impressum
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.