Mittendrin in V
und das Wissen um die Entwicklungen, Schieflagen und Ungerechtigkeiten führen dazu, dass wir in einer weiteren Sparte Weltmeister geworden sind. Nirgendwo sonst ist die Bevölkerung so spendenfreudig wie hierzulande. 73 Prozent der Österreicher*innen spenden Geld für gemeinnützige Organisationen. Von Jahr zu Jahr werden wir großzügiger. 2020 erreichte das Spendenaufkommen eine Dreiviertelmilliarde Euro. Was die Größe der Spendierhosen angeht, führte wieder, analog zu den österreichischen Infektionszahlen, der Westen des Landes die Liste an. Fast 150 Euro pro Kopf spendeten die Vorarlberger*innen letztes Jahr, hauptsächlich für Tiere, Kinder und inländische Katastrophenhilfe. Den Spendenaufrufen für Kunst und Kultur hingegen folgten nur die wenigsten. Während des ersten Lockdowns wurde in Bregenz eine Unterstützungsinitiative namens locart ins Leben gerufen, die das Ziel verfolgte, lokale Investor*innen zu akquirieren, um lokale, hauptberuflich freischaffende Künstler*innen finanziell zu unterstützen. Im Laufe des Jahres gingen dank diverser Benefizaktionen 18.612 Euro auf dem Konto ein. Aufgeteilt auf die Dutzenden, bei locart angemeldeten Kunstschaffenden, konnte diese Summe höchstens dazu dienen, die eine oder andere
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Monatsmiete zu begleichen. Womöglich wird die Kulturnation Österreich erst erkennen, wenn eines Tages all ihre Konzert- und Schreibstätten, Theaterbühnen, Übungsräume oder Ateliers hinwegrationalisiert, durch Dringlicheres ersetzt sind und die Spezies freischaffende Künstler*innen Teil der ausgestorbenen Arten geworden ist, dass selbst solche Luftikusse in unserer Welt zu etwas nützlich waren. Wie bei der Sumpfohreule, der Gewöhnlichen Skorpionsfliege, Zweizähnigen Laubschnecke, Kleinen Zwergquellschnecke, Karawanken-Ackerschnecke, dem Fluss-Krallenkäfer, Bodensee-Kilch, Seeregenpfeifer oder Grünlichem Dickkopffalter, wie bei der Federgras- und Wermutzirpe, der Vorarlberger Haferkornschnecke, der Hundsbarbe oder dem Dohlenkrebs, dem Spitzkopfotter, Steinkauz oder Triel, den Azurjungfern, der Großen Hufeisennase, Bayerischen Kurzohrmaus und Zwerglibelle, dem Triestiner Skorpion, dem Alpen-Bläuling, Rotsternigen Blaukehlchen oder Gelben Grashüpfer, wie beim Langtraubigen Kohl, Stinklattich und Rautenfarn, bei der Nickenden Kragenblume, Rätischen Pippau oder Kleinblütigen Königskerze könnte diese Erkenntnis jedoch zu spät kommen.
S C HAC H - E C K E An dieser Stelle erscheinen normalerweise drei Diagramme aus aktuellen Meisterschaftspartien, bei denen zumindest eine(r) der beiden Spieler/innen für einen Schachverein aus Vorarlberg spielt. Allerdings gibt es aufgrund der Corona-Situation momentan (fast) keine Möglichkeit, Turnierpartien zu spielen. Folglich verlagert sich das Schach während der Corona-Zeit ins Internet und die verschiedenen Online-Schach-Portale erleben einen regelrechten Boom. Sehr beliebte Plattformen finden sich auf den Internetseiten www.chess24.com und www.lichess.org. Lichess ist ein kos LegalWeapon (Österreich) fresno90 (Brasilien) lichess.org 2020 1
tenloser und werbefreier Server, um Schach zu spielen. Üblicherweise wird im Internet Blitzschach gespielt, das bedeutet, dass jeder für die gesamte Partie 5 Minuten (oder noch weniger) zur Verfügung hat. Aus Mangel an aktuellen Wettkampfpartien bringen wir diesmal drei schöne Mattkombinationen aus Blitzpartien, welche der Präsident des Vorarlberger Schachverbandes, Dr. Philipp Längle, unlängst auf chess24.com (lawyer) bzw. lichess.org (LeagelWeapon) gespielt hat.
bopbop (Algerien) LegalWeapon (Österreich) lichess.org 2020
Wie setzt Weiß am Zug den gegnerischen König in zwei Zügen matt?
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frank12345 (Großbritannien) lawyer (Österreich) chess24.com 2020
Auch hier gibt es ein Matt in zwei Zügen. Wie erreicht Schwarz am Zug dieses Matt?
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Wie erzwingt Schwarz am Zug ein Matt in drei Zügen?
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Lösungen auf Seite 17