3,40
Euro
davon 1,70 Euro für die Verkäuferin/ den Verkäufer #104 / Mai 2025
3,40
Euro
davon 1,70 Euro für die Verkäuferin/ den Verkäufer #104 / Mai 2025
Was müssen junge Menschen können, um in der Welt von morgen ein gutes Leben zu leben? Eines ist sicher: Sobald Lernen Sinn macht, geht alles leichter. Auch für Mihrimah aus der 1a-Klasse von Marielle Rodrigues. Seiten 12-14.
4-6 Draußen im Glück
Nicola Gulli lässt den Wald zur Schule werden
8-10 Heiraten ist nichts für Anfänger
Die marie blickt mit Pfarrer Dominik Toplek und Hochzeitsplanerin Sabrina Meyer hinter die Kulissen
10 Impressum
11 Bitte nicht verschlucken
Brandteigkrapfen mit Erdbeer und Vanille
12-14 „Kinder lieben es, gefragt zu sein“
Was junge Menschen lernen sollen, um in der Welt von morgen ein gutes Leben zu leben
16-17 Futura, die gute Amöbe
Dornbirner Büro Estuar arbeitet an der Gestaltung einer besseren Zukunft
17 Reparatur-Cafés
18-20 Frei und selbstbestimmt
Ein Gespräch mit den Ländlehebammen über ihre Beweggründe, Berufsalltag und Zusammenarbeit
21 Rechenrätsel, Schachecke
22-23 Mama-sein
Zeilen einer jungen Mama, deren Leben sich durch die Geburt ihres Kindes völlig verändert hat
24 Meine Straße
Raffaela Rudigier-Gerer erinnert sich an die Straße ihrer Kindheit
26-27 Verzichten statt zerstören
Autor Hans Platzgumer erklärt, warum der Verzicht in unserer Gesellschaft unverzichtbar geworden ist
27 Sudoku
28-30 Großer Bahnhof
kulturverein bahnhof in Andelbuch feiert zum 25-Jahr-Jubiläum ein viertägiges Fest
32 Gemeinsames Abendgebet im Ried Starkes Zeichen für den Schutz des Riedes
33 Rätsellösungen
34-35 Was hinter den Kulissen ablief
Erinnerungen von Bruno Kreisky an die Unterzeichnung des Staatsvertrages am 15. Mai 1955
36 gute letzte tage
Buchpäsentation der Palliativstation Hohenems
37 Filmclub-Tipps
38-39 Veranstaltungskalender
Liebe Leserin, lieber Leser! Wir haben das große Glück, seit über 20 Jahren neben einer unbebauten Streuobstwiese zu wohnen. Im Frühling vor rund drei Jahren fuhr allerdings eines Tages ein Traktor vor, um Anhänger für Anhänger Aushuberde abzuladen. Quasi vor unserer Haustür. Wo zuvor zwischen Apfelbäumen Hahnenfuß, Löwenzahn und Wiesenschaumkraut mein Auge beglückten, tat sich nun eine mondähnliche Kraterlandschaft auf. Ich freute mich nicht. Nachdem sich das Spektakel ein paar Wochen später wiederholte, bat ich meinen Mann, der wusste, wem das Grundstück gehört, höflich anzufragen, was denn der Plan sei. Mir war klar, dass ich gar nichts tun konnte. Im Grunde könnte der Grundstücksbesitzer auch ein ganzes Gartenzwergdorf auf seinem Boden aufstellen, er könnte dort Kompostwürmer züchten oder es einer Horde Kindergartenkinder als Abenteuerspielplatz überlassen, wir müssten es hinnehmen. Ich war also auf seinen Goodwill angewiesen. Auf sein Einsehen, dass es nicht sehr Gentlemen-like war, uns einen ganzen Baugruben-Aushub vor die Nase zu setzen. Mein Mann befand, das Telefonat mit ihm sei nicht so schlecht verlaufen. Die Aussichten – im wahrsten Sinne des Wortes – stünden gut, die Erdhaufen würden wegkommen. Drei Lenze später sind sie immer noch da. Aber – Abrakadabra! – inzwischen so in sich zusammengesunken, dass die Sicht westseitig zu unseren Nachbarn wieder frei ist. Und: Es wachsen Gräser und Weidensträucher drauf, die mit etwas Fantasie als mediterrane Olivenzweige durchgehen könnten. Außerdem hat der Nachwuchs die Hügellandschaft erobert und in einen Bike-Parcours mit Kurven und Wellen und insgesamt zehn (!) Schanzen verwandelt. Einen Pumptrack hat wahrlich nicht jeder vorm Haus.
Was lerne ich daraus? Oder anders: Was würde ich gerne daraus lernen? Dass sich aus dem Unangenehmen, Hässlichen manchmal echt prima Dinge entwickeln können. Dass man die Umstände nicht vorschnell in Gut oder Schlecht einordnen sollte – oh ja, ich kenne die Theorie dazu. So war es doch eine Zeitlang in Mode, alles mit dem Zusatz „Ich meine das wertfrei.“ zu sagen. Wie sag ich aber wertfrei, dass mich dein Benehmen nervt? Dass du meines Erachtens auf dem Holzweg bist? Dass Dreckhaufen vor der Haustür nicht schön sind? Das ständige Bewerten und Urteilen begreife ich durchaus als Übel, aber der hehre Anspruch, es nicht zu tun, landet oft in der Heuchelei. Oder zumindest in der Plattitüde. Denn die Emotion lässt sich nicht wegreden. Da kann ich persönlich fast mehr mit der sogenannten „zweiten edlen Wahrheit“ des Buddhismus anfangen. Sie geht der Ursache des Leidens auf den Grund und erkennt sie sinngemäß in unserem ständigen „Begehren, Festhalten, Habenwollen und NichtHaben-Wollen.“ Ertappt! Was man doch nicht alles NICHT haben will: den Radpatschen, die Schulnoten, den Hexenschuss, die lieblose Absage, die Spinne im Schlafzimmer, das umgekippte Glas Wein, die Zugverspätung, die Hitzewallung, die Inkompetenz, das Laster, den Liebeskummer, den Scheißvirus und sowieso und am liebsten nie: den Tod. Da lob ich mir das Mantra „Wolle, was komme“ und ist’s auch nur die neue Ausgabe der marie. Viel Freude beim Lesen wünscht Simone Fürnschuß-Hofer Kontaktieren Sie uns
Sie haben Anregungen, Wünsche oder Beschwerden? Dann schreiben Sie uns doch einfach. marie – Die Vorarlberger Straßenzeitung, Graf-MaximilianStraße 18, 6845 Hohenems. E-Mail: redaktion@marie-strassenzeitung.at oder Sie rufen uns an unter 0677 615 386 40. Internet: www.marie-strassenzeitung.at. Wir freuen uns über Ihre Zuschriften!
Die nächste Ausgabe der marie erscheint
am 30. Mai.
Es gab die BohnenSpitzeln-Zeit, die PeperonciniEinlege-Zeit, die Erbsen-SchälZeit. Alles wurde als Familie gemeinsam gemacht, das waren schöne Rituale. Papa hat dann nach getaner Arbeit immer seinen kalabresischen Dudelsack ausgepackt und es gab was Feines zu essen.
Er lässt den Wald zur Schule werden und ist überzeugt: Am meisten lernen wir dann, wenn wir es gar nicht bemerken. Natur- und Wildnistrainer Nicola Gulli führt Kinder und Erwachsene in die Wildnis, schürt ihre Neugierde und lässt sie Fähigkeiten entwickeln, die sie in eine tiefe Verbindung zur Natur bringen. Und somit unweigerlich näher zu sich selbst.
Text: Simone Fürnschuß-Hofer Fotos: privat
Es ist Anfang April, ein Mittwochvormittag, ich bin auf dem Weg zu Naturund Wildnistrainer Nicola Gulli, 38. Gemeinsam mit Partnerin Magdalena Hopp (38) und den Töchtern Madita (10) und Yuna (3) ist er in Röthis zu Hause. Die Sonne scheint, die Natur zeigt sich in frühlingshafter Aufbruchstimmung, das Thermometer schafft es allerdings noch nicht über acht Grad. Nachdem ich das Auto vor dem Haus abgestellt habe, kommen mir schon Nicola und Yuna von ihrem ersten morgendlichen Spaziergang entgegen. Beide barfuß und in T-Shirts. Wir entscheiden uns, das Gespräch im Garten zu führen und suchen uns einen Platz an der Sonne. Ich lege tapfer meine Winterjacke ab, Magdalena versorgt mich mit einer Kanne wunderbar heißen Tees und während Yuna auf Entdeckungsreise geht, sinnieren wir über Naturverbundenheit, über Prägungen, über die Sehnsucht nach Frei- und Draußensein.
Dass Nicola Natur- und Wildnistrainer geworden ist, hat ganz gewiss seine Ursprünge in einer Kindheit, die sich entlang der Rhythmen von Natur und Erntezeiten abspielte. Und ganz im Zauber der einfachen Dinge aufging. Aufgewachsen ist er in Liechtenstein als jüngstes von vier Kindern. „Mein Vater ist von Italien raufgekommen, als er 16 war. Er war Schafhüter, da war nix mit Schule“, erzählt Nicola. Seine große Lehrmeisterin war die Natur. Der Riesengarten, den er später mit seiner Frau in der neuen Heimat anlegte, um die sechsköpfige Familie zu ernähren, zeugt davon. Bis heute wird der gesamte GulliNachwuchs mit einem Jahresvorrat an Kartoffeln versorgt. Es sind schöne Erinnerungen, die Nicola konserviert hat: „Es gab die Bohnen-Spitzeln-Zeit, die Peperoncini-Einlege-Zeit, die Erbsen-Schäl-Zeit. Alles wurde als Familie gemeinsam gemacht, das waren schöne Rituale. Papa hat dann nach getaner Arbeit immer seinen kalabresischen Dudelsack ausgepackt und es gab was Feines zu essen.“
Geheimort Quittenbaum
Nicola braucht das Draußen-Sein wie die Luft zum Atmen. Immer schon. „Ich sei als Kind unerträglich gewesen in geschlossenen Räumen, sagt die Mama.“ Viele Stunden habe er deshalb in seinem geliebten Quittenbaum verbracht: „Wenn mir langweilig war, wenn die Mama geschimpft hat oder wenn ich etwas machen wollte, von dem niemand wissen durfte, dann habe ich mich in den Quittenbaum gehockt.“ Bis heute zieht es ihn täglich nach draußen, am liebsten in den Wald, in die freie Natur. Wobei er diese durchaus auch zu „pflegen“ weiß, anders könnte er sein zweites berufliches Standbein als Gärtner nicht ausüben. Doch auch hier: Einen gesunden Baum fälle er nicht, radikales Zurechtstutzen ist generell nicht seins. Bei jeder Handlung zählt für ihn die Unterscheidung zwischen bewusstem und unbewusstem Eingriff, zwischen Sich-Verbinden und reiner Konsumhaltung. Das hört sich
dann bei Nicola so an: „Entweder ich laufe über die Erde oder ich laufe und streichle dabei ihren Rücken.“
Aber Nicola ist kein Eigenbrötler, er mag die Menschen und das Miteinander. „Deshalb mache ich das mit der Wildnisschule“, sagt er. Im Raum Vorarlberg und Liechtenstein hat er eine Vielzahl an Angeboten für Kinder und Erwachsene konzipiert. Waldläufer-Gruppen, Jugendcamps, Tages-Workshops, Handwerkskurse. Ganze Ausbildungszyklen. Sein Credo: Die Verbindung zur Natur stärken, aber auch zur Gemeinschaft. „Um ins Spüren zu kommen, wie es der Erde geht, denn wie sonst sollen wir ihr helfen?“ So frage er sich bei jedem und jeder Teilnehmenden: „Was ist das Geschenk dieser Seele, wofür ist es da?“ Um sie in Folge zu dieser Bestimmung zu führen.
Sitzplatz-Auszeiten Erwachsene brauchen länger, um sich einzulassen. Vor allem, so Nicola, wenn sie voreilige Schlüsse ziehen und das Ganze in die Esoterikschublade stecken. Sobald dieser Punkt überwunden sei, können essenzielle Themen ans Licht kommen, die oft in längeren Prozessen gebunden sind. „Wenn Themen aufgerissen werden, lasse ich die Menschen nicht allein. Dem habe ich mich verschrieben. Speziell in den Jahreskursen begleite ich die Teilnehmenden langfristig.“ Bei Kindern hingegen sei – insbesondere bei den Wochencamps – die größte Herausforderung, sie über die ersten zwei Tage Zuckerentzug und Heimweh zu bringen. „Das Ziel ist das harmonische Miteinander. Natürlich ist die Begleitung mental sehr intensiv für mich und bedeutet auch Arbeit an meinem eigenen Weg.“ Sogenannte Sitzplatz-Zeiten dienen als EnergieTankstellen: „Jeder hat einen eigenen Sitzplatz, an dem man ganz für sich sein und sich sortieren kann.“ Was ihm früher sein Quittenbaum war, ist heute ein Fichtenbaum. An ihm kann er sich anlehnen, umringt von Föhren, Birken, Kirschbäumen und Pappeln. Dorthin schickt ihn auch seine Partnerin, wenn er erschöpft von einem Camp nach Hause kommt. „Damit er sich erst mal wieder sammeln kann“, wirft Magdalena lachend ein. Auch sie ist ein Draußen-Mensch, liebt es, das Leben möglichst ungetaktet zu leben. Und erkennt gleichzeitig, dass manche Sehnsucht auch in einem Kompromiss gefangen ist: „Ich würde beispielsweise gerne viel öfters draußen am offenen Feuer kochen, aber meist fehlt dafür die Zeit. Klar wären solche Rituale einfacher, wenn wir in >>
Wenn mir langweilig war, wenn die Mama geschimpft hat oder wenn ich etwas machen wollte, von dem niemand wissen durfte, dann habe ich mich in den Quittenbaum gehockt.
einer Hütte im Wald leben würden. Und klar sind wir hier bis zu einem gewissen Teil auch der Anziehungskraft von konsumatorischen Dingen ausgeliefert. So ein Haus hat durchaus seine Annehmlichkeiten.“ Dennoch verlegen Magdalena und Nicola ganz viel nach Draußen in die Natur. Drei bis vier Stunden gibt es täglich Frische-Luft-Programm, egal bei welchem Wetter. Zudem werden die Kinder in möglichst viele ihrer alltäglichen Abläufe eingebunden – vom Fell gerben bis zum Pflanzen gießen. Nicola zeigt auf ein blaues Fass im Garten: „Da drin konservieren wir gerade die Fellteile eines Rehs, die wir demnächst gerben. Die müssen noch von Fleischresten und Fett gereinigt werden. Ich versuche, die Kinder auch mit diesen ganz natürlichen Prozessen vertraut zu machen.“
Zuhause in der Wildnis
Immer mittwochs leitet Nicola abwechselnd die Gruppe der Waldläufer:innen in Röthis an der Ganta und im liechtensteinischen Ruggell. Er sagt: „Es ist erstaunlich, mit wie viel Neugier, aber auch Aufmerksamkeit und Wissbegierde sich die Kinder im Wald bewegen. Sie brauchen das regelrecht, scheint mir. Die Zeit vergeht wie im Flug, man muss sie fast heimzwingen.“ Für die Ohren digital überreizter Eltern klingt es wie ein Echo aus dem letzten Paradies: Hier werden Löffel geschnitzt, Feuer ohne Streichholz entfacht, essbare Pflanzen aufgespürt und Vögel bei der Jagd beobachtet. Man teilt die Sorgen, es wird gemeinsam gegessen, gespielt und musiziert. Das Wichtigste, was Nicola den Kindern mitgeben möchte? Gemeinschaftsgefühl und Empathiekompetenz – und die Erfahrung, dass es sich lohnt, durch Tiefen zu tauchen und Widerstände zu überwinden. Und den Erwachsenen? „Im Grunde nichts anderes. Da bewirken Geschichten ganz viel. Das ist etwas vom Schönsten: am Ende eines langen Tages am Lagerfeuer zu sitzen und einander Geschichten zu erzählen. Und dabei einfach geschehen lassen, was sich ergibt. Sei es, dass einer anfängt zu trommeln oder jemand zur Musikmeditation einlädt.“
Fragen statt Antworten
Nicola Gullis Arbeitsweise beruht auf dem Prinzip von „Coyote Teaching“. Vereinfacht gesagt geht es nicht um Wissenstransfer, sondern darum, Fragen zu stellen. Jemand auf seinem Lernweg zu begleiten, ohne dass dieser es bemerkt. Im Vordergrund steht der Beziehungsaufbau, das aktive Zuhören. Der Forschergeist soll geweckt werden. Fragt ein begeistertes Kind: „Hast du den Vogel gesehen?“, wird Nicola nicht sagen: „Ja, das ist eine Amsel.“ Denn: „Mit so einer Antwort zerstöre ich das Interesse. Wenn ich stattdessen noch mehr Fragen stelle, wie zum Beispiel, ‚Wohin ist er geflogen?‘, ‚Wie hat er gerufen?‘, dann bleibt das Kind in der Neugierde und lernt automatisch ganz viel.“ Wenig später, wie zum Beweis, berichtet Töchterchen Yuna von Ameisen, die sie gerade entdeckt hat. An Nicolas Gegenfragen wird sichtbar, was er damit meint, das innere Forschungsfeuer zu schüren. Und ich denk mir, vielleicht hält diese innere Flamme ja auch die Barfüßchen warm. Wenn Nicola Fertigkeiten wie das Bogenbauen, das Schnitzen oder das Gerben in Kursen weitergibt, geht es ihm immer um viel mehr als die Handwerkskunst an sich: „Es sind wunderbare Instrumente, Herzen zu öffnen. Weil man durch Prozesse und Widerstände hindurch muss, weil dieses Tun die Sinne aktiviert, weil es unser Selbstwertgefühl stärkt. Egal ob bei Kindern oder Erwachsenen. Ich würde mir wünschen, dass sich noch viele Menschen trauen, dass sie den Mut finden, mehr über sich zu erfahren und darüber, wie es der Erde geht. Mit ihr in Verbindung zu gehen und immer neugieriger und abenteuerlustiger zu werden. Einfach auch, weil es Freude macht. Und weil wir nie, nie, nie vergessen dürfen – gerade auch nicht angesichts des digitalen Geräuschpegels – dem Vogelgezwitscher zu lauschen.“
Aktuelle Kurse der wildnessen
Natur- und Wildnisschule von Nicola Gulli
Für Erwachsene:
Grundkurs „Das Wissen der Wildnis“, 7 Tage, 24.-30.08., Giswil Jahresausbildung zum Natur- und Wildnistrainer, 40 Kurstage ab 24.08., Giswil Ruf rund ums Feuer, 2 Tage, 24./25.05., Ruggell
Art of Mentoring & Coyote Teaching, 5 Tage, 06.-11.05., Ruggell Philosophie der Erde, 5 Tage, 18.-22-06., Ruggell
Begleitung von Taufen, Hochzeiten oder Trauerfeiern und weitere Kursformate auf Anfrage
Für Kinder:
Kinder- und Jugendcamp, 9-13 Jahre, 7 Tage, 06.-12.07., Ruggell
Waldläuferbanden, ab 8 Jahre, immer mittwochs 14-17 Uhr, Röthis und Ruggell
Wilde Tage, 8-11 Jahre, 4 Tage und eine Übernachtung, 16.-19.07., Ruggell
Schnitztage, Geburtstage etc. auf Anfrage Weitere Angebote und Infos: wildnessen.ch
Wir helfen Ihnen auf dem Weg zum eigenen Ökostrom:
• Infoabend Balkonkraftwerk für Zuhause (21. Mai und 25. Juni 2025)
• Online Vortrag: PV-Strom selbst produzieren, speichern und nutzen
• Produktneutrale PV-Beratung bei Ihnen vor Ort www.energieinstitut.at/pv
Anzeige
Raphael hat dank seiner Ausbildung zum Programmierer am Digital Campus neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Anzeige
Das Land Vorarlberg unterstützt Arbeitnehmer:innen mit der Förderung von Arbeitsmarktprojekten und Weiterbildungen wie beispielsweise dem Bildungszuschuss. Erfahre mehr und informiere dich unter: www.vorarlberg.at/wirtschaft
Heiraten hat viele Aspekte. Redakteurin Miriam Jaeneke schaut mit persönlichen Erinnerungen sowie im Gespräch mit der Hochzeitsplanerin Sabrina Meyer und dem Pfarrer Dominik Toplek auf ein Business, das sich professionalisiert hat. Was es nicht unbedingt einfacher macht.
Text: Miriam Jaeneke, Fotos: iStock
Heiraten ist nichts für Anfänger. Aber deshalb eine professionelle Hochzeitsplanerin nehmen, die all unsere Ideen dreht und wendet, die uns einen Blütenregen vorschlägt und kitschige Musik, mehr Hochzeitsgäste und wenn schon keine Ringe, dann wenigstens Tauben?
Wir wollten da unser ganz eigenes Ding machen. Keine Ringe. Keine Kirche, also fast keine. Kein geschmücktes Auto, keine Hochzeitstorte, keinen Hochzeitstanz, also zumindest keinen im herkömmlichen Sinn. Kein klassisches Hochzeitsdress.
Schon an der Locationsuche sind wir dann aber beinahe gescheitert. Draußen oder drinnen? Der Rosengarten war uns zu spießig, das Landhaus zu düster, das Schiff zu einengend, das Gasthaus zu unflexibel. Da sagte mein Partner plötzlich zu mir: „Fragen wir doch mal im Vier-Sterne-Hotel auf dem Berg!“ Da wäre ich nie drauf gekommen, viel zu teuer, hätte ich gedacht.
Stattdessen waren sie wirklich freundlich. „Wieviele Gäste? Um die 30? Da haben wir einen wunderschönen Raum mit großer Terrasse und Talsicht. Wir verlangen keine Miete für den Raum, sondern rechnen nur die Essen ab.“ Bald stand fest: Wir hatten unser Glück gefunden.
Wir luden nur die engere Familie ein und gute Freunde, Menschen, die unseren Weg begleitet hatten. Mich hatte abgeschreckt, was eine Freundin mal zu mir sagte: dass sie jetzt, zehn Jahre später, mit den allermeisten ihrer Hochzeitsgäste nichts mehr zu tun habe. Klar, Freundschaften verändern sich und gehen manchmal auch zu Ende. Aber dass kaum jemand bleibt, mit dem man die schönen Erinnerungen verbindet?
Ich habe dann die Menüvorschläge des Hotels von vorne bis hinten durchgeblättert und dem Personal vorsichtig einen eigenen Vorschlag unterbreitet. Kein Problem, sagten sie.
Beim Sektempfang ist einer Mitarbeiterin der Korken knapp am Auge vorbei ins Gesicht geknallt. Während einer buddhistisch ausgerichteten Rede eines Freundes ist eine meiner Freundinnen in Ohnmacht gefallen und wurde abtransportiert. Kurz dachte ich, jetzt ist die Feier vorbei. Doch der buddhistisch ausgerichtete Redner sagte: „Auch das ist das Leben …“ und setzte seine Rede fort. Als Tanz haben wir einen Discofox ausgewählt, und wir hatten eine Hammer-Liveband.
Die Kirche haben wir später extra aufgesucht, nur für einen Segen zu zweit. Was die Standesbeamtin gesagt hat, davon weiß ich keinen Satz mehr. Was die Pfarrerin gesagt hat, weiß ich bis heute: Wenn das Gewand des oder der einen zerschlissen ist, sollen wir nicht draufzeigen und sagen „Schau, wie zerschlissen es ist!“, sondern dem Gegenüber Nadel und Faden geben, damit er bzw. sie es nähen kann.
Nein, einen Fotografen hatten wir nicht. Aber wir kamen zufällig an einem Fotostudio vorbei, wo gerade ein Fotograf zu Werbezwecken umsonst Fotos machte. Das Foto haben wir bis heute aufgestellt.
Unsere Hochzeit hat viel Spaß gemacht. Am Ende saßen wir noch bis halb fünf Uhr morgens auf der Hotelterrasse mit Freunden und haben geredet, weil wir nicht wollten, dass es schon zu Ende ist. Immerhin eine richtige Brautfrisur hatte ich – und klaubte um fünf Uhr morgens die gefühlt 100 Haarnadeln aus den Haaren.
Heiraten mit Plan
Heiraten ist nichts für Anfänger. Wie sieht es also mit einer Hochzeitsplanerin aus, die einem keine Tauben aufschwatzt oder kitschige Musik? Sabrina Meyer aus Raggal hat im Moment zwei noch sehr kleine Kinder. Aber sobald sie in ihren Beruf zurückkehren wird, wird sie wieder dazu beitragen, dass Hochzeitspaare sich rundum wohlfühlen. Sich weder verkleidet vorkommen noch in Spiele verwickelt werden, an denen hauptsächlich die Gäste ihren Spaß haben. Sie sorgt dafür, dass auch die Trauzeugen ein schönes Fest ohne Organisationsaufwand erleben können und dass die Programmpunkte reibungslos ablaufen. Bei Meyer kann man verschiedene Pakete buchen: nur die Planung im Vorhinein, nur die Koordination am Tag selbst oder das Rundum-Paket mit Tipps, Unterstützung und Planung voraus, am Tag und danach. Denn auch die Hochzeitstorten-Utensilien und die Deko wollen zurückgebracht werden, es gibt weitere Dinge aufzuräumen und zu klären, während das Paar vielleicht bereits auf Wolke sieben Richtung Flitterwochen unterwegs ist. Meyer ist zudem Bankkauffrau, sagt aber, sie wollte schon immer kreativ, mit Menschen arbeiten, gemeinsam Konzepte entwerfen und nicht zuletzt mit viel positiver Aufregung, mit vorfreudigem Kribbeln freudige Anlässe gestalten, wie Hochzeiten es sind. Freilich wusste sie nicht, ob
HEIRATEN IST NICHTS FÜR ANFÄNGER.
es ringsum Raggal Nachfrage nach Hochzeitsplanerinnen gibt. Immer wieder fragen Leute sie tatsächlich: „Wozu braucht man das?“ Aber rückblickend auf Meyers eigene Hochzeit sagt sie: „Ich wäre total dankbar gewesen, zumindest am Tag selbst, eine Koordinatorin zu haben.“ Sie hatten 88 Gäste, da gab es durchaus auch am Hochzeitstag vieles zu organisieren. „Für mich ist die Hochzeit nicht DER Traumtag im Leben, es gibt noch andere wie die Geburt eines Kindes. Aber mein Anspruch ist es, dass meine Kundinnen und Kunden noch nach vielen Jahren sehr gerne daran zurückdenken.“
Nicht nur eine Traumhochzeit bedeutet im Übrigen, sich zu trauen. Auch ihren Traumberuf Hochzeitsplanerin zu ergreifen, hatte für Meyer mit dem Begriff „sich trauen“ zu tun. „Man muss sich trauen im Leben!“ sagt sie lachend.
Heute sei so vieles möglich, auch „hier im Ländle“: Es gibt wunderschöne Hochzeitspapeterie, verschiedensten Blumenschmuck, einiges in Puncto Unterhaltung. Es gibt verschiedene Brautgeschäfte, auch Secondhandangebote, um den Geldbeutel zu schonen. „Es hat sich vieles verändert in der Branche, es weht ein frischer Wind, alles ist jünger, moderner. Die Kundinnen und Kunden möchten eine tolle Party mit super Musik. Heute will fast niemand mehr, dass Gäste eine laienhafte Diashow präsentieren oder Spiele anleiten, die das Brautpaar zum Clown machen.“ Stattdessen kommen italienische Pizzabäcker, der Eiswagen oder ein Foodtruck. Gäste können fürs Paar Wünsche auf Steine schreiben oder diese dem Feuer übergeben. Es gibt immer mehr freie Trauungen mit frei gestalteten Ritualen.
Die Ambivalenz des Pfarrers
Dominik Toplek, fortschrittlicher Pfarrer in Dornbirn Schoren und der Kirche St. Martin am Markt, ist demgegenüber naheliegenderweise kritisch eingestellt. Er erzählt davon, dass Paare früher auch für nichtkirchliche Trauungen den Kirchenraum zur Verfügung gestellt bekamen. Jetzt ist das nicht mehr so. „Eine Kirche ist ja keine Filmkulisse.“ Auch Trauungen draußen am See, auf dem Berg oder an sonst einem schönen Ort macht Toplek nicht mehr. „Da ist es sehr schwer, einen würdigen, kirchlichen, fokussierten Rahmen hinzubekommen. Da zwitschert ein Vogel oder es passiert etwas anderes Ablenkendes. Die Kirche ist schon der adäquate Rahmen für eine Trauung.“
Ob er Trauungen gerne abhält? „Ja und nein. Paare stehen meiner Wahrnehmung nach unter einem starken gesellschaftlichen Druck. Sie sehen schöne Bilder im Fernsehen und lassen sich oft blenden. Sie denken dann, ihre eigene Hochzeit muss auch groß und romantisch sein. Unter 100 Gästen und 20.000 Euro geht dann oft gar nichts, ein paar Gänge muss das Menü haben, es muss ein kostspieliges Programm geben und tolle Musik dazu. Wenn der Druck dann auch an mich weitergegeben wird, habe ich kein freudiges Herz dabei.“ An zwei Treffen klärt Toplek mit dem Paar den Ablauf und Personalisierungsmöglichkeiten, sucht Texte und Lieder aus. „Manche versuchen, ihre Hochzeit so minutiös zu planen wie ein Drehbuch. Damit belasten sie sich selber und die Beziehung.“ Es gebe Bräutigame, die alles abnicken und die Braut machen lassen. „Je mehr auch schon die Planung vom Paar gemeinsam gemacht wird und vor allem, je gelassener das passiert, desto mehr freut’s mich“, sagt der Pfarrer. Und schwärmt von einer Hochzeit von vergangenem Jahr, wo der Bräutigam ein schwarzes Hemd und Jeans trug und sie ein schlichtes, nicht weißes Kleid. Geheiratet haben sie in der barocken Kirche in Dornbirn Haselstauden, statt klassischen Liebesliedern wurde ihre Lieblingsmusik gespielt. Danach gab es im eigenen Garten ein Grillfest mit Burgern und lockerer Stimmung. Dieses Fest hat Toplek in guter Erinnerung behalten.
Tiefpunkte, ja, die gab es auch. Zum Beispiel, als Braut und Bräutigam die beiden Leittauben in den Händen hielten und sie auffliegen lassen sollten, damit der ganze Schwarm folgt. Der Bräutigam hatte in der Aufregung zu fest gedrückt, die Taube in seiner Hand war bewusstlos geworden. Das hatte der Frischgetraute nicht gemerkt und warf die Taube in die Luft. Diese fiel wie ein Stein zu Boden. Vom Aufprall aufgeweckt, flatterte sie erschrocken hoch, das Spektakel konnte weitergehen. Topleks Worte: „Je mehr ich in den Händen halte, desto starrer sind sie. Je offener meine Hände sind, desto mehr kann ich dankbar annehmen.“
Viel Geld macht noch keine innige Hochzeit, garantiert keine guten kommenden Jahre. Sehr wenige Paare feiern ihre Silberne oder Goldene Hochzeit mit einem Jubliäumsgottesdienst. Aber wenn, dann – so Topleks Erfahrung – überwiegt die Dankbarkeit über das gemeinsam Gemeisterte. Das in diesem Fall mit der gemeinsamen Hochzeit anfängt.
Grundlegende Richtung
Die Straßenzeitung marie versteht sich als Sprachrohr für die Anliegen von Randgruppen unserer Gesellschaft. marie ist ein Angebot zur Selbsthilfe für Menschen an oder unter der Armutsgrenze, die ihren Lebensmittelpunkt in Vorarlberg haben. Ziel ist die Förderung des Miteinanders von Menschen am Rande der Gesellschaft und der Mehrheitsgesellschaft. Die Hälfte des Verkaufspreises von 3,40 Euro verbleibt den Verkäufer:innen. marie ist ein parteiunabhängiges, soziales und nicht auf Gewinn ausgerichtetes Projekt.
Redaktion
marie – Die Vorarlberger Straßenzeitung, Graf-Maximilian-Straße 18, 6845 Hohenems, Telefon: 0677 615 386 40, eMail: redaktion@marie-strassenzeitung.at Internet: www.marie-strassenzeitung.at
Redaktion: Frank Andres, Simone Fürnschuß-Hofer
Mitarbeiter:innen dieser Ausgabe: Ursula Dünser, Daniela Egger, Patrick Fürnschuß, Christina den Hond-Vaccaro, Guntram Gärtner, Walter Gasperi, Miriam Jaeneke, Christine Mennel, Daniel Mutschlechner, Hans Platzgumer, Brigitta Soraperra, Gerhard Thoma
Zeitungsausgabestellen:
Dornbirn: Kaplan Bonetti Sozialwerke, Kaplan-Bonetti-Straße 1, Montag, Mittwoch und Freitag von 7.15 bis 9 Uhr
Bregenz: dowas, Sandgrubenweg 4, Montag bis Freitag: 8.30 bis 13 Uhr
Feldkirch: Caritas-Café, Wohlwendstraße 1, Montag bis Freitag 8.30 bis 14 Uhr
Bludenz: do it yourself, Kasernplatz 5-7/3b, Montag und Mittwoch 14 bis 16 Uhr
Anzeigen
Kontakt: anzeigen@marie-strassenzeitung.at Medieninhaber und Herausgeber Verein zur Förderung einer Straßenzeitung in Vorarlberg, ZVR-Zahl 359044778, 6833 Klaus, eMail: redaktion@marie-strassenzeitung.at Vorstand
Frank Andres, Obmann, Christina den Hond-Vaccaro, Obmann-Stellvertreterin, Schriftführerin, Oliver Mössinger, Kassier Gabriele Hörl-Anselmi, Daniel Mutschlechner
Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach Auflage: 10.000 Exemplare, Erscheinungsweise monatlich
Layout/DTP/Bildbearbeitung :TAGWERK Grafik|Design Monika Dür Bankverbindung & Spendenkonto Raiffeisenbank im Rheintal, IBAN: AT94 3742 0000 0648 3580, BIC: RVVGAT2B420 © 2025 marie. Alle Rechte vorbehalten. Die Julius Blum GmbH unterstützt die Berichterstattung über privat initiierte, gemeinnützige Projekte in Vorarlberg.
Brandteigkrapfen mit Erdbeer und Vanille
Brandteig:
• 130 ml Milch
• 130 ml Wasser
• 110 g Butter
• 140 g Mehl
• 5 Eier
• 1 TL Zucker
• zwei kräftige Prisen Salz, Staubzucker
Zubereitung:
Füllung:
• 1 Vanilleschote
• 700 ml Rahm
• 200 g weiße Schokolade (es eignen sich auch übrige weiße Osterhasen)
• 250 g Erdbeeren
Für die Füllung schon am Vortag das ausgekratzte Mark einer Vanilleschote mit dem Rahm aufkochen lassen, Topf vom Herd ziehen und gehackte Schokolade mit dem Schneebesen einrühren. Auskühlen lassen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag für den Brandteig Wasser, Milch, Butter, Zucker und Salz unter Rühren aufkochen, in einem Schwung das ganze Mehl hinzufügen und kräftig rühren, bis sich die Masse nach kurzer Zeit vom Boden löst. Vom Herd nehmen und die Eier nacheinander mit den Knethaken des Mixers gut einarbeiten. In einen Spritzbeutel füllen und kleine Krapfen auf ein mit Backpapier belegtes Blech dressieren. Backofen auf 180° Ober/Unterhitze vorheizen, Teig mit ein paar Wassertropfen besprenkeln und rund 20 Minuten backen.
Während die Krapfen auskühlen, den SchokoladenRahm mit dem Schneebesen des Mixers steif schlagen. Brandteig-Krapfen waagrecht halbieren, Rahm mit dem Dressiersack auf die Böden spritzen, Erdbeeren klein schneiden und auf der Crème platzieren, Deckel auflegen und mit Staubzucker bestreut servieren.
Beim Servieren dieser Frühlings-Spezialität muss ich unweigerlich an Thomas Bernhard denken. Denn in seinem Theaterstück „Ritter, Dene, Voss“ verschlingt der psychisch kranke Philosoph Ludwig Worringer jede Menge Brandteigkrapfen. Fast verschluckt er sich an seiner Lieblings-Mehlspeise.
Diesbezüglich kann ich ihn gut verstehen. Brandteig schmeckt einfach zu gut, um sich auf einen einzigen Krapfen zu beschränken. Vor allem, wenn er mit den ersten frischen Erdbeeren und feiner Vanillecrème gefüllt ist.
Außerdem ist es technisch völlig unmöglich, das Gebäck stilvoll zu verspeisen. Wollte man die hübschen Krapfen mit der Gabel in mundgerechte Stücke zerteilen, würde man sie nur bis zur Unkenntlichkeit zerdrücken.
Es bleibt also nicht anderes übrig, als einen Krapfen zur Gänze in den Mund zu führen, ihn hinein zu drücken, regelrecht zu verschlingen. Natürlich sieht das nicht vorteilhaft aus. Deshalb genießt man sie am besten unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der eigene Balkon ist zum Glück keine Theaterbühne.
Musiktipp: Vor zwei Jahren hat die französische Sängerin Zaho de Sagazan das Album „La Symphonie des Éclairs“ herausgegeben – und allein schon wegen des Namens passt es gut zur FrühlingsKaffeejause. Schließlich werden längliche Brandteig-Krapfen in Frankreich „Éclairs“ (Blitze) genannt. Als Lektüre empfehle ich das von Harald Schmidt herausgegebene Thomas-BernhardBuch „In der Frittatensuppe feiert die Provinz ihre Triumphe“, das sich auf eine kulinarische Spurensuche durch Bernhards Leben und Werk begibt. Weitere Rezeptgeschichten und Musiktipps finden Sie auf www.probelokal.com
„
Neben der Vermittlung der Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen soll der Lernraum Schule immer mehr auch die Entwicklung der persönlichen und sozialen Fähigkeiten unserer Kinder fördern. Was müssen junge Menschen lernen, um in der Welt von morgen ein gutes Leben zu leben? Und wie lernen sie das am besten? Die „Existenzielle Pädagogik“ hat Antworten.
Text: Patrick Fürnschuß, Fotos: Ursula Dünser
Aus den Leit-Gedanken der VS Nenzing: Neben der Vermittlung der grundlegenden Kulturtechniken soll in der Grundschule in besonderem Maße auch die eigene Persönlichkeit wachsen können. Da jedes Kind anders ist, besteht die Hauptaufgabe der Lehrpersonen darin, Stärken hervorzuheben und Schwächen auszugleichen.
Wie unsere Welt, so sind auch unsere Schulen in dynamischem Wandel begriffen. Schon lange geht es nicht mehr nur darum, Wissen zu reproduzieren. Moderne Arbeits- und Lebenswelten fordern heute vor allem Kompetenzen der Person. Gefragt sind Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Flexibilität, Eigenverantwortung, Selbstständigkeit, Reflexions- und Kritikfähigkeit, Kreativität und Engagement. Ganz schön viel verlangt.
Seit sechs Jahren unterrichtet Marielle Rodrigues in der Volksschule Nenzing. Heuer wieder eine erste Klasse, die 1a. Den Kontakt zu ihr habe ich von Eva Maria Waibel, ehemalige Landesrätin für Bildung, Pädagogin und Psychologin. Sie hat maßgeblich die „Existenzielle Pädagogik“ mitentwickelt: eine Lernkultur auf Basis des an Sinn orientierten Menschenbilds von Viktor Frankl und dessen Weiterentwicklung durch den gebürtigen Vorarlberger Alfried Längle. Als Bildungsansatz, der den ganzen Menschen in den Blick nimmt und ihn dazu anregt, verantwortlich, frei und sinnorientiert zu leben und zu handeln. Eva Maria Waibel legt mir einen Klassenbesuch bei Marielle Rodrigues ans Herz. „Da kannst du dir die existenzielle Pädagogik in gut gelebter Praxis anschauen“, meint sie. Be-
„Kinder wollen lernen und das Gelernte auch überprüfen. Wann, das entscheiden sie aber bei uns selbst. Wenn das Kind sich sicher fühlt und wenn es ihm gut geht, kommt es zu mir und fragt, ob es heute einen Test machen kann.“
vor ich „Frau Rodrigues“ im Unterricht besuche, bitte ich sie um ein Vorgespräch. Ich erfahre, dass die gebürtige Tirolerin knapp vor der Matura die Schule abgebrochen hat. „Ich war im falschen Gymnasium, das Naturwissenschaftliche war wohl nicht so mein Ding“, sagt sie im Rückblick. Trotz des Schulabbruchs gab sie ihren Berufswunsch, Lehrerin zu werden, nicht ganz auf. Sportbegeistert wie sie war, ließ sie sich erstmal „nur“ zur Sportlehrerin ausbilden und heuerte in der Nachmittagsbetreuung an. Erst an einer Volksschule in Innsbruck und nach vier Jahren in der potentialfokussierten Schule Itter, ebenfalls im Tirol. „Diese Zeit hat mich gleichermaßen geprägt wie beflügelt. Neben dem Fokus auf die Stärken der Kinder wurden in Itter unter dem damaligen Schulleiter Andreas Wurzrainer auch schon Aspekte der Existenziellen Pädagogik eingebaut, was mir beides sehr gefallen hat. In der Nachmittagsbetreuung habe ich dann schnell bemerkt, dass ich ohne Beziehung zu den Kindern aufgeschmissen bin. Ich musste mich um sie bemühen, sie begeistern und am besten gelang mir das, wenn ich selbst begeistert war.“ Die guten Erfahrungen ermutigten Marielle Rodrigues, es parallel zur Nachmittagsbetreuung nochmals mit einer umfassenden Lehrer:innenausbildung anzugehen. Der Studienberechtigungsprüfung folgte die Pädagogischen Hochschule mit einer Abschlussarbeit zu gewaltfreier Kommunikation mit Kindern. Und nach der Lektüre von „Wertschätzung wirkt Wunder“, herausgegeben von Eva Maria Waibel, schrieb sie sich in den Lehrgang „Existenzielle Pädagogik“ ein. „Da habe ich dann die Theorie dazu gelernt, was ich in der Praxis schon ganz gut gelungen erleben durfte.“
Im Klassenzimmer
Zwei Tage nach meinem ersten Treffen mit Marielle Rodrigues sitze ich um 7.25 Uhr in ihrer 1a-Klasse in der Volksschule Nenzing. Hokus-Fokus-Klasse heißt sie. Weil das ja doch irgendwie magisch sei, wenn die Kinder ihren Fokus halten können, so die Lehrerin. Ich würde schon sehen. Doch erst kommt noch Besuch von den Großen. Weil Frau Rodrigues gerade ihr erstes Kind erwartet und nur noch einen Monat in der Schule ist, schauen die ehemaligen Schülerinnen immer mal wieder morgens vorbei, um sie zu sehen und zu fragen, wie es ihr und dem Baby geht. Wenig später trudeln die „richtigen“ 1a-Klässler ein. Kurz schauen sie mich an, grüßen freundlich und machen sich auf ihre Plätze. Staunend sehe ich zu, wie sie unaufgefordert ihre Hefte herausholen, zur Lehrerin gehen, um ihre Hausübungen zu zeigen, sich dann neues Lernmaterial holen und allein oder zu zweit zu arbeiten beginnen. Da wird >>
gerechnet, dort geschrieben und zwei Mädchen verabschieden sich mit Büchern in einen Leseraum außerhalb der Klasse. Alles läuft ruhig, selbstverständlich und einvernehmlich ab. Hokus Fokus fidibus! Immer wieder gehen die Kinder mit ihren Heften an den Lehrerinnen-Pult. Gemeinsam wird das Erarbeitete angeschaut und zusammen reflektiert, wie es dem Kind mit der Aufgabe denn so ergangen ist. An manche Stellen zeichnet Frau Rodrigues eine Lupe. „Das muss ich mir nochmals genau anschauen, da stimmt was nicht“, erklärt mir der kleine Oscar auf meine Nachfrage.
Sinn und Zutrauen
Das Fundament der Entwicklung bildet für Marielle Rodrigues die Kraft des Sinns und das Zutrauen in das individuelle Potenzial jedes Kindes. In den ersten Wochen des Schuljahres werde darum mit jedem Kind in der Klasse erarbeitet, wozu es denn überhaupt in die Schule gehe, was es denn einmal werden wolle und was es dazu alles brauchen würde. „Ich erinnere mich an einen Jungen, der Baggerfahrer werden wollte. Neben dem Baggern selbst kamen wir bald drauf, dass es dafür auch einen Führerschein braucht. Und damit war ihm sonnenklar, dass das Lernen von Lesen und Schreiben ganz wichtig ist.“ Viel Zeit werde auch in die Formulierung von Lernzielen und deren Reflexion investiert. „Kinder wollen lernen und das Gelernte auch überprüfen. Wann, das entscheiden sie aber bei uns selbst. Wenn das Kind sich sicher fühlt und wenn es ihm gut geht, kommt es zu mir und fragt, ob es heute einen Test machen kann.“ Es gehe vor allem darum, den Kindern Stück für Stück Verantwortung zu übertragen. „Die Kinder lieben es, gefragt zu sein“, so Marielle Rodrigues Erfahrung. „Wir haben zum Beispiel verschiedene Dienste für die Gemeinschaft, die von den Kindern verantwortet werden. Das geht vom Farbstiftspitzer bis zum Streitschlichter. Und auch das reflektieren wir immer wieder gemeinsam. Das gibt Halt und Vertrauen, schafft Beziehung und Gemeinschaft“, ist die Pädagogin überzeugt.
Keine Frage, Marielle Rodrigues hat mit ihrem Lehrberuf ihre Berufung gefunden. Was das Schönste daran ist? Ihre Antwort könnte einem Lehrbuch zur „Existenziellen Pädagogik“ entspringen: „Das Schönste ist, dass ich mit den Kindern so sein kann, wie ich bin.“
Gute (Fort-)Bildung ist existenziell
Im Herbst 2025 startet an der PH Vorarlberg der Hochschullehrgang „Existenzielle Pädagogik“. Das außerordentliche Masterstudium wird mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Propter homines, Vaduz, und in Kooperation mit dem Institut für Existenzielle Pädagogik angeboten. „Jedes Kind ist einzigartig, allgemeine Rezepte gibt es nicht. Was für das eine Kind passt, muss für ein anderes nicht zwingend hilfreich sein. Und doch braucht jedes Kind Menschen, die es auf dem Weg zu seiner Selbstwerdung führen, begleiten und unterstützen. Durch die Begegnung mit authentischen Erwachsenen setzt es sich mit sich selbst und mit der Welt auseinander. Darum geht es in der Tiefe in dieser dreijährigen Fortbildung“, so Initiatorin Eva Maria Waibel. Die Anmeldung ist zwischen 1. und 31. Mai per Online-Formular auf der Homepage der PH Vorarlberg möglich: www.ph-vorarlberg.ac.at/fortbildung/hochschullehrgaenge
Auch die Volksschule Bregenz Stadt ließ sich von der „Existenziellen Pädagogik“ inspirieren. Direktorin Gabi Germ-Mathis, selbst ausgebildet in der an Sinn und Wert orientierten Pädagogik, entwickelte gemeinsam mit ihrem Lehrer:innenTeam das Schulleitbild „Sein wie ich bin“: „Jeder Mensch muss seinen eigenen Weg finden, das eigene Person-Sein in die Welt bringen. Das gilt für uns Pädagoginnen und Pädagogen genau so wie für die Kinder. Gut gelingen kann das nur in einem sicheren, Schutz und Halt gebendem Raum, in wertschätzenden und anerkennenden Beziehungen sowie mit einem gemeinsamen Werte- und Sinnverständnis.“ Mehr dazu, inklusive einem eigenen Song unter www.vs-bregenzstadt.at
Erstmals in St. Arbogast mit über 50 Veranstaltungen
„Salon 13“ ist ein Netzwerk von Frauen unterschiedlicher Generationen und beruflicher Hintergründe, die sich „dem Austausch, der Unterstützung und dem Empowerment von Frauen* und Mädchen“ verschrieben haben. Mit ihren Veranstaltungen und Aktivitäten wollen sie das Bewusstsein für die verschiedenen Qualitäten des „Femininen“ und der „Weiblichkeit“ stärken, ohne sich in Verklärung und Traditionalismus zu verstricken. Im Gegenteil: Ihre Vision ist „eine Gesellschaft, in der weibliche Perspektiven gleichwertig gehört werden und Frauen* aktiv die Zukunft gestalten“.
© bassadome.com
Dass es dabei um einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel geht, verheimlichen die Festivalmacherinnen nicht. Und dass sie unter Ganzheitlichkeit nicht nur ein Miteinander unter Frauen*, sondern auch von Frauen und Männern verstehen, genauso wenig. Denn „der Zugang zur eigenen Weiblichkeit ist auch Ausdruck von gesundem, selbstbewusstem Mannsein“, sagt Birgit Häusle, eine der Vereinsgründerinnen und in diesem Jahr Keynote Speakerin. Neben ihr gestalten über 30 internationale Referent:innen insgesamt 54 Veranstaltungen zu Themen wie weibliche Selbstermächtigung, Kreativität, Körperbewusstsein, Geschlechtergerechtigkeit, sozio-kulturelle Tabus und Stärkung von Frauen* in allen Lebensbereichen. Mit „Vulva Reloaded“ eröffnet am Donnerstagabend ein humorvolles und Tabu brechendes Theaterstück das Impuls gebende Festivalwochenende. Programminfos unter www.salon13.at/festival25
Ort und Termin: Bildungshaus St. Arbogast, Götzis, 22. bis 25. Mai
Schwefelbadstr. 6 6845 Hohenems T 0 55 76- 42 710 www.tectum.cc
Sowohl in der Begleitung von Unternehmen und Organisationen in Transformationsprozessen als auch in der Vernetzung von Visionär*innen erkunden die beiden Gastgeberinnen für Innovation und Kollaboration Isabella Natter-Spets und Isabelle Goller praxisnahe Perspektiven für gelungene Transformation in eine gute Zukunft. Die UNESCO hat Futures Literacy, also die Kompetenz für Zukünfte-Bildung, als eine der wichtigsten Kompetenzen für das 21. Jahrhundert definiert – darauf beziehen sich die zwei Herausgeberinnen. Sie luden schon Ende 2024 etwa 40 Akteur*innen innerhalb und außerhalb der Region zum Nachdenken über Zukünfte ein und brachten die Sammlung „Futura, die gute Amöbe“ heraus. Die Autor*innen wurden gebeten, ihre Zukunftsvisionen für das Jahr 2044 zu formulieren, mit dabei: Journalistin Daniela Kaulfus, Soziologe Mark Riklin, Museumsdirektorin Ruth Swoboda, Tourismusexperte Ole Ipsen, Raumplanerin Andrea Weninger, Biobauer Simon Vetter, Regisseurin Danielle Fend-Strahm und viele mehr. Die Sammlung befindet sich weiterhin im Wachstum und bietet unterhaltsame, kreative Ansätze für durchaus ernstgemeinte Entwicklungen – die vielen, teils sehr konkreten Beiträge setzen den herrschenden globalen Misstönen etwas Hoffnungsvolles entgegen.
Ein Beispiel aus der Zukünftesammlung stammt auch aus meiner Schreibstube – wie so oft zum Thema Grundeinkommen. Die Vielfalt der bisherigen 45 Beiträge ist so bunt wie die Lebensaufgaben der beteiligten Autor*innen. Falls Sie selbst eine Zukunftsvision formulieren möchten – hier geht’s lang (wo Sie auch die gesammelten Zukünfte vorfinden): https://futura-yeah.at
Eine Sammlung wünschenswerter Zukünfte
Estuar, das Büro für systemische Innovation in Dornbirn, betreibt mit seiner Arbeit und einer wachsenden Publikation mit dem Titel „Futura, die gute Amöbe“ auf vielen Ebenen die aktive Gestaltung einer besseren Zukunft.
Grundeinkommen für Frauen – ein Schlüssel
Im Jahr 2044 blicken wir zurück auf heftige, globale Transformationsbewegungen. Der Westen hat seine bestimmende Rolle eingebüßt, die politischen und kulturellen Auseinandersetzungen trieben schreckliche Blüten und es wurde vieles zerstört. Sowohl Infrastruktur als auch Kulturschätze gingen verloren, Kriege flammten auf, allzu viele Menschen starben. Die Kriege wurden mit der Zeit immer schneller beendet, und zwar aus purer Erschöpfung. Der Personalmangel traf ganz besonders die Heere, Zwangsrekrutierungen erwiesen sich als ungeeignet, die Soldaten und Soldatinnen auf allen Seiten waren kaum mehr bereit zu kämpfen. Selbst politische Funktionen waren nur mehr schwer nachzubesetzen. Ganze Bevölkerungsgruppen versanken in Antriebslosigkeit und ließen sich von sozialen Medien in einen lähmenden Bann ziehen. Eine Wende in der Abwärtsspirale trat ganz unaufgeregt ein und zwar durch eine von einem Künstlerinnen-Team programmierte KI, die einen globalen Veränderungsprozess einleitete. Es waren Frauen aus 52 Ländern der Erde, die diese neue KI mit den nötigen Informationen versorgte, um einer vom Wachstumswahn befallenen Gesellschaft eine neue Perspektive und neue, weiblich geprägte Werte zu geben. Die Kreativität, die in die KI eingespeist wurde, vervielfältigte sich und brachte ungewöhnliche und teilweise auch humorvolle Lösungsansätze für komplexe Herausforderungen zutage, die wiederum vor allem von der Literatur- und Kunstszene aufgegriffen wurden. So verbreiteten sich neue Denkansätze und Sichtweisen, die allmählich eine breite Aufmerksamkeit
Text: Daniela Egger
bekamen. Es dauerte mehr als zehn Jahre, bis die ersten Auswirkungen in der Gesellschaft wirklich spürbar wurden. Die ersten Länder begannen mit der Einführung eines Grundeinkommens ausschließlich für Frauen. Diese sorgten, vor allem im globalen Süden, mit den neu gewonnen Mitteln für höhere Bildungsabschlüsse ihrer Kinder. Dies bewirkte relativ schnell eine Verringerung der Bevölkerungszahlen auf der Erde, der damit verbundene reduzierte Ressourcenverbrauch wird erst in etwa 40 Jahren seine ganze Wirkung entfalten. Die Berechnungen und Begleitung durch die neue KI führte zu sehr effizienten Maßnahmen, um die gesamte Weltbevölkerung zu einem gerecht verteilten Wohlstand und zu Bildung zu führen. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen, aber die alten Machthaber weltweit sind einer neuen Generation von Frauen und Männern gewichen, die bewusster mit ihren eigenen Kräften umgehen und die Grenzen der vorhandenen Ressourcen und der Natur respektieren. Manche Länder sind nach wie vor den patriarchalen Wahnvorstellungen von Machtansprüchen und Wachstum verfallen, aber sie isolieren sich zunehmend selbst und leiden an den Folgen des Frauenmangels. Diesen wird weltweit Zuflucht und Migrationsunterstützung gewährt, sobald sie sich zur Umsiedelung in friedlichere Länder entschließen. Die Krise der letzten 20 Jahre hat die Menschen vieles gelehrt – drohende Katastrophen wurden nur knapp abgewendet. Überbordende Vermögensansammlung bekam ein Negativ-Image, was dazu führte, dass sehr viele Geldmittel aus Erbe und Besitz in Genossenschaften einbezahlt wurden, die oft sogar von den ehemals reichsten Menschen selbst gegründet wurden. Auch dabei war die KI nicht unbeteiligt, die vergifteten Werte der alten Weltordnung konnten überraschend leicht abgelöst werden durch neue Bilder, die sich an einer gerechten, friedlichen und einfacheren Lebensweise orientieren. Ein klug berechneter Verteilschlüssel ermöglicht inzwischen bald allen Menschen auf der Erde ein menschenwürdiges Leben – auch dieser Prozess ist noch im Aufbau, aber die Auswirkungen auf die Gesellschaft in den bereits erreichten Ländern sind überwältigend. Sie haben den Glauben der Menschen an eine gute Zukunft neu entfacht.
CARLA REPARATURCAFÉ ELEKTRO ALTACH
Möslestraße 15, 6844 Altach (carla Einkaufspark Altach) | Jeden 2. Freitag im Monat von 13 bis 16.30 Uhr | carla@caritas.at, T 05522 200 1520
REPARATURCAFÉ ANDELSBUCH
Alter Bahnhof, 6866 Andelsbuch | 27.10. von 15 bis 18 Uhr – kaputte Geräte, Sachen aller Art und kleinere Flickarbeiten können vorbeigebracht werden. Sigrid Albrecht, T 0664 310 73 41
REPAIRCAFÉ BLUDENZ
Klarenbrunnstraße 46, 6700 Bludenz (carla store) | Jeden letzten Freitag im Monat von 13 bis 16.30 Uhr | christine.erath@caritas.at, T 05552 200 26 00
REPARATURCAFÉ BREGENZ
Vorklostergasse 51, 6900 Bregenz (Integra-Fahrradwerkstatt) | Jeden 1. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr | T 0650 264 74 46, Roswitha Steger
REPARATURCAFÉ DORNBIRN
Hintere Achmühlerstraße 1b, 6850 Dornbirn (Digitale Initiativen) | Jeden 3. Mittwoch im Monat von 17.30 bis 20.30 Uhr | hallo@reparaturcafedornbirn.at
REPARATURCAFÉ FELDKIRCH
Hirschgraben 8, 6800 Feldkirch (Polytechnische Schule) | Jeden 1. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr | info@reparaturcafe-feldkirch.at, T 0699 192 870 66
REPARATURCAFÉ GÖFIS
Büttels 6, 6811 Göfis | Jeden 3. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr reparaturcafe-goefis@aon.at
REPARATURCAFÉ KLAUS
Treietstraße 17, Klaus im M2 | Jeden 2. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr corinna.schaechle@gmail.com
REPARATURCAFÉ KOBLACH
Mittelschule Koblach, Rütti 11 | Sep./Okt. jeden 1. + 3. Samstag, Nov. 2. + 3. Samstag, Dez. 1. + 2. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr www.zkobla-dahoam.at, T 0650 341 97 85
REPARATURCAFÉ LAUTERACH
Alte Säge, (Lebenshilfe), Hofsteigstraße 4, 6923 Lauterach | Jeden 2. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr | repcafe.lauterach@hotmail.com
REPARATURCAFÉ LEIBLACHTAL
Alte Schreinerei Forum Leiblachtal, Lochauer Straße 107, 6912 Hörbranz | Jeden 3. Freitag im Monat von 14 bis 17.30 Uhr | T 0664 384 53 01
REPARATURCAFÉ NENZING
Gaisstraße 5, 6710 Nenzing | 24.05., 14.06. mit Kleidertauschbörse, 12.07., 02.08., 06.09. mit Kleidertauschbörse, 18.10. | jeweils von 14 bis 17 Uhr REPAIRCAFÉ RANKWEIL
Köhlerstraße 14, 6830 Rankweil (Werkstätte der Lebenshilfe) Jeden 1. Freitag im Monat von 14 bis 16.30 Uhr REPAIRCAFÉ RHEINDELTA
Dr-Schneider-Straße 40, 6973 Höchst | Jede gerade Kalenderwoche am Freitag von 14 bis 16 Uhr | repaircafe.rheindelta@gmx.at NÄHTREFF SATTEINS
Kirchstraße 8, 6822 Satteins (Untergeschoß Pfarrsaal) | Jeden ersten Freitag im Monat 8.30 bis 11.30, 19 bis 22 Uhr REPAIRCAFÉ THÜRINGEN
Werkstraße 32, 6712 Thüringen | Jeden 1. Samstag im Monat von 8.30 bis 12 Uhr MACHEREI WOLFURT
Mittelschule Wolfurt, Schulstraße 2, 6922 Wolfurt | Jeden 4. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr | info@macherei-wolfurt.at, T 0650 567 25 10
Das letzte Mal, als wir in der marie das Thema „Hausgeburtshilfe“ aufgegriffen haben, war im Jahr 2017. Damals gab es nur mehr zwei Hebammen, die in Vorarlberg diese sehr persönliche Form der Geburtsbegleitung durchführten – bald tritt nun auch die zweite ihren Ruhestand an. Umso erfreulicher, dass seit vergangenem Jahr ein junges, engagiertes Hebammenteam die individuelle Begleitung durch Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett ermöglicht. Anlässlich des Internationalen Hebammentags am 5. Mai sprach die marie mit den „Ländlehebammen“ über ihre Beweggründe, ihren Berufsalltag und ihre besondere Form der Zusammenarbeit.
Interview: Brigitta Soraperra, Foto: Frank Andres
marie: Was motiviert euch, Hausgeburtshilfe in Vorarlberg anzubieten? Es gibt doch sicher entspanntere Berufsfelder für Hebammen?
Alexandra (lacht): Für uns ist es einfach ein schönes Arbeiten, weil es freier und selbstbestimmter ist. Wir können da alle aus Erfahrung sprechen, haben entweder mehrere Jahre im Krankenhaus gearbeitet oder unsere Pflichtpraktika absolviert. Auch für die Schwangeren bedeutet es mehr Freiheit, sie bekommen durch uns Wahlmöglichkeiten. In Vorarlberg, als Bundesland ohne Geburtshaus, gibt es sonst nur das Spital, und das ist nicht für alle der geeignete Ort für die Geburt ihrer Kinder.
Was bedeutet das „freie Arbeiten“ für eine Hebamme?
Alexandra: Man begleitet die Frau schon in der Schwangerschaft und auch im Wochenbett nach der Geburt. Ins Krankenhaus kommen die Frauen zur Geburt, wenn sie schon Wehen haben. Für mich als Hebamme ist es befriedigender und schöner, dass wir uns schon früh kennenlernen und ein Vertrauensverhältnis aufbauen können. So besprechen wir bereits im Vorfeld, was für sie wichtig ist, aber auch, was unsere Vorgaben sind als ihre Begleiterinnen.
Simone: Wenn du die Frau oder das Paar schon kennst, ist es bei der Geburt ganz anders. Du bekommst ein Gespür für sie, kannst besser einschätzen, wie sie unter gewissen Umständen reagieren und welche Form der Unterstützung sie dann brauchen.
Was heißt das konkret?
Simone: Es gibt Frauen, für die ist es wichtig, dass man ihnen alles erklärt, was gerade passiert, also auf anatomischer Ebene, zum Beispiel dass das Baby jetzt gerade diese 90-Grad-Drehung macht. Andere wiederum benötigen mehr motivierende oder psychologische Unterstützung, um loslassen zu können, und da sage ich ihnen: Ich habe Vertrauen in dich und in deinen Körper und in dein Baby.
Melanie: Für mich macht unser freies Arbeiten auch wesentlich aus, dass wir nicht nach fremden Standards vorgehen müssen. Wir wissen, dass jeder Körper seinen eigenen Rhythmus hat, und möchten diesen so wenig wie möglich verändern oder kontrollieren. Es ist diese Intimität, die wir bei einer Hausgeburt jedenfalls nutzen können.
Gibt es in dem Fall keine Leitlinien und Vorgaben, die ihr einhalten müsst?
Anka: Doch selbstverständlich! Als Hebammen sind wir dafür ausgebildet, alle gesunden Prozesse rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett fachlich eigenverantwortlich zu begleiten, zu überwachen und auch Regelabweichungen zu erkennen.
Melanie: Unser Rahmen ist das Hebammengesetz und natürlich orientieren wir uns an internationalen Leitlinien, wir handeln evidenzbasiert und nach bestem medizinischem Wissen und bilden uns auch fortlaufend weiter.
Anka: Wie wir das dann genau ausformulieren, ist uns überlassen. Die Standards, die es im Krankenhaus gibt, sind auch vom Krankenhaus gemacht und variieren zum Teil von Haus zu Haus. Dass zum Beispiel standardmäßig ein Venenzugang gelegt wird, ist für eine natürliche Geburt nicht per se vorgegeben und auch nicht notwendig.
Wie arbeitet ihr denn mit den Spitälern zusammen, zum Beispiel wenn es zu unerwarteten Verläufen kommt und ihr verlegen müsst?
Simone: Als wir uns gegründet haben, haben wir alle Geburtenstationen des Landes besucht. Wir haben uns vorgestellt, unsere Arbeitsweise und unsere Standards erklärt, und miteinander abgesprochen, wie wir in dem Fall vorgehen, wenn wir uns entscheiden, eine Gebärende ins Krankenhaus zu bringen. Alle Gespräche verliefen sehr wohlwollend, wertschätzend und auf Augenhöhe.
Kommt eine Verlegung denn oft vor? Und aus welchen Gründen?
Melanie: Letztes Jahr haben wir zwischen April und Dezember insgesamt 19 Geburten begleitet, davon kam es bei einer zum Transfer. Damals ist der Muttermund nicht mehr weiter aufgegangen, die Geburt hat auch schon sehr lange gedauert und die Frau war sehr erschöpft. Wir haben gemerkt, es braucht nun Unterstützung mit einem Wehenmittel und haben die Frau ins Spital gefahren und übergeben. Sie hat dort dann gut geboren.
Alexandra: Wir besprechen mit all unseren Frauen einen Plan B, dazu gehört auch ihr Wunschspital im Falle einer Verlegung. Wenn es allerdings dringend ist, dann rufen wir die Rettung für den Transport ins nächstgelegene Spital.
Ihr arbeitet bewusst im Team, wieso?
Melanie: Unser Modell besteht aus Ersthebammen und Zweithebammen. Ersthebammen begleiten das Paar schon in der Schwangerschaft und wechseln sich dann mit der Rufbereitschaft ab. Bei der Geburt begleitet also mindestens eine bekannte Hebamme. Diese ruft dann spätestens in der Endphase eine zweite Hebamme dazu.
Anka: Dass wir bei der Geburt immer zu zweit sind, hat sich als lohnenswert herausgestellt. Wir können gemeinsam Entscheidungen treffen und auch längere Geburten sicher betreuen. Spätestens ab dem Moment, wo das Baby geboren ist, haben wir es mit zwei Menschen zu tun, die es zu versorgen gilt. Da kann ein weiteres paar Hände ausschlaggebend sein.
Alexandra: Es ist aber auch für uns als Privatpersonen ein sehr gutes Modell. Ich habe zum Beispiel vor zweieineinhalb Jahren selber ein Kind bekommen, und konnte mir durch das Team eine Auszeit nehmen. Oder wir können auch mal krank sein oder Urlaub planen, weil die anderen ja da sind. Der Ausfall einer Hebamme ist bei uns also kein Grund, dass die Gebärende ins Krankenhaus muss.
Eine ketzerische Überlegung: Man könnte doch sagen, eine Vermehrung der Hausgeburten wäre ein guter Lösungsansatz für die Senkung der Gesundheitskosten, weil sie für das System um einiges günstiger kommen?
Simone: Für das System schon, für die Frau nicht, weil sie bei einer Hausgeburt investieren muss. Ihre Krankenkasse übernimmt nur 80 Prozent vom Kassentarif, im Spital hingegen würde sie nichts selber bezahlen müssen. Wir verlangen als Wahlhebammen außerdem mehr als den Kassentarif, sonst könnten wir von dieser Arbeit nicht leben. Der aktuelle Hebammentarif sieht zum Bei-
Anka Dür, 36, Hebamme BSc, Ausbildung: ZHAW Winterthur, außerdem ausgebildete Architektin Dipl.-Ing. (Architektin seit 2016 und Hebamme seit 2022)
Melanie Matt, 27, Hebamme BSc, Ausbildung: fh gesundheit Tirol (2019-2021 & 2024 LKH Bludenz, 20212023 St. Josef KH Wien)
Eine Geburt ist nicht vorrangig ein medizinisches Ereignis, sondern ein gesunder Körperprozess.“
Alexandra Tschamon, 31, Hebamme BSc, Ausbildung: ZHAW Winterthur & fh gesundheit Tirol (2021-2022 LKH Feldkirch)
Simone Vögel, 31, Hebamme BSc, Ausbildung: FH Campus Wien (Klinik Favoriten Wien 2018-2021, seit 2021 Hausgeburtshebamme in Vorarlberg)
spiel für fünf Wochen ständige Rufbereitschaft einen Pauschalbetrag von 200 Euro vor und für die Geburt, egal wie lange sie dauert, 450 Euro. Und eine zweite Hebamme ist darin sowieso nicht vorgesehen.
Anka: Es wäre wünschenswert, dass eine Hausgeburt keine exklusive Angelegenheit sein muss, die sich nur leisten kann, wer genügend Geld hat.
Was ist euch sonst noch wichtig, abschließend zu sagen?
Melanie: Eine Geburt ist nicht vorrangig ein medizinisches Ereignis, sondern ein gesunder Körperprozess. Wir sind natürlich auch für seltene Notfälle gerüstet. Was unsere Hausgeburtshilfe jedoch so sicher macht, ist die Eins-zu-Eins-Betreuung. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) zum Beispiel empfiehlt kontinuierliche hebammengeleitete Geburtshilfe als bestes Betreuungsmodell für gesunde Gebärende.
Danke für das Gespräch und viel Freude weiterhin!
Veranstaltungstipp:
Mo, 5. Mai, 19.30 Uhr, Spielboden Kino: „Freedom for Birth – The Mothers’ Revolution“ (USA 2012, 60 min, OmU), Dokumentarfilm von Toni Harmann & Alek Wakeford Im Anschluss: Moderiertes Podiumsgespräch mit Hausgeburtshebammen und Müttern.
Eine Veranstaltung der IG Geburtskultur a-z aus Anlass des „Internationalen Hebammentags“ in Kooperation mit dem Vorarlberger Hebammengremium und dem Spielboden Dornbirn Infos: geburtskultur.com, Tickets über: spielboden.at
Wussten Sie, dass das Hebammenwissen Immaterielles Kulturerbe ist?
Am 6. Dezember 2023 hat die UNESCO das Hebammenwesen in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Sie würdigen damit die herausragende Rolle, die Hebammen weltweit für den Erhalt des Lebens und den Fortbestand der Menschheit einnehmen. Dadurch sind alle Regierungen verpflichtet, den Hebammenberuf als kostbares Kulturgut zu schützen, seinen Ursprung zu erhalten und seine Weiterentwicklung zu fördern. Ein wichtiges Zeichen angesichts weltweiter Tendenzen, den Hebammenberuf in seiner Bedeutung zu negieren und die Geburtshilfe allein im medizinisch-pathologischen Bereich anzusiedeln.
„Von Evas Töchtern“ – Kulturfesttage im Mesnerstüble Rankweil
Rankweil. Unter dem Titel „Von Evas Töchtern – Lebenswelt Frau“ lädt der Verein Mesnerstüble im Mai zu einer vielseitigen Veranstaltungsreihe ein, die sich mit weiblichen Lebensrealitäten in all ihrer Komplexität und Vielfalt auseinandersetzt. Zwischen dem 1. und 24. Mai 2025 bietet das Mesnerstüble an insgesamt zwölf Tagen Raum für Austausch, Diskussion, Kunst, Musik – und neue Perspektiven.
Die Eröffnung der bewegenden Fotoausstellung „Frauen aus aller Welt. Hier in Arbeit. Am Wort.“ bildet am 1. Mai den Auftakt der Reihe. Zehn Frauen mit Migrationsbiografie teilen darin ihre persönlichen Erfahrungen mit Arbeitssuche, gesellschaftlichen Hürden und Hoffnung – sensibel eingefangen von der ukrainischen Fotografin Maryna Liapina. Es folgen Abende zu Themen wie Gendergerechtigkeit, Rollenbildern und Führungsfragen, etwa bei der Diskussionsrunde „Equal Pay Gap – muss das sein?“ (8. Mai) oder „Was erleben Frauen in Führungspositionen?“ (10. Mai). Einen spirituellen Zugang bietet der Vortrag von Dr. Katharina Weiss zu „Frauen in der Bibel: Das Buch Ruth“ (13. Mai), während das Stüble Quiz „FeminisMUSS“ (16. Mai) auf spielerische
Weise Wissen zu Gleichberechtigung und Feminismus vermittelt.
Ein besonderes Highlight verspricht der Auftritt von Lia Hartl zu werden, der frisch gekürten österreichischen U20-Poetry-Slam-Meisterin (21. Mai). Die junge Rankweilerin gibt bei „Zwischen den Zeilen“ Einblick in ihre Poesie und ihren kreativen Prozess.
Neben Dialog und Diskussion kommt auch das Kulinarische und Musikalische nicht zu kurz: Beim Muttertagsnachmittag (11. Mai) gibt es Kaffee, Kuchen und generationsübergreifendes Musizieren. Den feierlichen Abschluss bildet das Konzert „MaWieHold“ mit Maria Ma und Sebastian Wiesflecker am 24. Mai in der St.-Michaels-Kirche – eine musikalische Reise zwischen Hackbrett, Rockgitarre und Wiener Dialekt. Die Veranstaltungsreihe lädt dazu ein, gemeinsam zu gestalten, zuzuhören, sich auszutauschen – kritisch, sinnlich und offen.
Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.mesnerstueble.com, E-Mail: mesnerstueble@outlook.com Instagram: @mesnerstueble_liebfrauenberg
Beginnen Sie die Kopfrechnung mit der Zahl im Feld ganz links. Rechnen Sie von links nach rechts – Kästchen für Kästchen. Die Lösung im leeren Feld rechts eintragen. Jede Rechnung unabhängig von der Schwierigkeit sollte in weniger als 60 Sekunden gelöst werden. Keinen Taschenrechner verwenden!
Gegründet im Jahr 1925 – mit dem visionären Fabrikanten Philipp Mäser als treibende Kraft – blickt der Schachklub Dornbirn auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurück. In diesem Jubiläumsjahr, in dem die Messestädter ihr 100-jähriges Bestehen feiern, ergab sich die perfekte Gelegenheit, das außergewöhnliche Erbe des Vereins gebührend zu zelebrieren.
Dem engagierten Einsatz von Obfrau WMF Julia Novkovic ist es zu verdanken, dass dem Jubiläum ein besonderes Highlight verliehen wurde: Unter dem Motto „Gipfeltreffen auf 64 Feldern“ holte der Traditionsverein die Schlussveranstaltungen der 1. Frauenbundesliga, der 2. Frauenbundesliga West und der 2. Bundesliga West nach Dornbirn. Zudem fanden einige interessante Vergleichskämpfe statt.
Vom 28. bis 30. März sollte dieses Großereignis mit weit über 100 SpielerInnen im Kulturhaus Dornbirn über die Bühne gehen. Aufgrund unüberwindbarer Terminkollisionen sah sich der Vereinsvorstand jedoch gezwungen, das Event in
FM Nikolas Pogan (Hohenems)
IM Max Hess (Schach ohne Grenzen)
2. Bundesliga West, Lustenau 2025
Wie erzwingt Weiß am Zug die sofortige Entscheidung?
den Reichshofsaal nach Lustenau zu verlegen, wo die TeilnehmerInnen ideale Bedingungen vorfanden.
Nun zum Sportlichen: Pamhagen triumphierte in der 1. Frauenbundesliga und holte erwartungsgemäß den Titel vor Victoria Linz. Das Team aus Dornbirn spielte eine starke Saison und belegte den ausgezeichneten fünften Platz. Sehr erfreulich für die Gastgeber war auch der überlegene Gewinn der Meisterschaft in der 2. Frauenbundesliga West.
In der 2. Bundesliga West unterstrich der Tiroler Favorit Schach ohne Grenzen seine Vormachtstellung und sicherte sich mit einer souveränen Vorstellung den Meistertitel. Jenbach und Hohenems folgten auf den Plätzen zwei und drei. Besonders erwähnenswert ist die herausragende Leistung von FM Benjamin Kienböck aus Hohenems, der mit beeindruckenden 9,5 Punkten aus 11 Partien seine erste IM-Norm erreichte.
Und nun bringen wir noch drei Kombinationen aus Partien der 2. Bundesliga West. Wir wünschen Ihnen viel Spaß!
MK Wilfried Höllrigl (Jenbach)
Alaa Akel (Bregenz)
2. Bundesliga West, Lustenau 2025
Wie erreicht Schwarz am Zug entscheidenden Materialvorteil?
FM Igor Neyman (Götzis)
FM Samo Stajner (Schwarzach i. P.)
2. Bundesliga West, Lustenau 2025
Wie nützt Weiß am Zug die unsichere schwarze Königsstellung aus?
Zeilen einer „jungen“ Mama, deren Leben sich völlig verändert hat, und die versucht, diese Lebensveränderung in Worte zu fassen.
Text: Christina den Hond-Vaccaro, Illustrationen: privat
Im Grunde ist es unmöglich. Ein Text über etwas, was sich nicht beschreiben lässt. Sogar in mehrerlei Hinsicht. Zuerst – die Gefühle einer Mutter. Zweitens, die Lebensveränderung. Drittens, beides zusammen, ohne ein idealisiertes Mutterbild zu transportieren. Ich bin also zum Scheitern verurteilt mit diesen Zeilen hier. Und dennoch. Ein Versuch.
Letztes Jahr im Sommer gebar ich mein erstes Kind, einen wunderbaren gesunden Sohn. Endlich konnte ich ihn in den Händen halten, nachdem ich ihn neun Monate in meinem Bauch heranwachsen spürte. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich – mehr kann ich dazu nicht sagen.
Was dann folgt ist, ist die Realisation: Was eine Frau aus ihrem Leib gebärt, ist in den ersten Lebenswochen des neuen Lebens weiterhin eine biologische – physiologische wie psychologische – Einheit zwischen Mutter und Neugeborenem. Oder direkter gesagt: Du existierst nur noch, um zu geben und zu sorgen. Und selbst wenn die rein physiologische Verbindung mit der Zeit mehr Freiraum erhält, bleibt gleich: Dein Leben ist nun nicht mehr auf dein eigenes Ich ausgerichtet, sondern zuallererst auf das Wohlergehen und die Gesundheit deines Babys (und an zweiter Stelle steht das System Familie). Was das bedeutet, muss man 24/7 erlebt haben, um es zu verstehen. Neben der „Betreuung“ im Sinne der Aufsicht, Unterhaltung, Bewegung, ausreichend Aufenthalten an der frischen Luft, das Zu-Bett-Bringen mit Einschlafbegleitung usw., neben der Ernährung des Kindes (also dem Einkauf, der Zubereitung der Nahrung sowie der Fütterung), neben der Körperpflege (Wickeln, Gesicht-, Körper- und Händewaschen, Zähne putzen, Nägel schneiden, etc.), neben der Kontrolle der Gesundheit (Wahrnehmung von Arztterminen etc.) und auch neben den notwendigen Hausarbeiten (Putzen, Waschen, Aufräumen etc.) und neben der Organisation des Familienalltags gibt es da noch „nebenbei“ alle elementaren „psychologischen“ Bedürfnisse des Kindes, für die du Verantwortung trägst. Ich meine damit das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit, welches unabdingbar für das Urvertrauen eines Menschen ist, genauso wie das „Spiegeln“ der eigenen Emotionen, die ein Kind braucht, um ein gesundes Selbstbild zu entwickeln, genauso wie das Erlernen sozialer Regeln und das Zurechtfinden in der Welt.
Natürlich habe ich, zum Glück, wie auch immer mehr Frauen heute, die Unterstützung meines Mannes. Wir leben in einer emanzipierteren Gesellschaft als dies vor 20, 30 oder 50 Jahren der Fall war. Es ist dennoch so, dass die Verantwortung für die Gestaltung des Familienalltags unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Rhythmen der einzelnen Familienmitglieder „klassisch“ (hauptsächlich) der Frau und Mutter obliegt und die Sorgearbeit nach wie vor vordergründig dir als Frau zugeteilt wird.
Befindet sich ein Vater am Spielplatz, ist das bemerkenswert. Wickelt der Vater das Kind, ist er ein Champion. Hilft der Vater der Mutter in der Nacht mit der Beruhigung des Kindes, ist er ein Held. Nie würde jemand auf die Idee kommen, die Mutter dafür zu würdigen, dass sie ihr Kind wickelt oder es in der Nacht beruhigt. So ist das.
Okay, am Anfang musst du ein bisschen darüber schlucken. Es ist doch ziemlich ungerecht. Es gibt dann (später, wenn die Nächte besser werden und man überhaupt noch einen Funken Zeit und Energie dafür übrig hat) etwas mehr Streit als sonst mit deinem Mann. Oder auch viel mehr. Andere Mamas erzählen dir
BEFINDET SICH EIN VATER AM SPIELPLATZ, IST DAS BEMERKENSWERT. WICKELT DER VATER DAS KIND, IST ER EIN CHAMPION. HILFT DER VATER DER MUTTER IN DER NACHT MIT DER BERUHIGUNG DES KINDES, IST ER EIN HELD.“
dann, das sei normal. Wenn die Beziehung am Anfang nicht-existent oder schwer geschädigt ist, ist das normal. Wenn du nur ein paar Stunden Schlaf pro Nacht bekommst, ist das normal. Wenn du nicht mehr auf die Toilette gehen oder duschen gehen kannst, wann du möchtest, ist das normal. Dass es völlig gleichgültig ist, ob du müde, hungrig oder krank bist, ist normal. Du lernst dann sehr schnell, mit wem du wie offen über „so etwas“ (wie es dir wirklich mit der neuen Situation geht) sprichst. Mit der Schwiegermutter oder Tante, die dir sagen, wenn du dein Neugeborenes sofort tröstest, wenn es schreit, verwöhnst du es, meidest du jegliche Erziehungs- und Bindungsthemen. Auch mit Männern, die einfach nicht verstehen, was an einem (temperamentvollen) Baby so anstrengend sein soll, meidest du diese Themen. Es gibt dann eigentlich keinen Gesprächsstoff mehr, der dich ernsthaft interessiert, da sich (am Anfang) dein Universum eigentlich nur darum dreht. Aber das macht ja nichts. Du bist sowieso zu müde, um dich wirklich unterhalten zu wollen.
Naja, das stimmt so nicht ganz. Über etwas sprichst du nämlich wahnsinnig gerne: über das Gedeihen deines Babys. Wie es wächst und motorische und kognitive Fortschritte macht. Wie es dich nun anlächelt. Wie es mit dir in Interaktion tritt, auf deine Stimme, deine Gesten und Mimik reagiert, wie du mit ihm „herumblödeln“ und Spaß machen kannst. Wie es zuerst robben, krabbeln, sitzen, stehen, gehen lernt. Wie es zu dir „Mama“ sagt. Wie es seine Arme um dich legt, wenn du es zu Bett bringst oder tröstest.
Gibt es etwas Schöneres als ein lächelndes, ein zufrieden schlafendes, ein freudig spielendes Baby? Ich glaube nicht. Ein Blick auf das goldige Kind, selig schlafend, engelhaft. Und das ganze unwichtige, mühsame Drumherum verblasst. Vergessen sind die Schreiphasen, die dich schier zur Verzweiflung bringen, die vollgeschissenen Stoffwindeln, die man zuerst händisch noch vorwäscht (ja, sogar noch vor der Vorwäsche im Waschmaschinenprogramm), und alles, was sonst noch manchmal in den Schmutz gezogen wurde, die vollbeladenen Ausflüge irgendwohin. Also „vergessen“ – natürlich nicht vergessen, aber völlig belanglos. Im Ernst, jedes Herz, noch so hart, schmilzt bei einem Babylächeln. Das geht gar nicht anders. Ich erlebe das auch wirklich im öffentlichen Raum. Da verwandeln sich mürrische Gesichter in lächelnde Oasen, ganz besonders, wenn man das Baby noch irgendwie süß anzieht, und das ist nicht schwer. Fast jeder Fetzen sieht einfach niedlich an so einem Baby aus. Ein Baby ist – die vollen Windeln und Spucktücher abgesehen – einfach nur ultrasüß.
Es war nicht leicht, diesen Text zu beginnen. Abgesehen von der fehlenden Zeit, stellt sich unweigerlich die Frage, wer einen persönlichen Erfahrungsbericht über so etwas „Normales“ und zugleich Individuelles wie das Mutter-Sein lesen möchte. Bestehende Mamas und Papas wohl eher weniger. Obwohl. Seine
GIBT ES ETWAS SCHÖNERES ALS EIN LÄCHELNDES, EIN ZUFRIEDEN SCHLAFENDES, EIN FREUDIG SPIELENDES BABY? ICH GLAUBE NICHT.“
eigenen Erfahrungen abzugleichen, kann schon interessant und hilfreich sein. Oder eben, wer (noch) keine Kinder hat, und sich in diese Situation hineindenken möchte.
Mit diesem Text möchte ich auch allen Mamas (und engagierten Papas) meine Anerkennung aussprechen. Ganz besonders möchte ich meinen größten Respekt den Alleinerziehenden unter euch zollen. Für ein anderes Geschöpf die volle Verantwortung zu tragen, ist eine große Bürde. Es ist die Liebe zwischen Mutter (Vater) und Kind, die die Kraft dafür gibt. Diese Liebe ist größer als die Bürde – sie ist und bleibt unbeschreiblich.
Beim Abwägen zwischen Bedürfnissen und Sichtweisen verschiedener Menschen gibt es keine „absolute“ Wahrheit; es ist die chaotische Welt der vielen Farben, Flecken, Fehler, der ständigen Veränderung, der Unordnung, Reibung, ja des Ringens, des Für und Wider, des Sowohl-als-auch. Die Welt eines verbundenen Lebens. Das Leben einer Mutter.
Und wie könnte ich also das Mama-Sein für mich in Worte kleiden? Mama-Sein ist das größte Geschenk und die größte Verantwortung zugleich. Ich trage diese Last ohne sie zu hinterfragen, denn es ist eben unweigerlich die Verantwortung, die mitkommt, wenn man so etwas Kostbares und Wundervolles wie ein Kind „hat“, das man aufziehen und beim Heranwachsen begleiten darf. Zuletzt möchte ich an dieser Stelle auch ganz „offiziell“ meiner lieben Mama für alles danken, was sie mir gegeben hat. Erst heute als die „junge“ Mama, die ich nun selbst bin, kann ich das ungefähr verstehen.
In dieser Folge erzählt Raffaela RudigierGerer, Co-Geschäftsführerin der Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft sowie Obfrau der Zirkushalle Dornbirn.
Ich wuchs an einer viel befahrenen Straße auf, wie viele andere im Montafon. In meiner Kindheit hieß sie Silvrettastraße, und so nenne ich sie bis heute. 2007 taufte die Vorarlberger Landesregierung sie um in Montafonerstraße – eine Entscheidung, die ich bis heute seltsam finde und auf Postkarten konsequent ignoriere.
Mein Elternhaus, in dem ich den Großteil meiner Kindheit und meine ganze Jugend verbrachte, steht direkt an dieser Straße. Der zunehmende Verkehr und der Lärm waren so allgegenwärtig, dass ich sie kaum wahrnahm. Unser Leben spielte sich vor allem hinter dem Haus ab. Die Straße zerschnitt auch unsere Spielwege. Wir – mein jüngerer Bruder, später auch der jüngste, und fünf bis acht Nachbarskinder – mussten sie oft überqueren, um andere Kinder zu treffen. Die Straße trennte uns vom bewaldeten Tobel, unserem erweiterten Spielplatz, wo wir Hütten bauten und Bandenkriege austrugen. Auch der Radweg und die Ill lagen jenseits der Straße. Die Gefahr war allgegenwärtig, und unsere Eltern mahnten uns ständig zur
Vorsicht. Zum Glück ist uns Kindern nie etwas passiert, doch sieben unserer Katzen wurden überfahren. Um jede haben wir geweint.
Im Winter war die Straße oft ruhiger, besonders bei viel Schnee. Die Autos krochen langsam, doch der Schneepflug weckte uns frühmorgens mit seinem Lärm. Der beste Rodelhügel lag natürlich auf der anderen Straßenseite. Einmal eskalierte eine Schneeballschlacht, als jemand begann, Autos zu bewerfen. Ein Fahrer erschrak, hielt an, sprang aus dem Wagen und jagte uns wütend hinterher. Wir waren schneller, doch die Lektion saß: Autos blieben fortan verschont.
Im Lawinenwinter 1999, als ich 17 war, blieben wir zwei Wochen lang eingeschneit. Die Lawinengefahr an einem Streckenabschnitt war so hoch, dass der Verkehr eingestellt wurde. Die Schneewände rechts und links der geräumten Straße überragten uns um mehrere Meter. Für uns Kinder aus dem Innermontafon bedeutete das: schulfrei.
Meterhohe Schneewände im Tal gehören der Vergangenheit an, wie auch die Mode und Frisuren auf dem Polaroid-Foto, das mich und meinen Vater Anfang der 90er vor der Silvrettastraße zeigt.
Kunst am Rand oder am Rand der Kunst
Es gibt Künstler, die sind auch Therapeuten, sagt Michael Büchele, 69. Und meint damit Conni Holzer, die ihn ermutigte, aus seiner Abenteuerlust mehr zu machen als nur eine Erlebnisreise. So fuhr er los, allein, ohne genaues Ziel und ohne allzu große Erwartungshaltungen. „Je länger die Reise dauerte, desto mehr Fragen haben sich aufgetan“, erzählt er, „ich hatte alle Zeit dieser Welt, um nach Antworten zu suchen. Antworten, die sich nicht immer in Worte fassen lassen. Da kam ich an den Rand der Kunst, um Antworten möglich zu machen.“ So sei „Kunst am Rand“ entstanden, „ein Versuch, ohne letzte Klarheit eine Richtung zu zeigen, Bilder auf meinem Offroadauto, die sich auf der langen Fahrt ohne genaues Ziel durch Natureinflüsse Sonne und Regen verändern und ihre eigene Geschichte und vielleicht auch die eine oder andere Antwort hervorbringen.“
Nun freut sich der ehemalige Berater für Wirtschaftsentwicklung und Berufsbildung auf seine erste Ausstellung in der Kantine Kaplan Bonetti: „MICOFFROAD Balkan und drüber hinaus 2024“. Vernissage am 23. Mai um 19 Uhr, musikalisch gerahmt von Goran Kovacevic.
Manche Herausforderungen erfordern
Geduld, andere Mut. Entscheidend ist, ins Handeln zu kommen – nicht allein, sondern gemeinsam. Denn echte Stärke entsteht dort, wo Menschen sich unterstützen.
GEMEINSAM FÜR STARKE WERTE Seit 1939 steht TIRO für Holzkompetenz in Vorarlberg –als Genossenschaft, tief verwurzelt im Handwerk und getragen von 300 Tischlern und Zimmerern. www.tiro.at
Essen, Boden, Kochen und Gesundheit
24. April - 1. August
Bewirb dich: EFZ Männerberatung
„Dass ich da bei etwas ganz Besonderem gelandet bin, war mir als Einsteiger in der Männerberatung bald klar. Aber nicht deshalb, weil das EFZ in diesem Segment der psychologischen Beratung Pionier ist und nach wie vor das einzige niederschwellige Angebot unter diesen Rahmenbedingungen im Ländle stellt. Schließlich gibt es die Männerberatung kostenlos, anonym und unverbindlich“, erzählt Christian Hofer: „Mir hat ganz besonders die Sorgfalt, das Fein-
Bezahlte Anzeige
Essen ist ein Recht, kein Privileg. Und doch wird dieses Recht vielen verwehrt, da sie keinen Zugang zu Nahrung haben. Eine „Welt ohne Hunger“, das Gute Leben für alle ist das große Ziel.
Wir beleuchten Aspekte und geben Denkanstöße für Ernährungssicherheit in Vorarlberg und über die Grenzen hinaus.
Unser Programm findest du hier
WirkRaum Dornbirn, Bahnhofstraße 9 Kontakt unter wirkraum@caritas.at | instagram: wirkraum_dornbirn Weitere Infos unter www.caritas-vorarlberg.at/wirkraum
gefühl und die Umsicht beeindruckt, mit welcher Männer zur Klärung ihrer Anliegen mit uns nach Antworten suchen. Männer wollen die Dinge ordnen, ihre Rolle analysieren um zusammenarbeiten und zusammenleben in ihren Beziehungen besser gestalten zu können, sind dabei beweglich und kompromissbereit und sie zeigen Verantwortung. Und manchmal geht es um Begleitung aus der persönlichen Krise. Hier professionell beraten und begleiten können, getragen durch ein starkes Team, ermöglicht mir persönlich Weiterentwicklung und bereitet große Freude. Willst du Teil davon sein? Dann bewirb dich. (Mag. Christian Hofer)
Infos & Bewerbungen: Mag. Christian Hofer EFZ Lebens.Beratung www.efz.at +43 5522 74139 / info@efz.at Lebens.Beratung
Text: Hans Platzgumer
Das Hohenemser Kulturfest Emsiana, das heuer vom 8. bis 11. Mai stattfindet, steht dieses Jahr unter dem Thema „Überfluss“. Vier Tage lang wird der Überfluss, in dem wir in der Mitte Europas leben, in all seinen Erscheinungen erkundet. In Dutzenden Veranstaltungen in der ganzen Stadt werden Sachlagen erörtert und Alternativen entworfen. Unser Autor Hans Platzgumer, live mit Lesung und Konzert am Freitag, dem 9. Mai in der Cooltourszene zu sehen, stellt das freiwillige Verzichten als Lösungsansatz für die komplexen Probleme in den Raum, die wir uns als hyper-konsumistische Gesellschaft aufgehalst haben.
Das letzte Mal, als die Welt durchgeatmet hat, war in den Pandemiejahren 2020 bis 2023. Das Leben im Überfluss, das wir uns in zunehmendem Maße angeeignet hatten, war in jener Zeit durch neue Parameter ersetzt worden: Entschleunigung, Zurückgezogenheit, Rücksichtnahme, Genügsamkeit. Statt Lärm hatte plötzlich Stille geherrscht. Statt einem Zuviel ein Zuwenig. Doch dieses für uns neuartige Dasein war nicht auf Dauer. Anstatt den Verzicht, der uns aufgezwungen worden war, folglich in ein Leben nach/mit dem Virus einfließen zu lassen, ließen wir uns in Folge wieder in die alten Muster fallen, sogar schlimmer als je zuvor. Sämtliche Rekorde wurden gebrochen. Es wurde nachgeholt, was viele als „verlorene Zeit“ begriffen hatten, und hemmungslos erneut dem kapitalistischen Diktat gefolgt. Der Turbo-Kapitalismus, den wir in unserer Fantasielosigkeit durch kein anderes Wirtschaftssystem zu ersetzen oder einzudämmen wussten, kehrte zurück ins Zentrum unseres Daseins – auch wenn inzwischen alle sehen konnten, wohin unser verschwenderischer Lebensstil führte. Nahezu unüberwindbar hat sich die durch ihn verursachte Klimakatastrophe vor uns auf-
gebaut. Eine der effektivsten Lösungen, um sie in den Griff zu bekommen, wäre ein freiwilliges Herunterfahren unserer konsumistischen Lebensweise. Ein freiwilliges Verzichten würde von allen derzeit vorliegenden Optionen die größte Nachhaltigkeit in sich bergen. Unglücklicherweise aber löst das Wort „Verzicht“ in vielen von uns und vor allem in den um Wählerstimmen buhlenden Politiker*innen schiere Panik aus.
In Wahrheit hat Verzicht nichts mit Wohlstands- oder Glücksverlust zu tun. Das ist ein infantiles, unreifes Denken, wenn ich meine, ein zufriedenes Dasein hat mit materiellem Exzess einherzugehen. Im Laufe eines halbwegs reflektierten Erwachsenenlebens erfährt jeder und jede, dass über die Grundbedürfnisse und Menschenrechte hinausgehend alles, was wirklich im Leben zählt, alles, was von Belang ist, direkt mit Verzicht verbunden ist. Liebe, Freundschaft, Eltern werden, einen gesunden Körper zu besitzen und zu erhalten, jeglicher Erfolg im Berufs- wie im Privatleben geht Hand in Hand mit Verzicht. Immer ist es so: Ich muss etwas abgeben, um Wichtigeres zu bekommen. Ich muss dazu bereit sein, meine Freiheit einzuschränken, um sie überhaupt wertschätzen zu können. Meine Daseinsfreiheit kann nicht darin verstanden werden, dass ich jederzeit alles haben und tun kann, was mir beliebt. Ich muss sie darin begreifen, dass ich Angebote abzulehnen imstande bin. Freiwilliges Verzichten ist Ausdruck größtmöglicher Freiheit. Ich löse mich von einem Druck, von inneren wie äußeren Zwängen, Dinge besitzen, Dinge tun zu müssen. Ich erkenne Unnötiges als Unnötiges, Falsches als Falsches, Vermeidbares als Vermeidbares an. Ich kann das Überangebot durch selbstdefinierte Auswahlkriterien eingrenzen. Ich kann inmitten einer rasenden Welt stillsitzen, weil ich es so entschei-
IN WAHRHEIT HAT VERZICHT NICHTS MIT WOHLSTANDS- ODER GLÜCKSVERLUST ZU TUN. DAS IST EIN INFANTILES, UNREIFES DENKEN, WENN ICH MEINE, EIN ZUFRIEDENES DASEIN HAT MIT MATERIELLEM EXZESS EINHERZUGEHEN.“
IMMER IST ES SO: ICH MUSS ETWAS ABGEBEN, UM WICHTIGERES ZU BEKOMMEN.
FREIWILLIGES VERZICHTEN IST AUSDRUCK
GRÖSSTMÖGLICHER FREIHEIT.“
de, und die unablässig auf mich niedergehenden Manipulationsversuche an mir abperlen lassen. Unterwerfe ich mein Dasein so etwas wie einem ökologischen Fußabtritt, akzeptiere ich, dass ich, will ich an einer bestimmten Stelle über das genügende Maß hinausgehen, an einer anderen Stelle Abstriche machen muss. Erst dadurch wird dieser Luxus, den ich mir erlaube, als Luxus erkennbar. Erst Kompromisse und Einschränkungen lassen mich mein Glück erfahren.
Dass in Weniger mehr liegt, ist eine so banale Weisheit, dass es absurd anmutet, sie praktisch nur hinter vorgehaltener Hand aussprechen zu dürfen. Doch das kapitalistische Korsett, in dem wir uns verfangen haben, erlaubt die Reduktion nicht. Deute ich „Wohlstand“ als etwas Immaterielles, nicht als Besitzanhäufung von Gütern, die über meine eigentlichen Bedürfnisse hinausgehen, bin ich aus kapitalistischer Sicht ein Worst Case Scenario. Versuche ich, anstatt möglichst ausgiebig zu konsumieren, möglichst minimalistisch zu leben, bin ich ein Antikapitalist. Das traut sich, scheint’s, niemand offenherzig zu sein, weil es uns so schwerfällt, den neoliberalen Kapitalismus, der sich in unser Denken eingemeißelt hat, durch ein positiv besetztes, realistisch anmutendes Gegenmodell zu ersetzen. Der Sozialismus stellt hierfür seit Jahrzehnten keine Option mehr dar. Dieses Experiment sehen fast alle als gescheitert an. Doch was hat das zu sagen? Wir sind ohnehin an einem Punkt der Zivilisation angekommen, wo uns kein rückwärts gewandtes Denken weiterhilft. Die Menschheit ist auf den bislang ausgetretenen Pfaden in eine Sackgasse gelangt. Angesichts der mannigfaltigen Krisen und Endzeit-Szenarios, denen wir uns heute gegenüber sehen, sehen wir, dass jegliches alte Denken uns nicht weiterbringt, weder das kapitalistische noch kommunistische. Wir müssen die Welt neu zu denken beginnen. Ein auf Gemeinwohl und freiwilligen Verzicht ausgerichtetes Überlebenskonzept haben wir noch nicht im großen Stil versucht. Zu ungern reden wir über Konsumverzicht. Wir bringen ihn mit Unheil in Verbindung, mit Verlust, mit leeren Regalen. Doch was ist die Alternative? Das Weiter-So führt zu Unruhen, gewalttätigen
Konflikten, Kriegen, Flucht und Ausgrenzung, zu Naturkatastrophen ungekannten Ausmaßes. Halten wir an maximalem Konsum fest, entscheiden wir uns also für den dem Verzicht entgegengesetzten Weg, dann bricht unsere Welt auseinander. Der einflussreiche, amerikanische Kulturanthropologe und Bestseller-Autor David Graeber hat bereits in den 2010er Jahren festgestellt, dass wir uns an diesem Punkt befinden. „Das System bricht überall um uns herum zusammen in genau jenem Moment, in dem viele Personen die Fähigkeit verloren haben, sich das Funktionieren eines anderen Systems vorzustellen“, schreibt er 2018 im Vorwort eines Essays. Genau diesen Punkt gilt es heute zu überwinden. Graeber rief schon seit Langem zum Konsumverzicht als Ausweg aus der Klimakrise auf. Seit dieser Vordenker tragischerweise im ersten Coronajahr verstorben ist, müssen wir ohne seine weiterführenden Analysen und Utopien auskommen. Graebers Ableben stellt einen immensen Verlust im gesellschaftspolitischen Diskurs dar. Doch wir, die wir bis heute überlebt haben, stehen, auch wenn wir die Pandemie nicht als Lernfenster begreifen konnten, weiterhin in der Verantwortung: Entweder ändern wir unser Verhalten und unsere Rolle bei der Zerstörung der Welt oder fahren wir fort mit der Zerstörung. Es ist nach wie vor unsere Entscheidung.
So geht‘s: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Reihe, in jeder Spalte und in jedem Block (= 3×3-Unterquadrate) die Ziffern 1 bis 9 genau einmal vorkommen. Viel Spaß!
© paterno
Einem kleinen Kreis von Kulturfreunden ist es zu verdanken, dass der historische Bahnhof Andelsbuch im Jahr 1999 nicht der Abrissbirne zum Opfer gefallen ist. Heute, knapp 25 Jahre später, feiert der kulturverein bahnhof in diesem einzigartigen Ort ein viertägiges Fest.
Text und Fotos: Frank Andres
Das Bahnhofsschild ist in die Jahre gekommen. Es hat schon leichten Rost angesetzt. Zwei Waggons erinnern an alte Zeiten, als hier noch das Wälderbähnle Halt gemacht hat. Doch obwohl seit Jahrzehnten kein Zug mehr fährt, ist der Bahnhof in Andelsbuch heute ein lebendiger Ort. Hier wird regelmäßig gesungen, musiziert, gelesen, diskutiert und gefestet. Denn seit einem Vierteljahrhundert ist das 1902 erbaute Gebäude die Heim- und Wirkungsstätte des kulturverein bahnhof. Dieses Jubiläum wird vom 22. bis 25. Mai (Programm siehe Infokasten) groß gefeiert.
Dabei hätte die Geschichte des kulturverein bahnhof bereits vorbei sein können, bevor sie überhaupt begonnen hat, erinnert sich Gründungs-Obmann Hannes Metzler. Im Herbst 1999 machte der Kulturkreis Andelsbuch, in dem Metzler selbst aktiv war, mobil. Es gab die Befürchtung, dass der Bahnhof in Andelsbuch, wie zuvor schon der Bahnhof in Egg, dem Erdboden gleichgemacht wird. „Es gab kein Gespür für das kulturelle Erbe“, betont er. Doch durch die Fürsprache honoriger Bürger wie etwa Nationalrat Gottfried Feurstein gelang es, die politisch Verantwortlichen in der Gemeinde vom Erhalt des Bahnhofs und seiner Umwandlung in eine kulturelle Be-
„DAS WAR MEINE BISHER SINNVOLLSTE BENEFIZVERANSTALTUNG.“
Josef Hader
von links:
Gründungsobmann Hannes Metzler, Jochen Kohler (Schriftführer), Obfrau Sandra Pöltl, Andreas Schwarzmann (Kassier)
gegnungsstätte zu überzeugen. Der Kulturkreis erhielt die Zusage für das Gebäude.
Geld aus Privatschatulle
Doch bis der im Dezember 1999 gegründete Kulturverein durchstarten konnte, wartete noch jede Menge Arbeit. Der Bahnhof präsentierte sich in einem desolaten Zustand. Im Inneren mussten Wände eingerissen werden, um Platz für zukünftige Veranstaltungen zu schaffen. Das Kellergewölbe, einst wohl Lagerraum, war bis unter die Decke mit Müll gefüllt. Eine schier unendliche Aufgabe, den Schutt von Hand nach draußen zu befördern. Es war die Stunde der Gemeinschaft. Freunde und Bekannte wurden mobilisiert. Sogar Kaspanaze Simma, Urgestein der Grünen in Vorarlberg, griff zur Schaufel und packte mit an. Finanzielle Unterstützung gab es damals keine. Hannes Metzler streckte dem Verein aus seiner privaten Tasche 50.000 Schilling vor. Durch die Einnahmen der ersten Veranstaltungen floss das Geld innerhalb eines Jahres wieder zurück. Ein besonderes Highlight in der Anfangszeit war der Auftritt von Josef Hader im Jahr 2000. Der Kabarettist kam gratis nach Andelsbuch, um den jungen Verein zu unterstützen. Er hatte laut Hannes Metzler sinngemäß Folgendes in das Gästebuch geschrieben: „Das war meine bisher sinnvollste Benefizveranstaltung.“
Von Beginn an setzte der kulturverein bahnhof auf ein breites programmatisches Angebot. Veranstaltungen für Kinder wechselten sich ab mit Gesangs-Workshops, Lesungen und Konzerten. 20 bis 30 Veranstaltungen pro Jahr füllten den ehemaligen Wartesaal mit neuem Leben. Nach zwei Jahren übergab der Gründungsobmann die Vereinsführung an Margret Broger, die den Verein bis 2018 mit großem Engagement leitete. In dieser Zeit entwickelte sich der kulturverein bahnhof zu einer festen Größe im kulturellen Leben des Bregenzerwaldes.
Legendäre Klubabende
Die ursprüngliche Triebfeder, ein historisches Gebäude zu erhalten und gleichzeitig Kultur mitten im Ort zu ermöglichen, war somit erfolgreich. Das Bewusstsein für das kulturelle Erbe hatte sich gewandelt. Sukzessive flossen auch öffentliche Subventionen, und heute ist
der kulturverein bahnhof neben den Museen einer der wenigen Kulturanbieter in der Region mit einem derart vielfältigen Angebot. Dank der Unterstützung von Sponsoren gelang es immer wieder, auch überregionale Künstler nach Andelsbuch zu holen. Ein wichtiger Pfeiler der Finanzierung waren von Beginn an die Mitgliedsbeiträge. Innerhalb kurzer Zeit zählte der Verein 180 bis 200 zahlende Mitglieder. Und die legendären Klubabende am Samstag, bei denen die Vereinsmitglieder fünf Stunden lang die Gäste bewirteten, trugen zusätzlich zur Vereinskassa bei.
Teamgeist
Seit 2021 ist Sandra Pöltl Obfrau des Vereins. Ihr Anliegen ist es, die vielfältigen Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen, denn alle Vorstandsmitglieder sind berufstätig. Der Verein funktioniere nur als echtes Team, ist sie überzeugt. Eineinhalb bis zwei Jahre intensive Arbeit waren nötig, um diese Strukturen zu festigen. Vor allem Corona stellte den Verein vor ungeahnte Herausforderungen. Bis zum letzten erlaubten Zeitpunkt wurde Programm gemacht, auch wenn nur noch maximal 45 Besucher bei Ausschankverbot und mit Maske im Raum sitzen durften und um 22 Uhr die Heimreise antreten mussten. Dass der kulturverein bahnhof unter diesen schwierigen Bedingungen weiterhin kulturelles Leben ermöglichte, wurde ihm hoch angerechnet. Gleichzeitig schrumpften die Förderungen. Doch gerade in dieser Zeit erlebten die Veranstaltungen eine besondere Intensität. Die Besucher, so erinnert man sich, strahlten ein unglaubliches Glück aus und waren unheimlich dankbar für jedes Stück Normalität.
Nischen besetzen
Auch mit niedrigeren Förderungen gelingt es dem Verein, seinen Auftrag zu erfüllen: kulturelle Nischen zu besetzen. Zum Beispiel finden Klezmer-Musiker aus dem innerösterreichischen Raum, die in Vorarlberg noch unbekannt sind, im Bahnhof eine Bühne. Ein fünfköpfiges Team kümmert sich um die Programmgestaltung. Kooperationen, beispielsweise mit Doris Franz, ermöglichen die Einladung von renommierten Persönlichkeiten wie dem Verleger und Lyriker Michael Krüger. Auch gesellschaftlich relevante Themen finden ihren Platz, etwa in der Zusammenarbeit mit der Aktion >>
Demenz mit dem Schwerpunkt Musik oder in Vorträgen von Andelsbucher Bürgern, die in der Pflege arbeiten. Das Ziel ist es, spezielle Themen in einem guten Rahmen einem breiten Publikum zugänglich zu machen – ein niederschwelliges Angebot. Finanziell sei es ein jährliches Nullsummenspiel, das nur durch unzählige ehrenamtliche Stunden möglich ist. Für die Aktiven geht es darum, „Welten zu öffnen“. Auch wenn es nicht immer die eigene Präferenz ist, so erfülle es doch mit Stolz, wenn man sieht, wie die Darbietungen auf der Bühne andere Menschen tief berühren. Darin liegt der wahre Reiz.
Der Vorstand schätzt die Zahl der wirklich aktiven Vereinsmitglieder inklusive Vorstand auf etwa 30 Personen. Die Besucher der Veranstaltungen kämen auch von weiter her, aus Bludenz, der Schweiz oder dem Allgäu. Heute ist der kulturverein bahnhof in Andelsbuch akzeptiert und geschätzt von vielen, auch von jenen, die nicht regelmäßig die Veranstaltungen besuchen. Und die Künstler schätzten die intime und familiäre Atmosphäre.
Die erste offizielle Veranstaltung fand am 27. Mai 2000 statt, und so feiert der Kulturverein sein 25-jähriges Jubiläum nun mit einem viertägigen Festival. Ein Bahnhof-Frühschoppen mit jungen Musikern, ein eigens komponiertes (Johannes Bär) und getextetes (Maria Natter) Bahnhofs-Lied, ein Tag der offenen Bühne für lokale Talente, eine Dorfgalerie, die Kunst an öffentlich zugänglichen Orten im Dorf präsentiert – all das zeugt von der Kreativität und dem Gemeinschaftssinn, der diesen besonderen Kulturverein seit einem Vierteljahrhundert prägt. Die Geschichte des kulturverein bahnhof ist somit eine lebendige Chronik des Engagements, der Leidenschaft und des unermüdlichen Strebens nach einem kulturell lebendigen Andelsbuch. „Der bahnhof ist heute eine Institution“, zieht Gründungsobmann Hannes Metzler nach 25 Jahren Bilanz. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.
Geschichte des Bahnhof Andelsbuch
Der Bahnhof in Andelsbuch wurde 1902 als Teil des Wälderbähnle erbaut. Das Bahnhofsgebäude lag im Gegensatz zu vielen anderen Haltestellen der Strecke direkt im Ortskern von Andelsbuch. Die Bregenzerwaldbahn wurde 1980 eingestellt (Obacht: Quellen zufolge löste sich am 14. Juli 1980 bei Kennelbach ein riesiger Felsen und verlegte das Gleis mit mehreren 1000 m³ Gestein. Aufgrund dessen musste auch der Betrieb zwischen Egg und Bezau aufgegeben werden. Das war der Anfang vom schrittweisen Ende der Bregenzerwaldbahn bis 1983.). Das ehemalige Bahnhofsgebäude wurde 1999 vom kulturverein bahnhof übernommen und zu einem Veranstaltungsort für Konzerte, Lesungen, Workshops und andere kulturelle Aktivitäten umgebaut. Der Bahnhof bietet Raum für 90 Sitzplatz- bzw. 120 Stehplatzbesucher.
Das Jubiläumsprogramm
// 22. Mai, 19 Uhr: Eröffnung des Festwochenendes Mit Wortspenden von Wegbegleitern und einem Gespräch mit ehemaligen und aktuellen Vereinsvorsitzenden, musikalisch umrahmt von der Band „Neams Gmütle“ in einer Revival-Besetzung.
// 23. Mai, 14 bis 17 Uhr: Ausstellung „bahnhof stellt aus – Andelsbuch wird Galerie“: Werke von Künstlern, die in den letzten 25 Jahren im bahnhof ausgestellt haben, werden im ganzen Dorf präsentiert. Ein Dorfrundgang lädt dazu ein, die Werke an ihren verschiedenen Standorten zu entdecken und in einen Dialog mit der Kunst zu treten.
// 23. Mai, 20 Uhr: Jubiläumskonzert des Bahnhofchors Unter dem Motto „Lieblingslieder und Geschwätz“ wird ein vielseitiges internationales Repertoire präsentiert.
// 24. Mai, 10 bis 16 Uhr: Tag der offenen Bahnhoftür Ein Tag unter dem Motto „Kultur und Kuchen“ gibt Einblicke in die Aktivitäten des Vereins.
// 24. Mai, 19 Uhr: Neue Wiener Concert Schrammeln – Ost trifft West: Schrammelmusik in ihrer ureigensten Form, jedoch im Gewand unserer Zeit. Im Anschluss wird zur Weinverkostung geladen.
// 25. Mai, 11 bis 14 Uhr: bahnhof-Frühschoppen mit „Wäldar Buromusig“
Nähere Infos zum Programm & Tickets finden Sie unter bahnhof.cc
Kunst in der Kantine lädt zur Vernissage
Freitag, 23. Mai 2025, 19 Uhr
Kantine Kaplan Bonetti
Das Leben ist ein Auf und Ab! Ist das Leben ein Auf und Ab? Was bereitet mehr Mühe, Angst und Ungewissheit: das Auf oder das Ab?
Über den Sommer 2024 war Michael Büchele 117 Tage lang unterwegs, mehr oder weniger auf sich selbst gestellt, autonom und auf Freiheit hoffend. Neben all den materiellen Dingen, die für ein solches Vorhaben notwendig sind, hat er auch ein paar Hoffnungen, Erwartungen, auch Ängste und Zweifel eingepackt. So wurde sein Abenteuer auch eine Reise nach innen ...
aktuelle Infos unter www.staude n- kopf.at
Kaplan-Bonetti-Straße 1, 6850 Dornbirn www.kaplanbonetti.at
Staudengärtnerei Elke und Thomas Kopf Kontrolliert biologischer Anbau
Haltestelleweg 2 6 832 Sul z- Röthis T 0552 2 / 4 4 5 15
PROGRAMM
Handzeichen (Gebärden) als Unterstützung in Betreuung und Pflege | Vielfalt.LEBEN
Do 12. Juni 13.30 – 17.00 h
Frauen und Macht –mutig vorangehen und gestalten
Fr 13. Juni 9.00 – 17.00 h
Architektur damals bis heute
Berufsbilder in der Bibel
Mi 2. Juli 18.00 – 21.00 h | Eintritt ist frei!
Moderation: Verena Konrad, VAI
Am Podium begrüßen wir: Helena Weber, Architektin | Andreas Cukrowicz, Architekt | Andreas Postner, Architekt, Dr. Roman A. Siebenrock, Theol. Fakultät
Anmeldung | Ort: bildungshaus@bhba.at T +43 5522 44290-0
Am 16. Mai sind Bürgerinnen und Bürger eingeladen, ein starkes Zeichen zum Schutz des Rieds zu setzen – einem der wertvollsten Lebensräume für unsere Tier- und Pflanzenwelt. Beim „politischen Abendgebet“ stehen zentrale Fragen im Mittelpunkt: Wie beeinflussen Straßenbau und Zersiedelung unsere Lebensqualität? Was bedeutet ein verantwortungsvoller und zukunftsgerichteter Umgang mit natürlichen Ressourcen – auch im persönlichen Alltag?
Text: Simone Fürnschuß-Hofer Foto: Katharina Amann/@_vogelv
Dorothee Sölle (1929-2003), eine deutsche Theologin und Sprachwissenschaftlerin mit viel Augenmerk auf Reform- und Friedensarbeit, hat in den 60er Jahren das „politische Nachtgebet“ ins Leben gerufen. Es hat sich in mehreren Städten etabliert und kombiniert politische Information mit Meditation, Aktion und Dialog. Die Reformerin betonte, dass theologisches Nachdenken ohne politische Konsequenzen einer Heuchelei gleichkomme. Seit rund vier Jahren findet das Format auch in Vorarlberg an unterschiedlichen Orten statt. Initiator ist Jürgen Mathis vom Welthaus – einem kirchlichen Verein, der sich mit seinen Mitgliederorganisationen um weitsichtige Entwicklungszusammenarbeit bemüht. Wir haben ihn zum Kurzinterview gebeten.
marie: Das Welthaus – ein kirchlicher Verein, der politisch aktiv ist? Jürgen Mathis: Wir agieren natürlich parteilos, aber ja, politisch insofern, als dass wir es als unser Ziel ansehen, den Zusammenhang zwischen unserem Lebensstil und den Lebensbedingungen im globalen Süden aufzuzeigen. Politisch also im Sinne von Verantwortungsübernahme. Natürlich haben wir als Kirche keinen partei-politischen Auftrag, aber wir haben den Auftrag, Entwicklungen zu hinterfragen, auch wenn uns die Lösungen noch fehlen. Gerade dort, wo Situationen für Menschen nicht tragbar sind.
Das „Nachtgebet“ ist diesmal ein „Abendgebet“ und findet im Lustenauer Ried statt. Im Mittelpunkt steht das Verkehrsproblem? So ist es. Generell sehe ich in Vorarlberg die Mobilität und Zersiedelung als Hauptproblematik. Wir fragen uns, wie kann Verkehr grundsätzlich reduziert werden, wie kann der Einzelne dazu beitragen? Mit dem Appell an die Politik, Lösungen voranzutreiben, die auch in 50 Jahren noch tragbar sind. Denn neue Straßen verursachen auch immer mehr Verkehr, das ist wissenschaftlich erwiesen. Auch bei der Tunnelspinne wissen alle, dass sie 15 Prozent mehr Verkehr bringen wird. Wir gehen den Weg andersrum und hinterfragen die Art der Mobilität an sich: Wie lässt sich Verkehr reduzieren? Etwas weniger in Vielem wäre generell ein guter Lösungsansatz und trifft sich mit dem Wunsch vieler Menschen, der Überfrachtung in vielen Bereichen zu entkommen – verbunden mit der Frage, was brauche ich wirklich, um glücklich zu leben.
Wie läuft euer politisches Abendgebet ab?
Im Sinne von Dorothee Sölles Idee gibt es auch bei uns drei Teile: den liturgischen Teil, den fachlichen, inhaltlichen Input – am 16. Mai durch Vertreter vom Naturschutzbund und Lebensraum Lustenau –plus eine Aktion. In diesem Fall ist die Aktion, dass wir vor Ort im Ried sind, während es bei anderen Abend- bzw. Nachtgebeten Mahnwachen waren. >>
Politisches Abendgeben zur Bewahrung der Schöpfung im Ried
16. Mai, 18 Uhr, Lustenau/Schweizer Ried
Teilnehmende Organisationen: Welthaus Vorarlberg, Naturschutzbund Vorarlberg, Ökologie Beauftragte katholische und evangelische Kirche, Vetter-Hof Lustenau, Klimakampagne Vorarlberg, Mobilitätswende-Jetzt, Pax Christi, Lebensraum Zukunft Lustenau, Internationaler Versöhnungsbund österreich. Zweig, Alpenschutzverein für Vorarlberg, GroßEltern für EnkelKinder Wegbeschreibung & weitere Infos: kath-kirche-vorarlberg.at/welthaus
Vier Tage voller Geschichten
Weitere Veranstaltungs-News aus dem Welthaus: Im Rahmen des österreichweiten Projekts „Begegnung mit Gästen“ besuchen zwei Aktivist:innen aus Tansania Vorarlberg, um über die Auswirkungen einer falschen Naturschutzpolitik in ihrer Heimat zu berichten. Die Rolle des Tourismus wird beleuchtet und die Frage, wie Naturschutz und das Leben von Menschen vereinbar sind.
Mo., 5. Mai, 18.30 Uhr, Haus am Katzenturm, Feldkirch, Anmeldung: martina.jaeger@welthaus-vorarlberg.at Do., 8. Mai, 17.30 Uhr – WirkRaum Dornbirn, Anmeldung: wirkraum@caritas.at
Wenn eine Stadt zur Bühne wird: Unter dem Motto „ÜberFluss“ lädt das Kulturfest emsiana vom 8. bis 11. Mai nach Hohenems ein. Vier Tage lang spannt sich, ausgehend vom zentralen Genussund Sammelpunkt, dem Salomon-Sulzer-Platz im Jüdischen Viertel, ein dichtes Netz an Veranstaltungen durch die Straßen der Stadt. Die Konzerte, Ausstellungen und Führungen der emsiana sind seit Jahren beliebte Treffpunkte für Kulturbegeisterte jeden Alters. Zu den diesjährigen Höhepunkten zählen das Konzert der Mélange Oriental mit Timna Brauer, ein Jazzabend über das Frau-Sein von Stefanie Boltz sowie die Eröffnungsrede von Robert Misik. Infos zum Programm und Kartenvorverkauf unter www.emsiana.at
Vortrag und Diskussion: Wenn Essen zur Qual wird
Das PALLIATIV FORUM Vorarlberg widmet sich einem Thema, das viele Menschen am Lebensende betrifft: „Wenn Essen zur Qual wird“
Gegen Ende des Lebens wollen viele Menschen nicht mehr essen. Das zu akzeptieren fällt Fürsorgenden nicht leicht. Doch der Zwang zum Essen oder gar künstliche Zufuhr ist selten hilfreich noch sinnvoll.
Am 5. Mai, 19 Uhr, referiert dazu Dr. Sarah Hackspiel, Ärztin im Mobilen Palliativteam Hohenems, im Foyer des Kulturhaus Dornbirn.
Nach einem kurzen Impulsvortrag gibt es Raum für Austausch, Fragen und Diskussion. Moderation: Dr. Otto Gehmacher, leitender Oberarzt Palliativstation LKH Hohenems, Katharina Rizza, Bildungshaus Batschuns
Der Eintritt ist frei! Anmeldung: bildungshaus@bhba.at
LÖSUNGEN
Schachecke
1.Kg4! Jede andere Fortsetzung führt lediglich zu einem ausgeglichenen Turmendspiel. 1...Kxe4 Schwarz hat sich auf diesen Zug verlassen, doch nun folgt ein Matt mitten auf dem Brett. 2.Te7+ Der Nachziehende gibt auf, da es für seinen König keine Rettung gibt (3...Te6 4.Txe6#).
1...Dh6! Bereits der Gewinnzug. Die Dame nimmt die beiden ungedeckten weißen Springer ins Visier. 2.g3 [Nach der Abwicklung 2.Sf5 Lxf5 3.Dxf5 Dxd2 4.Dxf6+ Tg7 verbleibt Schwarz mit einer Mehrfigur.] 2...Lxh3!? [Die Doppeldrohung 3...Lxf1 und 3...Dxd2 bringt nun die Entscheidung. Voreilig ist hingegen 2...Dxd2? wegen 3.Dxf6+ Tg7 4.Dd8+ und Remis durch Dauerschach.] 3.De2 [Auf 3.Tfd1 gewinnt Schwarz mit 3...Lg4 entscheidendes Material.] 3...Lxf1 4.Sxf1 Tg5 Mehrqualität und Bauernplus sichern Schwarz eine klare Gewinnstellung 1.hxg6! [Weiß muss zunächst die h-Linie öffnen. Das direkte 1.Te1? führt hingegen nach 1...Ld4! nur zu einer ausgeglichenen Stellung.] 1...fxg6 [Eine perfide Falle ergibt sich nach 1...Lh2. Die naheliegende Fesselung 2.Th1?? (2.gxf7! Dg3+ 3.Kh1! gewinnt natürlich) scheitert krachend an 2...Dg3+ 3.Kf1 Dxf2#.] 2.Te1! [Die stärkste Fortsetzung. Viel komplizierter und nicht ganz so überzeugend ist 2.Th1+ Kg5 3.Th5+! Kf6 4.g5+ Kf7 5.Th8! mit der Idee 6.Lg4 und 7.Le6+.] 2...Ld4 [Auf 2...Lf4 gewinnt am einfachsten 3.De8 oder 3.Db1 mit der Idee 4.Te6 und 5.Dxg6#.] 3.g5+! Der einzige Gewinnzug. Die nächsten Züge sind leicht zu finden und völlig forciert. 3...Kh7 [Nach 3...Kxg5 4.Dg4+ Kf6 5.Te6+ erobert Weiß die Dame.] 4.Th1+ Kg8 5.De8+ Df8 6.Th8+ Schwarz hat genug gesehen und gibt auf.
Rechenrätsel Für Anfänger = 32 Für Fortgeschrittene = 81 Für Genies = 7
Sudoku
„Österreich ist frei!“ Mit der Unterzeichnung des Staatsvertrags am 15. Mai 1955 wurde unsere Heimat wieder ein unabhängiger Staat, frei von den Besatzungsmächten aus den USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion. Wie es dazu kam, was die Bevölkerung nicht wissen durfte, was tatsächlich hinter den Kulissen ablief, davon berichtet Bruno Kreisky in seinen „Erinnerungen“. Als Staatssekretär war der nachmalige Bundeskanzler hautnah dabei und plaudert aus, was nicht in den Geschichtsbüchern steht.
Text: Gerhard Thoma, Fotos: Archiv
Nach dem Tod des sowjetischen Diktators Josef Stalin im März 1953 wurden die Karten auf der weltpolitischen Bühne neu gemischt. Wer wird sein Nachfolger? Außenminister Molotow? Geheimdienstchef Berija? Es schien Chruschtschow zu sein, den weder im Kreml in Moskau noch im Westen jemand auf der Rechnung hatte. „Wie überall auf der Welt entstand auch in Österreich eine Mischung von Hoffnung und Unsicherheit“, erinnert sich Kreisky. Jahrelang hatte sich die Bundesregierung – vergeblich – bemüht, aus Österreich wieder einen freien, unabhängigen Staat zu machen. Dann, am 9. Februar 1954, geschah etwas Unglaubliches: In Berlin trafen sich die vier Außenminister der Besatzungsmächte, um die deutsche und österreichische Frage zu diskutieren. „Wir kamen relativ gut präpariert nach Berlin und hatten vor, die Neutralität Österreichs anzubieten“, erzählt Kreisky. „Bereits ein halbes Jahr zuvor hatten wir den Russen für den Fall des Abschlusses eines Staatsvertrags die Neutralität in Aussicht gestellt.“ Da war noch Karl Gruber Außenminister. Er hatte den indischen Staatschef Nehru gebeten, in Moskau zu vermitteln. Aber die indische Botschaft teilte den Österreichern kurz darauf mit, dass den Russen die Neutralität allein nicht genüge. Die österreichische Delegation in Berlin, der unter anderem Außenminister Leopold Figl und Staatssekretär Kreisky angehörten, machte sich wenig Hoffnung auf ein zählbares Ergebnis. Aber „wenigstens innenpolitisch würde uns die Reise entlasten“, so Kreisky. Er und Figl wohnten im damals nur notdürftig renovierten Hotel Kempinski. In der Früh wurde Kreisky von einem Schweden angerufen: Er habe eine wichtige Nachricht für ihn. Wie sich herausstellte, war es ein alter Bekannter von Kreisky, der damals – wie Kreisky – vor den Nazis nach Schweden geflüchtet war. Der Schwede arbeitete in der schwedischen Militärverwaltung und war für die Briten tätig. Er sagte Kreisky, dass sie einen Funkspruch der Russen aufgefangen hätten, aus dem hervorgehe, dass die Sowjetunion zum Abschluss eines Staatsvertrags bereit sei. Alles habe man aber nicht entschlüsseln können. „Ich berichtete den Mitgliedern unserer Delegation sofort davon“, so Kreisky, „und zum ersten Mal kam eine Spur von Optimismus auf.“
Umso pikanter war dann das Treffen der Österreicher mit den Russen am 16. Februar. Ein Mittagessen in der sowjetischen Botschaft in Berlin mit Außenminister Molotow. „Wie das so oft bei Tisch ist, gingen die Gespräche an der eigentlichen Sache vorbei“, ätzt Kreisky, aber dann, nach dem Essen, ging Molotow zur Sache: „Ihr bekommt den Staatsvertrag, aber nur mit Neutralität und wenn ihr akzeptiert, dass 5000 sowjetische Soldaten in Österreich bleiben, zumindest solange, bis wir einen Friedensvertrag mit Deutschland haben.“ Kreisky und Figl waren schockiert. „Dann hätten auch die anderen Besat-
zungsmächte das Recht, ihre Soldaten in Österreich zu lassen.“ Und es war völlig unklar, wie es mit Deutschland weitergeht. Molotow war erzürnt, trug seinen Vorschlag immer wieder vor, auch in der Außenministerkonferenz. Figl und Kreisky blieben stur. Kreisky: „In einer Pause ließ Molotow Figl rufen und fragte ihn, ob er Ibsens ‚Brand‘ kenne. Molotow erklärte, der Held dieses Dramas scheitere daran, dass er den Grundsatz ‚Alles oder Nichts‘ vertrete.“ Figl und Kreisky aber beharrten darauf: Neutralität ja, fremde Soldaten im Land nein.
Ohne Verbündete schutzlos ausgeliefert
Dabei waren die Russen nicht das einzige Problem in Berlin. „Auf deutscher Seite“, so Kreisky, „setzte deren Delegationsleiter, Herr Blankenhorn, alles daran, einen österreichischen Staatsvertrag zu verhindern. Adenauer (Anm: der deutsche Bundeskanzler) fürchtete, dass dies ein fatales Beispiel für Deutschland abgeben könnte.“ Zudem waren die Amerikaner und Briten unglücklich mit dem österreichischen Neutralitätsangebot. Sie fürchteten, dass dadurch die westliche Allianz gegen den Ostblock geschwächt wird und viel schlimmer noch, dass auch (West-)Deutschland neutral werden könnte. US-Außenminister John Foster Dulles gab zu bedenken: „Die Sowjets nehmen keine Rücksicht auf eure Neutralität. Ein Bündnis mit den mächtigen Staaten des Westens wird Österreich schützen.“ Figl und Kreisky hielten dagegen: „Ja, stimmt. Aber so wie es jetzt aussieht, bleibt der Osten Österreichs sowieso in sowjetischer Hand. Die Einheit Österreichs ist für uns nicht verhandelbar.“ Der britische Außenminister Antony Eden bekannte in seinen Memoiren, dass man sich 1954 in Berlin „sehr unbehaglich“ mit einer österreichischen Neutralität gefühlt habe. Bei einem sowjetischen Überfall aus der Tschechoslowakei oder Ungarn wäre Österreich völlig allein dagestanden und verloren gewesen.
Umso bemerkenswerter ist, was Kreisky über die russische Haltung zur österreichischen Neutralität berichtet. Einige Zeit später, als der Staatsvertrag schon unter Dach und Fach war, fragte Kreisky den stellvertretenden sowjetischen Ministerpräsidenten, Mikojan, ob eine Neutralität auch für Deutschland in Frage käme. Seine Antwort: „Die Neutralität ist ein Stück Papier. Ein kleiner Staat muss sich fürchten, wenn er Verträge bricht. Einem großen Staat wie Deutschland kann das egal sein. Was soll man dann tun? Krieg führen?“ So funktioniert die Politik der Großmächte. Mikojan würde sich wundern, wie stramm die meisten Österreicher heute noch auf ihre ewige Neutralität – ein Stück Papier – pochen.
Mit düsteren Minen reiste die österreichische Delegation im Februar 1954 aus Berlin ab. Aus Moskau vermeldete der österreichische Botschafter, dass „unsere Chancen“ sehr schlecht stünden.
(v.l.) Bruno Kreisky (SPÖ), Leopold Figl (ÖVP), Vizekanzler Adolf Schärf (SPÖ) und Bundeskanzler Julius Raab (ÖVP) im April 1955 nach ihrer Rückkehr aus Moskau, wo ihnen der Staatsvertrag zugesichert worden war. Der Erfolg war nur möglich, weil sie über die Parteigrenzen hinweg nur ein Ziel hatten: Die politische Freiheit und der wirtschaftliche Wohlstand Österreichs.
Österreich war von Kriegsende 1945 bis 1955 in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs hatten das „Sagen“. Vorarlberg gehörte zur französischen Zone.
Bevor es zu weiteren Verhandlungen kommen konnte, mussten noch zwei wichtige Probleme gelöst werden: Was soll mit den österreichischen Betrieben und Fabriken geschehen, die seit Kriegsende 1945 in sowjetischer Hand waren? Und was mit den Erdölfeldern in Niederösterreich? Darüber gab es heftige Debatten. Man einigte sich zunächst auf den Vorschlag der Franzosen, den Russen 150 Millionen Dollar Abfindung zu zahlen. Der damalige Finanzminister Kamitz plädierte dafür, die Summe sofort in bar zu zahlen, „damit uns die Russen nicht ununterbrochen Schwierigkeiten machen“. Geld, das man sich von den USA ausleihen hätte müssen. Kreisky schlug vor, Waren aus der Produktion dieser Betriebe in die Sowjetunion zu liefern, bis die Schuld getilgt war. So könne man zehntausende Arbeitsplätze sichern. Und so geschah es dann auch. Der nächste Punkt waren die Erdölfelder. Die Russen beharrten auf ihre Schürf- und Ausbeutungsrechte, vertraglich festgelegt bis ins Jahr 1988. Sie versprachen, dafür auch Steuern zu bezahlen. Bundeskanzler Raab war einverstanden: „Des soll'n meinetwegen die Russen behalten, wenn sie Steuern bezahlen.“ Außer Raab hat ihnen das kein Regierungsmitglied geglaubt. Auch hier fand sich ein Ausgleich, der Österreich die Erölfelder sicherte und die Sowjets zufriedenstellte.
Geheimnisvolle Einladung nach Moskau
Am 24. März 1955 erhielt die österreichische Regierung plötzlich eine Einladung nach Moskau. Kreisky: „Wir waren verwirrt, weil niemand wusste, was die Russen eigentlich von uns wollen. Uns war nicht einmal klar, wer jetzt endgültig der Herr im Kreml ist.“ „Nichts Gutes“ befürchteten Innenminister Oskar Helmer und Außenminister Leopold Figl. Einige Journalisten berichteten, dass der „Eiserne Vorhang“ endgültig an der Enns, der amerikanisch-sowjetischen Demarkationslinie, heruntergeht. Ein Journalist der „Neuen Freien Presse“ teilte dem österreichischen Botschafter in der Schweiz mit, dass der ersehnte Staatsvertrag abgeschlossen werden wird. Figl meinte, es sollen nur Bundeskanzler Raab und Staatssekretär Kreisky nach Moskau fahren, um keine unnötige Aufmerksamkeit und Hoffnung zu wecken. Raab und Kreisky meinten, dass es klüger sei, bei Besuchen bei Diktatoren immer eine große Delegation dabei zu haben.
„Die Sowjets holten uns mit einer Maschine ab, die grotesk ausgestattet war – mit Perserteppichen und roten Plüschmöbeln“, erinnert sich Kreisky, „das Flugzeug selbst machte einen eher ramponierten Eindruck; als wir in Vöslau starteten, kam es kaum vom Boden. Während des Fluges wurden Mengen von Wodka und Kaviar serviert.“ In Moskau wurden die Ös-
Außenminister Leopold Figl (l.) und Staatssekretär Bruno Kreisky hatten durch ihr Verhandlungsgeschick großen Anteil am Staatsvertrag. Kreisky war von 1970 bis 1983 Bundeskanzler.
terreicher pompös empfangen. Kreisky zu Vizekanzler Schärf: „Wenn man uns mit so viel Sang und Klang begrüßt, wird man uns nicht sang- und klanglos abziehen lassen!“ Und so kam es dann auch. „Während der Verhandlungen herrschte eine sehr joviale Atmosphäre, für die vor allem Mikojan sorgte, der offenbar der Vertrauensmann Chruschtschows war“, erzählt Kreisky. „Wenn Molotow, der Wortführer, zögerte, in irgendeinem Punkt nachzugeben, sagte Mikojan ganz einfach: ‚Na, also gut‘!“ Am 15. Mai 1955 wurde im Schloss Belvedere in Wien der Staatsvertrag unterzeichnet.
Der große Mann im Hintergrund, der bei keiner Verhandlung dabei war, war Nikita Chruschtschow, Staatschef der Sowjetunion. Als Bundeskanzler Julius Raab 1958 Moskau besuchte, fragte ihn Chruschtschow, ob es noch eine ungeklärte Frage gebe. In seiner spontanen Art sagte Raab: „Ja. Eigentlich wollen wir Sie nur fragen, wieso es zum Abschluss des Staatsvertrags gekommen ist.“ „Und Ihre Position auf der Berliner Konferenz?“ wollte Kreisky wissen. Chruschtschow erklärte freimütig, dass es nur darum gegangen sei, der Welt nach der Abkehr vom Stalinismus eine neue innen- und außenpolitische Linie zu zeigen: „Molotow hätte dem Staatsvertrag nie zugestimmt, weil er nicht bereit war, unsere Truppen aus Österreich abzuziehen. Um den neuen Kurs im Westen glaubhaft zu machen, mussten wir aber Positionen aufgeben, die die Rote Armee im Krieg erobert hat, aber der Westen musste Österreich ja ebenfalls räumen.“
Bruno Kreisky: Zwischen den Zeiten – Erinnerungen aus fünf Jahrzehnten
Goldmann-Verlag 1986
Wir sitzen auf der Terrasse im Schatten, es ist ein viel zu heißer Spätsommertag im September. Rene sitzt im Rollstuhl, ich lege ein Aufnahmegerät zwischen uns auf den Bistrotisch. Es wirkt ein bisschen wie ein Caféhausbesuch, auch wenn manche Gäste einen Tropf auf einem fahrbaren Gestell vor sich herschieben und ihre Schritte bedächtig setzen. Rene erzählt sofort von sich, es scheint ihm wichtig zu sein, er schafft für sich ein Stück Normalität, wenn er von seinem Hof in Ungarn erzählt – er hat vor, so bald als möglich wieder dorthin zu fahren. Dort muss er nach dem Rechten sehen, sagt er, und sich erholen. Während er redet, raucht er eine selbstgedrehte Zigarette nach der anderen. Das letzte Jahr war nicht gut. Der Tumor in seinem Bauch ist trotz der Schmerzbehandlung unangenehm und nimmt zu viel Platz ein – er sagt, sein Bauch fühlt sich an wie aufgeblasen. Wir sprechen kurz über den Schmerz und fragen uns beide, ob es auf dieser besonderen Station auch möglich wäre einen Joint zu rauchen – gegen die Schmerzen. Wir sind beide der Ansicht, dass das Pflegepersonal freundlich wegsehen würde, wenn Rene sich jetzt einen Joint drehen würde, aber er hat sein Gras nicht mitgenommen, der Spitalsaufenthalt kam zu plötzlich.
Er teilt sein Zimmer mit einem Mann, der nachts redet, was ihm den Schlaf raubt. Sobald es möglich ist, wird er ein anderes Zimmer bekommen. Es ist Hochbetrieb auf der Palliativstation in Hohenems. Trotzdem wird es nicht allzu lange dauern, bis wieder ein Zimmer frei wird.
So beginnt der erste Text einer Reihe von Gesprächen, die acht Autorinnen und
Autoren mit Patient*innen der Palliativstation im LKH Hohenems geführt haben. Es sind Gespräche mit Menschen in ihrer letzten Lebensphase, sie alle gehen der Frage nach, was am Ende des Lebens noch wichtig ist. Sie alle bringen aber auch ihre Gesprächspartner*innen, die Autorinnen und Autoren, mit ihren eigenen, wesentlichen Fragen in Kontakt. Deren individueller Blick von außen auf den Alltag der Palliativstation ist Teil der Publikation, die unter dem Titel „gute letzte tage“ am 16. Mai präsentiert wird. Die Gespräche sind so individuell wie es die Lebensläufe der Menschen sind, sie alle geben Einblicke in die letzte Lebensphase, manche voller Dankbarkeit für ihr gelebtes, gutes Leben, andere noch mitten im Leben und voller Pläne, auch wenn der Körper bereits müde und geschwächt ist. Sie alle haben sich einen Gegenstand ausgesucht, den der Fotograf Gerhard Klocker festgehalten hat – ein Gegenstand, der eine Geschichte erzählt und noch immer Bedeutung hat.
Buchpräsentation gute letzte tage 16. Mai 2025, 17 Uhr Palliativstation Kapelle, 3. OG Hohenems
Es lesen Gabriele Bösch, Jürgen Thomas Ernst, Wolfgang Mörth und Daniela Egger.
Andreas Paragioudakis bringt mediterrane Klänge mit, im Anschluss an die Veranstaltung wird zu einer Agape eingeladen, der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung wird gebeten: caroline.mathes-fedra@lkhh.at
Ausführliche Filmrezensionen zu Mainstream- ebenso wie zu Arthausfilmen und einen Filmclubkalender finden Sie unter www.film-netz.com
Greg Kwedar erzählt mit einem großartigen Ensemble und mit quasidokumentarischem Gestus mitreißend von einem Theaterworkshop, durch den Häftlinge des Hochsicherheitsgefängnisses Sing Sing auf das Leben in Freiheit vorbereitet werden sollen.
→ Kinothek Lustenau: Mo 05.05., 18 Uhr + Mi 14.05., 20 Uhr (engl O.m.U.)
→ TaSKino Feldkirch im Kino GUK: Fr 20.06. bis Mo 23.06. (engl O.m.U.)
Trennung auf Französisch
Ein zunächst spielerischer Gedanke an einen Seitensprung lässt ein seit 30 Jahren verheiratetes Paar auseinanderdriften: Von einem lustvoll aufspielenden Ensemble getragene, typisch französische Komödie, die mit Dialogwitz und Situationskomik flotte Unterhaltung bietet.
→ „Treffpunkt Kino“ im Kino GUK, Feldkirch: Mo 05.05., 15.30 Uhr (Deutsche Fassung; ab 14.30 Uhr Kaffee und Kuchen)
Niki de Saint Phalle
Céline Sallette konzentriert sich in ihrem Biopic über die französische Malerin und Bildhauerin auf ihren Weg zur Künstlerin in den 1950er Jahren und deren Auseinandersetzung mit dem Missbrauch durch ihren Vater. Konventionell erzählt erweckt eine mit großem Einsatz spielende Charlotte Le Bon den Film zum Leben.
→ FKC Dornbirn im Cinema Dornbirn: Mi 07.05., 18 Uhr + Do 08.05., 19.30 Uhr (franz. O.m.U.)
Pfau – Bin ich echt
Sehr witzig ebenso wie tragisch – und vor allem sehr unterhaltsam: Bernhard Wenger erzählt in seiner bissigen Gesellschaftssatire von einem Mann, den man für jeden Anlass als Begleiter mieten kann, der aber durch die permanenten Rollenwechsel seine Identität verliert. Großartig in der Hauptrolle: Albrecht Schuch.
→ Kinothek Lustenau: Mi 07.05., 20 Uhr + Mo 12.05., 18 Uhr (deutsche Originalfassung)
Hundschuldig – Le procès du chien
Eine junge Anwältin übernimmt die Verteidigung eines Hundes, der eingeschläfert werden soll, nachdem er drei Frauen gebissen hat: Lætitia Dosch macht aus der absurden Ausgangssituation einen vor Einfallsreichtum sprühenden, aber auch unentschieden zwischen Satire und Drama pendelnden Film nicht nur über Tierrecht, sondern auch über aktuelle gesellschaftliche Verhältnisse.
→ TaSKino Feldkirch: Do 08.05. bis Sa 10.05. (franz. O.m.U.)
→ Kinotheater Madlen, Heerbrugg: Mo 30.06., 20.15 Uhr (franz. O.m.U.)
Kneecap
Wild und energiegeladen: Rich Peppiatt erzählt die Geschichte der irischen Hip-Hop-Formation Kneecap nicht nur als atemlosen Trip in der Nachfolge von Danny Boyles Kultfilm „Trainspotting“, sondern auch als leidenschaftliches Plädoyer für die Wertschätzung der irischen Sprache.
→ Kinotheater Madlen, Heerbrugg: Mo 12.05., 20.15 Uhr (gälisch-engl. O.m.U.)
→ Spielboden Dornbirn: Mi 21.05 + Mi 28.05. – jeweils 19.30 Uhr (gälisch-engl. O.m.U.)
Alles außer gewöhnlich
Autist:innen stellen hohe Anforderungen an Betreuer:innen und Umwelt. Kein leichter Stoff ist das, doch die „Ziemlich beste Freunde“-Regisseure Éric Toledano und Olivier Nakache machen daraus eine ebenso leichthändige wie feinfühlige und optimistische Tragikomödie, die Betreuer:innen wie Patient:innen auf Augenhöhe begegnet.
→ Club Vaudeville, Lindau: Di 13.05., 20 Uhr (deutsche Fassung)
Oslo Stories: Liebe
Dag Johan Haugerud spürt anhand einer Ärztin, die sich fragt, ob sie eine feste Beziehung mit einem geschiedenen Geologen eingehen soll, und einem Krankenpfleger, der per App flüchtige Begegnungen mit Männern sucht, dem Verhältnis von individuellen Sehnsüchten und gesellschaftlichen Normen ebenso wie dem Verhältnis von Liebe und Sexualität nach: Die unaufgeregte Erzählweise und die Offenheit gegenüber dem Thema sorgen dafür, dass der stark gespielte Film nachwirkt.
→ FKC Dornbirn im Cinema Dornbirn: Mi 21.05., 18 Uhr + Do 22.05., 19.30 Uhr (norweg O.m.U.)
→ TaSKino Feldkirch im Kino GUK: Do 22.05. bis Sa 24.05. (norweg O.m.U.)
Die kompletten Filmclubprogramme finden Sie hier: www.filmforum.at // www.spielboden.at // www.allerart-bludenz.at/leinwand-lounge // www.fkc.at // https://saumarkt.at/taskino
VERANSTALTER AKZEPTIEREN DEN KULTURPASS FÜR FREIEN/ERMÄSSIGTEN EINTRITT
Infos über den Kulturpass unter www.hungeraufkunstundkultur.at
Di., 06.05.
19 Uhr, Theater am Saumarkt, Feldkirch
CHARLYS BAR Schultheater MS Gisingen Oberau
Mi., 07.05.
17 Uhr, Stadtbibliothek, Dornbirn CTRL+ALT+WELLBEING – TEENS Workshop —
Mi., 07.05.
19 Uhr, inatura, Dornbirn LICHTVERSCHMUTZUNG
Die Schattenseiten des Kunstlichts, Vortrag
Do., 08.05.
9 Uhr, Theater am Saumarkt, Feldkirch
WAS UNS ZUSAMMENHÄLT?! Moderiertes Gespräch
Do., 08.05.
20 Uhr, Theater Kosmos, Bregenz AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT Theaterpremiere
Fr., 09.05.
14 Uhr, inatura, Dornbirn RESILIENZ UND NATUR –E R L E B E N Workshop
Fr., 09.05.
19.30 Uhr, Theater am Saumarkt, Feldkirch
HEIMAT BIST DU TOTER TÖCHTER
Yvonne Widler, Vortrag/Diskussion
Fr., 09.05.
20 Uhr, Spielboden, Dornbirn MALARINA – TROPHÄENRAUB Kabarett
Fr., 09.05.
20 Uhr, Conrad Sohm, Dornbirn INA REGEN Konzert
Sa., 10.05.
10 Uhr, Kunsthaus, Bregenz KINDERKUNST Führung/Workshop
Sa., 10.05.
17 Uhr, Frauenmuseum, Hittisau UND KOMMEN MUSS ZUM HEILGEN ORT DAS WILDE Konzert & Ausstellungsbesuch
Sa., 10.05.
19.30 Uhr, Theater am Saumarkt, Feldkirch
KLANG-KOST
Kathy Grahl & Karl Müllner, Lesung/Musik —
Sa., 10.05.
20 Uhr, Spielboden, Dornbirn I WARAD SCHO WIEDER DO Andreas Rebers – I warad scho wieder do, Kabarett
Sa., 10.05.
20.30 Uhr, Kammgarn, Hard
CATT: LIVE 2025
Musik
So., 11.05.
20 Uhr, Spielboden, Dornbirn
AKKORDEONALE
Int. Akkordeon Festival, Musik
Mo., 12.05.
Rathaus, Bludenz
KINOGA – ZELLGESUNDHEIT Gesundheit im Gespräch, Vortrag
Di., 13.05.
20.30 Uhr, Theater Kosmos, Bregenz JAZZ IM FOYER
Musik
Di., 13.05.
19:45 Uhr, Cineplexx, Hohenems
GEHÖRLOS
Filmpremiere
Wie fühlt sich eine Welt an, in der visuelle Wahrnehmung eine zentrale Rolle spielt?
Mi., 14.05.
17 Uhr, Stadtbibliothek, Dornbirn CTRL+ALT+WELLBEING – TEENS Workshop
Mi., 14.05.
19 Uhr, inatura, Dornbirn WINDKRAFT IN VORARLBERG Vortrag
Do., 15.05.
17 Uhr, Stadtmuseum, Dornbirn HAUSBESUCH MOZARTSTRASSE
Stadtführung
Do., 15.05.
19 Uhr, inatura, Dornbirn IDENTITÄT UND TRANS*NORMALE SACHEN
Dagmar Pauli, Vortrag/Podium
Fr., 16.05.
18.30 Uhr, Domino 's Hus, Frastanz
DOT MANDALA Kreative Auszeit
Fr., 16.05.
19.30 Uhr, Theater am Saumarkt, Feldkirch
DAS LACHEN DER UNGETÄUSCHTEN
Robert Pfaller, Vortrag
Fr., 16.05.
17 Uhr, vorarlbergmuseum, Bregenz DIE SKLAVENHÄNDLER VOM BODENSEE
Gespräch
Fr., 16.05. & Sa. 17.05.
19 Uhr, Altstadt, Bludenz
DIE ERSTE TAFELRUNDE
Genuss und Kabarett
Sa., 17.05.
14.30 Uhr, vorarlbergmuseum, Bregenz
SEGELWERKSTATT
Kreativatelier, Workshop für Kinder
Sa., 17.05.
20.30 Uhr, Kammgarn, Hard SOUTHERN HARD BLUES TOUR
Laura Cox, Musik
Sa., 17.05.
22 Uhr, Atlantis, Bludenz NEON PARTY
So., 18.05.
10.30 Uhr, Stadtmuseum, Dornbirn UNSER HAUS! Stadtführung
So., 18.05.
10 - 16 Uhr, inatura, Dornbirn YES WE CHEM Mitmachstationen, Chemie
So., 18.05.
15 Uhr, vorarlbergmuseum, Bregenz MODESCHAU AM INTERNATIONALEN MUSEUMSTAG Ausstellung
Mo., 19./22./23./24.05.
Theater am Saumarkt, Feldkirch
FELDKIRCHER LITERATURTAGE 2025 Literaturfestival
Di., 20.05.
19 Uhr, vorarlbergmuseum, Bregenz SPIEL UM GOLD! Die Oberstufenprüfung, Konzert
Di., 20.05.
20 Uhr, Frauenmuseum, Hittisau AUS STILLE GEFORMT
Ingrid Kloser, Lesung
Mi., 21.05.
16 Uhr, Stadtbibliothek, Dornbirn CTRL+ALT+WELLBEING – TEENS Workshop
Mi., 21.05.
20 Uhr, Theater Kosmos, Bregenz SCHOOL OF ROCK VOL. II Crossed Fingers, Musik
Do., 22.05.
17.30 Uhr, Stadtmuseum, Dornbirn GEDENKSTEIN NS-OPFER Stadtführung
Do., 22.05.
17.30 Uhr, Stadtbibliothek, Dornbirn CASHFLOW SPIELEABEND Workshop/Spiel
Do., 22.05.
19 Uhr, Gesundheitscampus, Bludenz BIZEPS & BROKKOLI
Muskelkater & Küchenkunst, Gesundheit
Do., 22.05.
19 Uhr, Hotel Löwen, Bludenz OFFENES SINGEN MIT SIEGFRIED & GUNTRAM Musik
—
Do., 22.05.
19.30 Uhr, Spielboden, Dornbirn GENDER GAP
Neue Spielräume, Vortrag/Gespräch
—
Fr., 23.05.
16 Uhr, Stadtbibliothek, Dornbirn THE INTROVERT HAPPY HOUR
Silent Book Club, Buchclub —
Fr., 23.05.
19.30 Uhr, inatura, Dornbirn EINFACH. ECHT. WIRKSAM Vortrag
—
Fr., 23.05.
20 Uhr, Conrad Sohm, Dornbirn FALCO – INTO THE LIGHT Musik
—
Fr., 23.05. bis So. 25.05.
Kunsthaus, Bregenz RADICAL DREAMERY Wochenende mit Precious Okoyomon
—
Sa., 24.05.
10 Uhr, Kunsthaus, Bregenz KINDERKUNST
Führung/Workshop
—
Sa., 24.05.
13 Uhr, Sparkasse Arena, Bludenz „ACHTE AUF DEIN HERZ“ Herzlauf Vorarlberg
—
Sa., 24.05.
20.30 Uhr, Kammgarn, Hard ALLES KLAR TOUR 2025
PeterLicht, Musik
—
So., 25.05.
10 - 16 Uhr, inatura, Dornbirn
HUMMELBESTIMMUNGSKURS
Kurs
—
Di., 27.05.
19 Uhr, vorarlbergmuseum, Bregenz IM SCHATTEN DES WOLFS
Talk —
Mi., 28.05.
15 Uhr, Theater am Saumarkt, Feldkirch
KINDERUNI
Von der Leichtigkeit des freien Spiels
Mi., 28.05.
17 Uhr, Stadtbibliothek, Dornbirn
CTRL+ALT+WELLBEING – TEENS
Workshop
Mi., 28.05.
20 Uhr, Kammgarn, Hard BANDS NIGHT
Musikschule Hard, Musik
Do., 29.05.
20 Uhr, Parkhaus Rhomberg Areal / Spielboden, Dornbirn DYNAMO-FESTIVAL Eröffnung, Musik
Fr., 29.05.
ganztägig, Parkhaus Rhomberg Areal / Spielboden, Dornbirn DYNAMO-FESTIVAL
Tag 2, Musik
Sa., 30.05.
bis 17.30 Uhr, Parkhaus Rhomberg Areal / Spielboden, Dornbirn DYNAMO-FESTIVAL
Abschluss, Musik
marie ist Mitglied im Weltverband der Straßenzeitungen. www.insp.ngo
ZU VORARLBERG GEHÖRT VIELES: DIE NATUR, DIE NEUGIERDE, DER FLEISS, DER MUT, DIE MENSCHEN. UND RAIFFEISEN.
WIR MACHT’S MÖGLICH.