Mittendrin in V
„ Gemeinsam können wir viel bewegen“ – 20 Jahre Frauennetzwerk Vorarlberg 26 |
Vor 20 Jahren wurde das Frauennetzwerk Vorarlberg (FNW) gegründet. Die Leiterin des damaligen Frauenreferats in der Vorarlberg Landesregierung hat dieses Netzwerk als überparteilichen Zusammenschluss von Frauen initiiert. Heute ist es in acht Regionen vertreten: im Bregenzerwald, Hofsteig, Am Kumma, Vorderland, Walgau, Großes Walsertal und am Arlberg. Gemeinsames Ziel der aktiven Frauen war – und ist immer noch, denn die Mühlen mahlen hierzulande in Gleichstellungsfragen langsam – die Chancengleichheit von Frauen in Vorarlberg. Die für den Herbst 2020 geplante Jubiläumsfeier muss im Frühjahr nachgeholt werden. Anlässlich des Jubiläums sprach die marie mit den beiden führenden Köpfen des Netzwerks, Angela Alicke, 39, Landessprecherin des FNW, und Tanja Kopf, 53, zuständige Expertin für Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung. Interview: Brigitta Soraperra, Foto und Bildrechte: Marina Fuchs, Land Vorarlberg (Grafik©magdalena.paulus)
marie: Was genau ist das Frauennetzwerk Vorarlberg? Angela Alicke: Wir sind ein landesweit agierendes Netzwerk engagierter Frauen, die sich für die Gleichberechtigung von Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft einsetzen: in der Familie, im Beruf und selbstverständlich auch in der Politik. Wir arbeiten über Parteigrenzen und Ideologien hinweg zusammen und kommen aus den unterschiedlichsten Hintergründen. Unser Credo lautet: Gemeinsam können wir viel bewegen. Tanja Kopf: Gegründet wurde das Netzwerk im Jahr 2000 durch Monika Lindermayr, der damaligen Frauenreferatsleiterin in der Vorarlberger Landesregierung, und durch Projektentwicklerin Hildegard Kaspar-Hollenstein. Warum wurde das Netzwerk gegründet? Was sind die Aufgaben und Ziele? Tanja Kopf: Zu den wichtigsten Aufgaben zählen neben der landesweiten Vernetzung von Frauen der Aufbau von regi-
onalen Strukturen, die Zusammenarbeit mit frauenspezifischen Einrichtungen wie femail, Amazone, Frauenmuseum und die laufende Qualifizierung der Frauensprecherinnen. Unsere dezidierten Ziele: Wir wollen für Gleichstellung sensibilisieren und für Chancengleichheit arbeiten. Wir wollen Frauen in den Regionen, in den Gemeinden, über ihre Rechte informieren – zum Beispiel über Vorträge und Veranstaltungen – und Hilfe suchende Frauen an entsprechende Institutionen wie femail, Gewaltschutzstelle, AK, AMS weiterleiten. Es geht uns darum, ein selbstbestimmtes Leben für Frauen zu stärken. Angela Alicke: Zentral ist für uns auch, Frauen für die Arbeit in der Gemeindepolitik zu begeistern. Nur wenn Frauen die Politik in den Gemeinden aktiv mitgestalten, werden ihre Themen gehört und ihre Anliegen umgesetzt.