Leonarda- Wohin? - 01/22

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Im Gespräch

„GUCKT NICHT IMMER, WAS WIKIPEDIA SAGT“ ABSCHIED - Frau Schmitt, Geschichts- und Englischlehrerin am Leo seit fast 22 Jahren, ist zum zweiten Halbjahr in den Ruhestand gegangen. Wir haben mit ihr über ihre Pläne in der Rente gesprochen. Sie hat uns erzählt warum sie Lehrerin geworden ist, dass sie gerne mal in einer Zeitmaschine reisen würde. Sie hat uns auch erzählt, was sie am Leonardo vermissen wird und uns einen ganz besonderen Wunschtraum verraten.

Bild: Unsplash/Luke Stackpoole

von Klara Dörrwächter und Tami von Cysewski

Werden Sie etwas besonders an der Schule oder an der Arbeit als Lehrerin vermissen? Ja. Vor allem die Schülerinnen und Schüler. Teilweise halte ich ja immer noch den Kontakt zu Ehemaligen. Auch die Unterrichtsstunden werden mir fehlen, ich habe eigentlich immer gerne unterrichtet. Oft kamen mir die besten Ideen während des Unterrichts. Außerdem muss ich mir was überlegen, wie ich weiter Englisch sprechen kann, durch den Unterricht bin ich es ja gewohnt, ganz viel Englisch zu sprechen und auch das werde ich vermissen. Haben Sie irgendwelche Ereignisse hier an der Schule erlebt, an die Sie sich immer erinnern werden? Oh, auch da, glaube ich, gibt es eine ganze Menge: die Fahrten, die ich betreut habe, wenn dann da zwei Männlein in der Nacht vor meiner Tür standen und sagten, dem anderen geht es 26 Leonarda 1/2022

Frau Schmitt hat während des Studiums in Großbritannien Lust aufs Unterrichten bekommen.

nicht gut, weil er zu viel aus dem Süßigkeitenautomaten gekauft hatte - an Schlaf war in solchen Nächten nicht zu denken. Erinnern Sie sich noch an den ersten Tag am Leo? Ich hatte direkt eine Klasse im Raum 211, eine siebte Klasse in Geschichte, und ging ahnungslos aus dem Lehrerzimmer raus, weil ich dachte, dass die Ebenen in dieser Schule gleichmäßig sind. Als ich an der Aula ankam, stellte ich fest, dass es hier ja gar nicht weiterging. In dem Moment dachte ich mir nur: Das ist ja eine Harry-PotterSchule hier. Warum sind Sie Lehrerin geworden? Ich hatte gute Lehrer:innen, vor allem in Englisch und Französisch, die mich nicht nur gefördert, sondern auch gefordert haben. Das war natürlich nicht immer angenehm, das kennt ihr ja. Aber trotzdem, das hat mich weiter ge-

bracht, als wenn mich jemand immer mit Samthandschuhen angefasst hätte. Was noch dazu kam ist, dass ich natürlich meine Lieblingsfächer studieren wollte, Englisch und Geschichte. In meinem Studium war ich dafür ein Jahr in Großbritannien. Ich war dort Teaching Assistent für Deutsch, denn mit Englisch hätte ich ja niemandem helfen können. Da habe ich gemerkt, dass mir das Unterrichten total Spaß macht und habe mich entschieden, Lehrerin zu werden. Haben Sie als Geschichtslehrerin eine Lieblingsperson in der Geschichte? Ich würde mich gar nicht unbedingt auf eine Person festlegen. Wenn große Dinge passiert sind, hätte ich schon gerne Mäuschen gespielt, z.B. bei Abraham Lincoln, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von 1861 bis 1865, der sich erfolgreich für die Abschaffung der Sklaverei in den USA einsetzte. Oder auch bei John F. Kennedy,


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