britische Premierministerin Margaret Thatcher und der franzoesiche Praesident Francois Mitterand sinngemaess erklärt hatten, sie schätzten Deutschland so sehr, dass ihnen zwei davon eigentlich lieber wären. Doch vor allem dank der eindeutigen Unterstuetzung der Wiedervereingung durch den US-Praesidenten Bush sen. ueberwogen am Ende eindeutig die Freude und Dankbarkeit ueber die Freiheit des deutschen Volkes, erklaerte Genscher. Dass diese Freiheit auch in Deutschland hart umkaempft war, fuehrte uns Guenther Nooke in einem Diskussion an der Deutschen Schule vor Augen. Er beschrieb die Anstrengungen und Gefahren, die die ostdeutschen Buergerrechtler auf sich nahmen, um oeffentlich Gehoer zu finden. Diesen Menschen, die erst in kleinen Gruppen, spaeter zu zigtausenden auf die Strassen gingen und friedlich demonstrierten, ist es wesentlich mit zu verdanken, dass die Mauer am 9. November 1989 ohne einen einzigen Schuss fiel. Der 20. Jahrestag des Mauerfalls erinnerte an einen historischen Gluecksfall fuer die Deutschen und die
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Europeaer. Er praegt unsere Gegenwart in dem Bewusstsein darueber, dass wir in Dankbarkeit und Demut auf dieses Ereignis zurueckblicken duerfen. Er zeigt, dass man die Sehnsucht und das Beduerfnis jedes einzelnen nach Freiheit, Demokratie und Menschenrechten nicht auf Dauer unterdruecken kann. Und gleichermassen ist er ein Aufruf, diejenigen zu unterstuetzen, die in einem Unrechtstaat leben und fuer die Rechte, die uns in Europa heutzutage unverauesserlich und selbstverstaendlich scheinen, noch ein Traum sind. Der 9. November 1989 fuehrt uns vor Augen, welches Privileg der Freiheit wir geniessen, dass nicht unerreichbar bleiben darf. Er beweist, dass die Sehnsucht nach Freiheit auf friedlichem Wege bewirken kann, Mauern zu ueberwinden und Menschen zusammenzufuehren. Ein Sprichwort der Suaheli sagt: es ist besser, Bruecken zu bauen, statt Mauern. In diesem Sinne sollte sich unsere Generation engagieren, Bruecken der Toleranz zu errichten und bestehende Mauern zwischen Religionen, Kulturen und Laendern friedlich zu Fall zu bringen.