Taekwondo 20/11 - Ausgabe April 2022

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WAS MACHT EIGENTLICH…? Kostantinos Konstantinidis von Helena Stanek Der Gewinn der Europameisterschaft 2010 war für den Stuttgarter Kosta Konstantinidis der größte Erfolg seiner Karriere. Das er trotz einer großen Verletzungshistorie in seiner aktiven Laufzeit heute noch top fit im Kraftraum stehen kann, verdankt er seiner neuen Leidenschaft: dem Cross-fit. Sein eigener Anspruch, alle Übungen, die er von seinen Kunden verlangt auch selbst durchführen zu können, treibt den ehemaligen Sportsoldaten auch heute noch zu neuen Höchstleistungen. DTU: Was war dein schönster sportlicher Moment im Einsatz der DTU? Kosta: Mein schönster sportlicher Moment war natürlich die Europameisterschaft 2010, wo ich Gold gewonnen habe. Das war zum einen mein erfolgreichster, zum anderen auch mein schönster Moment. Es war dahingegen auch ganz besonders für mich, da ich mir zuvor das Kreuzband gerissen hatte und lange verletzt war. Außerdem hatte ich den Druck, bei dieser EM auch erfolgreich sein zu müssen, um wieder in Sportfördergruppe der Bundeswehr zurückkehren zu können. Daher war der Titel für mich ein doppelter Gewinn und eine doppelte Belohnung. Verletzungshistorie: Ich habe mir 2008 das linke hintere Kreuzband gerissen. Ich habe das damals konservativ behandelt und nicht operieren lassen. Der nächste Kreuzbandriss, auch am linken Knie, war dann bei der Europameisterschaft 2010 im zweiten Kampf. Danach habe ich dann noch mit gerissenem Kreuzband (vorne und hinten) dann noch drei weitere Kämpfe gemacht und am Ende Gold geholt. Danach kam so eine Serie von Verletzungen. 2013 Innenband im rechten Knie gerissen, danach hatte ich einen Mittelfußbruch ein halbes Jahr später und 2014 habe ich mir dann noch mal das Kreuzband im rechten Knie gerissen. Das habe ich dann operieren lassen und auch noch wieder erfolgreich gekämpft u.a. den dritten Platz bei den Swiss Open erreicht.

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- DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 11 04/2022

DTU: Bei welchem Turnier bist mit einer großen Enttäuschung zurück gekehrt? Warum warst du unzufrieden und enttäuscht? Kosta: Die größte Enttäuschung war für mich definitiv die WM 2005 in Madrid/Spanien. Ich habe mir in der Vorbereitung auf gut Deutsch gesagt „den Arsch aufgerissen“, habe über mehrere Monate so intensiv trainiert wie noch nie. Ich war total diszipliniert, ohne feiern gehen oder so, habe mich im Training einfach total fit gefühlt und dann habe ich auf der WM im ersten Kampf gegen einen Griechen verloren, den ich 2 Monate vorher bei den German Open noch haushoch besiegt habe. Und das war richtig deprimierend. Da habe ich tatsächlich ein halbes Jahr mitzukämpfen gehabt. Ich habe in dieser Zeit total zugenommen, von 58 kg auf 68kg, weil ich einfach keine Lust mehr auf Training hatte und total in einem Loch war. DTU: Erzähl uns mal eine oder zwei amüsante Geschichten aus deiner Zeit im Nationalteam? Kosta: Das schönste war eigentlich immer das Zusammensein, das Miteinander mit den ganzen Leuten und den verschiedenen Charakteren. Es war nie langweilig und es war immer etwas los. Es gibt da total viele schöne Geschichten. DTU: Was machst du/arbeitest du heute und wo lebst du? Kosta: Ich lebe nun wieder in Stuttgart, nachdem ich kurze Zeit auch mal in München gelebt habe. Nach dem ich meine Karriere beendet hab, war ich tatsächlich erstmal ein bisschen in einem Loch und wusste nicht so wirklich, was ich machen soll. Ich habe ja BWL studiert


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