Hausarzt medizinisch
Dynamische Pneumologie
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Die Leitlinien sind im Wandel begriffen – ein Update*
+++ Eosinophilie und Exazerbationen als Kriterien für oder wider ICS bei COPD +++ Biologika verzeichnen bei schwerem Asthma Erfolge +++ antivirale und immunmodulatorische Behandlung von COVID-19 +++ verkürzte Therapiedauer mit Antibiotika bei Pneumonie +++ septischer Schock erfordert Kombinationstherapie +++ Komorbiditäten entscheidend +++ Neue Erkenntnisse im Fachgebiet der Pneumologie fließen stetig in den klinischen Alltag ein. Insbesondere betreffend obstruktive Ventilationsstörungen, COVID-19 und die Pneumonie gibt es Aktuelles zu berichten. In den letzten Jahren standen hinsichtlich obstruktiver Ventilationsstörungen inhalative Kortikosteroide (ICS) im Fokus. Die neuen GINA-Guidelines für
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Oktober 2021
Asthma bronchiale betonen die Notwendigkeit einer Therapie mit ICS sogar bei sehr mildem Asthma mit ausschließlicher Bedarfsmedikation. In der Hauptempfehlung wird Formoterol mit einem Steroid kombiniert und kann als Basistherapie ebenso wie als Bedarfsmedikation (Reliever) verwendet werden. Bei milden Formen von Asthma können alternativ auch kurz wirksame Beta-
Agonisten (SABA) zur Anwendung kommen, allerdings immer in Kombination mit einem ICS. Im Gegensatz dazu wird bei COPD der Einsatz von inhalativen Steroiden zunehmend kritisch hinterfragt. In den neuen COPDGOLD-Leitlinien werden ICS nur bei gehäuften Exazerbationen (mehr als zwei pro Jahr) bzw. sehr schweren Exazerbationen oder bei bestehender Eosinophilie (> 300/mcl) empfohlen. Auch der Gebrauch von Biologika zeigt sehr unterschiedliche Ergebnisse. Während bei schwerem Asthma mehrere Präparate mit ausgezeichnetem Erfolg eingesetzt werden, ist die Datenlage bei COPD leider nach wie vor nicht ausreichend. Aufgrund der nun doch deutlich