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Wie kann der Pflegebe ruf attraktiver werden?
Wie kann der Pflegeberuf attraktiver werden?
In einer Diskussionsrunde zum Thema „Baustelle Pflege“ zeigten Expertinnen und Experten auf, wo der Hut brennt
Im Rahmen der „Runde der Regionen“ luden die Regionalmedien Austria und der HAUSARZT Experten und Leser heuer bereits zur zweiten Diskussion zum Thema Pflege ein.* Auch dieses Mal war der Gesprächsbedarf groß: Bis 2030 fehlen österreichweit bis zu 78.000 Fachkräfte – dass der Hut brennt, ist bekannt. Laut einer Befragung durch die Arbeiterkammer Niederösterreich entscheiden sich viele Jugendliche wegen Arbeitsverdichtung, körperlicher Belastung und geringer Dienstplansicherheit gegen diesen Beruf. Eine Neuerung gibt es: Mit Oktober sollen die Community Nurses zur Entlastung beitragen.
Bei der Jugend unbeliebt
„Wir müssen die Arbeitskräfte, die wir haben, im Beruf halten und auch junge Menschen für den Pflegeberuf begeistern“, mahnt Markus Wieser, Präsident der AK Niederösterreich und Gründer des Fördervereins Kinder- und Jugendlichenrehabilitation. Nur 17 Prozent der 14–18-Jährigen können sich vorstellen, im Pflegeberuf zu arbeiten. Die Arbeiterkammer hat dazu eine aktuelle Studie veröffentlicht. Knapp ein Viertel habe angegeben, sich das möglicherweise vorstellen zu können. Von den Antworten auf die Frage, was Jugendlichen im Beruf wichtig sei, stehe gute Bezahlung ganz oben. Daher fordert Wieser für Auszubildende in der Pflege eine finanzielle Gleichstellung mit Exekutivbeamten in Ausbildung, welche monatlich 1.700 Euro verdienen. Laut Mag.a Ines Stilling, Generalsekretärin im Sozial- und Gesundheitsministerium, könnte eine Bezahlung über einen Ausbildungsfonds erfolgen. Noch im Herbst wolle die Regierung die Ausbildung attraktivieren, Rahmen- und Arbeitsbedingungen verbessern. Derzeit werde intensiv diskutiert, wie man einen Ausbildungsfonds kreieren könne. „Ich weiß nicht, ob wir die 1.700 Euro schaffen.“ Zumindest Praktika in der Pflege sollten besser entlohnt werden. „Personen im zweiten Bildungsweg sollen nicht aus ökonomischen Gründen scheitern“, fügt sie hinzu. ÖGKV-Vizepräsident Peter Gressl, DGKP, ortet ebenfalls Defizite in puncto Entlohnung: „In den Bundesländern sind die Gehaltssprünge wie auch die Personalbesetzung sehr unterschiedlich.“ „Während der Pandemie ist Großartiges geleistet, monetär aber sehr wenig abgegolten worden“, kritisiert Gressl, der als Ö-Nurse tätig ist. Als wesentliche Herausforderung sieht er die Koordination und Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern. „Die Pflege braucht eine Stimme“, ergänzt der Vizepräsident des ÖGKV. Es sei aber schwierig, die verschiedenen Akteure und Interessenvertreter der Organisationen auf eine gemeinsame Basis zu bekommen.
Daniel Peter Gressl, DGKP
Vizepräsident des ÖGKV
Karriere am Krankenbett
Der Pflegeberuf müsse darüber hinaus als Beruf mit Karrierechancen präsentiert werden, macht Ass.-Prof. Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal aufmerksam. „Man
kann auch Karriere am Krankenbett machen – in der klinischen Pflege“, betont der stv. Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft an der Uni Wien. Es müssten aber mehr Karrieremöglichkeiten geschaffen werden und „die gibt es nur zum Teil“. Im Ausland gebe es bereits zahlreiche Optionen zur klinischen Spezialisierung. „Diese Entwicklung steckt in Österreich noch in den Kinderschuhen. Hier braucht es einen großen Sprung nach vorne“, bekräftigt Prof. Nagl-Cupal. Der Ausbildung hierzulande würde er hingegen kein schlechtes Zeugnis ausstellen. Wieser zufolge besteht jedoch ein großer Fehler darin, dass man sich vom dreijährigen Ausbildungssystem der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen verabschiedet hat. „Es gibt die berufsbildenden höheren Schulen und die berufsbildenden mittleren Schulen. Diesbezüglich haben wir in jedem Bundesland mittlerweile Schulversuche gestartet, bei denen man neben der ‚normalen‘ Ausbildung auch eine Pflegefachassistenz-Ausbildung absolvieren kann“, entgegnet Mag.a Stilling. „Wir haben jenen Beruf akademisiert, weil wir festgestellt haben, dass es schwierig ist, sich mit fünfzehn Jahren für einen Beruf zu entscheiden“, so die Generalsekretärin. Wichtig sei, alle diese Möglichkeiten anzubieten und auch bekannt zu machen. Gressl begrüßt die Akademisierung des Berufs. „Ich habe selbst die dreijährige Ausbildung gemacht. Wenn ich jetzt die Chance hätte, fände ich es gut, dass die Ausbildung durch die Akademisierung aufgewertet wäre.“ „Mir ist eine dreijährige Ausbildung für den gehobenen Dienst fast zu wenig“, fügt Prof. NaglCupal hinzu. Der Begriff der Akademisierung sei in diesem Fall jedoch eine Übertreibung – ein Bachelor in der Pflege stelle vielmehr eine Grundausbildung dar.
Pilotprojekt Community Nurse
Eine generelle Entlastung sollen laut Mag.a Stilling die Community Nurses erzielen. Das Pilotprojekt startete mittlerweile mit Oktober. Ziel sei es, die Pflegekräfte mit pflegebedürftigen Menschen in den Regionen zu vernetzen, so die Generalsekretärin. Community Nur-
ses könnten auf Angebote – auch im extramuralen Bereich – aufmerksam machen und verschiedene Hilfestellungen geben. In puncto Pflegegeld könnten sie zum Beispiel aufzeigen, wie die Pflegeperson zu Geld komme und wie die zu pflegende Person die Pflege erhalte, die „Derzeit wird intensiv sie brauche. „Oft geht es schnell und diskutiert, wie man man befindet sich in einer Situation, in einen Ausbildungsfonds der man selbst pflegebedürftig oder Ankreieren kann.“ gehöriger einer pflegebedürftigen PerMag.a Ines Stilling, son ist. Betroffene wissen dann häufig Gesundheitsministerium nicht, an wen sie sich wenden sollen“, schildert Mag.a Stilling.
Würden Sie den Beruf weiterempfehlen?
Bei der Beantwortung der letzten Frage sind sich die Experten einig: Der Pflegeberuf sei komplex, vielfältig und empfehlenswert. Der Beruf Pflege sei etwas Schönes, so Gressl. „Ich kann ihn jedem jungen Menschen empfehlen. Man hat nur selten einen Beruf mit so großer Vielfalt“, so die Ö-Nurse.
Julia Schmidbaur, Mag.a Ines Riegler, BA
* In der „Runde der Regionen“ am 27. Sept. 2021 diskutierten Experten in den Räumlichkeiten der RMA in
Wien über die notwendige Attraktivierung des Pflegeberufs. Link zum Video: facebook.com/rma.meinbezirk/ videos/241964784547816/

Freiberufliche Pflege mit Hürden
Wer in der Pflege freiberuflich tätig wird, sieht sich in Österreich mit Herausforderungen konfrontiert. „Jeder von uns kennt das Hausarztsystem – Hausärzte sind ja im Endeffekt auch Freischaffende. In der Pflege ist das ebenfalls ein Thema“, berichtet Gressl. Im Jänner habe es 3.000 freiberuflich Gemeldete gegeben – im September 19.000. Die Freiberuflichkeit sei trotz steigender Zahlen nach wie vor ein Stiefkind. Ein zentrales Problem liege in der Abrechnung: „In meiner Freiberuflichkeit sind viele Leistungen privat. Ich kann mit der Kassa nicht abrechnen“, schildert er die Problematik. Als Ö-Nurse würde er die Freiberuflichkeit zwar weiterempfehlen, aber man müsse Berufserfahrung mitbringen.
Die Gäste (v. l. n. r.): Ass.-Prof. Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal, stv. Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft an der Uni Wien; Daniel Peter Gressl, DGKP, Vizepräsident des ÖGKV und Ö-Nurse; Mag.a Maria Jelenko-Benedikt, RMA-Chefredakteurin; Markus Wieser, Präsident der AK NÖ und Gründer des Fördervereins Kinderreha; Mag.a Ines Stilling, Generalsekretärin im Sozial- und Gesundheitsministerium; Mag.a Karin Martin, HAUSARZT-Chefredakteurin.
Foto: © MeduniWien, Felicitas Matern
Neue „Spezialisierung in Allergologie“
ÖGAI: Längst notwendige Ausbildung soll Versorgungslücke langfristig schließen
Endlich: Nach mehr als zehn Jahren Einsatz trat mit 1. Juli 2021 die fächerübergreifende „Spezialisierung in Allergologie“ in Kraft. Es wird damit eine drängende Forderung der allergologisch tätigen Expertinnen und Experten in Österreich umgesetzt. Unsere Alpenrepublik ist hierbei europäisches Schlusslicht. Andere Länder haben längst einen Facharzt oder eine Spezialisierung für Allergologie. Um Allergien kümmern sich bisher bei uns Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen. Sie werden jedoch zunehmend weniger, da das Fachgebiet komplex und häufig beratungsintensiv ist. „Diese Situation ist dramatisch. Allergien kosten den Patienten enorm viel an Lebensqualität, in manchen schweren Fällen sogar das Leben, und dem Gesundheitssystem sehr viel Geld“, warnt Univ.-Prof.in Dr.in Erika Jensen-Jarolim, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI), vor der wachsenden Unterversorgung. „Um das Fachgebiet der Allergologie attraktiver zu machen, braucht es die eigenständige und anerkannte Ausbildung“, fügt ÖGAI-Vizepräsident Univ.Prof. DDr. Wolfram Hötzenecker, MBA, hinzu. Die „Spezialisierung in Allergie“ in Form einer 18 Monate dauernden Weiterbildung ist für Fachärzte der sogenannten „Quellfachgebiete“ Haut- und Geschlechtskrankheiten, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Pneumologie, Kinder- und Jugendheilkunde, Klinische Immunologie, Arbeitsmedizin, Innere Medizin und Allgemeinmedizin möglich. Fachspezifische Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten können angerechnet werden. Ärzte, die bereits jetzt die nötige Qualifikation und Erfahrung nachweisen können, können seit 1. Juli einen Antrag auf Anerkennung stellen.

Univ.-Prof.in Dr.in Erika Jensen-Jarolim
Quelle: oegai.org

Univ.-Prof. DDr. Wolfram Hötzenecker, MBA
Der schnellste Weg zum Arzt
Österreichs Kassenärztinnen und Kassenärzte sind immer für ihre Patienten da. Sie sind die ersten Ansprechpartner, wenn es um die Gesundheit geht und kümmern sich mit vollem Einsatz um Erkrankte. Damit das in Zukunft noch einfacher und schneller funktioniert, wurde das Videokonsultationstool visit-e ins Leben gerufen. Ursprünglich während der Corona-Pandemie als Mittel zur risikofreien Kommunikation entwickelt, fand visit-e im Pilotprojekt so großen Anklang, dass es jetzt österreichweit allen Vertragsärztinnen und -ärzten der ÖGK, BVAEB und der SVS zur Verfügung steht.

visit-e ist easy
Eine kurze Anmeldung genügt und schon geht es los. Das neue Videokonsultationstool visit-e kann ganz einfach ohne Installation am Computer, Tablet oder Smartphone verwendet werden. Die neue Software wurde von der Sozialversicherung entwickelt und steht den Vertragsärzten kostenfrei zu Verfügung. Die Datensicherheit und Unabhängigkeit von einzelnen Anbietern ist somit langfristig sichergestellt. Ärztinnen und Ärzte können ab sofort ihre Ordination um ein modernes kostenloses Service erweitern.
visit-e ist schnell
Patientinnen und Patienten ersparen sich durch die neue Onlinekonsultation Anfahrtswege und Wartezeiten in der Ordination. Die Betreuung chronisch Kranker kann langfristig vereinfacht und sichergestellt werden, da sie über visit-e direkt zuhause bei der Patientin oder dem Patienten stattfinden kann. Bestimmte Visiten können zukünftig online wahrgenommen werden. Auch die Abrechnung ist mit den Sozialversicherungsträgern bereits geregelt. visit-e ist fixer Bestandteil der Kassenleistungen und wird kontinuierlich an die Bedürfnisse der Ärzteschaft angepasst und weiterentwickelt.
visit-e ist sicher
Die Ordination kann so ortsunabhängig stattfinden. Während der Corona-Pandemie, aber auch zur Grippezeit kann dadurch das Infektionsrisiko für alle vermindert werden. visit-e zeichnet sich durch eine besonders hohe Benutzerfreundlichkeit aus. Die Anwendung ist für beide Seiten einfach gestaltet und über alle mobi- len Endgeräte möglich. Die Sicherheit der persönlichen Daten der Patientinnen und Patienten ist besonders wichtig, daher unterliegt das neue Tool den höchsten Datenschutzauflagen.
Sie möchten mitmachen?
Wenden Sie sich an die Serviceline: serviceline@visit-e.at, Tel. 050 124 3370
„State of the Art“-Versorgung sicherstellen
Tag der Wunde macht auf moderne Wundmedizin aufmerksam
Der von der Austrian Wound Association (AWA) gemeinsam mit der Initiative „Wund?Gesund!“ ins Leben gerufene Tag der Wunde fand dieses Jahr am 17. September 2021 statt. Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein für eine moderne und qualitativ hochwertige Wundmedizin zu stärken und aufzuzeigen, welchen maßgeblichen Beitrag eine nachhaltige „State of the Art“-Wundmedizin zur Versorgung von Betroffenen leisten kann. Aufgrund von Corona konnten viele Menschen mit chronischen und schlecht heilenden Wunden – vor allem ältere Patienten – ihre Wundversorgung in den Ordinationen nicht wie gewohnt absolvieren. Die Folge war, dass sich die Wundverläufe bei vielen Patienten verschlechtert haben. Die COVID-19-Pandemie habe die Schwächen in der Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden klar aufgezeigt. „Deswegen fordert die Initiative „Wund?Gesund!“ gemeinsam mit der AWA eine flächendeckende, wohnortnahe und vor allem leistbare Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden nach dem derzeit anerkannten wissenschaftlichen Stand der Medizin“, erklärt die Präsidentin der AWA und Obfrau des Wundmanagement Niederösterreich, DGKP Sonja Koller, MBA. Weitere Informationen unter: wund-gesund.at
Quelle: Initiative „Wund?Gesund!“
Fachtage zum Thema Palliativmedizin
Österreichische Palliativgesellschaft klärt rechtliche sowie wissenschaftliche Fragen
In der Versorgung Schwerkranker und Sterbender treten regelmäßig Fragen der Rechtmäßigkeit des Handelns auf, die sämtliche Gesundheitsberufe betreffen. Mit den aktuellen Änderungen der Gesetze, vom Patientenverfügungsgesetz über das Erwachsenenschutzgesetz bis hin zu Novellen des Ärzte- und des Gesundheits-Krankenpflegegesetzes besteht Anlass zur Neuorientierung und Klärung. Aufgrund dessen veranstaltet die Österreichische Palliativgesellschaft am 4. November den 4. österreichischen Palliativtag als Hybridveranstaltung. Des Weiteren findet am 5. November der 7. interprofessionelle Fachtag Palliative Care zum Thema „Von der Wissenschaft zum Menschen“ statt. Dieser gibt den Teilnehmern einen Überblick über Grundkenntnisse in Wissenschaft und Forschung, um ihnen damit eine Verknüpfung von Theorie und Praxis zu ermöglichen. Der Fachtag thematisiert unter anderem, welche Charakteristika wissenschaftliche Erkenntnis aufweisen, was Erkenntnisgewinn ausmacht, ob Wissenschaft Wahrheit ist und in welche Richtung sich Wissenschaft im Palliativbereich auch unter der Berücksichtigung ethischer Aspekte entwickeln kann. Weitere Informationen unter: palliativ.at
Quelle: Österreichische Palliativgesellschaft
Darmstabilisator mit multimodaler Wirkweise
Myrrhinil-Intest®: Neues pflanzliches Arzneimittel bei Magen-Darm-Erkrankungen
Patienten mit Störungen der Darmfunktion leiden häufig unter Stuhlunregelmäßigkeiten wie Durchfall, Verstopfung, Schmerzen, Krämpfen oder Blähungen. Multifaktorielle Darmerkrankungen machen eine Therapie mit Multi-TargetPrinzip erforderlich. Genau hier setzt die synergistische 3-fach Kombination Myrrhinil-Intest® aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle an. Das Basisdarmtherapeutikum Myrrhinil-Intest® wird erfolgreich zur unterstützenden Behandlung bei Magen-Darm-Erkrankungen eingesetzt, besonders, wenn diese mit unspezifischem Durchfall einhergehen. Seine spasmolytische und antiphlogistische Wirkung sowie die sehr wichtige Stabilisierung der Darmbarriere lindern die Symptome. Zusätzlich werden die komplexen Pathomechanismen chronischer Darmerkrankungen auf verschiedenen Ebenen positiv beeinflusst. Vor allem Patienten mit chronischen Darmerkrankungen profitieren von der multimodalen Wirkweise der Pflanzenkombination, ihrer guten Verträglichkeit sowie der Verbesserung der Lebensqualität.

Quelle: Sanova Pharma GesmbH
Corona-Impfung bei onkologischen Patienten
Krebspatienten haben ein erhöhtes Risiko für SARS-CoV-2-Infektionen und schwere COVID-19-Verläufe. Die Corona-Impfung ist generell für Krebspatienten empfohlen, allerdings weiß man bisher wenig darüber, wie gut diese auf die Impfung ansprechen. In einer vor kurzem veröffentlichten Studie1 konnte ein interdisziplinäres Forscher-Team der MedUni Wien am AKH Wien unter Leitung von Univ.Prof. Dr. Matthias Preusser zeigen, dass die Art der Krebstherapie die Impfantwort beeinflusst: Betroffene unter Chemotherapie hatten geringere Antikörperspiegel als solche unter zielgerichteter Therapie mit Medikamenten bzw. als Injektion oder Infusion. Bei der Untersuchung gab es über 600 Teilnehmer mit zwei Patientengruppen und einer Kontrollgruppe aus gesundem Spitalspersonal. Die geringsten Antikörperspiegel wurden bei Patienten mit Blutkrebserkrankungen gefunden, welche eine zielgerichtete Therapie gegen bösartige B-Zellen erhalten hatten. Unterschiede zwischen verschiedenen Impfstoffen konnten nicht nachgewiesen werden, wobei die meisten Personen einen mRNA-Impfstoff erhalten hatten.
1 Mair MJ et al., JAMA Oncol. Published online September 30, 2021.
Quelle: Medizinische Universität Wien
Abwehrkraft beginnt im MUND
OMNi-BiOTiC® iMMUND: Mit oralen Probiotika Infekten vorbeugen
Dysbiosen des oralen Mikrobioms erhöhen die Anfälligkeit für HNO-Infekte, aber auch für Halitosis, Parodontitis, Karies und systemische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Arthritiden oder Lungenerkrankungen – bedingt durch persistierende Entzündungsreaktionen. Bei Kindern mit wiederkehrenden Infekten im HNO-Bereich findet man nützliche Streptokokken-Stämme wie den oralen Leitkeim Streptococcus salivarius K12 nachweislich in geringerer Anzahl, hingegen eine Überzahl schädlicher Keime. Die kommensalen Bakterien unterstützen den Körper durch die Modulation des Immunsystems, die Produktion antimikrobieller Peptide und die direkte Inaktivierung von Pathogenen. Einen weiteren wichtigen Mechanismus in der Krankheitsabwehr stellt die Stärkung der Schleimhaut-Barrieren dar, was durch die Besiedlung der Epitheloberflächen mit wichtigen Leitkeimstämmen und die daraus folgende Anregung zur Mukus-Produktion geschieht. Streptococcus salivarius K12 konnte in oraler Darreichungsform als Lutschtablette in klinischen Studien seine Funktion im oralen Mikrobiom unter Beweis stellen. Sowohl Otitis media als auch Pharyngotonsillitis wurden hierbei in ihrer Inzidenz verringert und sogar geplante Adenotonsillektomien konnten verhindert werden.
Quelle: Institut AllergoSan Pharmazeutische Produkte Forschungs- und Vertriebs GmbH
Für die Gesundheit von Morgen
Apomedica überreicht Forschungspreis 2021
Als führendes Unternehmen im Bereich der Phytopharmazie in Österreich vergibt die Apomedica Pharmazeutische Produkte GmbH mit der Marke Dr. Böhm® jährlich einen Forschungspreis an der Karl-Franzens-Universität Graz. Rund 80 Prozent der Bevölkerung bevorzugen pflanzliche Präparate in der Behandlung von Beschwerden, weshalb die stetige Forschung für das Unternehmen ein besonderes Anliegen darstellt. Antibiotikaresistenz – das Thema der Dissertation, für welche die Preisträgerin ausgezeichnet wurde – hat trotz der weltweit im Fokus stehenden Virusinfektionen nach wie vor eine hohe Relevanz. So überreichten Mag.a Ruth Fischer, Geschäftsleitung Apomedica, Dr. Albert Kompek, Leitung Forschung & Entwicklung Apomedica und Ao. Univ.Prof. Mag. Dr. Franz Bucar vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften auf Vorschlag einer Auswahlkommission aus dem Bereich der Pharmakognosie den Forschungspreis an Mag.a pharm. Dr.in Julia Solnier.
Quelle: Apomedica Pharmazeutische Produkte GmbH

Albert Kompek, Ruth Fischer, Julia Solnier und Franz Bucar bei der Verleihung des Apomedica Forschungspreises 2021.