alpenblick, Ausgabe 3/2022

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Aus den Abteilungen / JDAV

Mit Ananas klettern und Fröschen baden Abenteuerurlaub in Arco von Hanneli Fröhlich und Uli Stöffelmair Nach dem entbehrungsreichen Winter waren wir vom JDAV Klettertreff ausgehungert nach Fels unter den Fingern. Deshalb ging es um Ostern herum für neun Tage nach Arco an den Gardasee. Dieses Mal wollten wir nicht zelten, sondern uns eine Ferienwohnung suchen. Da es aber gar nicht so leicht war, eine Wohnung für 16 Personen zu finden, landeten wir in einer Villa mit Pool und Sonnenterrasse. Nur der Nachwuchs musste auf den Campingplatz. Die Villa barg zwar auch einige Überraschungen, doch dazu später. Tagsüber verteilte sich die Gruppe, weil manche zum Sportklettern, Wandern, manchmal auch an der Villa entspannen, in Arco shoppen gehen oder zum Mehrseillängen klettern wollten. Für letzteres wurde am Vorabend noch Standplatzbau an der Wäscheleine wiederholt. Dass man dies auf keinen Fall an die Wand übertragen sollte und den Stand dabei eben nicht an dubiosen Schlingen aufbauen sollte, drang zu einigen leider erst später durch. Eine weitere Sternstunde unserer Ausfahrt war eine Mehrseillängentour mit Ananas, getreu dem Motto: Der Vorsteigende muss stets die Ananas am Gurt mitnehmen. Dies schien auch wichtiger, als einen „Tube“ zum Sichern der nachsteigenden Person mitzunehmen. Zum Glück war die vorherige Seilschaft noch am Stand und konnte uns einen leihen. Als alle heil am Ausstieg waren, konnten wir dafür auch unsere Gipfelananas genießen. Beim Mehrseillängenklettern gab es abends immer viel zu erzählen. So

Vor der Heimfahrt haben wir endlich an ein Gruppenfoto gedacht. Ein paar, die schon früher abgereist sind, fehlen leider. Von links nach rechts Christian, Joschi, Hanneli, Flo, Stefan, Haomin, Daniel, Steffi, Uli, Robert, Katja und Buchi. Foto: ein netter Spaziergänger.

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Nach dem Sturz muss man sich erst mal wieder an die Wand ziehen. Unten links Robert und Katja, Steffi (oben) und Franzi am Klettern, Stefan am Sichern, Lena und Hanneli bereiten sich vor. Foto: Stefan Buchele

diente mancher „Friend“ oder Keil doch eher der Psyche – selbst wenn die Argumentation, dass sich im Zweifelsfall der Friend und der lose Block, an dem dieser gelegt worden war, gegenseitig festhalten würden, plausibel klang. Bevor die Erzählungen aber allzu chaotisch klingen, muss erwähnt werden, dass die allermeisten Klettermeter von uns optimal absolviert wurden. Und wenn doch einmal etwas nicht nach Plan verlief, wussten sich immer alle zu helfen. Sei es, weil die Schwerkraft das Material nach unten beförderte, ein Stand nicht gefunden wurde oder wir uns in der Route verkletterten. Schließlich führten wir auch neue Sicherheitsstandards mit verschieden langen Halbseilen ein. Mal schauen, ob sich diese durchsetzen werden. Zwischendurch legten wir immer wieder einen Sportklettertag ein – die Diskussion, ob Plattenkletterei ein Genuss sein kann, wurde hierbei sehr hitzig geführt. Es konnte jeder in seinem Grad (von 3 bis 8a) auf seine Kosten kommen, egal ob im Plaisir oder am persönlichen Limit. Besonders lobend ist dabei zu erwähnen, dass einer unserer Kletterer sein Projekt im magischen Grad 8a abholen konnte.

alpenblick 3 | 2022

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14.06.2022 11:34:24


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