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Vier positive Nachrichten aus dem Naturschutz
von Philipp Buchner und Katharina Holzer
Klimawandel, Artensterben, Über schung – das sind nur einige der Themen, die man aktuell immer öfter in den Nachrichten hört und liest. Das ist auf der einen Seite gut, da ein Großteil dieser Probleme vom Menschen direkt beein usst wurden und deswegen auch angesprochen und immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden sollten. Jedoch wirken schockierende Botschaften zwar kurzfristig sehr gut. Der Kampf gegen Klimawandel, Artensterben und Über schung ist jedoch ein langfristiger. Und um auf lange Sicht die Bereitschaft der Menschen, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, hochzuhalten, braucht es auch Anreize. Da vor allem Erfolge den Menschen motivieren, kommen hier vier „Good News“. Es tut sich bereits was in unserer Welt, darauf kann man aufbauen und auch positiv in die Zukunft der Erde schauen.
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1. Rettung der Moore
Moore sind als Kohlensto speicher nicht nur entscheidend für das Speichern von Treibhausgasen und damit auch für den Klimaschutz. Vielmehr pro tieren auch die biologische Vielfalt, sauberes Wasser und die Hochwasservorsorge von intakten Mooren. Die charakteristischen P anzen, wie beispielsweise der Sonnentau sind Hungerkünstler und haben sich perfekt den nährsto armen und sauren Bedingungen angepasst. Allerdings reagieren sie daher auch sehr emp ndlich auf Veränderungen. Leider wurden die Moore in Deutschland lange Zeit als lebensfeindlicher Raum betrachtet und infolgedessen mehr als 90% der Moorböden entwässert. Diese Flächen werden heute als Land- und Forstwirtschaft genutzt. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit hat aus diesem Grund erstmals eine „Nationale Moorschutzstrategie“ erarbeitet und verö entlicht. Im Fokus stehen hierbei der Schutz und die Wiederherstellung naturnaher Moore und deren nachhaltige Bewirtschaftung. Der DAV Augsburg trägt dieses Jahr auch aktiv einen kleinen Teil zum Moorschutz bei, indem wir mit 10 Teilnehmenden das Birkach Moor in der Nagel uhkette entbuschen.
2. Pakt zum Schutz des Amazonasgebietes
Eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel und für die Artenvielfalt wird auch dem Amazonas Regenwald zugesprochen. Er gilt durch seine Fähigkeit, große Mengen an Kohlensto zu speichern, als eines der Kippelemente, die das Klima auf der Welt aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Bis 2025 wollen Regierungsvertreter, Nichtregierungsorganisationen und die Weltnaturschutzunion (IUCN) einen globalen Pakt zum Schutz des Amazonasgebietes beschließen, bei dem ein Großteil des Waldes unter Schutz gestellt werden und so illegale Abholzungen bekämpft werden sollen. Erstmals sind bei einem solchen Tre en auch stimmberechtigte Vertreter der Indigenen dabei.
3. Klimaschutz in der italienischen Verfassung
Das italienische Parlament will den Umweltschutz in die Verfassung aufnehmen. Dafür wurde ein Gesetz verabschiedet, welches den Umweltschutz zum Bestandteil der Verfassung machen soll, wie er in Deutschland schon seit über 20 Jahren ist. In zwei Artikeln wird der Umweltschutz festgeschrieben. Der Artikel 9, der bisher Kultur und Forschung schützt, wird ergänzt um den Satz: „Die Republik schützt die Umwelt, die biologische Vielfalt und die Ökosysteme, auch im Interesse der zukünftigen Generationen.“ Der zweite Artikel legt fest, dass sich die Wirtschaft frei entwickeln, aber damit nicht die Umwelt und Gesundheit gefährden darf. Dieser Änderung wurde im Februar von der Abgeordnetenkammer zugestimmt und tritt, dank einer großen Mehrheit bei der Abstimmung, damit sofort in Kraft. Damit drohen Unternehmen, die dem entgegen handeln, Sanktionen. Es soll nun der Wirtschaftssektor nachhaltig umstrukturiert werden. Das wird auch mit Hilfe der nanziellen Hilfspakete der EU für besonders betro ene Länder der Corona-Pandemie geschehen, die dazu vorgesehen sind, die Infrastruktur zu modernisieren. Ein Fokus wird auf nachhaltige Energien und Umweltschutz gelegt.
4. Grönland stoppt Suche nach Erdöl
Grönland stellt keine neuen Lizenzen mehr für die Erschließung von Öl- und Gasvorkommen bereit. Trotz massiven unerforschten Ölvorkommen von mehreren Milliarden Euro Wert, setzt die Regierung Grönlands auf erneuerbare Energien und will damit einen Beitrag im Kampf gegen die