Vorwort

Liebe Leser*innen,

… drei Monate nach dem letzten alpenblick, es ist Sommer, und schon allein das frische Grün, die langen Tage, die Wärme und die geplanten Bergtouren sorgen für ein anderes Lebensgefühl als noch im April. Mir persönlich geht es so.

Die mit sehr viel Arbeit und großer Anspannung verbundene Mitgliederversammlung am 26. April haben wir auch dank der freundlichen Geduld und dem engagierten Mitmachen aller Anwesenden bei den langwierigen Abstimmungen erfolgreich gemeistert. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die sich mit großer Motivation, um die aus ihrer Sicht jeweils bestmöglichen Änderungen der alten Satzung bemüht haben. Auch wenn einige Anträge kontrovers diskutiert wurden, zeugt das Streiten um Inhalte ja von der intensiven Suche nach verbesserten, tragfähigen Spielregeln für die Zukunft des Vereins. Die Neufassung der Satzung steht und liegt aktuell dem DAV Bundesverband zur Genehmigung vor, bevor sie dann ans Registergericht geschickt wird.

Das Wochenende 14. und 15. Mai war perfekt. Am Freitag noch heftiger Regen, ab Samstag dann Sonne pur – und das diesjährige LEW-Festival MUKUBOKLE wurde zum vollen Erfolg. Das Programm war auch entsprechend gut. Viel Livemusik, der spannende Vortrag von Phillip Hans, Bierkastenklettern, Schnupperklettern für Klein und Groß, die Sparkassen-Ape mit frischem Popcorn, Pizza vom Feinsten aus dem Foodtruck, Red Chili Kletterschuhtest und vieles mehr begeisterten die Besuchenden. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.

Am 17. Mai fand nach zwei Jahren Pause endlich wieder eine Jubilarfeier statt. In bewährter Weise wurden die jeweiligen Altersgruppen gewürdigt und geehrt. Nach der Verlesung der Namen der Anwesenden gab es jeweils einen kurzen Rückblick auf das Weltgeschehen beim Eintritt in die Sektion, was damals im Alpinismus von Bedeutung war und was den Verein selbst betraf. Benno Helf, unser Ehrenvorsitzender, ließ es sich nicht nehmen, eine kleine Ansprache zu halten und ein paar Lieder vorzusingen. Ganz ehrlich, für mich war das berührend und ein schönes Beispiel dafür, was einen Verein ausmacht. Auch das kurze Gespräch mit Hella Hörster, die unserer Sektion seit unglaublichen 80 Jahren angehört, war bewegend. Die Treue für den Verein über 75, 70, 60, 50, 40 und 25 Jahre spricht schon sehr für das, was uns im Kern ausmacht und zusammenbringt: Das Erlebnis von Bergen und Natur in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten.

Unser Schatzmeister im Vorstand, Klemens Wiedemann, ist zurzeit wieder einmal sehr gefordert, als er doch die diversen, in der sich abzeichnenden Höhe nicht vorhersehbaren Geldausgaben für verschiedene Bauprojekte managen muss. Durch behördliche Auflagen stand die komplette Sanierung der Küche auf der Augsburger Hütte an. Die notwendige Sanierung von Heizung und Lüftung im Altbau der Kletterhalle verschlingt ebenfalls einen hohen Betrag. Es ist schade, dass daher zusätzliche Wünsche aktuell nicht erfüllbar sind, sondern von allen ein hohes Maß an Ausgabendisziplin gefordert ist.

Sie fragen sich, wie es unter diesen Umständen mit dem im Aprilheft angesprochenen Gedankenspiel „Boulderhalle“ weitergehen kann? Da gibt es noch keine Antworten. Die Idee ist einfach viel zu verlockend, als vorschnell das Handtuch zu werfen. Nur eines ist klar, ein tragfähiges und dann überzeugendes Konzept lässt sich nicht aus dem Ärmel schütteln. Wir tragen weiter die verschiedenen Puzzleteile zusammen. Für mich hätte es schon einen Riesencharme.

Wie mit den Vorstandskolleg*innen abgestimmt, dem Beirat auf der Sitzung Ende März und den Mitgliedern auf der Versammlung erzählt, nehme ich seit Anfang Juni bis Ende August eine Auszeit vom Amt. Nach fünf, vor allem durch die Nachwehen beim Bau der Kletterhalle bedingt, sehr stressigen Jahren möchte ich mich meiner Gesundheit zuliebe regenerieren und dann im Herbst wieder voll einsteigen, um die wichtigen Themen der Sektion für die nächsten Jahren zusammen mit einem größeren Kreis zu diskutieren. Es gilt auch, ein Kandidatenteam für die Vorstandswahl 2023 zu nden. Die Frage an Sie vom April ist nach wie vor aktuell. Mehr zur Vorstandsarbeit lesen Sie in einem Artikel auf Seite 12.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer mit viel Freude an Bergen, Natur und Gemeinschaft.

Thomas John, 1. Vorsitzender