Natur / Umwelt / Kultur
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Bergsport und Naturschutz vereinen Katharina Holzer, neu gewählte Beisitzerin für Natur, Umwelt und Kultur, im Gespräch mit der alpenblick-Redaktion AB: Stell dich doch bitte kurz vor und erzähl uns, was du machst, wenn du nicht gerade für die Sektion tätig bist? KH: Ich heiße Katharina Holzer, bin 26 Jahre alt und wohne im Landkreis Augsburg, wo ich auch aufgewachsen bin. Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert und arbeite jetzt im Qualitätsmanagement. In meiner Freizeit bin ich oft in Konstein oder in der Kletterhalle beim Alpin- und Sportklettern zu finden, in den Bergen gerne auch beim Bergsteigen oder Skifahren. Letztes Jahr im Winter habe ich auch Eisklettern ausprobiert und hoffe, das nächstes Jahr fortsetzen zu können! Außerdem gebe ich ehrenamtlich Nachhilfe für Mathe in einem Flüchtlingsheim. Warst du zuvor bereits Mitglied im DAV? Falls ja, seit wann? Ich bin beim DAV Augsburg Mitglied, seit ich im November 2016 mit meiner Mutter einen Kletterkurs im DAV-Kletterzentrum gemacht habe; das war noch in der alten Halle. Damals hat es mit meiner Begeisterung für diesen Sport und die Alpen angefangen. Wie sieht deine neue Funktion aus, worum kümmerst du dich? Wie der Name schon sagt, werde ich mich um alle Themen im Bereich Natur, Umwelt und (Landschafts-)Kultur kümmern. Darunter fällt einerseits die Umweltbildung, also zum Beispiel die Organisation von Veranstaltungen für die Mitglieder, unser Alpengarten oder die Veröffentlichung interessanter Berichte im alpenblick. Andererseits verstehe ich darunter, durch aktives Handeln den Naturschutz in der Sektion voranzubringen. Beispielsweise durch Umsetzung von Maßnahmen, die zur CO2-Neutralität unseres Vereins oder zur Reduzierung von Plastikmüll in unserer
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Sektion beitragen wie Müllsammelaktionen und Mithilfe bei Initiativen wie dem Bergsteigerbus etc. Warum hast du dich für das Amt als Beisitzerin beworben? Ich interessiere mich seit einigen Jahren privat sehr stark für das Thema Natur- und Klimaschutz. In den letzten Monaten hat mich immer mehr der Gedanke umgetrieben, nicht mehr nur mein eigenes Verhalten zu ändern, sondern noch mehr tun zu wollen. Natürlich kenne ich nicht die perfekte Herangehensweise. Ich glaube, es gibt noch nicht die spezielle Antwort, wie wir die Natur und das Klima, also letztendlich uns, retten können. Trotz aller Wissenschaft und Forschung, die ich für essentiell halte, gibt es bisher nicht die eine Strategie. Bio und in Plastik verpackt oder nicht-Bio und dafür unverpackt? Gebrauchte Fast-Fashion kaufen oder fair produzierte neue Produkte? Macht Fleischverzicht den Unterschied? Sind Solaranlagen wirklich umweltfreundlich? Kann ich als Individuum überhaupt irgendwas bewegen? Kann die eine Flugreise einen Unterschied machen? Haben wir überhaupt noch einen Einfluss? Aber woran ich fest glaube, ist, dass wir anfangen müssen, und zwar jede*r Einzelne. Anfangen, umzudenken und möglichst viele davon zu überzeugen, dass wir etwas ändern müssen. Nicht nur unser individuelles Verhalten, sondern auch etwas in der Politik, der Industrie und über unser Land hinaus. Deshalb habe ich mein eigenes Verhalten verändert: nur noch im absoluten Ausnahmefall fliegen, keine tierischen Produkte mehr konsumieren, nur noch kaufen, was ich absolut benötige, und das mit Bedacht. Perfekt bin ich dabei bestimmt noch nicht. Aber ich habe gelernt, dass es besser ist anzufangen,
als nichts zu tun. Und genau mit dieser Strategie möchte ich mich ab jetzt beim DAV als Beisitzerin Natur, Umwelt und Kultur einbringen. Was qualifiziert dich für das Amt im Bereich „Natur, Umwelt und Kultur”? Wie schon erwähnt, habe ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Ich habe ein duales Bachelorstudium absolviert und bin aus diesem Grund früh in den beruflichen Alltag in einem großen Unternehmen eingestiegen. Daher habe ich Erfahrung im Organisieren, Arbeiten in Gruppen und Managen von vielen Dingen parallel. Ich denke, das ist eine wichtige Eigenschaft als Teil des Vorstands. Durch mein Studium habe ich außerdem einen sehr wissenschaftlichen Ansatz, Dinge anzugehen und zu entscheiden. Für den Masterabschluss habe ich Prozessmanagement und Ressourceneffizienz studiert. Das hat mich dem Thema Natur- und Klimaschutz, in Bezug auf Ressourcenschonung und Müll, zum ersten Mal richtig nahe gebracht. Gleichzeitig hat mir die Bewegung „Fridays for Future“ klargemacht, dass wir mehr auf unsere Natur achten müssen. Aus diesen Gründen habe ich begonnen, mich auch in meiner Freizeit mit dem Thema Umwelt- und Klimaschutz auseinanderzusetzen, zum Beispiel über digitale Weiterbildungsangebote von verschiedenen Universitäten und Vereinen oder durch Bücher.
alpenblick 3 | 2021
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21.06.2021 12:23:04