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Ausbildung
Das Warten auf den Sturz
Dynamisches Sichern unter Wettkampfbedingungen – Trainerfortbildung im LLZ
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von Gerd Kunert
Nach einem turbulenten Jahr mit abgesagten Wettkämpfen und der verschobenen Olympiade in Tokio waren wir sehr stolz, mit dem European Youth Cup (EYC) am 17./18. September 2020 einen wichtigen internationalen Wettkampf in unserem Landesleistungs- zentrum ausrichten zu dürfen.
Mit der zunehmenden Bedeutung von Wettkämpfen im Klettersport wird es immer wichtiger, gut ausgebildetes Sicherungspersonal für solche Veranstaltungen zur Verfügung zu haben. Diese Personen sind dabei nicht nur für die Sicherheit der Athlet*innen verantwortlich, sondern leisten einen großen Beitrag zum reibungslosen Ablauf des Wettkampfes. Aus diesem Grund bot die Sektion Augsburg, parallel zum EYC, eine o - zielle Fortbildung für „Trainer C/B Sportklettern Breitensport und Leistungssport“ unter dem Titel „Dynamisches Sichern unter Wettkampfbedingungen“ an. Diese war, obwohl recht kurzfristig ausgeschrieben, mit sieben Teilnehmer*innen doch recht gut besucht.
Los ging es dann bereits am Vortag, also am Mittwochnachmittag. Die Kursleiter Matthias Benedek und Gerd Kunert von der Sektion Augsburg führten durch ein stra es Programm. Zunächst gab es eine theoretische Einführung in das Regelwerk für Kletterwettkämpfe, zu Besonderheiten beim Sichern im Wettkampf und wichtigen Sicherheitsaspekten. Darüber hinaus wurde noch über die Wettkampforganisation wie Personalplanung, Optimierung von Laufwegen und Sicherstellen von günstigen Rahmenbedingungen für die Sichernden informiert.
Darauf folgte der Praxisteil, bei dem sich alle gegenseitig sichern mussten und abwechselnd die stürzende Person spielten. So wurden viele verschiedene, im Wettkampf auftretende Sicherungssituationen simuliert: – Sichern mit möglichst losem Seil, um den*die Athlet*in nicht zu behindern. – Stürze sind dabei aber jederzeit und aus jeder Höhe möglich. – Durch breite Linienführung kann es zu starken Pendelstürzen kommen. – Teils verminderte Anzahl von Siche- rungspunkten führt zu weiten Stürzen. – Da in Wettkampfrouten oft große
Elemente verwendet werden, müssen die Sichernden auch eine Anprallgefahr immer im Auge haben.
Um 21 Uhr gab es endlich das ersehnte und hervorragende Abendessen in der Kletterhalle. Vielen Dank dafür an Oli und Team, die dies trotz der Wettkampfvorbereitungen möglich gemacht hatten.
Am Donnerstagmorgen war das Tre en bereits für 7 Uhr angesetzt. Neben den Kursteilnehmenden waren beim Wettkampf auch die Ehrenamtlichen des Augsburger Sicherungsteams dabei. Um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, waren insgesamt 16 Personen zum Sichern eingeteilt.
Nachdem die Sicherungsteams aus je drei bis vier Leuten auf die verschiedenen Routen aufgeteilt waren, begann die Routenbesichtigung, bei der mögliche Schlüsselstellen und riskante Positionen analysiert wurden. Bevor der Wettkampf losging, machte sich jede Gruppe mit dem*der zuständigen Schiedsrichter*in bekannt und bereitete die Seile vor.
Ab 9 Uhr wurde es dann spannend. Der Wettkampf begann mit der Quali kation. Alle waren voll konzentriert. Obwohl wegen Corona kein Publikum zugelassen war, entwickelte sich dennoch eine gute Stimmung.
Gegen 13 Uhr war eine kurze Mittagspause angesagt. Bei der Feedbackrunde und Hinweisen zu möglichen Verbesserungen wurden die Sicherungsteams neu eingeteilt und weiter ging es, bis die Sieger*innen nach den Finaldurchgängen feststanden.
Während der Fortbildung übernahm abwechselnd immer wieder jede*r die Teamleitung und musste dabei die Abläufe koordinieren, beobachten und Feedback an die Sichernden geben. Den Abend beendeten wir mit leckerem italienischem Essen.
Das Vorgehen am Freitag entsprach weitgehend dem des Vortages. Lediglich die Planung der Sicherungsteams und die Sicherstellung des reibungslosen Ablaufes lag nun fast komplett in der Hand der Fortbildungs-Teilnehmer*innen. Bei allen waren deutliche Fortschritte gegenüber dem Donnerstag zu verzeichnen. Die Seilführung war üssiger, Stürze wurden wesentlich weicher gehalten und die Organisation klappte ohne Komplikationen. Das kam auch bei den regelmäßig abgehaltenen Feedbackrunden zum Ausdruck, da immer weniger Hinweise zu Verbesserungen nötig waren, zuletzt ging es nur noch um Feinheiten.
Am Ende des dritten anstrengenden Tages war jede*r froh, es gut und erfolgreich gescha t zu haben. Die Rückmeldung des Wettkamp eiters el ebenfalls rundum positiv aus, sodass alle sehr zufrieden ihre Heimreise antreten konnten.
Vielen Dank an Eva von der Geschäftsstelle, die alle organisatorischen Arbeiten rund um den Lehrgang – von den Abstimmungen mit dem Bundesverband bis hin zur Bearbeitung der Anmeldungen – übernommen hatte.
Zum Abschluss hier noch die beiden wichtigsten Mantras, um solche anspruchsvollen Tage gut zu meistern: Freue dich darauf, den Sturz zu halten! Lächle!
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