Neu Nota Bene 09

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4. Jahrgang | 2. Ausgabe | Juli 2017 | € 5,00 In jedem Menschen ist Sonne –man muss sie nur zum Leuchten bringen Sokrates, 469 – 399 v. Chr.
nota bene

Grußworte von Anneli Zenker und Manfred Preuss

04 Mütter und Väter der Pflege (4)

Die Heidelberger „Pflege-Revolution“ von 1782 und ihre Folgen

06 8. GeriatrieForum

Trauma und Alter

07 Pflegeausbildung

Das neue Pflegeberufegesetz

08 Bad Liebenzell

SOPHI PARK in Bad Liebenzell

10 Gewaltfreie Kommunikation

„Macht mit“ anstelle „Macht über“ im Unternehmensalltag

11 Kultur

Wasserlyrik

12 Johanneshäuser Bad Wildbad

Sommerfeste in der Hochwiese – Impressionen und Eindrücke

14 Gesundheit

Lebenselixier Wasser

15 Ernährung

Die bequeme Biokiste für warme (und kalte) Tage

16 Bad Wildbad

Frischer Wind in Bad Wildbad

18 MHT intern

Salsa-Tanz und Fitness

19 Fotowettbewerb

Gemeinsam stark

20 Naturkosmetik

Naturkosmetik im Sommer – und wie man sie herstellt

22 Ergotherapie

Triggerpunktbehandlung von Schulter, Arm und Hand

23 Natur und Heilkunde

Genuss- und Arzneimittel Heidelbeere

Terminvorschau

25. Oktober 2017

9. GeriatrieForum Bad Wildbad der Johannesklinik im Forum König-Karls-Bad

König-Karl-Straße 1, 75323 Bad Wildbad

8. bis 10. Dezember 2017 Winterzauber Bad Wildbad

Nostalgischer Weihnachtsmarkt im Kurpark

Impressum

Herausgeber:

MHT

Gesellschaft für soziale

Dienstleistungen mbH

Hochwiesenhof 5–10

75323 Bad Wildbad

www.mht-dienstleistung.de

www.johanneshaus-bad-wildbad.de

www.johannesklinik-bad-wildbad.de www.johanneshaus-bad-liebenzell.de

Redaktion:

Gabriele Pawluczyk | Martin Kromer | Wolfgang Waldenmaier

gabriele.pawluczyk @monacare.de

Grafische Umsetzung:

Dagmar Görlitz

kontakt@goerlitz-grafik.com

Drucktechnische Umsetzung:

Karl M. Dabringer

dabringer@gmx.at

Auflage: 3.000

nota bene | Juli – 2017 Seite 2
Inhalt 03 Editorial

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, Sonne – Sonnenstrahlen – Sommer. Laut Sokrates ist in jedem Menschen Sonne. Ein Licht, eine Wärmequelle, eine Energie, die sich nach innen und außen verstreuen möchte. Es kann ein Lächeln sein, es kann ein Gruß sein… Mir kommt gerade die Erinnerung an eine kurze Videoeinspielung, in der ein Zugabteil gezeigt wird, das vollbesetzt mit Menschen ist. Der eine schaut aus dem Fenster, der nächste in sein Handy, der dritte auf seinen Laptop, der vierte in ein Buch und der fünfte in die Luft. Alle sind mit sich beschäftigt. Dann fängt jemand an zu lachen. Er lacht so herzhaft und anhaltend, dass er zuerst eine weitere Person ansteckt. Nach und nach folgen die anderen im Zugabteil Reisenden. Zum Schluss sieht und hört man alle lachen. Die Menschen schauen einander an und ein Strahlen ist in ihre Gesichter gezaubert. Das ganze Abteil ist in Bewegung.

Ich schaue dieses Video an und denke zuerst, was soll denn das und … am Schluss bin auch ich verzaubert und lache herzhaft. Das Lachen dieser einzelnen Person ist so berührend, dass auch ich unwillkürlich angesteckt werde. Wenn ich vorher noch nachdenklich war, so zeigt sich nun ein Strahlen in meinem Gesicht. Ganz sanft hat das Lachen dieses einzelnen Menschen die Herzen der Reisenden und auch meines berührt und unsere Sonnen zum Strahlen gebracht. Ich wünsche Ihnen allen viele solcher Sonnenstunden – und das nicht nur, weil Sommer ist.

Nota bene – wohlgemerkt. Lassen Sie sich berühren…

Ihre

Anneli Zenker

Geschäftsführerin MHT

Zum Geleit

Mit dem Fotowettbewerb „Gemeinsam stark“ betreten wir in dieser Ausgabe Neuland. Die Idee dazu wurde geboren, als uns die Mitarbeitenden des Johanneshauses Bad LiebenzellMonakam mit Teambildern überraschten, die so gar nicht abgestimmt waren. Eine großartige Idee. Eine Idee, die deutlich macht, dass Geist und Haltung in einem Team von herausragender Bedeutung sind – für die Qualität der Betreuung und Pflege der jeweiligen Bewohnerinnen und Bewohner ebenso wie für die Freude und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Teamgeist wächst durch Vertrauen. Vertrauen darf man sich erarbeiten. Deswegen fallen gute Teams nicht aus dem Himmel, sie wachsen langsam. Jetzt sind wir neugierig geworden, auch auf andere Teams, gerne auch außerhalb der MHT Gruppe – kleine wie größere Teams, es muss ja nicht immer gleich die ganze Mannschaft sein. Egal, ob aus Pflege, Betreuung, Therapie, Küche, Hauswirtschaft oder Technik – oder auch aus interdisziplinären Teams. Schicken Sie uns die Impressionen aus Ihrer Arbeit, so wie Sie sie sehen oder empfinden. Fangen Sie den Zauber des Moments durch ein Foto ein, das diese, Ihre Befindlichkeiten innerhalb Ihres Teams in besonderer Weise zum Ausdruck bringt. Und zögern Sie nicht, uns dazu auch ein paar Zeilen zu schreiben – was Sie bewegt hat, genau dieses Bild zu machen oder zu senden. Wir sind gespannt und freuen uns darauf.

Juli – 2017 | nota bene Seite 3 Editorial
nota bene

Heidelberg gilt heute als eines der führenden Zentren in Medizin und Forschung. Das Uniklinikum in der Neckarstadt genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. Dass die Stadt in unseren Tagen auch als eine Ausbildungshochburg in den Pflegeberufen und in der Medizin gilt, ist nicht zuletzt einem berühmten, hier im 18. Jahrhundert wirkenden Arzt und Professor zu verdanken – Franz Anton Mai.

Franz Anton Mai wurde am 16. Dezember 1742 als Sohn eines aus Italien stammenden kurfürstlichen Kaminfegers in Heidelberg geboren. Hier besuchte er das Gymnasium und absolvierte mit Erfolg das Studium der Philosophie. Er widmete sich intensiv den aufkommenden Ideen der Aufklärung und promovierte im Jahre 1761 zum Doktor der Philosophie. Daran schloss sich sein Studium der Arzneiwissenschaften an, das ihn 1765 befähigte, den Beruf eines Arztes auszuüben. Im Jahre 1769 erwarb er mit einer Arbeit über Jean Jaques Rousseau auch den Doktortitel der Medizin. Seine Bedeutung für Universität und Klinikum der Residenzstadt Heidelberg

Die Heidelberger „Pflege-Revolution“ von 1782 und ihre Folgen

lässt sich an seinen zahlreichen beruflichen Titeln leicht ablesen: Arzt, Medizinalrat, Professor für Arzneiwissenschaft, Medizin und Geburtshilfe – und ab 1797 auch Rektor an der RuprechtKarls-Universität zu Heidelberg.

Franz Anton Mai war der festen Überzeugung, dass die Beobachtung des Kranken durch eine Pflegekraft eine entscheidende, lebensrettende Hilfe sein konnte. Originalton Professor Mai: „Ein junger Arzt muss erst lernen, den Geruch am Krankenbett zu erkennen, wohingegen die Nase einer geübten Krankenwärterin mit Gewissheit in der Lage ist zu erkennen, dass das kran-

ke Kind die Blattern bekommt.“ Diese Chance, die darin lag, Ressourcen der Pflegenden für den Heilerfolg zu nutzen, wollte Mai fortan voll ausschöpfen. Dazu bedurfte es seiner Meinung nach einer Förderung und Ausbildung im Pflegebereich. Am 15. April 1782 wurde die von Franz Anton Mai initiierte „Schule zu Erziehung wohlunterrichteter Krankenwärter“ in Heidelberg eröffnet.

In den etablierten Medizinerkreisen jedoch formierte sich gegen diese sogenannte „Pfuscherschule“ offener Widerstand. Man war in diesen Kreisen nicht der Meinung, dass sich der studierte

nota bene | Juli – 2017 Seite 4 Mütter und Väter der Pflege (4)
„Pflege-Revolution“

Mediziner von „einfachen Krankenwärterinnen“ Rat in punkto Diagnose und Heilverfahren holen sollte. Als Franz Anton Mai im Jahre 1797 Rektor der Heidelberger Universität wurde, ebbte die offene Gegnerschaft zwar langsam ab, im Verborgenen schwelte die Feindseligkeit gegenüber Mais Ausbildungsprojekt jedoch weiter. Später resümierte er: „Die Hohe Schule zu Heidelberg hat die Gebrechen des höchsten Alters: Stumpfheit und Untätigkeit.“

Dass Franz Anton Mai bei allen Widrigkeiten des Universitätslebens nicht seinen zur damaligen Zeit berühmten Humor und seine Selbstironie verlor, beweist folgende Ankündigung im Vorlesungsverzeichnis: „Geheimrat und Prof. Mai wird wöchentlich zweimal Monita medicopractica vortragen, seine eigenen am Krankenbett in der Jugend begangenen medizinischen Fehler freimütig bekennen, um junge Anfänger davor zu warnen und ihnen einen tieferen praktischen Blick, einen richtigeren Beobachtungsgeist beizubringen.“

Eine Vielzahl unterschiedlichster Interessen und Begabungen Mais lassen sich aus den folgenden Leistungen des großen Mediziners herauslesen: Die

Entwicklung der Atemschutzmaske, sein bedeutendes schriftstellerisches Werk, die Schaffung von insgesamt vier Botanischen Gärten, die Bereitstellung einer physikalisch-naturwissenschaftlichen Sammlung und der Bau eines sogenannten „Theatrum Anatomicum“ zur besseren Veranschaulichung der wissenschaftlichen Anatomie.

Franz Anton Mai verstarb im April 1814 im Alter von 72 Jahren in Heidelberg an den Folgen einer Lungenentzündung. Das Leichentuch wurde während des Trauerzuges von zwölf Krankenwärterinnen würdevoll gehalten. An der Länge des Zuges konnte abgelesen werden, wie beliebt und geachtet Franz Anton Mai bei der Bevölkerung seiner Heimatstadt war. Heute erinnern einige Gemälde im Erdgeschoss der Heidelberger Universitäts-Frauenklinik und eine Gedenktafel im dritten Obergeschoss an die Person und das Wirken des Franz Anton Mai.

Juli  –  2017 | nota bene Seite 5 Mütter und Väter der Pflege (4)

8. GeriatrieForum Bad Wildbad

Trauma und Alter

Die erfolgreiche Fortbildungsreihe der GeriatrieForen der Johannesklinik Bad Wildbad wurde mit dem inzwischen

8. GeriatrieForum Bad Wildbad im erneut gut besuchten König-Karl-Forum der Stadt erfolgreich fortgesetzt. Die GeriatrieForen sind so konzipiert, dass sowohl medizinisches Fachpublikum als auch interessierte Laien davon profitieren. Dies bestätigten auch die vielen positiven spontanen Rückmeldungen der Besucher am Ende der Veranstaltung.

Herr Dr. med. Karl Schickedanz, Facharzt für Innere Medizin, Psychosomatik und Psychotherapie, Ärztlicher Leiter der DRV Klinik Hüttenbühl in Bad Dürrheim, hielt zwei Vorträge zu den Themen: „Wirken Belastungserfahrungen in Kindheit und Jugend bis ins hohe Alter?“ und „Traumafolgestörungen in der Lebensspanne – eine Herausforderung für die Helfer“.

Am Vormittag erläuterte Herr Dr. med. Schickedanz, wie der Körper die Erinnerung an ein erlittenes Trauma in sich trägt und wie traumatische Kindheitserfahrungen weitergegeben werden. Insbesondere häusliche Gewalt, ein massiv gestörtes Familiensystem und Trennung bzw. Scheidung der Eltern sind traumatische Erfahrungen, die sehr oft bis ins hohe Lebensalter nach-

keit von emotionalen Bindungen, um mit den Folgen einer Traumatisierung umgehen zu können: „Menschen aller Altersstufen sind am glücklichsten und können ihre Talente am besten entfalten, wenn sie wissen, dass eine oder mehrere Personen hinter ihnen stehen, denen sie vertrauen können und die ihnen zu Hilfe kommen, wenn Schwierigkeiten auftreten sollten.“

wirken und auch für körperliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus Typ 2), Lungenerkrankungen, Lebererkrankungen, Krebserkrankungen und sogar vorzeitigen Tod mitverantwortlich sein können, da durch die traumatischen Belastungen das körperliche Stresssystem dauerhaft aktiviert wird.

Im seinem zweiten Vortrag am Nachmittag stellte Herr Dr. med. Schickedanz dar, was unter Traumen zu verstehen ist und wie es dazu kommen kann. Er betonte insbesondere die Wichtig-

Weiterhin erklärte Herr Dr. med. Schickedanz, was unter Psychotraumatherapie zu verstehen ist und weshalb diese wirksam in der Behandlung traumatisierter Personen ist.

Nach lebhafter Diskussion endete das 8. GeriatrieForum Bad Wildbad, das nach Aussagen des Chefarztes der Johannesklinik, Herrn Dr. med Thomas Müller, erneut einen großen Erfolg darstellte. Die Vortragsreihe der GeriatrieForen Bad Wildbad der Johannesklinik wird mit der nächsten Veranstaltung im Herbst 2017 fortgesetzt. red

nota bene | Juli – 2017 Seite 6 GeriatrieForum

Das neue Pflegeberufegesetz – die generalistische Pflegeausbildung kommt

Noch vor der Sommerpause 2017 hat der Bundestag das Pflegeberufegesetz verabschiedet. Von 2020 an wird es eine zweijährige gemeinsame, generalistische Ausbildung geben. Im anschließenden dritten Ausbildungsjahr können sich die Pflegeschüler auf die Kinderkranken- oder Altenpflege spezialisieren oder den generalistischen Pflegeabschluss wählen. Der generalistische Pflegeabschluss wird europaweit anerkannt, die spezialisierte Kinder- oder Altenpflegeausbildung jedoch nicht.

Die Pflegeschüler können ihre Ausbildung auch nach zwei Jahren mit dem Pflegeassistent abschließen – dieser entspricht der heutigen einjährigen examinierten Pflegeausbildung. Die Details der dazu notwendigen Ausbildungsreform sind noch nicht geklärt (Lerninhalte und Einsatzorte der Pflegeschüler) und sollen dem Bundestag bis zur Sommerpause 2018 vorliegen. Ohne diese Verordnung kann das Gesetz nicht in Kraft treten.

Das Schulgeld für eine Pflegeausbildung wird nun in allen Bundesländern abgeschafft. Ein Pflegestudium wird eingeführt. 2026 sollen die Erfahrungen mit der Reform ausgewertet werden. Der Bundestag will dann neu entscheiden, ob es weiterhin die Zwei+Eins-Regelung oder nur noch den generalistischen Pflegeabschluss geben wird. red

„Eine leere Hülle – mehr nicht.“

Am 21. Juni 2017 erklärte Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), der mit über 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen größten Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland, zur Verabschiedung der Pflegeberufereform im Deutschen Bundestag:

„Heute ist kein guter Tag für die Altenpflege in Deutschland. Ohne eine erneute Anhörung wird eine grundlegende Reform der Pflegeberufe beschlossen. Stand heute ist die Altenpflege die große Verliererin. Denn es wird nicht, wie in dem Kompromiss von SPD und Union ursprünglich vorgesehen, einen Wettbewerb der Ausbildungssysteme geben. Die höheren Ausbildungszahlen in der Altenpflege gegenüber der Krankenpflege stellen offensichtlich eine Bedrohung für die Generalistik dar; deshalb werden die Ausbildungsgesetze der Alten- und Kinderkrankenpflege kurzerhand abgeschafft. Das hat zur Folge, dass die zukünftigen Auszubildenden in die generalistische Ausbildung gedrängt werden, während die Alten- und Krankenpflege zur Ausnahme degradiert werden. Pflegeeinrichtungen, die als Ausbildungsbetriebe fungieren, werden mit Pflichten überhäuft: So sollen sie beispielsweise Praxiseinsätze im Krankenhaus sicherstellen sowie die Verantwortung und Finanzierung für die Auszubildenden übernehmen, was de facto nicht ihre Aufgabe ist. Zudem sind Inhalte und Prüfungsanforderungen der Pflegeausbildungen weiterhin nicht bekannt. Der Bundestag hat eine leere Hülle ohne Inhalt beschlossen. Noch ist völlig unklar, ob es für die Altenpflege und die Altenpflegeschulen eine Zukunft gibt.

Als Präsident des größten Verbandes innerhalb der Altenpflege kann ich nur hoffen, dass es bei der Bundestagswahl im September zu einer Mehrheit kommt, die die berechtigten Interessen der Altenpflegerinnen und Altenpfleger endlich anerkennt und sie ernst nimmt. Bisher wird die Versorgung der pflegebedürftigen Bevölkerung ohne Not aufs Spiel gesetzt.

Der verabschiedete Gesetzentwurf wird den Fachkräftemangel in der Altenpflege nicht beheben, sondern ihn enorm verschärfen. Die Zeche zahlen junge Menschen, die keinen Ausbildungsplatz mehr finden werden, Umschülerinnen und Umschüler, die sich eine neue Berufs- und Lebensperspektive aufbauen wollten und die Pflegebedürftigen, denen künftig weniger Fachkräfte zur Verfügung stehen.“

Juli  –  2017 | nota bene Seite 7 Pflegeausbildung

Getrennt wurzeln. Gemeinsam wachsen Ines Veith

SOPHI PARK Bad Liebenzell

Ein Spaziergang durch die Welt der Philosophie

In Bad Liebenzell wurde Anfang Juli 2017 der SOPHI PARK eingeweiht. Gelegen in einem der schönsten Täler an der Nagold – in der Verlängerung des Kurparks. Geboten wird ein Spaziergang durch die Welt der Philosophie. Präsentiert als abenteuerliche Zeitreise durch 2500 Jahre Geistesgeschichte. Von der Antike über das Mittelalter und die Renaissance bis hin zur Aufklärung und Moderne sowie einer Brücke zu Philosophen aus aller Welt. Im Dialog mit Sokrates, Aristoteles, Diogenes, Platon, Thales bis hin zu Descartes, Hegel, Albert Einstein, Nietzsche, Karl Jaspers, Hannah Arendt, Marguerite Duras, Hermann Hesse und vielen mehr. Eingebettet in einer poetisch-philosophischen Parklandschaft mit zehn Themenfeldern, zahlreichen künstlerischen Schau- und Staunobjekten, 100 Weisheiten in Acryl und originellen Leseinseln. Einmalig in Deutschland und europaweit.

Der SOPHI PARK ist ein Denk- und Freizeitpark, in dem mit allen Sinnen das Sinnhafte entdeckt und erfahren werden kann. Gefördert zu 60 Prozent von einer EU/LänderFörderung im Rahmen der LEADER Aktionsgruppe Nordschwarzwald. Von der Gräfin von Zeppelin Staudengärtnerei wurden 4300 Stauden und etliche Rosen in den philosophischen Themengarten SOPHI PARK gepflanzt. Eine Blütenund Farbenpracht, die vom Frühjahr bis in den Herbst zu bestaunen ist.

Quelle neuer Lebenslust

Warum Philosophie heilsam sein kann? Philosophie gibt dem Leben Sinn,

macht es heller, freundlicher und liebenswerter. Philosophen werden oft als Lebenskünstler bezeichnet, weil es ihnen gelingt, Polaritäten auszugleichen und Schicksalsschläge gelassener anzunehmen. Die angewandte Philosophie wird immer beliebter, weil sie in Krisensituationen Lösungen anbietet, ohne den Einzelnen zu überfordern und zu bevormunden. All dies vermittelt der philosophische Themengarten in Bad Liebenzell, der SOPHI PARK – ein Kürzel von Soft Philosophy, auf einem Rundweg anhand von 100 Weisheiten durch verschiedene Epochen, eingebunden in eine poetischphilosophische Parklandschaft. Ein philosophischer Winkel im Herzen der Natur. Ab 2018 werden auch Vorträge zu philosophisch-psychologisch relevanten Themen angeboten. Mit Ärzten, Wissenschaftlern und Schriftstellern in der Reihe: Bad Liebenzeller Gespräche aus dem SOPHI PARK.

Wenn der Lebensweg mit einem Hauch von Philosophie beseelt ist, lebt es sich leichter, freier, glücklicher und gleichzeitig sinnvoller. Probleme werden gelöst, ehe sie entstehen, Lebensängste werden gelöscht, ehe sie Feuer entfachen, Krankheiten werden überwunden, ehe sie Leiden auslösen, böse

Gedanken werden eingefangen, ehe sie Unheil anrichten. Wie wir denken, so handeln wir. Der liebevolle und respektvolle Umgang mit sich selbst, den Anderen und dem Leben an sich, sind erlernbare Größen im Verhalten der Menschen zueinander. Oder wie es der große Humanist und Philosoph Michel de Montaigne ausdrückte: „Die Seele fühlt sich wohl, wenn Philosophie in ihr wohnt.“ Philosophen haben über Jahrtausende und Jahrhunderte hinweg darüber nachgedacht, wie Menschen mit Menschen umgehen und warum wir sind, wie wir sind, und was wir tun können, um uns besser zu fühlen. Es braucht ein wenig Zeit und Muße, das

nota bene | Juli – 2017 Seite 8

philosophische Reflektieren zu lernen

anhand dieser ewigen Sätze, die so viel Power in sich tragen und mitten ins Herz treffen. Der Spaziergang durch den SOPHI PARK mit seinen 100 Weisheiten aus den verschiedensten Epochen ist im Idealfall eben auch ein Weg zu sich selbst. Auf jeden Fall ist dieser Weg eine abenteuerliche Zeitreise durch 2500 Jahre Geistesgeschichte. Eine Inspiration, die dafür steht, das eigene Leben besser verstehen zu lernen. Mit einem Hauch von Philosophie – den Neustart ins Leben wagen, als Quelle neuer Lebenslust. Mehr ist es nicht und mehr soll es auch nicht sein.

Internet

Die Stiftung SOPHI PARK wird auch eine Internetplattform anbieten. Unter www.sophipark.de können alle Informationen zum SOPHI PARK heruntergeladen werden. Im Park werden QR-Codes an den Tafeln sein, so dass jeder Besucher über sein Smartphone oder Tablet alle wichtigen Daten und Fakten erhält. Das ist vor allem bei den geplanten Führungen für Schulklassen sehr hilfreich. Über einen Blog können sich Nutzer weltweit austauschen. Diese Plattform hat Viktor Veith gestaltet. Er wird sie in Zusammenarbeit mit der Freizeit- und Tourismus GmbH Bad Liebenzell und einem Netzwerk von Studenten philosophischer Fakultäten betreuen. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem SOPHI PARK Blog werden wissenschaftlich ausgewertet. Der Jugendgemeinderat der Stadt Bad Liebenzell wird 2-minütige YouTube Beiträge zu philosophischen Themen anbieten. Viele Menschen können an der neuen Internet-Plattform SOPHI PARK mit eigenen Beiträgen teilnehmen.

Ausflugsprogramm

Gäste können ein verlängertes philosophisches Wochenende in Bad Liebenzell buchen. Mit vielen Schau- und Staunerfahrungen, einem Rundgang durch den SOPHI PARK, einem Seminarangebot zu philosophischen Grundkenntnissen und einem philosophischen Diner aus der Verwöhn-Küche vom Naturparkwirt und Kurhauskoch Hans-Jörg Villgratter.

Schulen können für ihre Schulklassen einen erlebnisreichen philosophischen Tagesausflug nach Bad Liebenzell von Montag bis Mittwoch planen. Geboten wird eine Führung durch den SOPHI PARK, ein Kurzseminar zu philosophischen Betrachtungen, ein Mittagessen, inklusive Getränke, 1 x Boule spielen, Tapas à la Diogenes, philosophischer Dialog und Reflexionen zum Tages-

geschehen. An den begehbaren Schau- und Staun-Objekten können sich die Schüler als Priesterin Pythia beim Orakel von Delphi fühlen, dem Diogenes in der Tonne nacheifern, dem Spiralen-Weg zum Auge des Betrachters folgen oder sich in der Rolle von Nahema, dem Rosenblütenmädchen, wiederfinden – oder einfach auf einer der Leseinseln relaxen und im öffentlichen Bücherschrank nach spannender Lektüre Ausschau halten. Es gibt viel zu entdecken auf der abenteuerlichen Reise durch 2500 Jahre Geistesgeschichte.

Betriebsausflüge: Mit allen Sinnen das Sinnhafte erfahren – an frischer Schwarzwaldluft, dann den Ausflug ausklingen lassen mit Linsensalat à la Feuerbach und Tapas à la Diogenes sowie Maultäschle mit einem Innenleben aus der Philosophen-Küche des Immanuel Kant. Das sind neue Ansätze, die Kollegen und sich selbst besser kennenzulernen. Humor inklusive.

Philosophie im Schwarzwald –SOPHI PARK Bad Liebenzell Arrangements

2017/2018

Für Interview-Anfragen, persönliche PresseFührungen durch den SOPHI PARK, spezielle Foto-Termine, Fragen und Sonstiges, wendet man sich bitte an die Freizeit- und Tourismus GmbH Bad Liebenzell, Frau Kerstin Weiss, Tourismus-Direktorin, weiss@bad-liebenzell. de oder ines.veith@sophipark.org, Ines Veith, Leitung Stiftung SOPHI PARK.

Juli  –  2017 | nota bene Seite 9 Bad Liebenzell
Text und Bilder: Freizeitund Tourismus GmbH Bad Liebenzell

„Macht mit“ anstelle „Macht über“ im Unternehmensalltag

In der ersten nota bene haben wir darüber berichtet, welche Haltung wir in unserem Unternehmen mit Unterstützung der gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach und nach erfahrbar machen wollen.

Dazu gehört, dass wir „Macht mit“ und nicht „Macht über“ ausüben wollen. Was bedeutet dies jedoch in der Praxis?

Das Wort Macht ist im üblichen Sprachgebrauch negativ besetzt. Landläufig wird es benutzt, wenn jemand von einer Situation berichtet, der den Eindruck hat, dass jemand anderes ihm etwas sagt, was er tun soll, was er nicht tun will, es jedoch mit dem Empfinden tut, dass ihm letztlich keine andere Wahl bleibt. Keine Wahl macht Druck. Man hat den Eindruck, hier will jemand über mich bestimmen. Hier übt jemand „Macht über“ mich aus.

Eine andere Form der Macht stellt sich dar, wenn in einer kritischen Situation auch meinen Bedürfnissen zugehört wird, dass ich den Eindruck habe, dass nicht nur die Seite eines einzelnen oder

einer Interessengruppe gesehen wird, sondern auch die eines Gegenübers, eines in diesem Punkt vielleicht Andersdenkenden. Es besteht die Bereitschaft, von beiden Seiten auch die Interessen des jeweils anderen zur berücksichtigen. Daraus ergibt sich vielfach, dass es nicht nur eine Möglichkeit des Handelns gibt. Diese Form der Macht eröffnet Kreativität und Motivation, die es möglich machen, gemeinsam ein Ziel zu erreichen und so dem Wohl des Unternehmens zu dienen.

Diese zweite Art der Macht brauchen wir im Unternehmen, damit eine Form des Miteinanders als Team entstehen kann. Zuerst treffen wir uns als Arbeitsgruppen, d.h. der Arbeitsvertrag regelt, wer „geborenes Mitglied“ welcher Arbeitsgruppe ist (Leitungsrunde, ASA, erweiterte Leitungsrunde usw.)

Die Menschen sind jedoch ganz unterschiedlich und haben bereits verschiedenste Erfahrungen in ihrem Leben gemacht und setzen unterschiedliche Prioritäten. Um wirklich Team zu werden, kommt es darauf an, jeden Menschen in diesem Team in seiner

Gesamtheit kennen zu lernen. Dazu gehört, dass der Mensch sich mit seinen Fähigkeiten, aber gerade auch mit seinem Entwicklungspotential zeigen kann. Dies ist möglich auf einer Basis von Vertrauen. Vertrauen ergibt sich aus gegenseitiger Wertschätzung und gegenseitigem Respekt. Respekt bekommt seine Wertschätzung in einem empathischen Umgang. Wir treten zueinander in echte Beziehung.

Wir sehen, welche Fähigkeiten Menschen besitzen dürfen, die wirklich ein Team werden wollen. Die gewaltfreie Kommunikation hilft uns, das eigene Verhältnis zur Macht zu reflektieren und zu kultivieren – ichbezogene Züge, aber auch Konfliktvermeidungstendenzen bei sich selbst kennen zu lernen und soweit es geht abzubauen.

Herzliche Einladung an alle Mitarbeitenden, die sich diesen Herausforderungen stellen wollen. Im September und November 2017 bietet die MHT wieder entsprechende GFK Seminare durch erfahrende Trainer an.

nota bene | März – 2017 Seite 10 Gewaltfreie Kommunikation

Gesang der Geister über den Wassern Des Menschen Seele gleicht dem Wasser: Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es und wieder nieder zur Erde muss es. Ewig wechselnd.

Strömt von der hohen, steilen Felswand der reine Strahl, dann stäubt er lieblich in Wolkenwellen zum glatten Fels, und leicht empfangen, wallt er verschleiernd, leisrauschend zur Tiefe nieder.

Ragen Klippen dem Sturz entgegen, schäumt er unmutig stufenweise zum Abgrund.

Im flachen Bette schleicht er das Wiesental hin, und in dem glatten See weiden ihr Antlitz alle Gestirne.

Wind ist der Welle lieblicher Buhler; Wind mischt vom Grund aus schäumende Wogen.

Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser! Schicksal des Menschen, wie gleichst du dem Wind!

Johann Wolfgang von Goethe

Das Bächlein

Du Bächlein, silberhell und klar, du eilst vorüber immerdar, am Ufer steh‘ ich, sinn‘ und sinn‘, wo kommst du her? Wo gehst du hin?

Ich komm‘ aus dunkler Felsen Schoß, mein Lauf geht über Blum‘ und Moos; auf meinem Spiegel schwebt so mild des blauen Himmels freundlich Bild.

Drum hab‘ ich frohen Kindersinn; es treibt mich fort, weiß nicht wohin. Der mich gerufen aus dem Stein, der, denk ich, wird mein Führer sein. Karoline Christiane Louise Rudolphi

Wasserlyrik

Erinnerung

Hoffnungsstrahlend

Die Erinnerung

An vergangene Jahre

Sonnentrunken

Lichtgeflutet

Melodienumwoben

Am blauen See

Verrückt vor Freude

Im bunten Leben

Der Lust

Am Sein

Im Augenblick des Moments

Der Vollkommenheit

Des Selbst

Das schlussendlich sein

Kann was es ist

Rhea Felicitas Steckler

Unter Wasser Bläschen machen Kinder, ein Rätsel! Hört mich an!

Wer es herausbekommt, kriegt Geld! –Wie kann man unter Wasser Bläschen machen?

Das müsst ihr versuchen – unbedingt! In der Badewanne.

Und wenn es gelingt, werdet ihr lachen. Joachim Ringelnatz

Juli  –  2017 | nota bene Seite 11 Kultur
Fotos: Matthias Kanisch und Rhea Felicitas Steckler.

schen Angeboten, Musik und weiteren unterschiedlichen Darbietungen für Jung und Alt vorbereitet. Große Freude bereitete besonders den kleinen Besuchern der liebevoll gestaltete

Die Sommerfeste in der Hochwiese

nota bene | Juli – 2017 Seite 12
Bei herrlichem Sommerwetter und großer Hitze feierten das Johanneshaus und die Johannesklinik am 9. Juli 2017 erneut gemeinsam ihre Sommerfeste in Bad Wildbad. Die Mitarbeitenden beider Einrichtungen hatten für Bewohner, Patienten und zahlreiche Gäste wieder ein abwechslungsreiches Programm an kulinariImpressionen und

Sommerfeste Hochwiese –und Eindrücke

Spieleparcours. Und auch die Bunkerführungen durch die unterirdischen Schutzanlagen, die noch Mitte der 60er Jahre durch die Bundeswehr angelegt worden waren, erweckten starkes Interesse.

Im Bereich des Johanneshauses sorgten erstmals die „Jungs“ der NEW BAND für die stimmungsvolle musikalische Untermalung. Und Alexis und Gemma sorgten mit ihren modernen Tänzen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern für wahre Begeisterungsstürme. In der Johannesklinik war man erneut stolz, weit über zwanzig ehemalige Patienten und deren Angehörige als Gäste, teilweise von weither angereist, begrüßen zu können – ein eindrucksvoller Beweis deren Zufriedenheit mit ihrem früheren Klinikaufenthalt.

Ein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sowohl in der Vorbereitung, aber auch in der Durchführung der Sommerfeste großes Engagement gezeigt haben. Ihr Einsatz hat sich gelohnt – zufriedene Bewohner, Patienten und Gäste waren ein eindrucksvoller Beweis dafür. red

Juli – 2017 | nota bene Seite 13 Johanneshäuser Bad Wildbad
Bilder: u.a. Enja Happe

Wasser ist eines der wertvollsten Güter auf unserem Planeten. Das kostbare Nass schafft die Voraussetzung für die Entwicklung und den Bestand von Leben. Um dies bewusster zu machen, haben die Vereinten Nationen den 22. März jährlich zum Weltwassertag erklärt. Welches Vorrecht genießen wir, in einem Land zu leben, in dem (noch) immer genügend Wasser aus der Leitung kommt!

Lebenselixier Wasser

oder wie schon Konfuzius wusste „Die Weisen erfreuen sich am Wasser“ (Konfuzius, 551 – 479)

Es ist allgemein bekannt, dass das Trinken insbesondere von Wasser nicht nur an heißen Tagen, wie wir diese gerade jetzt im Sommer immer wieder erleben, von größter Bedeutung für unser Wohlbefinden ist. Jeder menschliche Körper gleicht einem Mini-Ozean, der bei einem Erwachsenen mittleren Alters aus 65 % bis 70 % Wasser besteht. Bei Säuglingen liegt der Wasseranteil mit 75 % bis 80 % sogar noch höher, während dieser dann im Alter leicht abnimmt und nur noch 40 % bis 50 % betragen kann. Unser Organismus scheidet innerhalb von 24 Stunden ca. 2,5 Liter Flüssigkeit aus, im selben Zeitraum durchströmen 1400 Liter Wasser das Gehirn und sogar 2000 Liter die Nieren.

Dies führt vor Augen, wie wichtig eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr von täglich 2,5 bis 3 Litern für den mensch-

lichen Körper ist, der ohne diese allerhöchstens 4 Tage überleben könnte. Bei körperlicher Anstrengung oder an sehr heißen Tagen liegt der Flüssigkeitsbedarf sogar noch höher. Dennoch gibt es „Trinkmuffel“ und dazu gehören schon die Menschen, die täglich weniger als 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. In seltenen Fällen kann dies medizinisch indiziert und somit ratsam sein, allermeist gilt jedoch, die negativen Auswirkungen einer zu geringen Flüssigkeitsversorgung zu vermeiden.

Welche wichtigen Funktionen Wasser in unserem Körper hat, zeigt sich sehr schnell, wenn der Flüssigkeitsbedarf nicht ausreichend gedeckt ist. Wenn wir zu wenig trinken, schraubt unser Körper den Stoffwechsel zurück. Es entstehen Mangelerscheinungen, da wichtige feste Nahrungsbestandteile sowie gegebenenfalls Medikamentenwirkstoffe nicht verflüssigt und somit vom Körper nicht oder nur unzureichend aufgenommen werden können. Die Sauerstoffversorgung in den Muskeln wie auch in den Organen verschlechtert sich. Auch unsere Bandscheiben und Knorpel benötigen Flüssigkeit, um ihre Elastizität zu erhalten. Bei fehlender Wasserzufuhr wird das Blut dickflüssiger, was dazu führt, dass unser Herz sich mehr anstrengen und schneller schlagen muss. Wasser reguliert den Wärmehaushalt unseres Körpers und schützt diesen vor Überhitzung. Alle Heilungs- und Regenerationsprozes-

se unseres Körpers sind bei Wassermangel stark verlangsamt oder sogar ganz unterbrochen. Insbesondere bei alten Menschen treten bei verminderter Flüssigkeitszufuhr häufig Schwindel, Gedächtnisstörungen und Verwirrtheit auf, aber auch schon in jungen Jahren kann dies zu Konzentrationsschwierigkeiten und Leistungsmängeln führen.

In Anbetracht der beschriebenen Tatsachen wird deutlich, welchen Stellenwert die Flüssigkeitszufuhr für unseren Körper und unser Wohlergehen hat. Trotzdem fällt es vielen Menschen schwer, ihren Flüssigkeitsbedarf ausreichend zu decken. Das kann daran liegen, dass wir das Trinken schlicht weg vergessen, vielleicht weil wir kein Durstgefühl empfinden. Oder man trinkt wenig, um Toilettengänge, insbesondere in der Nacht, zu vermeiden.

Hier ein paar Tricks um dem entgegen zu wirken:

T Direkt nach dem Aufstehen ein Glas Wasser trinken, ebenso vor dem zu Bett gehen

T Vor und nach jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinken

T Nach Möglichkeit immer eine Flasche Wasser griffbereit haben

T Wasser bei Bedarf mit Fruchtsäften, Zitronensaft, Minzeblättern oder Ähnlichem aromatisieren

T Wasser in attraktiven Gläsern oder Karaffen bereitstellen

T Sich gegenseitig an das Trinken erinnern

Sicher kann man diese Liste noch mit der einen oder anderen Idee ergänzen, die das Wassertrinken für einen persönlich attraktiver macht. Für diejenigen, die sich damit dennoch schwer tun gilt, „Es ist nicht wichtig, wie groß der erste Schritt ist, sondern in welche Richtung er geht“ – und jeder Tag bietet die Chance neu anzufangen.

nota bene | Juli – 2017 Seite 14 Gesundheit

Dass Lieferservice nicht immer nur ungesundes Fast Food sein muss, zeigt die Biokiste. Darin liefern Bio-Bauern ihren Kunden frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse direkt nach Hause. Generelle Infos und die aktuellen Anbieter werden in diesem Bericht aufgeführt.

In den letzten Ausgaben der nota bene wurde eingehend über die Auswirkungen und Einflüsse der gesunden Ernährung, grüner Smoothies, regionaler Ernährung und der wichtigsten Vitamine geschrieben.

Diese Berichte stehen in direktem Zusammenhang mit frischen, unverarbeiteten Produkten in BIO-Qualität. Man kann diese entweder auf dem Wochenmarkt, im Supermarkt, im Bioladen oder aber bequem über das Internet einkaufen.

Bio-Lebensmittel sind mittlerweile fast überall erhältlich. Das Problem ist nur: Nicht jeder, der gerne frisch mit biologisch hergestellten Lebensmitteln kocht, hat auch die Zeit, täglich einkaufen zu gehen. Wenn heiße Sommertemperaturen das Tragen der Lebensmittel zusätzlich erschweren, dann schätzt man den Service der Biokiste umso mehr.

Immer mehr Biobetriebe bieten aus dem Grund einen Bringservice für ihre Produkte an.

Allgemeine Informationen zur Biokiste

Was ist in der Biokiste enthalten?

Die Kunden können bei fast allen Anbietern zwischen Abonnements für verschiedene Kistenarten wählen. Es gibt beispielsweise Obstkisten oder Gemüsekisten, gemischte Kisten oder Schon-

Die bequeme Biokiste für warme (und kalte) Tage

kostkisten. Persönliche Vorlieben und Abneigungen gegen bestimmte Inhalte werden berücksichtigt. Die Kisten gibt es meist in unterschiedlichen Größen. So werden Singles und Familien gleichermaßen satt.

Wie kann man eine Biokiste bestellen?

Bestellt wird per Post, Fax, Telefon oder Internet. Die Waren werden dann zum Wunschtermin an den Wunschort gebracht. Die Anlieferung kostet meist zwischen ein und drei Euro. In Städten ist sie manchmal sogar kostenlos.

Für wen eignet sich die Biokiste?

Viele Kunden sind junge Familien. Eine Schwangerschaft ist für viele Paare Anlass, die eigene Ernährung zu überdenken und umzustellen. Zudem wollen Eltern ihre Kinder gesund ernähren. Auch Berufstätige, die sehr beschäftigt sind und keine Zeit für den Einkauf haben, greifen auf die Biokiste zurück. Denn wenn Obst, Gemüse und Salat nicht extra eingekauft werden müssen, sondern zeitsparend vor der Haustür stehen, ist das eine prima Erleichterung im Alltag.

Worauf sollte man bei der Bestellung einer Biokiste achten?

Viele Anbieter haben stets ein Vollsortiment im Angebot. Der Anteil der regionalen Produkte ist zwar so hoch wie möglich, aber wer zu jeder Jahreszeit alles anbietet, kommt nicht umhin, Biowaren auch zu importieren. Am besten ist es daher, bei der Bestellung seiner Biokiste nicht nur möglichst regionale, sondern auch möglichst saisonale Produkte zu bestellen.

Viel Spaß beim Austesten und bleiben Sie weiterhin gesund!

Mateo Sudar

Unabhängiger Ernährungsberater und Mitarbeiter im MHT-Team

Wenn weitere, individuelle Fragen bestehen, können Sie direkt bei einem der folgenden Anbieter fragen und die erste persönliche Biokiste bestellen:

https://schmaelzle.com/biokiste/

http://www.dirksbiokiste.de/

http://www.oekokiste.de/

http://willmann-biokiste.de/

https://bringmirbio.de/

https://gegessenwirdimmer.de/ http://www.biodirekt.de/

Juli  –  2017 | nota bene Seite 15 Ernährung

Frischer Wind in Bad Wildbad

nota bene sprach mit dem neuen Geschäftsführer der Touristik Bad Wildbad GmbH, Herrn Stephan Köhl

nb: Herr Köhl, Sie sind inzwischen 8 Monate Geschäftsführer der Touristik Bad Wildbad. Wie waren Ihre ersten Eindrücke von Bad Wildbad, dem Enztal und dem Nordschwarzwald?

„Als ich im November 2016 in Bad Wildbad gestartet habe, bin ich vom Bürgermeister Mack, dem Gemeinderat und den Gremien der Enztal-Kooperation herzlich empfangen worden. Es ist eine wahre Freude zu sehen, wie konstruktiv der Gemeinderat hier mit der Verwaltung zusammenarbeitet. Auch die Gastgeber und Tourismusorganisationen durfte ich sehr positiv kennenlernen. Im Winter war das Enztal noch etwas kalt und schattig, aber im Frühling habe ich dann die volle Pracht des Enztals und des Nordschwarzwalds kennengelernt. Mit dem Rad durch die Wälder biken oder mit dem Board auf

den Stauseen zu paddeln, das hat eine tolle Urlaubsqualität.“

nb: Was gefällt Ihnen aus heutiger Sicht besonders gut?

„Besonders gut gefällt mir der Kurpark in Bad Wildbad mit der wild-romantischen Enz und seinen königlichen Gebäuden. Und darüber thront der wunderbare Sommerberg. Dort oben kann man den wilden Nordschwarzwald von seiner besten Seite erleben, auf dem Baumwipfelpfad, auf den Wander- und Radwegen und ab 2018 auch von der neuen Hängeseilbrücke. Auf dem Weg vom Sommerberg zum Naturschutzgebiet Kaltenbronn kann ich eine herzhafte Vesper in der Grünhütte wirklich empfehlen. Die Thermen sind was ganz besonderes. Und der Heidelbeerweg mit seinen zauberhaften Ausblicken auf Enzklösterle, der Enztalradweg an den Neckar – das Enztal hat einfach eine Menge zu bieten.“

nb: Was macht eine erfolgreiche Urlaubsdestination aus?

„Jede erfolgreiche Urlaubsdestination besitzt eine gute Mischung aus Innovation und Tradition. Eine konsequente Gäste-Orientierung, aktive Gastgeber, attraktive Produkte, gemeinsame Ziele und Strategien und eine professionelle Tourismusorganisation, die die Fäden in der Hand hält. Und schließlich eine deutliche Differenzierung von den Mitbewerbern einerseits und eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen andererseits.“

nb: Gäste suchen heute verstärkt nach echten Natur-Erlebnissen und romantischen Heimat-Gefühlen. Wie wollen Sie mehr Gäste für einen Urlaub in Bad Wildbad oder Enzklösterle motivieren? Welche Markenstrategien verfolgen Sie mit den Enztal-Orten?

„Echte Tourismusmarken helfen den Gästen, sich im Dschungel der immer ähnlicheren Angebote zurechtzufin-

den, und sind der beste Weg für unsere Leistungspartner raus aus der destruktiven Preisspirale. Marken-Käufer schauen mehr auf den Wert eines Produktes als auf den Preis. Starke Marken wachsen immer von innen nach außen, sind eindeutig und haben eine klare Positionierung, die glaubwürdig, attraktiv, differenziert und zukunftsfähig ist. Bad Wildbad und Enzklösterle sind zu verschieden, um unter einer Marke effektiv verkauft werden zu können. Enzklösterle hat mit dem „Heidelbeerdorf“ eine attraktive und einzigartige Positionierung gefunden. Bad Wildbad

bietet seinen Gästen den „königlichwildesten“ Thermen- und Naturgenuss im Schwarzwald, das kann uns keiner nachmachen. Wir konzentrieren uns

nota bene | Juli – 2017 Seite 16 Bad Wildbad

auf die Themen Wellness & Gesundheit, Schwarzwald-Erlebnis, Heidelbeerdorf und Veranstaltungen im Forum KönigKarls-Bad. Attraktivität ist langfristig wichtiger als Bekanntheit und deshalb müssen wir ganz besonders an unseren Produkten arbeiten. Unsere Marken sollen große Emotionen wecken und die Sehnsüchte der Gäste erfüllen. Wir wollen den Gästen einen königlichen Thermengenuss, wilde Schwarzwald-Erlebnisse und echte regionale Besonderheiten bieten, die sie nirgendwo anders bekommen können.“

nb: Herr Köhl, Sie waren vor Ihrer Tourismuskarriere lange in der

Online Branche tätig. Wollen Sie das Thema Digitalisierung auch in Bad Wildbad aktiv und offensiv behandeln?

„Ja, das möchte ich. Digitalisierung findet heute schon in allen Lebensbereichen statt, wir können sie nicht mehr wegdiskutieren. Es ist viel besser, sich proaktiv mit diesen Themen auseinanderzusetzten. In diesem Bereich bringe ich viel Erfahrung mit und freue mich, wenn ich Mitarbeiter und Partner unterstützen kann. Das machen wir durch eine Optimierung der bestehenden Websites, durch kostenlose Seminare und durch ganz aktive Social Media Kommunikation. Wir haben heute schon eine der besten Facebook-Seiten im Nordschwarzwald und werden auch auf weiteren Plattformen wie Instagram, YouTube etc. Gas geben. Eine moderne Tourismusorganisation ist heute mehr Online-Redaktion als Messen- und GastgeberverzeichnisProduktionsgesellschaft. Eine moderne Touristinfo wartet nicht mehr darauf, dass die Gäste zu den Öffnungszeiten in die TI kommen, sondern informiert und kommuniziert online, mobil und proaktiv 7x24 Stunden mit ihren Gästen.“

nisse, gesunde Naturerlebnisse, Thermen-Genuss und Heimat-Emotionen. Deutschland, Baden-Württemberg und unser Schwarzwald haben ein riesiges Potential. Menschen lieben den Wald und sehnen sich nach Heimatgefühlen, das kann der Nordschwarzwald in höchster Qualität bieten. Wir müssen uns nur auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren – Wald, Natur, Thermengenuss und echte Gastfreundschaft. Nach der Gäste-Schwemme der 70er Jahre, als wir in unserem kleinen Enztal fast 1,3 Mio. Übernachtungen pro Jahr verzeichneten, lagen wir Ende der 90er Jahre bei nur mehr 300.000 Übernachtungen. Heute stehen wir wieder bei 380.000 ÜN und für mich wäre ein sinnvolles Ziel ca. 600.000 ÜN. Wir wollen, dass die einheimischen Hotels und Gastgeber qualitativ hochwertige Leistungen anbieten, dass die Gäste für diese Erlebnisse gerne gutes Geld bezahlen, so dass unsere Betriebe auch gesunde Gewinne erwirtschaften, die Sie für ihre Investitionen benötigen. Und zusätzlich brauchen wir auch regelmäßig neue Häuser, die neue Gäste und frischen Wind ins Enztal wehen. Wir wollen nachhaltige, echte und ehrliche Produkte und Erlebnisse. Bad

nb: Was ist Ihre Vision, wo wollen wir in 10 Jahren stehen?

„Wir stehen heute mitten im Wandel. Der Nordschwarzwald hat eine spannende und positive Zukunft. Die klassische Kur der 70er Jahre ist tot und wird auch nicht mehr wiederkommen. Wir brauchen echte und ehrliche Erleb -

Wildbad soll fortschrittlich und herz. erfrischend.echt (Slogan der Schwarzwald Tourismus) von unseren Gästen und Partnern wahrgenommen werden.“

nb: Wir danken für das Interview und wünschen viel Erfolg für Ihre Projekte und Visionen …

Juli  –  2017 | nota bene Seite 17 Bad Wildbad

Salsa-Tanz und Fitness

Gesundheitsfördernde Maßnahmen in der MHT Unternehmensgruppe

Ab August 2017 startet die MHT in ihrer Unternehmensgruppe ein regelmäßiges Kursangebot zur Fitness für ihre Mitarbeitenden. Im April 2017 konnten Gemma Ferrer Font und Alexis Barò Fernàndez aus Berlin nach Bad Wildbad geholt werden, die über langjährige Erfahrungen im Bereich Fitness und Salsa-Tanz verfügen. Sie wollen zusätzlich zu Ihrem Aufgabenbereich in der Betreuung der Bewohner in den Johanneshäusern die unternehmerische Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden unterstützen. Die 43jährige Ferrer Font ist Katalanin

und lebt seit Ihrem 17. Lebensjahr in Deutschland. Sie ist langjährig im Bereich Personalcoaching tätig und ver-

fügt über viele Kenntnisse in den Bereichen Personaltraining für Erwachsene, Studio Fitness mit Einzelpersonen oder Gruppen, Ausdauertraining, Gerätetraining, Rücken- und Bauchtraining und vieles mehr. Frau Ferrer Font besitzt eine langjährige Ballettausbildung und weitere Ausbildungen in Tanz- und Bewegungspädagogik, Wirbelsäulengymnastik, Jumping und vieles mehr!

Herr Barò ist 49 Jahre alt, stammt gebürtig aus Kuba und lebt seit nunmehr 9 Jahren in Deutschland. Die Liebe hatte ihn hierher gezogen. Seit dieser Zeit lernt er die deutsche Sprache und hat sich seinen Lebensunterhalt mit den unterschiedlichsten Tätigkeiten verdient. Dazu gehörte auch die Tätigkeit als Tanzlehrer für kubanische Salsa in Berlin. Hierin besitzt er wahrhaft meisterhafte Qualitäten.

Beide sind in Deutschland zu einem Tanz- und Fitnessduo zusammengewachsen, bei dem jeder seine besonde -

ren Stärken ausleben kann. Eine erste Kostprobe haben sie bereits bei einer Veranstaltung im Kurpark in Bad Wildbad geben können, welche viele Anwesende motiviert hat, auf die Tanzfläche zu kommen, um sich selbst im SalsaRhythmus zu bewegen. Es ist begeisternd zu sehen, welche Dynamik und Freude in Ihren Bewegungen steckt und wie „ansteckend“ dies sein kann.

Diese Freude will MHT mit ihren Mitarbeitenden und Partnern teilen, indem entsprechende Salsa-Kurse in einem wöchentlichen Rhythmus angeboten werden. Gleichzeitig wird durch das Angebot von Fitnesskursen für Einsteiger bis Fortgeschrittene versucht, eine Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden zu ermöglichen. Von Rücken, Bauch, Beine, Po bis hin zum Krafttraining ist vieles möglich. Es wird auch über „Jumping-Fitness“ nachgedacht.

Anneli Zenker, Geschäftsführerin der MHT-Gesellschaften:

„Als ich die beiden im Kurpark gesehen habe, war ich sofort `infiziert´. Ich freue mich, dass wir unseren Mitarbeitenden dieses Kursangebot machen können, wünsche mir eine rege Teilnahme und uns allen viel Freude in der Umsetzung und im Gelingen der Maßnahme.“

nota bene | Juli – 2017 Seite 18 MHT intern
red

Gemeinsam stark · Fotowettbewerb

Teamgeist –ein Wort, dessen Inhalt für das tägliche Arbeitsleben von hoher Bedeutung ist.

Genau aus diesem Grund will nota bene ihre Leserinnen und Leser dazu anregen, kreativ zu werden.

Ein Bild kann die Stimmung im Team perfekt einfangen, deswegen haben wir den Fotowettbewerb „Gemeinsam stark“ ins Leben gerufen.

Schicken Sie uns ausgefallene und besondere Teambilder, welche die Stimmung in Ihrem Bereich und die Freude an der Arbeit in der Altenpflege zum Ausdruck bringen, an:

nota bene

MHT Gesellschaft für soziale Dienstleistungen mbH

Hochwiesenhof 5-10

75323 Bad Wildbad

Die eingesandten Bilder werden in nota bene veröffentlicht. Unter allen Teilnehmern werden von der Redaktion 3 Gewinner ausgewählt und in der nächsten Ausgabe der nota bene besonders vorgestellt.

TEILNAHMEBEDINGUNGEN:

1. Teilnahmeberechtigt sind Teams aus allen Bereichen ambulanter, teilstationärer oder stationärer Pflege.

2. Mit der Einsendung der Bilder wird, ohne dass es einer weiteren Erklärung bedarf, der Veröffentlichung in der nota bene zugestimmt.

3. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2017.

4. Unter allen Teilnehmern werden von der Redaktion

3 Gewinner ausgewählt, der Erste Preisträger erhält Euro 300,–, der zweite Preisträger Euro 200,– und der dritte Preisträger Euro 100,– für die jeweilige Teamkasse.

5. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Juli  –  2017 | nota bene Seite 19 Fotowettbewerb

Naturkosmetik im Sommer –und wie man sie herstellt

Gibt es etwas Schöneres, als im Sommer durch einen bezaubernd angelegten Garten zu streifen?

Die Düfte der blühenden Blumen tief in sich hinein zu saugen, mit den Fingerspitzen über die zarten Blütenblätter zu streichen, die ersten reifen Beeren zu naschen und völlig durchwärmt und glücklich im Liegestuhl an einem kleinen Teich zu liegen und das Wasser plätschern zu hören? Nein? Dachte ich es mir doch. Mir geht es nämlich genauso, wenn ich durch den Garten der Eltern meines Freundes laufe. An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken und zu schauen und ich kenne nicht einmal die Hälfte der Namen und Wirkungsweisen der meisten Gewächse dort. Abgesehen davon, dass ich an meinem Wissen diesbezüglich arbeite, habe ich mich kürzlich reichlich in diesem kleinen Paradies bedient und ein paar meiner liebsten Naturkosmetika wieder selbst hergestellt. Natürlich behalte ich dieses Wissen nicht allein für mich, sondern erkläre Ihnen im Folgenden, wie Sie diese ganz einfach zuhause herstellen können. Alles, was Sie dazu brauchen, finden Sie im Haus und vor allem im Garten.

Rosen und Lavendelduft habe ich schon immer geliebt. Die Rosenstöcke hinter dem kleinen Teich hier stehen gerade in voller Blüte und

der Lavendel wuchert an allen Sonnenplätzen. Perfekt, hier ist schon fast alles für mein erstes Projekt.

Ein klärendes Gesichtswasser, um die empfindliche Gesichtshaut optimal auf die folgende Pflege vorzubereiten. Dieses ist ganz leicht selbst herzustellen (und alles was davon nicht in die vorbereitete Flasche passt, schmeckt auch fantastisch als Tee). Sie benötigen dazu einen halben Liter Wasser, zwei Handvoll Rosenblüten, eine Handvoll Lavendelblüten und einen halben Teelöffel Honig. All dies werfen Sie in einen Topf, lassen es einmal kurz aufkochen und dann etwa 10-20 min auf niedrigster Stufe ziehen. Wichtig ist der Deckel auf dem Topf, da Ihnen sonst durch den Dampf die ganzen guten Inhaltsstoffe verloren gehen. Ist der Sud fertig, gießen Sie ihn zum Klären 2-3 Mal durch ein Baumwolltuch oder einen Kaffeefilter und füllen ihn dann in ein kleines Fläschchen. Fertig. Träufeln Sie ein wenig davon auf ein sauberes Wattepad und fahren Sie sich damit über das gereinigte Gesicht. Durch die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung der Rosen, des Lavendels und Honigs lassen sich so kleinere Hautunreinheiten bekämpfen und der Heilungsprozess der Haut wird unterstützt.

Ich schlendere weiter durch den Garten und entdecke einen großen Lavendelbusch direkt neben der Sitzbank aus Stein am Seerosenufer. Das darf ich mir

nicht entgehen lassen, ich pflücke ein Sträußchen Lavendel und begebe mich wieder in die Küche, um das nächste Produkt herzustellen. Ein abendliches Lavendelduschpeeling mit eingebauter Körpercreme Vier Esslöffel Zucker, zwei bis drei Esslöffel Öl (Olive, Mandel oder Kokosöl), ein paar Tropfen Lavendelöl (Apotheke) und frische Lavendelblüten – vermischen Sie alle Zutaten in einer Schale, bis eine grobe Paste entsteht, fügen Sie weiteres Öl oder Zucker hinzu, falls benötigt.

Persönlich bevorzuge ich bei diesem Rezept Kokosöl, da es geruchsneutral ist und eine festere Konsistenz als die beiden anderen Öle hat. Alle drei Öle begünstigen aber die Hautgesundheit, sind entzündungshemmend, feuchtigkeitsspendend und bekämpfen kleinere Falten. Zusammen mit dem tiefenreinigenden Effekt der Zuckerkristalle und der heilenden Wirkung des Lavendels, bildet sich so ein Duschpeeling, das die Haut optimal reinigt, pflegt und duften lässt. Nehmen Sie bei Ihrer nächsten Dusche einfach etwas davon in die Hand und reiben Sie sich ab. Nach dem Abspülen und Abtrocknen müssen Sie sich nicht einmal mehr eincremen, da der Schutzfilm des Öls die Haut mit allem versorgt, was sie braucht. Bitte verwenden Sie dieses Duschpeeling nicht öfter als zwei Mal pro Woche, da die Zuckerkristalle sonst kleinere Verletzungen der Haut verursachen können.

Wenn wir gerade den Zucker und das Öl draußen stehen haben, können wir auch gleich unser Lippenpeeling mit Botox Effekt herstellen. Rein pflanzlich, versteht sich, und garantiert schmerz-

nota bene | Juli – 2017 Seite 20 Naturkosmetik

frei. Sie benötigen zwei Teelöffel Zucker, einen Teelöffel Öl, zwei Prisen gemahlenen Zimt und eine Prise gemahlenen Cayennepfeffer. Vermengen Sie alle Zutaten in einem kleinen Schälchen und reiben Sie etwas von der Mixtur auf Ihre Lippen und massieren Sie diese sanft. Der Zucker entfernt alte Hautreste, das Öl pflegt und der Zimt zusammen mit dem Cayennepfeffer lässt diese leicht anschwellen, was Ihren Lippen ein volleres und gesünderes Aussehen verleiht. So sind Sie perfekt vorbereitet für einen Hauch Lippenstift oder einen leidenschaftlichen Kuss.

Nach so viel Leidenschaft …ähem…Anstrengung brauche ich jetzt erst einmal einen Kaffee. Doch wie immer, bevor sich die Maschine meinen Wünschen beugt, darf ich zuerst die Tropfschale leeren und den Kaffeesatz entsorgen. Doch keine Panik, sogar der Kaffeesatz kann zu Kosmetik umfunktioniert werden. In Verbindung mit Honig ergibt dieser eine fantastische Gesichtsmaske. Das Koffein im Kaffee fördert nämlich die Durchblutung der Haut, entgiftet und erfrischt und bekämpft in Verbindung mit dem Honig Unreinheiten. Wer zu trockener Haut neigt, sollte allerdings etwas Öl zu der Mischung hinzu-

geben. Streichen Sie diese nun auf Ihr Gesicht und lassen Sie die Maske etwa 10 bis 15 min einwirken. Dann spülen Sie sie mit lauwarmen Wasser ab.

Mit meinem Kaffee setze ich mich auf die Terrasse, um ihn dort ungestört zu genießen. Mein Blick über den Garten ist grenzenlos, bis auf diese riesige Taglilie, die sich mir ins Sichtfeld drängt. Mein Magen knurrt. Ich zupfe mir eine der großen, flammfarbenen Blüten ab und kaue genüsslich darauf herum. Irgendwo habe ich gelesen, dass diese Blüten nicht nur essbar sind (und köstlich, sie gehören zu den Spargelgewächsen), sondern in China auch schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet werden. Nicht nur helfen ihre Blätter gegen Schlaflosigkeit, ihr Wurzelsud soll auch das Wachstum von Krebszellen hemmen. Perfekt also für mein nächstes Rezept. Ein Erfrischungsspray für heiße Sommertage. Sie benötigen hierzu etwa einen halben Liter Wasser, drei Taglilienblüten, ein Bündel Minzblätter, ein paar Tropfen Zitronenöl (Apotheke) und 2 Esslöffel Mandelöl. Kochen Sie die Taglilienblüten zusammen mit der Minze auf und lassen Sie sie abgedeckt etwa 20 min ziehen. Gießen Sie nun den Sud wieder durch einen Kaffeefilter oder ein Baumwolltuch, bis sich dieser geklärt hat. Füllen Sie ihn zusammen mit ein paar Tropfen Zitronenöl und dem Mandelöl in eine Sprühflasche und schütteln Sie diese (nach dem Zuschrauben) vor jedem Gebrauch kräftig,

um alles gut zu vermischen. Besprühen Sie sich nun nach Lust und Laune mit diesem wohlriechenden Tonikum und genießen Sie die Frische der Minze und der Zitrone.

Nach getaner Arbeit, diese beinhaltet in diesem Fall vor allem das Aufräumen der Küche, setze ich mich nun in den Strandkorb am Teich und genieße gemeinsam mit meinem Liebsten das Plätschern des Wassers, den Duft der Flora und das sanfte Erröten eines verblühenden Sommertages.

Rhea Felicitas Steckler

Bitte beachten Sie, dass diese Kosmetika nur unterstützend wirken und kein Ersatz für alltägliche oder medizinisch notwendige Pharmazeutika sind. Ebenfalls ist hier anzumerken, dass jede Haut unterschiedlich auf ätherische Öle reagiert und hierbei bei der Verwendung Vorsicht geboten ist. Probieren Sie die fertigen Kosmetika am besten erst auf einem kleinen Fleckchen aus, wenn Sie empfindliche Haut haben.

Juli  –  2017 | nota bene Seite 21 Naturkosmetik
Fotos: Matthias Kanisch und Rhea Felicitas Steckler

Triggerpunktbehandlung von Schulter, Arm und Hand

Die Triggerpunktbehandlung ist ein Verfahren, das in der Ergotherapie angewandt wird. Als therapeutisches Verfahren findet es Anwendung bei chronischen Schmerzen und Funktionseinschränkungen in der betroffenen Extremität.

Was ist ein Triggerpunkt?

To trigger bedeutet auslösen, ein Triggerpunkt ist ein schmerzauslösender Punkt im Muskel, eine muskuläre Verhärtung in der Muskelfaser. Diese Verhärtung führt dazu, dass dieser Muskel nicht richtig an- und nicht richtig entspannt werden kann, die Funktion des Muskels ist eingeschränkt. Ein Triggerpunkt geht mit der Symptomatik von Schmerz, Bewegungseinschränkung und Kraftverlust einher.

Wie kommt es zur Bildung von Triggerpunkten?

Triggerpunkte sind ein Hinweis auf Belastung, die sich durch dauerhafte unphysiologische Bewegung oder unphysiologische Körperhaltung bilden. Häufig sind es die Arbeitssituationen, die die betroffenen Personen dauerhaft belasten – ein Problem, welches in den verschiedenen Berufsfeldern immer stärker zu Tage tritt. Dies kann sein:

A Langes Sitzen am PC, ein zu hoch bzw. zu tief eingestellter Bildschirm mit flimmernder Oberfläche, ständig wiederholte Mausklicks, schnell wechselnder Blickwechsel zwischen Bildschirm und Vorlage.

A Die Pflege von bettlägerigen Bewohnern mit hohem Körpergewicht und wenig eigener Aktivität verlangt Körperhaltungen, Bewegungen und Handgriffe von der Pflegekraft, die den Bewegungsapparat belasten.

Alles Beispiele aus dem Arbeitsleben, die dazu führen können, dass Beschwerden in Hals, Schulter, Arm und Hand entstehen. Ein Triggerpunkt hat sich gebildet, der diese Beschwerden auslöst.

Die Triggerpunktbehandlung beginnt mit dem Befund

Triggerpunktbehandlung: der Dehntest für den Biceps

Tests über die Kraft und Dehnbarkeit der betroffenen Muskulatur und der Befund über Bewegungseinschränkungen geben Hinweise darüber, wo sich der Triggerpunkt befindet. Anhand des Befundes wird der Therapeut zum Triggerpunkt geleitet und beginnt hier mit der eigentlichen Behandlung des Triggerpunktes, in dem er diesen palpiert.

Durch unmittelbaren Druck auf den Punkt wird gezielt Schmerz ausgelöst und damit die muskuläre Verhärtung aufgelöst. Das An- und Entspannen ist wieder uneingeschränkt möglich. Mit der Eigenbehandlung lernt der Patient, wie er im Alltag die Muskulatur dehnt, um einer erneuten Verhärtung vorzubeugen.

Eigenbehandlung als Dehnübung für die Armmuskulatur

Er wird darin beraten, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass ungünstige Körperhaltungen vermieden und physiologische Bewegungsabläufe ermöglicht werden. Die Belastung am Arbeitsplatz ist aufgehoben und die Grundlage dafür geschaffen, schmerzfrei in Büro und Pflege tätig zu sein.

nota bene | Juli – 2017 Seite 22 Ergotherapie

Natürliche Hilfe

Ein Ratschlag aus der Apotheke

Vielen Besuchern einer heutigen Apotheke ist sicherlich nicht bekannt, dass trotz der großen Anzahl chemisch produzierter Arzneimittel bis heute ungefähr ein Drittel des Arzneischatzes aus unserer Natur stammt. Selbst modernste Entwicklungen nutzen häufig die Natur als Lieferanten der Ausgangssubstanzen.

Um die Vielfalt der Pflanzenwelt mit ihren Arzneistoff liefernden Arten besser kennen zu lernen, bin ich immer wieder auch mit der Kamera in der Natur unterwegs, um einzelne Exemplare für mein Archiv festzuhalten.

In regelmäßiger Folge möchte ich deshalb an dieser Stelle einzelne Pflanzen vorstellen und über ihre Wirkungsweise informieren.

Friedrich Böckle

(Quellen-Apotheke, Bad Liebenzell)

Genuss- und Arzneimittel Heidelbeere

Mitte Juli bis August war es in meiner Jugend geradezu ein Muss, in den Schwarzwald zum Heidelbeerpflücken zu gehen. Gut erinnere ich mich an den blau verschmierten Mund und die dunkel gefärbte Zunge nach dem Naschen dieses Hochgenusses.

Die Diskussionen um die mögliche Übertragung des Fuchsbandwurms gab es damals noch nicht. Heute hat diese Problematik den Verzehr im Wald stark eingeengt. Eine Warnung ist sicherlich berechtigt, doch die Übertragung von Früchten, die höher am Strauch hängen, halte ich weiterhin für ziemlich unwahrscheinlich. Der den Wurm ausscheidende Fuchs ist schließlich körperlich nicht so groß. Sicherheitshalber beglücken wir uns mit dem Verzehr der wohlschmeckenden Beeren jedoch auf Kuchen oder in Marmelade. Die Hitze bei der Zubereitung tötet nämlich eventuell vorhandene Schädlinge ab.

Dass Heidelbeeren auch Lieferant äußerst wertvoller Arzneimittel sind, ist nicht allgemein bekannt. Wirksame Inhaltsstoffe kommen dabei sowohl in den Blättern als auch in den Früchten vor. So wurden die getrockneten Beeren und auch Tee aus den Blättern bereits im Mittelalter bei Durchfallerkrankungen eingesetzt. Neben den dafür

verantwortlichen Gerbstoffen gibt es noch eine Reihe weiterer interessanter Inhaltsstoffe, deren Wirkung auf unseren Organismus derzeit in Studien untersucht wird.

Eine leichte Senkung des Blutzuckers und des Cholesterins scheint nachweisbar zu sein, ebenso die bessere Durchblutung der Augennetzhaut und eine Verbesserung des Hell-Dunkel-Sehens. Welche der Stoffe letztendlich dafür verantwortlich sind, ist in Studien noch nicht genügend belegt. Dass in den Früchten zusätzlich reichlich Vitamin C und B vorkommen, ist für unseren Organismus aber in jedem Fall positiv zu bewerten.

Magenempfindlichen Personen möchte ich den Genuss von Heidelbeerblättertee nicht empfehlen, da dies durch die Gerbstoffe häufig zu Unverträglichkeiten führt. Diabetiker muss ich grundsätzlich darauf hinweisen, dass eventuell die Wirkung von blutzuckersenkenden Tabletten durch gleichzeitigen Heidelbeergenuss verstärkt werden können. Da in der Regel keine großen Mengen verzehrt werden und bei der Zubereitung in Kuchen auch Zucker enthalten ist, sind bislang aber keine relevanten Meldungen über Blutzuckerabfall bekannt geworden.

Juli  –  2017 | nota bene Seite 23
Natur und Heilkunde
Foto: Heidelbeerernte (Vaccinium myrtillus)
nota bene | Juli – 2017 Seite 24

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