Drucktechnische Umsetzung: Karl M. Dabringer dabringer@gmx.at
Auflage: 3.000
Zum Geleit
Liebe Leserinnen und Leser, wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Langeweile. So sang einst Rudi Carrell:
„… Wir brauchten früher keine große Reise, Wir wurden braun auf Borkum und auf Sylt. Doch heute sind die Braunen nur noch Weiße, Denn hier wird man ja doch nur tiefgekühlt.
… Wann wird‘s Mal wieder richtig Sommer?
Ein Sommer, wie er früher einmal war? Ja, mit Sonnenschein von Juni bis September Und nicht so nass und so sibirisch wie in diesem Jahr.
… Trotz allem glaub ich unbeirrt, Dass unser Wetter besser wird, nur wann …“
Etwas mehr Wetterbeständigkeit würde angenehmer für uns alle sein. Die schnell wechselnden Veränderungen stellen unseren Körper fast täglich vor neue Herausforderungen.
Gleiches spiegelt sich auch in der Gesellschaft wider. Kein Tag ist „langweilig“! Vieles um uns herum ist in der Veränderung und fordert uns heraus, unsere Position, unsere Verhaltensweise usw. zu überdenken, vielleicht etwas zu verändern… Jetzt ist Urlaubszeit, die Zeit des Ausruhens und des Müßiggangs, des Kräftetankens. Kommen wir auch zur Ruhe? Gibt es eine Zeit des nicht Verplanteins, der „Langeweile“? Langeweile kann uns motivieren, neu zu denken, kreativ zu werden, das zu tun oder zu lassen, was gerade in uns Energie hat.
Lassen wir uns treiben und überraschen, was die Langeweile für uns bereithält.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine erholsame Sommer- und Urlaubszeit. Und bleiben Sie zuversichtlich – nota bene, wohlbemerkt.
Ihre
Anneli Zenker
Geschäftsführerin MHT
Sommer. Sonne. Spiele. Die Fussball-Europameisterschaft in Deutschland und die Olympischen Spiele in Paris haben uns allen in Zeiten, in denen die Konfliktherde auf dieser Welt immer unerträglicher zu werden scheinen, ein wenig Glanz und Freude gebracht. Menschen aus allen Teilen der Welt haben fröhlich miteinander gefeiert. Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Sie haben mit ihren Sportlern mitgefiebert, sie haben ihre Mannschaften angefeuert, aber sie sind auch den Anhängern der sportlichen Gegner stets in Respekt, ja nahezu freundschaftlich begegnet. Deutschland und die Deutschen konnten der Welt eindrucksvoll zeigen, dass wir auch in schweren Zeiten das Herz am richtigen Fleck haben. Und auch Paris hat gezeigt, dass eine so große Veranstaltung gleichermaßen spektakulär, wie herzzerreißend emotional sein kann. Dass gute Stimmung das wahre olympische Feuer ist, das weltweit begeistert. Danke all denen, die diese beiden Leuchtfeuer unseres diesjährigen Sommers über Jahre so akribisch vorbereitet haben. Da konnte uns sogar das schlechte Wetter so manches Mal einfach nichts anhaben. Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele inmitten dieser pulsierenden Metropole mit über 300.000 Zuschauern hat neue Maßstäbe gesetzt – an Ästhetik, an künstlerischem Glanz, an der Fähigkeit, Zeugen der eigenen Geschichte und Architektur mit Stolz und innerer Überzeugung zu präsentieren und an Gänsehaut pur. Olympia geht also doch. Ich gebe zu, auch ich habe in der Vergangenheit die gigantomanische Entwicklung Olympischer Spiele gegeißelt – fehlende Nachhaltigkeit, Bau von Sportstätten, die nach den Spielen keiner mehr braucht, Zerstörung der Natur durch sinnlos ausufernde Bautätigkeiten u.v.m. Paris hat uns eindrucksvoll gezeigt, dass dies auch anders geht. Und dass die Spiele nicht trotzdem, sondern gerade deshalb so beeindruckend und überzeugend geworden sind. Aus all dem dürfen wir lernen. Natürlich für die Planung und Organisation derartiger Großveranstaltungen, vielmehr aber für das Zusammenleben von uns Menschen auf diesem so geschundenen Planeten in besonderer Weise. Lassen Sie uns all die Eindrücke und Erfahrungen mit hinübernehmen – in unseren Alltag. Es wird uns helfen, die großen Herausforderungen besser zu bewältigen. Mehr Zusammenhalt, mehr freundschaftlicher Umgang miteinander, mehr Lachen und Begeisterung. Sport kann Vorbildfunktion haben. Das wär’s. Was für ein Sommer…
Manfred Preuss GlobalConcept.Consult AG
Der dringend benötigte Konservatismus in der
Demokratie
Sichern und Bewahren
Konrad Adenauer und seine CDU gewannen die Bundestagswahl im Jahre 1957 mit dem höchsten Wahlsieg, den je eine deutsche Partei bei einer Wahl erringen konnte: 50,2 % der Zweitstimmen und damit die absolute Mehrheit im Deutschen Bundestag.
Der erfolgreiche damalige Wahlslogan lautete: „KEINE EXPERIMENTE“. Wenn man sich vor Augen führt, in welcher Situation die junge Bundesrepublik damals war, wird sich über dieses Resultat wahrhaft niemand wundern. Wenige Jahre zuvor lag das Land noch in Trümmern und die Deutschen waren traumatisiert durch die Jahre der Naziherrschaft. Auf der anderen Seite: das so genannte „Wirtschaftswunder“ begann aufzublühen und zu gedeihen. Den Menschen in der Bundesrepublik ging es spürbar und stetig besser. Man fühlte, es ging aufwärts. Ein Kühlschrank, ein Auto, ein Fernseher waren zum Greifen nah und man träumte davon.
Die eher links orientierte „Süddeutsche Zeitung“ aus München brachte vor kurzem einen Artikel mit dem Titel: „Man kann der CDU auch einfach einmal Danke sagen“. Darin werden ausdrücklich die sogenannten „Düsseldorfer Leitsätze“ der Partei aus dem Jahre 1949 hervorgehoben, die von der Zeitung als ein Wunder bezeichnet werden, die das Wirtschaftswunder erst ermöglichten. Ludwig Erhard gilt als der Initiator des Wahlspruchs: „Wohlstand für alle“. Konservatismus mit einem festen Blick auf soziale Gerechtigkeit, sprich: „Soziale Marktwirtschaft“. Das war eigentlich die gar nicht so schwierige Zauberformel für ein Gefühl der Zufriedenheit in der Bevölkerung. Wobei im Jahre 1957 der Spitzensteuersatz bei 63,45 % lag.
Dem Konservatismus liegt nach Wikipedia „der Gedanke einer auf friedliche
Evolution hin angelegten politischen und geistigen Kontinuität und einer Orientierung an bewährter, historisch gewachsener Tradition“ zugrunde.
Heute leben wir jedoch in einer Zeit, in der sich die allermeisten politischen Gruppierungen gerne in der sogenannten „Mitte“ sehen. Die „Mitte“, die logischerweise ganz links und ganz rechts aus dem Auge verliert und damit begünstigt, dass deren Ideologien, die ganz klar demokratie-gefährdende Tendenzen aufweisen, teilweise auf sehr fruchtbaren Boden fallen.
Der Konservatismus wird heute dabei allzu leichtfertig politisch meist dem rechten Spektrum zugeordnet und manchmal in Parolen mit rechtradikalen Ideologien nahezu gleichgesetzt (Slogan: KAMPF GEGEN RECHTS). Das könnte auch daran liegen, dass Parteien aus dem rechtsextremen Spektrum sich selbst als konservativ betrachten und das ihren Wählern auch so verharmlosend vermitteln. Nun, wenn die Partei X einfach nur konservativ ist, dann ist sie bestimmt auch demokratisch, lässt sich fälschlicherweise ableiten.
Wo verläuft jedoch die Grenze zwischen einem demokratischen Konservatismus und einer rechtsextremen nationalistischen Weltanschauung. Es
genügt, sich ein paar Fakten genauer anzuschauen. Das Attribut „konservativ“ (lat. von conservare: bewahren, erhalten) wird selbstverständlich nicht erfüllt, sondern vielmehr ad absurdum geführt, wenn man das Ziel hat, die freiheitlich-demokratische Grundordnung abzuschaffen und durch einen Despoten- oder Führerkult zu ersetzen. Die Tarnung als harmlose Variante eines demokratischen Konservatismus gelingt aber scheinbar recht gut. Der nächste Punkt: die Deutschlandfarben Schwarz-Rot-Gold auf Plakaten und am Revers. Man entdeckt es bei Interviews, in Talkshows und am Rednerpult. Die Bundesfarben stammen jedoch aus der republikanischen Freiheitsbewegung und wurden erstmals im Jahre 1848 auf dem Hambacher Schloss geschwenkt und gehisst. Auch hier wieder: Die Farben der freien Republik bedeuten das Gegenteil dessen, was radikale Gruppierungen im Schilde führen. Sie stehen ursprünglich für die Abschaffung des Obrigkeitsstaates und stattdessen für die Einführung der parlamentarischen Demokratie.
Die Farben der Radikalen (hier die von rechts) sind andere, die wir aus der Geschichte kennen und die so gar nicht zur freiheitlichen Grundordnung passen. Aber die Tarnung gelingt anscheinend und es wird auch von den Medien nicht aus-
reichend hinterfragt, dass hier mit gefälschten Symbolen gearbeitet und die Gesellschaft hinters Licht geführt wird. Auch welche Wortwahl unter dem Deckmäntelchen einer angeblich konservativen Einstellung zum Tragen kommt, ist oft erstaunlich. Wenn der Vorsitzende einer offen rechtsextremen Partei in Thüringen das Goebbels-Zitat von den „Wölfen, die sich unter die Schafe begeben sollen" leicht abgewandelt übernimmt, um damit vorgeblich das „Christliche Abendland" vor der Übernahme durch Andersgläubige zu retten, so ist auch hier wiederum alles auf den Kopf gestellt.
Ich denke, dass Menschen, denen die christlichen Werte etwas bedeuten, und die diese Werte in unserer freiheitlichen Demokratie ohne Zweifel gesichert sehen, den korrekten Wortlaut Jesu aus dem Evangelium kennen: „Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben!“ (Matthäus 10,16). Es wäre sehr wünschenswert, dass eine breite Öffentlichkeit zu allen diesen Punkten ihre starke konservative Einstellung beibehält, um unsere Freiheit zu sichern und zu bewahren.
Wolfgang Waldenmaier
„Konservativ heißt nicht nach hinten blicken, konservativ heißt an der Spitze des Fortschritts marschieren.“
Franz-Josef Strauß, 1978
„Traditionen sind mit anderen Worten keineswegs das Privileg konservativer Kräfte. Noch weniger gehören sie in die alleinige Erbpacht von Reaktionären, obgleich diese am lautstärksten von ihnen reden.“
Gustav Heinemann, 1970
1975 wurde der Begriff des Wertkonservatismus von Erhard Eppler in seinem Buch Ende oder Wende eingeführt. Als wertkonservativ bezeichnete Eppler eine Politik, die sich für die Bewahrung der Natur, einer humanen und solidarischen menschlichen Gemeinschaft sowie der Würde des Einzelnen einsetzt.
Der Alltag in einem Pflegeheim setzt sich aus vielen bunten Puzzleteilen zu einem großen Bild zusammen, das nur dann als schön angesehen wird, wenn all diese einzelnen Teile harmonisch ineinandergreifen. Dies ist herausfordernd und verlangt den handelnden Personen Tag für Tag alles an Einsatzbereitschaft, Fachlichkeit und menschlichem Umgang mit- und untereinander ab. Heute beleuchten wir zwei elementar wichtige Bereiche, die nicht so sehr im Rampenlicht der öffentlichen Betrachtung stehen, die aber für die Qualität einer Einrichtung und das Wohlbefinden ihrer Bewohnerinnen und Bewohner von herausragender Bedeutung sind – die Koordination von Therapie und Betreuung und die Qualitätssicherung in Pflege und allen weiteren Lebensbereichen. Wir verbinden dies mit einem besonderen Dank an alle in diesen Bereichen tätigen Mitarbeitenden, die es verdient haben, dass ihre wichtige Arbeit einmal auf besondere Weise gewürdigt wird.
Koordination Therapie und Betreuung
Als Koordinator der Therapie und für die Betreuungsassistenten werde ich täglich mit einem breiten Spektrum von Aufgaben konfrontiert. Die große Herausforderung ist es, die Menschen mit psychischen Erkrankungen zu motivieren und mit unserer Unterstützung eine Alltagstruktur zu finden, sich von uns begleiten zu lassen und wieder das Gefühl zu gewinnen, dass sie zu einer Gemeinschaft gehören.
Mein Team und ich versuchen, unsere Angebote so gut wie möglich individuell und altersgerecht auszusuchen und gleichzeitig an die individuellen Krankheitsbilder anzupassen. Das fordert nicht nur viel Flexibilität, Kreativität und Teamarbeit, sondern verbindet uns stets mit dem Pflegeteam und der Psychologin des Hauses, um in fachlichen und beratenden Gesprächen eine passende Lösung zu finden. Die Gespräche dienen zum Beispiel zu einem besseren Verständnis der Krankheiten und deren Symptomatik, so dass die therapeutischen Angebote eine positive Wirkung auf unsere Bewohner haben.
Die Arbeit ist zum einen im Rahmen der Schmucktherapie mit Kreativität verbunden. Zum anderen entwickeln wir aber auch Angebote für den „klassischen“ Arbeitsalltag in der Arbeitstherapie, in der die Bewohner Aufträge, wie kleine Montagearbeiten, für verschiedenen Firmen erledigen können. Dies findet bei vielen Bewohnern große Resonanz. Im Rahmen der Arbeitstherapie haben unsere Bewohner auch die Möglichkeit, die Liebe zur Natur mit den sinnvollen Tätigkeiten der Gärtnerei zu kombinieren.
Die Arbeitstherapie
Das Ziel der Arbeitstherapie ist es, einen strukturierten Alltag für unsere Bewohner zu schaffen und ihre Fähigkeiten, wie die
kognitiven Fähigkeiten, Durchhaltervermögen, Konzentration oder die Augen-Hand Koordination zu stärken und zu fördern. Wichtig hierbei ist es, darauf zu achten, dass sie weder über- noch unterbelastet werden. Die Bewohner sind in die Tätigkeiten von Anfang an involviert, wie zum Beispiel die Arbeitsvorbereitung. Die Materialien werden zusammen mit den Bewohnern abgeholt und nach Bearbeitung wieder zurückgebracht. Somit können die Bewohner sehen, für welche Firmen wir arbeiten, und bekommen auch hier Lob und Anerkennung für die wertvolle Arbeit, die sie in der Arbeitstherapie leisten. Die Bewohner haben die Möglichkeit, am Ende des Tages ein Ergebnis zu sehen, um so ein Erfolgserlebnis zu bekommen.
Die Therapie
Die Schmucktherapie ermöglicht den Bewohnern, kreativ feinste Halsketten und Armbänder herzustellen, die z. B. an unserem jährlichen Sommerfest im Johanneshaus verkauft werden. Dies erfordert viel Feinmotorik. Die Bewohner möchten manchmal gar nicht mehr aufhören, neue Werke herzustellen, was uns zeigt, wie sehr diese Arbeit von ihnen geschätzt wird. In der Kunsttherapie werden Bilder gemalt und gezeichnet. Hier haben die Bewohner die Möglichkeit, Bewusstes und Unbewusstes sichtbar werden zu lassen. Es werden Bilder gezeichnet, Taschen bemalt, Grußkarten hergestellt und vieles mehr.
Die Betreuung
Im Gegensatz zur Arbeitstherapie, in der mehr Struktur und Verantwortungsbewusstsein benötigt werden, wird bei den Betreuungsassistenten nach dem „Feierabend“ und der kreativen Freizeitgestaltung geschaut. Die Betreuungsassistenten versuchen jeden Tag aufs Neue, unsere Bewohner zu aktivieren, sie zu motivieren, an
einem unserer vielen Gruppen- oder Einzelaktivitäten teilzunehmen, und ihren Alltag und die Freizeitgestaltung so schön wie nur möglich zu gestalten. Es werden unter anderem ein Kino-Tag, Stammtisch, Spielegruppen, Musik & Tanz, Aktivierung zur Bewegung oder der Anbau verschiedener Gemüsesorten in einem unserer Hochbeete angeboten. Es finden regelmäßig Ausflüge und Kirchenfahrten statt. Ein hauseigener Kiosk ermöglicht den Bewohnern, welche nicht an den Einkaufsfahrten teilnehmen können, hier ihren alltäglichen Einkauf zu erledigen. Hier können unsere Bewohner einkaufen und gewünschte Sachen bestellen, das fördert ihre kognitiven Fähigkeiten und den selbstbewussten Umgang mit ihrem Geld. Es werden zusammen mit den Bewohnern Kleidung eingekauft oder elektrische Geräte, wie z. B. ein neuer Fernseher, ausgesucht und bestellt.
Die Zusammenarbeit
Die übergreifende Zusammenarbeit und die Absprachen in unserem Team funktionieren immer besser. Es werden gemeinsame Projekte und Aktivitäten geplant und umgesetzt, damit wir den Bewohnern immer wieder etwas Neues anbieten können. Es ist sehr wichtig, in engem Kontakt mit der Pflege zu sein, um neue Herausforderungen und Schwierigkeiten, die im Alltag entstehen, gemeinsam lösen zu können und uns hierbei gegenseitig zu unterstützen.
Mein Bestreben ist es, Therapie und Betreuung im Johanneshaus Bad Wildbad auch künftig an die sich verändernden Bedürfnisse und Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner anzupassen, um es allen so interessant und vielfältig wie möglich zu gestalten. Unser nächstes Projekt umfasst, neue Angebote für unser jüngeres Klientel zu entwickeln, welche nicht nur an deren
Alter und Krankheitsbilder angepasst sein sollen, sondern die auch die allgemeine Einstellung zur ,,Mitarbeit“ in unserer Gesellschaft fördern wollen. Dabei schätze
ich sehr, ein engagiertes Team an meiner Seite zu haben, um das alles umsetzten zu können, damit unsere Bewohnerinnen und Bewohner ein schönes zu Hause haben.
H. Zündel
Qualitätsmanagement in der Pflege
Qualitätsmanagement in der Pflege bedeutet, dass Pflegeeinrichtungen sicherstellen, dass sie die bestmögliche Betreuung für ihre Bewohnerinnen und Bewohner bieten. Die Geschichte dieses Qualitätsmanagements zeigt, wie sich die Pflege im Laufe der Jahre verbessert hat und was heute getan wird, um die Qualität zu sichern und zu verbessern.
Anfänge der Pflege
In den frühen Zeiten, vor vielen hundert Jahren, war Pflege oft unorganisiert. Familien kümmerten sich um kranke Angehörige zu Hause. Krankenhäuser waren selten und meist nur für sehr reiche Menschen zugänglich. Es gab keine festgelegten Standards oder Regeln, wie Pflege durchgeführt werden sollte.
Erste Veränderungen
Im 19. Jahrhundert brachte Florence Nightingale große Veränderungen. Sie sorgte dafür, dass Soldaten während des Krimkrieges in sauberen und hygienischen Bedingungen gepflegt wurden. Nightingales Arbeit legte den Grundstein für das moderne Qualitätsmanagement in der Pflege.
Entwicklung von Standards
Im 20. Jahrhundert begann man, Standards für die Pflege festzulegen. Länder entwickelten Richtlinien und Vorschriften, die Pflegeeinrichtungen einhalten mussten. Diese Standards sollten sicherstellen, dass Patienten überall eine ähnliche Qualität der Pflege erhielten.
Moderne Entwicklungen
Heute ist Qualitätsmanagement in der Pflege sehr wichtig. Es gibt viele Werkzeuge und Methoden, um die Qualität der Pflege zu überprüfen und zu verbessern. Pflegekräfte werden regelmäßig geschult, um die besten Praktiken zu kennen. Es gibt auch Bewertungen und Rückmeldungen von Bewohnern und Angehörigen, die genutzt werden, um die Pflege weiter zu verbessern.
Was macht das Qualitätsmanagement in der Pflege heute?
Heutzutage umfasst das Qualitätsmanagement in der Pflege viele verschiedene
Aufgaben:
7 Regelmäßige Überprüfungen: Pflegeeinrichtungen werden regelmäßig überprüft, um sicherzustellen, dass sie die festgelegten Standards einhalten. Diese Überprüfungen können von internen oder externen Prüfern durchgeführt werden.
7 Schulungen und Fortbildungen: Pflegekräfte nehmen an Schulungen und Fortbildungen teil, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem neuesten Stand zu halten. Dies umfasst Themen wie Hygiene, Sicherheit und neue Pflegepraktiken.
7 Feedback und Bewertungen: Bewohner und ihre Familien werden ermutigt, Feedback zu geben. Dieses Feedback wird genutzt, um Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungen vorzunehmen.
7 Dokumentation und Berichterstattung: Pflegeeinrichtungen dokumentieren ihre Prozesse und Ergebnisse, um Transparenz zu gewährleisten und kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen.
7 Risikomanagement: Potenzielle Risiken für Bewohner werden identifiziert und Maßnahmen ergriffen, um diese zu minimieren. Dies umfasst alles, von der Vermeidung von Infektionen bis hin zur Sicherstellung der richtigen Medikation.
7 Technologieeinsatz: Moderne Technologien, wie elektronische Patientenakten und automatisierte Überwachungssysteme, werden eingesetzt, um die Pflege effizienter und sicherer zu machen.
Der PDCA-Kreislauf
Ein wichtiges Werkzeug im Qualitätsmanagement ist der PDCA-Kreislauf. PDCA steht für Plan (Planen), Do (Durchführen), Check (Überprüfen) und Act (Handeln):
1. Plan (Planen): Im ersten Schritt wird ein Plan erstellt, um ein bestimmtes Ziel zu
erreichen. Zum Beispiel könnte ein Pflegeheim planen, die Hygienestandards zu verbessern.
2. Do (Durchführen): Im zweiten Schritt wird der Plan in die Tat umgesetzt. Das Pflegepersonal könnte neue Reinigungsprotokolle einführen und schulen.
3. Check (Überprüfen): Im dritten Schritt wird überprüft, ob der Plan erfolgreich war. Man könnte z. B. kontrollieren, ob die neuen Hygienestandards eingehalten werden und ob es weniger Infektionen gibt.
4. Act (Handeln): Im letzten Schritt werden basierend auf den Überprüfungsergebnissen Maßnahmen ergriffen. Wenn der Plan erfolgreich war, wird er dauerhaft umgesetzt. Falls nicht, wird der Plan angepasst und der Zyklus beginnt von vorne.
Fazit
Die Geschichte des Qualitätsmanagements in der Pflege zeigt, wie sich die Pflege von einfachen Anfängen zu einem hochorganisierten und wichtigen Teil des Gesundheitssystems entwickelt hat. Heute sorgen umfassende Qualitätsmanagementsysteme und Werkzeuge wie der PDCA-Kreislauf dafür, dass Bewohnerinnen und Bewohner die bestmögliche Betreuung erhalten.
Über uns
Auch wir im Johanneshaus Bad Wildbad sind bestrebt, Pflege in guter Qualität anzubieten und unsere Abläufe stetig zu verbessern. Ich selbst habe eine Ausbildung zur Altenpflegerin gemacht und viele Jahre mit psychisch erkrankten Menschen gearbeitet, auch schon bevor ich ins Johanneshaus Bad Wildbad kam. Nach einer Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegefachkraft arbeite ich jetzt halbtags, wobei mein Schwerpunkt im Bereich Pflege liegt. Das Team der Qualitätsbeauftragten wird noch ergänzt durch meine Kollegen
G. Ferra Font (Aktivierung und Betreuung) und M. Hiller (Technik).
S. Lörcher
Heinrich Coerper
Eine historische Persönlichkeit im Rampenlicht
In Bad Liebenzell widmete sich die renommierte Regisseurin und Schauspielerin Barbara Schmidtke erneut einer historischen Persönlichkeit: Heinrich Coerper, dem Gründer der Liebenzeller
Gottes Liebe weltweit weitergeben will“, so die Schlaglichter des außergewöhnlichen Theaterstücks, das damit Einblicke in die 125-jährige Geschichte der Liebenzeller Mission gibt, die auf einem Berg angesiedelt ist, der einst einer Millionärin gehörte.
Mission. Anlässlich des 125. Jubiläumsjahres dieser bedeutenden Institution hat Schmidtke ein beeindruckendes Theaterstück verfasst und inszeniert, das den Lebensweg und die Errungenschaften Coerpers eindrucksvoll belegt und in lebendigen Szenerien beleuchtet.
Knapp 1.000 Besucher besuchten die fünf ausgebuchten Aufführungen im Juli 2024 zum Jubiläum und applaudierten den begeisterten Laienschauspielern, die im Alter zwischen 15 und 70 Jahren das Leben von Heinrich Coerper authentisch präsentierten. Unter den Ehrengästen waren zudem mehr als 30 Nachfahren der Familie Coerper. Das Theaterstück dreht sich um einen wagemutigen Pfarrer, „der Menschen
Barbara Schmidtke, Leiterin des Freien Theaters, schrieb das Manuskript für das Theaterstück nach einer Idee von Cheforganisatorin Stephanie Thieser von der Liebenzeller Mission und führte auch Regie. Das Bühnenbild entwarf der ehemalige Archivar der Liebenzeller Mission, Udo Schmitt. Neben Ensemblemitgliedern des Freien Theaters spielten auch Studierende und Mitarbeitende der Mission mit. Die Aufführungen stießen auf überwältigende Resonanz, alle Termine waren rasch ausgebucht.
Unter dem Motto „Ein Funke fliegt in die Welt – Heinrich Coerper und die Anfänge der Liebenzeller Mission“ erlebten die Besucherinnen und Besucher die packende und bewegende Entstehungsgeschichte eines der größten evangelischen Missionswerke in Deutschland. Das historische Missionshaus in Bad Liebenzell, erbaut zwischen 1905 und
1907, bot den perfekten Rahmen für die Aufführungen. Den originellen Auftakt bildete eine eindrucksvolle Szene aus dem Jahr 1907: Die Mitwirkenden warteten gespannt auf die Ankunft von Pfarrer Heinrich Coerper (1863 –1936). Da damals die Tür wegen Überfüllung nicht geöffnet werden konnte, stieg der sehnsüchtig Erwartete kurzerhand durchs Fenster ein und meinte nur: „Man muss ungewöhnliche Wege gehen, um die Menschen zu erreichen“.
In einer Art Rahmengespräch betrat zu Beginn ein „Obdachloser“ die Szenerie, weil er einen Schlafplatz suchte. Im Gespräch mit Heinrich Coerper entdeckten beide, dass sie aus Meisenheim am Glan in der Nordpfalz stammen. Aus dieser Rahmenhandlung entwickelt sich das Stück, in dem vieles über Coerpers Jugend und seinen Werdegang zu erfahren ist: Ein Junge, der gern vom Kuchenteig der Mutter schleckte und mit Freunden das Obst von den Bäumen stahl. Coerper, der Theologie in Halle, Tübingen, Utrecht, Berlin und Bonn studierte, spielte Geige, aber – so schrieb er in sein Tagebuch – zum Studieren fehlte ihm der Hunger. Noch in Studentenzeiten stand er nach einem Duell vor der Wahl: „Entweder Gott
Regisseurin und Schauspielerin Barbara Schmidtke
oder die Mensur“. Er entschied sich für Gott: „Der Wille des Herrn ist mir wichtiger.“ Doch immer wieder plagen ihn Zweifel an seinem Glauben und seinem Lebensstil. In Bonn kommt er in Kontakt mit dem Theologieprofessor Theodor Christlieb. Eine prägende Zeit, denn von ihm erhält er entscheidende Impulse für seine spätere Missionsarbeit.
Anrührend und humorvoll stellen die Schauspieler die Verlobungsszene von Heinrich Coerper und seiner zukünftigen Frau Ruth aus der Schweiz dar. Als Coerper nach scheinbar quälend langen Minuten, in denen man am liebsten auf die Bühne gestürmt wäre, um ihm schüttelnd zuzurufen: „Frag sie endlich!“, die erlösende Frage stelle: „Willst du meine Frau werden?“ und Ruth zustimmt, gibt es spontanen Applaus. Die beiden heirateten im September 1894 und bekommen vier Kinder – ihr Sohn Samuel stirbt an Tuberkulose im Alter von nur zwei Jahren.
1899 gründet Heinrich Coerper auf Bitten des englischen Arztes Hudson Taylor (1832 – 1905), der die China-InlandMission 1865 gegründet hatte, deren deutschen Zweig in Hamburg. Als die Niederlassung einer Durchgangsstraße weichen muss, zieht das Missionswerk 1902 in den Schwarzwald. Dort lebt Schwester Lina Stahl, die elf Jahre lang für einen „feuerspeienden Berg“ gebetet hat, von dem aus das Evangelium in alle Welt geht. In Liebenzell, dem kleinen Schwarzwaldstädtchen, findet
das Missionswerk in der Villa Lioba ein Zuhause.
Der Stuttgarter Textilfabrikant Friedrich Vollmöller hatte aus dem stillgelegten Rohbau einer Silberwarenfabrik auf dem heutigen Missionsberg ein prächtiges Landhaus errichten lassen und vermietet. Lange rang Heinrich Coerper mit sich und Gott, bis er sich entschloss, der Einladung von Lina Stahl zu folgen und den Sitz seines Missionswerkes fernab aller Überseehäfen in den Schwarzwald zu verlegen. Die Millionärin und Missionsfreundin Hilda von Diest übernahm einen großen Teil der Miete, kauft später die Villa und vermachte sie der Liebenzeller Mission.
1906 wurde der Name der neuen Heimat angenommen: es entstand die Liebenzeller Mission. Die Missionsgesellschaft leistete in den folgenden Jahren Pionierarbeit in China, Mikronesien, Papua-Neuguinea und in Japan. Am 8. Juli 1936 verstarb Heinrich Coerper. Heute arbeiten 250 Missionarinnen und Missionare in 26 Ländern der Welt.
Das Theaterstück zeigt nicht nur die Höhepunkte im Leben Heinrich Coerpers, sondern verschweigt auch nicht seine fatalen Fehleinschätzungen. So erzählt der Theologe rückblickend, dass er zeitweise Hoffnungen in die Nationalsozialisten gesetzt und Briefe an Adolf Hitler geschrieben hat. „Er habe gehofft, die Politik des Diktators positiv beeinflussen zu können.“
Da Heinrich Coerper drei Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten starb, konnte er den wahren Charakter des NS-Regimes nicht mehr erkennen.
Am Ende des Stückes lässt Udo Schmitt in einer beeindruckenden Szenerie noch einmal alle wichtigen Stationen der Entstehungsgeschichte und des Gründervaters Revue passieren. Dazu
erscheinen alle Schauspieler mit einem Plakat in der Hand, dass die wichtigsten Jahreszahlen und Ereignisse aus Coerpers Leben aufzeigt, auf der Bühne.
In den Aufführungen wurde deutlich, dass der stark vom Pietismus geprägte Theologe von einem tiefen Gottvertrauen erfüllt war. Wichtig waren Heinrich Coerper das Gebet und das Studium der Bibel. Hier schöpfte er Kraft für seine Arbeit. „Vom Gründer der Liebenzeller Mission kann man lernen, was Gottvertrauen bewirken kann – gerade dann, wenn man sich einer Aufgabe nicht gewachsen fühlt.“
„Das Interesse war riesig und hat uns überwältigt. Ganz besonders war die Begegnung mit den Nachfahren der Familie Coerper, die aus ganz Deutschland angereist waren“, so Stephanie Thieser. Berührend ist zudem die einzigartige Gruppenkonstellation, bestehend aus den Mitgliedern des Freien Theater, Studierenden und Mitarbeitern der Liebenzeller Mission, die sich mit viel Engagement und Leidenschaft eingebracht haben. „Ein gemeinsames Theaterprojekt in dieser besonderen Form hat es in Bad Liebenzell bisher noch nicht gegeben“, berichtet Barbara Schmidtke. „Mich hat beeindruckt, mit welchem Gottvertrauen Heinrich Coerper in den Schwarzwald gekommen ist.“
Sabine Zoller
Der Sänger und Poet
Konstantin Wecker beim Klostersommer in Calw-Hirsau
Ich singe, weil ich ein Lied hab’
Am Dienstag, dem 30. Juli 2024, war der Liedermacher Konstantin Wecker zu Gast beim Open-Air-Event Calwer Klostersommer. Sein Programm stand unter dem Thema „Lieder meines Lebens“.
Mit seinem Statement „Ich singe, weil ich ein Lied hab’“ begann ein fast dreistündiges Konzert des Sechsundsiebzigjährigen vor begeistertem Publikum in der faszinierenden Kulisse der Klosteranlage. Wecker (Klavier und Gesang) und sein Ensemble mit Fany Kammerlander (Cello) und Jo Barnikel (Tasteninstrumente) musizierten zu-
nächst – im ersten Teil des Abends –sehr persönliche Lieder und Texte, die intimste Einblicke in die Welt des Liedermachers gewährten.
Konstantin Weckers Kindheit und seine Familie standen dabei genauso im Focus, wie gewisse kriminelle Jugendsünden des halbwüchsigen Sängers. Wecker hatte, wie er seinem Publikum erzählte, mit seiner Jugendgang ein Wettbüro ausgeraubt und kam in den Knast. Sein Vater, so berichtete er weiter, besuchte ihn dort und sagte ihm: „Junge, es gibt halt nur einen schmalen Grat zwischen Künstler und Verbrecher!“
Seine späteren erwachsenen Schwierigkeiten mit der Welt der Drogen wurden sodann ebenso musikalisch aufbereitet, wie die psychische Verfassung des Künstlers Anfang der achtziger Jahre (Lied: „Manchmal weine ich sehr“).
Im zweiten Teil des Konzerts ging das Trio über zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Inhalten der Lieder.
Konstantin Wecker, der sich selbst immer als Anarchisten bezeichnet, ließ keinen Zweifel daran, dass es höchste Zeit sei, sich gegen einen eventuell aufkommenden Faschismus zu wehren. In Liedern wie „Sage nein“ oder „Die weiße Rose“, die vom Publikum frenetisch gefeiert wurden, war klar zu erkennen, wohin und wogegen der Künstler seine politische Botschaft richtete.
Als Wecker dann auch noch Hannes Waders „Es Ist an der Zeit“ anstimmte und es zum wichtigsten Antikriegslied unserer Tage deklarierte, brachen bei der Menge alle Dämme. Gegen Ende ging Konstantin Wecker von der Bühne ab und mischte sich, das italienische Lied „Questa nuova realtà“ singend, unter das begeisterte, mitklatschende Hirsauer Publikum. Ganz zum Schluss, quasi als Zugabe, verabschiedete sich das Trio mit einer fulminanten Version des bekannten spanischen Songs „Gracias a la vida“ – Ein Dank an das Leben! Wolfgang Waldenmaier
Calwer
„Rossini in Wildbad“ präsentierte erneut zum Festivalauftakt ein Konzert auf dem Baumwipfelpfad und somit ein Open-Air Event mit einem beeindruckenden Blick von diesem 40 Meter hohen Aussichtsturm.
Glanzvoller Festauftakt
Das Rossini Festival ist seit langen Jahren das kulturelle Highlight in der Kurstadt. Es blickt auf eine lange Tradition und Erfolgsgeschichte zurück.
Zum Start des diesjährigen Festivals begeisterte in der natürlichen Kulisse des Sommerbergs die musikalische Darbietung durch ein besonderes Klangerlebnis und einen grandiosen Sonnenuntergang.
Zunächst dirigierte der musikalische Leiter des Festivals, Antonio Fogliani, die Ouvertüre zu „Othello“. Dann folgte Rossinis liturgische Komposition, „Messa di Gloria“. Das 1820 in Neapel uraufgeführte Werk glänzte unter dem Dirigat von José Miguel Pérez-Sierra, der zudem von Jochen Schönleber, dem Intendanten des Festivals, mit dem Preis „IL ROSSINI IN CIMA“ geehrt wurde. Neben dem Philharmonischen
Orchester und Chor aus Krakau waren die Solisten Yo Otahara, Mert Süngü, Patrick Kabongo und Dogukan Özkan die Stars des Abends.
Ehrengäste rühmen das Festival
Manuel Hagel, Vorsitzender der CDUFraktion im Landtag von Baden-Württemberg und Schirmherr des Festivals, bezeichnet „Rossini in Wildbad“ als „Juwel der Opernlandschaft“, das weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus bekannt und geschätzt ist. „Inmitten beeindruckender Natur verschmelzen in Bad Wildbad Kultur und Natur harmonisch. Ich bin mir sicher, Rossini hat sich hier 1856 nicht nur
wohlgefühlt, sondern auch Inspiration gefunden.“
Für Landrat Helmut Riegger aus Calw ist „das Rossini Festival das Glanzstück der Region und steht exemplarisch für ein lebendiges und reichhaltiges Kulturangebot.“ Seit 35 Jahren sei „Rossini in Wildbad“ ein wichtiges Aushängeschild des Landkreises. „Es hat sich einen internationalen Ruf erarbeitet, bei dem unser Intendant Jochen Schönleber Kopf und Herz dieses Belcanto-Festivals ist.“
Sabine Zoller
Zum 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe
Der Dichterfürst und sein Jubiläum
„Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man etwas daraus lerne, sondern damit man wisse, dass der Autor etwas gewusst hat.“
(Alle in diesem Artikel kursiv gedruckten Textstellen stammen vom Jubilar höchstselbst)
Er ist und war immer schon genau der Richtige, wenn es darum ging, Allgemeinbildung vorzutäuschen oder eine gewisse Anerkennung in gewissen intellektuellen Kreisen zu erlangen. Auch hat er so manchem Zeitgenossen schon hin und wieder aus der Not geholfen, wenn kein passender Spruch für eine Glückwunschkarte einfallen wollte. Johann Wolfgang von Goethe: das Genie, der Universalgelehrte, der Schullektü-
re-Hero, der deutsche Beitrag zur Weltkultur, der Geheimrat, Staatsminister und ewige Dichterfürst. In diesem Jahr jährt sich am 28. August sein Geburtstag zum 275. Mal.
„Wie kann man leben, wenn man nicht jeden Abend sich und anderen eine Absolution erteilt.“
Geboren im Jahre 1749 in Frankfurt am Main, wo er mitsamt Eltern und Schwester seine Kindheit und Jugend verbrachte. Ab 1771 studierte er dann Jura in Straßburg und lernte dort Friederike Brion kennen und lieben. Die Liebe kommt und geht: 1772 verliebte er sich in Wetzlar in Charlotte Buff, anschließend in Weimar in Charlotte von
Stein. Diese Beziehung hielt bis zum Jahre 1788, weil ab da Christiane Vulpius in sein Leben trat, die er im Jahre 1807 heiratete. Man sieht, er war wahrhaft kein Kind von Traurigkeit und ließ kaum etwas anbrennen.
„Die Veränderung, ach, wie groß! Liebe! Liebe! Lass mich los.“
Es gibt in der deutschen Geschichte bis heute kaum einen Dichter oder allgemein, keinen anderen Menschen, der in einem solchen Maße die Vorstellung von Kunst und Bildung in sich vereint, wie Johann Wolfgang von Goethe. Für alles muss der Gute herhalten, sogar als Projektionsfläche für die Annahme, die Deutschen seien das Volk der
Dichter und Denker. Mehr an Superlativ geht kaum. Unangefochten stehen Goethes Werk und vor allem seine Person auf der höchsten Stufe, die man auf der Leiter des geistigen Aufstiegs erklimmen kann. Bis heute erfahren die- oder derjenige ein anerkennendes Kopfnicken, der in passenden Situationen spontan mit einem Goethe-Zitat aufwarten kann.
„Bilde, Künstler, rede nicht! Nur ein Hauch sei dein Gedicht.“
Umso erstaunlicher schaut die ungeschminkte Wirklichkeit aus. Scheinbar unentrinnbar umgeben von künstlerischem und intellektuellem Mittelmaß muss sich heutzutage so mancher Feingeist vorkommen. Die beliebtesten Prosastücke hierzulande sind keineswegs die Werke des Dichterfürsten, wie „Die Leiden des jungen Werthers“ oder „Die Wahlverwandschaften“, sondern vielmehr die Drehbücher von Fernsehserien wie „Das Traumschiff“ oder „Hubert mit und ohne Staller“. Goethes Klassiker werden in unserer Zeit zwar immer noch gelesen, jedoch oft nicht aus freien Stücken, sondern vorwiegend als Schullektüre mit Inhaltsbeschreibung und allem was dazugehört. Das fehlerfreie Rezitieren eines Goethe-Gedichts war einmal untrügliches Erkennungsmerkmal einer gelungenen Schulbildung, auch und gerade in der damaligen Hauptschule!
„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!
Denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen.“
Wer kennt sie nicht aus seiner Schulzeit, die Gedichte des großen Goethe: „Erlkönig“, „Wanderers Nachtlied“, „Der Zauberlehrling“, „Ganymed“ und „An den Mond“, um nur einige zu nennen und ins Gedächtnis zu rufen. In weit über 60 Jahren seiner kreativen Zeit schrieb Johann Wolfgang von Goethe
mehr als 3.000 Gedichte. Nicht zu vergessen seine Dramen und Tragödien, allen voran den „Faust“ und den „Götz von Berlichingen“ (aus dem sogar noch heute jeder einen kurzen prägnanten Satz sinngemäß zitieren kann). Die Freundschaft mit Friedrich Schiller, dem anderen Monument der deutschen Literatur, begann im Jahre 1794 und markiert die so genannte „Sturm und Drang“-Epoche der deutschen Kunstgeschichte. Zwei der wichtigsten Werke des „Sturm und Drang“ sind Schillers Drama „Die Räuber“ und Goethes „Prometheus“.
„Hier sitz ich, forme Menschen nach meinem Bilde. Ein Geschlecht, das mir gleich sei, zu leiden und zu weinen.“
Nun feiert der Kulturbetrieb in diesem Jahr den 275. Geburtstag des Universalgelehrten Goethe. Man lässt ihn hochleben in den Feuilletons und in Sendungen im Spätprogramm. Die Städte Frankfurt und Weimar werden dem Jubilar in zahlreichen Veranstaltungen huldigen und ihn ehren. Vielleicht sollte man dabei das Wichtigste nicht aus dem Auge verlieren: Die Werke des Johann Wolfgang von Goethe sind ein Schatz, der nur dauerhaft im Bewusstsein einer Kulturnation bleiben kann, wenn er gelesen, seine Dramen aufgeführt, mit Leben ausgefüllt und wenn der Bezug zu unserer Zeit gesucht und neu entdeckt wird.
„Über allen Gipfeln ist Ruh, in allen Wipfeln spürest du kaum einen Hauch;
Die Vöglein schweigen im Walde. Warte nur, balde ruhest du auch.“
Wolfgang Waldenmaier
Redaktionsschluss. Aber da fehlt ja noch was. Unsere Sommergeschichte. Rückfrage. Unsere renommierte Autorin war unerwartet erkrankt. Kein Artikel. Was nun? Die Zeit drängt. Wir reagieren schnell. Und wagen ein Experiment. Alles spricht von Künstlicher Intelligenz. Warum nicht auch wir? Wir nutzen das Angebot einer großen deutschen Tageszeitung – KI im Praxistest. Und los…
Vorgabe: Schreibe uns über eine romantische und nachdenkliche Sommergeschichte in Kriegszeiten
Eine romantische, nachdenkliche Sommergeschichte in Kriegszeiten
Der Sommer 1944 war heiß und drückend. Die Luft war erfüllt von der Spannung des Krieges, doch in einem kleinen Dorf in der Provence blühte die Liebe zwischen Marie und Jean.
Marie, eine junge Frau mit leuchtenden Augen, verbrachte ihre Tage damit, auf den Feldern zu arbeiten und sich um ih-
re kranke Mutter zu kümmern. Jean, ein Soldat auf Heimaturlaub, fand Zuflucht in Maries Dorf. Sie trafen sich zufällig am Brunnen, als Marie Wasser holte. Ihre Blicke trafen sich, und in diesem Moment schien die Welt stillzustehen.
Die Tage vergingen, und Marie und Jean verbrachten jede freie Minute miteinander. Sie spazierten durch die La-
vendelfelder, erzählten sich Geschichten und träumten von einer besseren Zukunft. Doch der Krieg war allgegenwärtig. Jede Nacht hörten sie das entfernte Donnern der Kanonen und wussten, dass ihre Zeit begrenzt war.
Eines Abends, als die Sonne unterging und den Himmel in ein tiefes Orange tauchte, saßen Marie und Jean auf einem Hügel und blickten auf das Dorf hinab. Jean nahm Maries Hand und sagte: „Egal, was passiert, ich werde immer an dich denken. Du bist mein Licht in dieser Dunkelheit.“ Marie lächelte traurig. „Und du bist mein Anker in diesem Sturm. Versprich mir, dass du zurückkommst.“ Jean nickte, doch in seinen Augen lag ein Hauch von Zweifel. Der Krieg war unberechenbar, und niemand wusste, was die Zukunft bringen würde. Doch in diesem Moment, inmitten der Zerstörung und des Chaos, fanden sie Trost in ihrer Liebe.
Der Sommer verging, und Jean musste zurück an die Front. Marie blieb zurück, mit der Hoffnung und dem Versprechen, dass ihre Liebe den Krieg überdauern würde. Jeden Tag schrieb sie ihm Briefe, erzählte von den kleinen Freuden des Dorflebens und ihrer unerschütterlichen Liebe.
Die Jahre vergingen, und der Krieg endete schließlich. Jean kehrte zurück, gezeichnet von den Erlebnissen, aber mit Maries Briefen im Herzen. Sie fanden sich wieder am Brunnen, wo alles begann, und wussten, dass ihre Liebe stärker war als jede Waffe. Inmitten der Ruinen und des Wiederaufbaus blühte ihre Liebe weiter, ein Zeugnis dafür, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Hoffnung und Romantik bestehen können.
Der Sommer 2024 in Kiew war heiß und trocken. Die Sonne schien unermüdlich auf die Stadt, die trotz des Krieges versuchte, ihren Alltag aufrechtzuerhalten. Inmitten der Ruinen und der ständigen Bedrohung durch Raketenangriffe fanden die Menschen Wege, das Leben zu feiern und Hoffnung zu bewahren.
Hoffnung und Widerstand
In einem kleinen Park im Herzen der Stadt versammelten sich Kinder, um zu spielen. Ihre Lachen und Rufe erfüllten die Luft, während ihre Eltern in der Nähe saßen und sich über die neuesten Nachrichten austauschten. Die Lieferung von F-16-Kampfjets durch die NATO hatte neue Hoffnung gebracht.
Fußball als Ablenkung
Der Fußball war eine der wenigen Ablenkungen vom Krieg. Die ukrainische Nationalmannschaft kämpfte bei der EM 2024 nicht nur um Punkte, sondern auch um die Ehre ihres Landes. Nach einem enttäuschenden Start gegen Rumänien, gelang ihnen ein emotionaler Sieg gegen die Slowakei. Die Fans jubelten und sangen, ihre Stimmen ein Symbol des Widerstands und der Einheit.
Die genutzte KI wies darauf hin, dass sie falsche Informationen liefern könnte. Immer da, wo auf tatsächliche Sachverhalte hingewiesen wurde, war eine konkrete Quellenangabe enthalten. Durchaus beeindruckend. Diese Texte hätte man ohne Hinweis auf die KI auch „normalen“ Autoren abgenommen.
Unser Experiment hinterlässt dennoch nicht nur Anerkennung. Es stellen sich Fragen. Nicht nur bequeme. Wie wird das mit dieser KI weitergehen, wo wird sie uns hinführen? Man kann ahnen, dass sie für Medizin und Wissenschaft ungeahnte Entwicklungen ermöglichen könnte. Quantensprünge. Unbestritten. Aber was be-
Wir geben noch keine Ruhe. Und stellen eine neue Aufgabe…
Vorgabe: Schreibe uns eine kurze Sommergeschichte vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges
Ein heißer Sommer in Kiew
Ein Tag am Fluss
An einem besonders heißen Tag beschlossen einige Familien, an den Dnipro-Fluss zu fahren. Sie packten Picknickkörbe und Decken ein und machten sich auf den Weg. Trotz der Gefahr genossen sie den Tag am Wasser, schwammen und lachten. Es war ein Moment des Friedens inmitten des Chaos.
deutet sie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Welche Relevanz haben künftig noch Abschlüsse an Universitäten oder von sonstigen Berufsausbildungen, wenn man nicht mehr überprüfen kann, ob sie aus „eigener Kraft“ oder mit Unterstützung einer KI erreicht wurden? Was haben Nachrichten für einen Informationswert, wenn man nicht mehr herausfinden kann, ob sie real oder fake sind? Und wenn auch jedes Dementi oder jede Richtigstellung letztlich auch wieder nur ein Ergebnis irgendeiner KI sein können? Bewegen wir uns auf eine Zukunft der Belanglosigkeit und Unverbindlichkeit zu? In der nichts mehr zählt und irgendwie alles egal ist?
Die Zukunft im Blick
Während die Sonne unterging, saßen die Menschen zusammen und sprachen über die Zukunft. Sie wussten, dass der Weg zur Freiheit und zum Frieden lang und steinig sein würde. Doch sie waren entschlossen, weiterzukämpfen – für ihre Kinder, für ihre Heimat und für ihre Freiheit.
Man kann verstehen, wenn Menschen auch nachdenklich und sorgenvoll sind, wenn es um eine Zukunft mit KI geht. Es gibt viele Fragen und keine von ihnen kann heute bereits befriedigend geklärt werden. Was bleibt, ist eine große Verantwortung, die vor allen verantwortlich Handelnden in Politik, Unternehmen oder anderen gesellschaftlich relevanten Bereichen liegt. Sie alle stehen in der Verantwortung, dass KI zum Nutzen des Lebens auf unserem Planeten eingesetzt werden kann – und nicht zu einer Geißel der Menschheit wird.
red
Summ, summ, summ, Bienchen summ herum! Ei, wir tun dir nichts zuleide, flieg nur aus in Wald und Heide. Summ, summ, summ, Bienchen summ herum!
Summ, summ, summ, Bienchen summ herum! Such in Blumen, such in Blümchen, dir ein Tröpfchen, dir ein Krümchen. Summ, summ, summ, Bienchen summ herum!
Summ, summ, summ, Bienchen summ herum! Kehre heim mit reicher Habe, bau uns manche volle Wabe. Summ, summ, summ, Bienchen summ herum!
Gesundleben–ErnährungalsLebensstil(16)
Summ –summ –summ ...
Die ersten drei Strophen des Kinderliedes von Hoffmann von Fallersleben sagen eigentlich schon alles aus, was es rund um die Biene zu wissen gibt – sie ist fleißig, sie ist nützlich, emsig unterwegs und am Ende ihrer Arbeit haben wir auch etwas davon.
Dafür schützen wir sie, lernen von klein auf, dass wir ihr nichts zuleide tun.
Aber ist dem noch so?
Tun wir ihr wirklich nichts zuleide?
Schützen wir unsere Bienen?
Hören wir nicht immer mehr vom Bienensterben? Dass die Bienenvölker den Winter nicht überleben? Dass sie eben kein Blümlein mehr finden und damit keine Nahrung haben? Dass es zu viel
Monokultur gibt, was den Einsatz von Pestiziden nötig macht und dadurch die Bienen umkommen? Dass es gerade den Wildbienen an Lebensraum und Nistmöglichkeiten fehlt? Dass es eine Milbenart gibt, an denen die Biene erkrankt und stirbt?
Nun könnte man sagen, dann essen wir halt Marmelade aufs Brot, ist ja auch süß. Es ist doch sowieso ziemlich gemein, der Biene den Honig wegzunehmen, damit wir ein leckeres Frühstück haben. Aber ist da nicht noch mehr?
Es ist! Einen ganz wichtigen Beitrag leisten nämlich Bienen und andere Insekten zur Bestäubung der Pflanzen. Während einige Gewächse, wie Reis, Mais und Weizen, mit Hilfe des Windes befruchtet werden, sind Äpfel, Birnen, Kirschen, Tomaten, Zucchini und Man-
deln auf eine Bestäubung angewiesen (in China werden die Kirschen teilweise mühsam von Menschenhand bestäubt).
Es gäbe einen sehr großen Verlust an Ernteertrag, wenn etliche Nutzpflanzen nicht mehr durch Bienen bestäubt würden. Das sollte Grund genug sein, dass wir uns Gedanken machen, wie wir die Imker und Wildbienenschützer
unterstützen können. Dass wir uns informieren, woher unser Honig, den wir essen, kommt. Denn schließlich können wir mit dem Kauf von deutschem Imkerhonig, am besten in Bioqualität, einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt leisten. Wer auf den Genuss von Honig aus persönlichen Gründen verzichten möchte, darf natürlich auch gerne mit Geldspenden unterstützen.
Nun möchte ich aber noch auf die gesundheitlichen Vorzüge von Honig hinweisen. Denn Honig kann mehr, als mir nur den Tag zu versüßen. Ein guter Honig ist vor allem auch sehr gesund, da er einige Vitamine und Mineralstoffe sowie Antioxidantien enthält. Und entzündungshemmende Wirkstoffe (Enzyme, Harze, Flavonoide), denen eine wohltuende Wirkung zugeschrieben wird. Wichtig dabei ist, den Honig nicht über 40 Grad zu erhitzen, da diese Wirkstoffe dann unwirksam werden.
Es gibt auch Studien, die zeigen dass Honig ein gutes Wundheilmittel ist. Er
cans. Der Honig wird auf betroffenen Hautstellen aufgetragen und erst nach längerer Einwirkungszeit abgewaschen.
Und wer hat nicht schon davon gehört, dass Honig bei Erkältungen und Husten helfen kann? Ein echter Virenkiller
Einschlafprobleme? Da wusste Oma doch auch ein Rezept. Genau, warme Milch mit Honig. Beruhigt, tut gut, kann ein Ritual sein zum Abend hin und hilft tatsächlich vielen, um besser einzuschlafen.
ist er also auch. Einen Löffel in den Tee oder pur genossen, lindert er schon die Beschwerden – gerne kombiniert mit Fenchel, der die heilende Wirkung unterstützt.
hilft bei Verbrennungen, bei Herpesbläschen, Schuppenflechte und Hämorrhoiden, da er antibakteriell und antientzündlich wirkt.
Als Hausmittel kann er bei Pilzinfektionen aufgrund seiner antimikrobiellen Eigenschaft angewendet werden. Es heißt, dass Honig bestimmte Pilzarten hemmen kann, darunter Candida albi-
Im Bereich Kosmetik seien noch Haarkuren und Gesichtsmasken genannt, bei denen der Honig seine vielseitigen Wirkungen entfalten kann.
Sie sehen, es lohnt sich, etwas zur Unterstützung unserer Bienenvölker zu tun. Mehr Infos und auch der Link zu dem sehr interessanten Film über die Bienen (More than honey), habe ich angehängt. Genug Material, um die anstehende Urlaubszeit gut zu füllen.
Bad Wildbad bietet ab sofort ein einzigartiges Outdoor Escape Game. Das speziell für Familien entwickelte Abenteuerspiel kombiniert Elemente von Schatzsuchen und moderner Schnitzeljagd mit kniffeligen Rätseln und spannenden Aufgaben. Mit Geschick und Kreativität gilt es, einen kryptischen Code im Team zu knacken, um ein mysteriöses Geheimnis aus der Geschichte von Bad Wildbad zu lösen.
Die Mission beginnt im Kurpark von Bad Wildbad
OutdoorAbenteuer für die ganze Familie
Mit dem Erwerb des blauen Baumwollbeutels in der Touristik von Bad Wildbad startet das Abenteuer, denn es gilt zwölf Aufgaben mit eine Zeitvorgabe von zweieinhalb Stunden zu bewältigen.
„Wild auf Schwarzwald“ lautet der Aufdruck der Infomappe, die mit den jeweiligen Rätselkarten die Spieler immer tiefer in eine fiktive Geschichte eintauchen lässt. „Die Tour beginnt im
Kurpark, denn mit dem eigens für unsere Stadt entwickelten Spiel wollen wir Kindern und Erwachsenen nicht nur ein Abenteuer, sondern zudem die wunderschöne Parkanlage mit ihren Besonderheiten präsentieren“, erklärt Michaela Mack, Geschäftsführerin der Touristik Bad Wildbad GmbH, die Hannah (9) und Luisa (10) bei ihrem ersten Abenteuerspiel begleitet.
Kniffelige Fragen und geheime Zeichen Gesucht wird ein wertvolles Manuskript von Johann Ludwig Uhland. Der Dich-
ter, der einst mit seinen Versen zum „Überfall im Wildbad“ dafür sorgte, den Bekanntheitsgrad der Bäderstadt zu stärken, soll bei seinem Besuch ein kostbares Schriftstück in der Nähe des Bahnhofes verloren haben. Bekannt ist, dass einst ein Bahnhofsvorsteher das Dokument gefunden hat und es bei einem Nachfahren noch existiert. Mit glänzenden Augen vertiefen sich
die beiden Mädchen in die Geschichte und machen sich sofort auf die Suche, um mit dem ersten Hinweis das Rätsel zu lösen. Hilfreich sind dazu die beiliegenden Broschüren zur Stadt und dem
Kurpark, die das Wegesystem und die Sehenswürdigkeit erläutern.
Doch diese benötigen die beiden Mädels aus Wildbad nicht. „Wir kennen uns aus, müssen aber nun die Augen nach den ’Insignien der Macht’ offenhalten, um das erste Rätsel zu lösen“, so das Credo der Teenager, die schon
bald die Mütze des Bahnhofsvorstehers in einem Schaufenster entdecken und den ersten Zahlencode ins Rätsel-
heft eintragen können. Dann geht es weiter auf dem Weg, der immer weiter in den Kurpark hineinführt.
Rote Lupe hilft Geheimschrift zu entziffern
„Wenn man das erste Rätsel gelöst hat, sich aber nicht sicher ist, wie es weiter geht, gibt es auf der Rückseite des Rätselblattes zusätzliche Tipps zu den Lösungen“, erklärt Michaela Mack, die die Mädels beobachtet, wie sie mit der roten Lupe die Geheimschrift auf
den roten Balken im Rätselblatt entziffern. „Wenn man den ersten Tipp hat und noch nicht weiß, wie es weiter geht, kann man mit dem nächsten und übernächsten Tipp zur Lösung kommen“, berichtet Hannah, die sich mit ihrer Freundin freudestrahlend auf den Weg zur Englischen Kirche macht. Für Luisa ist die Lupe eine feine Sache. „Es ist gut, dass es die gibt und man auch kontrollieren kann, ob alles richtig ist, denn sonst müssten wir ja den gesamten Weg mehrfach laufen, wenn wir ein falsches Ziel ansteuern.“
Kniffelig wird es jetzt am Mühlrad, das idyllisch vor sich hinplätschert, aber nicht auf Anhieb einen Hinweis preisgibt, bei dem erneut eine Zahlenkombination zu finden ist. Die Mädchen vertiefen sich erneut in die Vorlage und freuen sich über den weitschweifenden Blick ihrer Begleiterin, die eine zusätzliche Hilfestellung geben kann. In diesem Fall können auch Eltern aktiv mithelfen und unterstützen, sodass das Outdoor Escape Game zu einem gemeinsamen Abenteuer für die ganze Familie wird.
Entdeckertour für Jung und Alt
„Es ist toll, wenn ein Erwachsener dabei ist, denn die Rätsel sind anspruchsvoll und zu zweit hätten wir manche alleine nicht lösen können“, urteilt Luisa auf dem Weg zu den letzten Stationen, die die beiden Abenteuerinnen zurück in
die Innenstadt zum imposanten GrafEberhard-Bau in die Fußgängerzone führen. Während die Jugendlichen spielerisch lernen und die Umgebung er-
kunden, gibt es „zudem viele neue Dinge zu entdecken, die man vorher noch nicht gesehen hat“, betont Michaela Mack. Die Touristikerin freut sich über den Eifer und Elan der beiden Mädchen, die das Spiel getestet und final den Code entschlüsselt haben, um den Tresor zu knacken, in dem der Schatz schlummert.
Trendy und lehrreich
Das Wildbader Outdoor Escape Game ist das Ergebnis einer Bachelorarbeit, deren auserkorenes Ziel darin bestand, ein zusätzliches Angebot für Familien in Bad Wildbad zu schaffen, das sowohl trendy als auch lehrreich ist. Das Abenteuerspiel bietet eine spannende und aktive Möglichkeit, Bad Wildbad auf eine völlig neue Weise zu erleben, um unvergessliche Erinnerungen mit der Familie zu schaffen. Der Beutel mit den Spielunterlagen kostet 34,95 Euro und kann nach dem Abenteuer als praktischer Begleiter weiterverwendet werden. Erhältlich ist das Outdoor Escape Game sowohl in der Touristik als auch in der Hotellerie.
Sabine Zoller
Die Möglichkeiten moderner Medizin erscheinen nahezu unbegrenzt. Kein Jahr vergeht, ohne dass nicht neue, bahnbrechende Behandlungs- und Therapiemethoden entdeckt werden. Doch was haben eigentlich die Menschen früher getan? Wie haben sich Medizin und Pflege über die Jahrtausende entwickelt? nota bene widmet dieser Entwicklung eine neue Artikelreihe. Und seien Sie versichert – es wird viel Überraschendes dabei zu entdecken sein.
Medizin und Pflege vom Altertum bis zum Mittelalter (1)
Mesopotamien –Land zwischen zwei Strömen
Man bezeichnet es bis heute als die Wiege der Kultur, als den Ursprungsort der menschlichen Zivilisation. Dort im sogenannten Zweistromland, zwischen Euphrat und Tigris, entstanden die ersten großen Menschheitssiedlungen, dort manifestierte sich die Sesshaftwerdung des Menschen durch architektonische Monumente und kulturelle Errungenschaften – Mesopotamien,
Teil des fruchtbaren Halbmondes, vielleicht auch der biblische Garten Eden, das Paradies?
Wo sie ursprünglich her kamen, liegt bis heute im Dunkel der Menschheitsgeschichte – die Sumerer, Schöpfer einer der bedeutendsten kulturellen Leistungen, der Schrift. Um 3300 v.Ch. ist wissenschaftlich belegt, dass die sume -
rische Keilschrift von Priestern und Heilern verwendet wurde und der Nachwelt als Artefakte in Form von Tontafeln erhalten blieb. Das Zweistromland, zwischen den Wasserflüssen Babylons (By The Rivers of Babylon), mit seiner üppigen Vegetation und mit seinen gedeihlichen klimatischen Verhältnissen, ließ nicht nur wirtschaftlichen Wohlstand entstehen, sondern förderte auch den wissenschaftlichen, den technischen und den kulturellen Aufstieg des Menschen in unvergleichlicher Weise.
Die Behandlung und Heilung von Krankheiten waren im südlichen Mesopotamien vor allem archaisch geprägt. Die Sumerer machten die Verfehlungen des Menschen durch sündhaftes Verhalten verantwortlich für eventuelle Krankheit und Tod. Götter und Dämonen belegten die Menschen mit schweren Strafen durch den Verlust der körperlichen und geistigen Gesundheit. Durch Opfergaben konnte der Fluch jedoch beeinflusst werden. Lange Zeit dachte man, dass die Sumerer ausschließlich Priester mit der Aufgabe der Heilung vor bösen Mächten betrauten.
Im 19. Jahrhundert unserer Zeit jedoch fand man bei Ausgrabungen unter der sumerischen Stadt Nippur eine Tontafel aus dem 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung. Im Jahre 1956, also ca. hundert Jahre nach dem Fund, konnte diese Tafel endlich entziffert werden. Man entdeckte die Aufzeichnungen eines namenlosen sumerischen Arztes/ Heilers. Das Eigentümlich war, dass in diesem „Dokument“ keineswegs Götter, Dämonen oder Magie als ursächlich für die verschiedenen Krankheiten auftauchten, sondern dass es sich hierbei ausschließlich um früh-wissenschaftliche Fakten und Erläuterungen handelte. Die Erkenntnisse dieses unbekannten Heilers, der auf jener Tontafel sein medizinisches Fachwissen präsentierte, mögen für das 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung vielleicht noch zu früh gewesen sein. In dieser MenschheitsEpoche herrschten nämlich überwiegend religiöse und magische Erklärun-
gen für das Entstehen von Krankheiten vor. Auf unzähligen Tafelbruchstücken aus dem Land zwischen Euphrat und Tigris sind die Verursacher von Krankheiten demzufolge Götter, Dämonen, ungünstige Sterne und schlechtes Blut.
Innerhalb der altbabylonischen medizinischen Versorgung und Heilkunde gab es zwei große Bereiche. Zum einen die auf der Kraft des Wassers basierende Behandlungsmethode und zum anderen die auf Ölen und Salben ausgerichtete Therapie. Man sieht, außer der Austreibung von bösen Geistern durch eine Art Exorzismus oder Beschwörungsritual, hatten schon die Sumerer, später auch die Akkader, die Assyrer und die Babylonier durchaus seriöse Behandlungskompetenzen entwickelt. Es wurde den Kranken Drogen verabreicht und es gab Wundauflagen und Verbände mit Tierfett, Butter und Öl. Zudem erfuhren Kranke eine Be -
War der Weg durch Hindernisse, wie zum Beispiel Vernarbungen, versperrt, hatten die Mesopotamier schon eine medizinische Erfindung, die bis heute ununterbrochen ihre Wirksamkeit beweist: den Katheter. Das Gesundheitswesen wurde streng durch Vorschriften und Gesetze geregelt. Hier waren auch die Entlohnung des Arztes, aber auch die Sanktion im Falle einer misslungenen Operation festgelegt.
Strenge Bettruhe und intensive Pflege durch Angehörige waren ein unverzichtbares Mittel, um einen Menschen wieder auf die Beine zu bringen. Dazu brauchte es genau definierte Behandlungsanweisungen durch den Arzt. Bei Lungenentzündungen zum Beispiel, machte man Auflagen aus Leinentüchern, die zuvor mit einer heißen Fenchellösung getränkt wurden. Übrigens eine Methode, die bis zur Entdeckung der Antibiose im Jahre 1928
handlungspflege mit Wundtamponage, Einläufen und sogar Zäpfchen. Üblich waren auch Behandlungen mit mildem Rauch (Kräuterverbrennung), Dampfbäder, Wärmebehandlungen für den Hals und medizinische Essenzen zum Gurgeln. Bei Nierensteinen wurde eine Behandlung mit alkalischen Lösungen verordnet, die weichere Nierensteine im besten Falle auflösten oder zerkleinerten und die sodann auf natürlichem Wege den Körper verlassen konnten.
auch in Europa ihre oftmals erfolgreiche Anwendung fand. Die wertvollen Tontafelfunde aus dem alten Mesopotamien zeigen uns in unserer Zeit, was schon vor tausenden von Jahren der wissenschaftliche Mensch zu leisten vermochte. Wissenschaftliche Erkenntnis und Forschung sind, seit der denkende Mensch die Erde bevölkert, untrennbar mit dem Aufstieg unserer Spezies verbunden.
Wolfgang Waldenmaier
Seit Sommer 2022 gibt es eine wichtige Neuerung für Patientinnen und Patienten: Sie haben nun einen gesetzlichen Anspruch auf zusätzliche pharmazeutische Dienstleistungen in der Apotheke.
EXTRA Dienstleistungen in Apotheken
Diese Dienstleistungen tragen dazu bei, bei der Anwendung mehrerer Arzneimittel auf Nummer sicher zu gehen. „Nutzen Sie unsere pharmazeutischen Dienstleistungen und profitieren Sie von einer verbesserten Versorgung bei bestimmten Erkrankungen,“ sagt Oliver Stephan, Inhaber der Stadt-Apotheke in Bad Wildbad.
Wer kennt das nicht? Husten, Schnupfen, Heiserkeit? Man geht zum Arzt, bekommt ein Rezept, oder noch einfacher, man geht direkt in die Apotheke und holt sich ein Mittelchen, um baldmöglichst wieder flott zu sein.
Was aber nur wenige wissen – wie wichtig es ist, Medikamente korrekt einzunehmen oder sich kostenlos schulen zu lassen. Je mehr Arzneimittel eingenommen werden, desto größer wird das Risiko für Neben- und Wechselwirkungen. Hier setzen die pharmazeutischen Dienstleistungen direkt in der Apotheke an. Sie tragen dazu bei, dass Ihre Arzneimitteltherapie optimal auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt und sicherer abläuft.
„Beratungskosten in Höhe von 90 Euro werden dabei einmal pro Jahr von der Krankenkasse übernommen,“ erklärt Apotheker Stephan. Er bietet nicht nur umfassende Beratungen zur richtigen Anwendung der Medikamente an, sondern erstellt auch individuelle Medikamentenpläne. Dies ist besonders wichtig für Patientinnen und Patienten, die sich in einer Dauertherapie befinden. Medikamente – auch rezeptfreie – enthalten hochwirksame Substanzen. Daher ist es entscheidend, dass sie richtig angewendet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung bei Blutsenkern für
Patienten mit ärztlich diagnostiziertem Bluthochdruck. „Eine regelmäßige Überprüfung ist wichtig,“ betont Stephan, „denn laut Hochdruckliga sind bei einem Drittel der Patienten trotz Einnahme von Medikamenten die Werte zu hoch und viele wissen nichts davon.“ Die Gefahr beim Bluthochdruck liegt darin, dass die Auswirkungen erst spürbar werden, wenn bereits Folgeschäden an den Organen entstanden sind. „Hier gilt das AmpelPrinzip.“ Nach dreimaliger Messung in Ruhe und im Sitzen steht Grün für alles in Ordnung und Rot signalisiert einen umgehenden Arztbesuch. Auch diese Kosten werden von den Krankenkassen getragen.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Stadt-Apotheke auch Schulungen und Beratung bei oralen Tumortherapien und insbesondere bei Atemwegsproblemen einschließlich erforderlicher Inhalationstechniken anbietet. Stephan betont, dass Therapien nur dann wirklich helfen, wenn Notfallsprays korrekt angewendet oder Inhalationen richtig durchgeführt werden. „Auch hier können sich leicht Fehler einschleichen,“ warnt er und bietet daher auch Schulungen zur richtigen Anwendung erforderlicher Inhalationstechniken an. „Durch unsere Expertise stellen wir sicher, dass Ihre Therapie nicht nur wirksam, sondern auch sicher ist.“
Diese neuen pharmazeutischen Dienstleistungen bieten ein wertvolles EXTRA für die Gesundheitsversorgung. Sie unterstützen die Patientinnen und Patienten dabei, ihre Arzneimitteltherapien wirksamer und sicherer zu gestalten.
red
Natürliche Hilfe
Ein Ratschlag aus der Apotheke
Vielen Besuchern einer heutigen Apotheke ist sicherlich nicht bekannt, dass trotz der großen Anzahl chemisch produzierter Arzneimittel bis heute ungefähr ein Drittel des Arzneischatzes aus unserer Natur stammt. Selbst modernste Entwicklungen nutzen häufig die Natur als Lieferanten der Ausgangssubstanzen.
Um die Vielfalt der Pflanzenwelt mit ihren Arzneistoff liefernden Arten besser kennen zu lernen, bin ich immer wieder auch mit der Kamera in der Natur unterwegs, um einzelne Exemplare für mein Archiv festzuhalten.
In regelmäßiger Folge möchte ich deshalb an dieser Stelle einzelne Pflanzen vorstellen und über ihre Wirkungsweise informieren.
Friedrich Böckle (Quellen-Apotheke, Bad Liebenzell)
Böckle: Foto Mohn (Papaver somniferum)
Wer im Juli durch den Bad Liebenzeller Apothekergarten spaziert ist, der wurde durch die weithin sichtbaren großen roten Blüten auf den Schlafmohn aufmerksam gemacht (siehe Foto). Im August sind dann noch die sehr großen Fruchtkapseln zu bewundern und diese sind der eigentliche Arzneilieferant.
Wenn die unreifen Kapseln aufgeschnitten werden, kommt uns ein milchiger Saft entgegen, dessen Inhaltsstoffe ein äußerst großes Potential an pharmazeutischen Wirkstoffen besitzen. Der Saft wird als Opium bezeichnet und ist in seiner Gesamtheit weltweit auch als berauschende Droge bekannt.
Deshalb ist der Anbau von Schlafmohn in Deutschland auch verboten.
Die Früchte wurden bereits im Altertum als Allheilmittel bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern eingesetzt. Entsprechend der Dosierung natürlich mit Vergiftungsfällen bis hin zum Tod.
Sowohl die Traditionelle Chinesische Medizin als auch die Indische Medizin – die Pflanze stammt ursprünglich aus Westasien – hatten die Fruchtkapseln als wichtigen Bestandteil der Therapie bei Husten, Darmerkrankungen, Entzündungen und Schmerzen gelistet.
Erst im Jahre 1804 hat ein deutscher Apothekergehilfe den bedeutendsten der insgesamt 37 Inhaltsstoffe isoliert und seither haben wir mit Morphin das stärkste Schmerzmittel zur Verfügung. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde es durch die Pharmaindustrie dann noch weiterentwickelt.
Morphin als Schmerzmittel unterliegt in Deutschland der sog. Betäubungsmittelvorschrift und darf entsprechend von Ärzten nur auf entsprechenden Rezepten verordnet werden – mit aufwendiger Dokumentation sowohl für Arzt als auch die abgebende Apotheke.
Schlafmohn als Arzneilieferant
Ganz wichtig ist dabei die korrekte Einhaltung der vom Arzt vorgegebenen Dosierung! Krämpfe, Übelkeit, Verstopfung sind bekannte Nebenwirkungen und bei Überdosierung kommt es zur Abnahme des Herzschlags bis hin zur Atemlähmung.
Immer wieder kommt die Frage auf, wie gefährlich Lebensmittel sind, die Mohnsamen enthalten. Hier darf ich absolut entwarnen! Die reifen Samen haben einen äußerst geringen Restgehalt an Morphin und sind somit wirklich problemlos. Das berühmte „Mohnweckle“ für die Kinder darf also unbedenklich verzehrt werden. Beim Konsum von größeren Mengen könnte es vielleicht den erwünschten Erfolg einer leichten Beruhigung mit sich bringen.
In diesem Sinne wünsche ich „Guten Appetit“.
Natur und Heilkunde
Wie freu’ ich mich der Sommerwonne!
Wie freu’ ich mich der Sommerwonne, Des frischen Grüns in Feld und Wald, Wenn’s lebt und webt im Glanz der Sonne Und wenn’s von allen Zweigen schallt!
Ich möchte jedes Blümchen fragen: Hast du nicht einen Gruß für mich? Ich möchte jedem Vogel sagen: Sing, Vöglein, sing und freue dich!
Die Welt ist mein, ich fühl es wieder: Wer wollte sich nicht ihrer freu’n, Wenn er durch frohe Frühlingslieder Sich seine Jugend kann erneu’n?
Kein Sehnen zieht mich in die Ferne, Kein Hoffen lohnet mich mit Schmerz; Da wo ich bin, da bin ich gerne, Denn meine Heimat ist mein Herz.