EXPERTISE
Straßenverkehrsordnung
So funktioniert das Fahren im Turbo-Kreisel
KREISVERKEHR IM TURBOGANG An zwei Knotenpunkten hat Luxemburg bereits einen Turbo-Kreisel eingerichtet: den Serra-Kreisel am Ortseingang Kirchberg auf der Seite der Luxexpo, und den Schaffner-Kreisel, auch Irrgärtchen genannt, der Hamm und den Flughafen Findel verbindet. Der Zweck dieser Turbo-Kreisel ist es, während der Rushhour den Verkehrsfluss auf stark befahrenen Straßen zu verbessern.
Im Kreisverkehr selbst muss der Fahrer dann gar nicht mehr die Spur wechseln. Er gelangt automatisch zur gewünschten Ausfahrt. Ziel ist es, durch die isolierten Ein- und Ausfahrten Spurwechsel und Rückstau zu verhindern, die schnell den Verkehrsfluss stören.
© ACL/Billy Mariani
Ein Turbo-Kreisverkehr hat eine „Verkehrsleitwirkung“. Es gibt zwei Komponenten, die der Verkehrsführung dienen: Zunächst zeigt eine vertikale Beschilderung ein gutes Stück vor dem Kreisel die verschiedenen Richtungen an. Der Autofahrer kann sich dadurch bereits richtig einordnen. Kurz vor der Einfahrt in den Kreisverkehr geben dann Schilder und Fahrbahnmarkierungen noch genauer an, wohin die einzelnen Fahrspuren führen.
DAS RICHTIGE VERHALTEN IM TURBO-KREISEL
KAPAZITÄT UND ERGEBNISSE Zusätzlich kann eine Reihe intelligenter Ampeln zum Einsatz kommen. Diese reagieren auf Kameras oder Sensoren am Boden und regeln je nach Verkehrsaufkommen den Verkehr auf den verschiedenen Spuren. Theoretisch sollten sich dadurch Staus auf den inneren Fahrspuren oder an den Ein- und Ausfahrten des Kreisverkehrs vermeiden lassen. Neben der Beschilderung müssen beim Bau eines Turbo-Kreisels ober- oder unterirdisch zusätzliche Fahrbahnen und „Bypässe“ vorgesehen werden. Sie führen den Verkehr am Knotenpunkt vorbei oder unter dem Kreisel hindurch. Solche Zusatzspuren wurden vor allem in Kirchberg und im begrenzten Umfang auch in Hamm eingerichtet.
Es ist noch nicht klar, wie leistungsfähig der kurz vor der Pandemie in Betrieb genommene Schaffner-Kreisverkehr ist, weil die Auslastung immer noch nicht auf dem normalen Niveau liegt. Allerdings hat sich die Verkehrslage rund um den Kreisverkehr Serra in den letzten fünf Jahren deutlich verbessert. An diesem Einfahrtstor zum Kirchberg-Plateau gibt es selbst zu Stoßzeiten kaum noch Stau. Weitere Projekte zum Ausbau von Knotenpunkten zum Turbo-Kreisverkehr liegen bereits auf dem Tisch. Wir informieren Sie, sobald darüber offiziell entschieden ist.
Es ist nicht einfach, sich beim ersten Mal im Turbo-Kreisverkehr zurechtzufinden. Viele Autofahrer fühlen sich dadurch überfordert. Sie müssen sich anhand der vorgeschalteten Ausschilderung richtig einordnen, die Ampel im Auge behalten und dabei auch noch auf den restlichean Verkehr achten. Wer sich aber einmal an die neue Verkehrsführung gewöhnt hat, stellt fest: Ein Turbo-Kreisel funktioniert genauso wie ein klassischer Kreisverkehr. Wählen Sie die am weitesten rechts gelegene Fahrspur, um die erste Ausfahrt zu nehmen. Die Fahrspur ganz links führt hingegen zur letzten Ausfahrt. Es gibt nur zwei große Unterschiede: Die Beschilderung zur Wahl der Fahrspur, die es Ihnen ermöglicht, die gewählte Ausfahrt ohne Spurwechsel zu erreichen. Und eine Ampel, die vor dem Kreisel steht und den Verkehr entstaut.
Laurence COLIN Wenn Sie sich falsch eingeordnet haben, sollten Sie nicht plötzlich auf eine andere Spur ausscheren. Fahren Sie in dem Fall einmal um den Kreisel herum, und wählen Sie dann die richtige Route.
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