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Persönlichen Service bieten . . . . S

Viele spannende Projekte beim ACL

„WIR WOLLEN UNSEREN MITGLIEDERN EINEN MASSGESCHNEIDERTEN UND PERSÖNLICHEN SERVICE BIETEN.“

Jean-Claude Juchem, Direktor des Automobil-Club Luxemburg, spricht über die neuen Projekte, die in diesem Sommer angelaufen sind – darunter die „Maison du Motard” und die „Maison du Cycliste”. Außerdem verrät er uns, was er mit dem Automobil-Club erreichen will, und wie sich der ACL in der Mobilitätsdebatte positioniert.

Der ACL hat diesen Sommer im Abstand weniger Wochen den Startschuss zur „Maison du Motard” und zur „Maison du Cycliste” gegeben. Welche Rolle spielen diese neuen Initiativen beim ACL?

Die Mission des ACL ist es, die individuelle Mobilität aller seiner Mitglieder zu fördern und zu unterstützen. Wenn es um die Mobilität geht, stehen wir unseren Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite. Wir helfen ihnen außerdem bei Problemen – unabhängig davon, ob sie sich zu Fuß, mit dem Rad, dem Motorrad, dem Auto oder dem Wohnwagen fortbewegen.

Die Maisons sind Foren innerhalb des ACL – Treffpunkte für alle Fahrrad- und MotorradBegeisterte. Dort können unsere Mitglieder sich über ihre Bedürfnisse, Schulungsmöglichkeiten und die Verkehrsinfrastruktur austauschen – und sich aktiv am öffentlichen Diskurs beteiligen. Der ACL stärkt seine Position als Vertreter dieser Interessengruppen. Wir setzen uns für ein harmonisches Miteinander von Fußgängern, Rad-, Motor- und Autofahrern auf öffentlichen Straßen ein. Die Interessen einer Gruppe dürfen nicht die Mobilität anderer beeinträchtigen. Wir sehen alle Verkehrsteilnehmer als gleichberechtigte Partner. Für uns ist Mobilität ein Grundrecht. Die Fortbewegung muss sicherer, erschwinglicher, flexibler, komfortabler und sauberer werden. Das erreichen wir nur, wenn wir je nach Entfernung immer das am besten geeignete Transportmittel wählen.

Können Sie uns mehr über das Programm „Maison du Cycliste” erzählen?

Mit der „Maison du Cycliste” wollen wir das Fahrrad oder E-Bike als Transportmittel für mittlere Distanzen zwischen 15 und 20 Kilometern fördern – nicht nur für den Freizeitbereich, sondern auch für Berufspendler.

Außerdem geben wir Empfehlungen für eine angemessene Schutzausrüstung. Das reicht von Helmen und Regenbekleidung bis hin zu retroreflektierenden Stoffen.

Der ACL möchte sein Kartzentrum zu einem Freizeit- und Schulungszentrum ausbauen. Dort soll jeder, von Jung bis Alt, lernen, das Fahrrad beherschen zu können. Die „Maison du Cycliste” ist eine Initiative des ACL, des luxemburgischen Radsportverbandes und des SCRIPT. Wir verfolgen unter anderem das Ziel, den Menschen den Einstieg in den Radsport zu erleichtern.

Last but not least ist der ACL mit seiner eCall Mobile-Anwendung der ideale Partner für alle Fragen rund ums Radfahren. Die App kann bei einer Panne, einem Unfall oder technischen Problemen unsere Mitglieder über Geodaten lokalisieren.

Der ACL hat im letzten Jahr die OpenAir-Kartsportanlage von Monnerich gekauft. „Die Maison du Cycliste” ist dort ja bereits fest etabliert. Welche weiteren Projekte gibt es am Standort Monnerich?

Wir wollen den Standort ganz neu konzipieren. Wir haben uns mittlerweile einen Architekten gesucht und setzen nun das Projekt in die Praxis um. Neben der Outdoor-Kartbahn wird es eine Indoor-Kartbahn, einen Ausstellungs- und Empfangsbereich sowie ein Restaurant geben.

Außerdem versprach uns der Bürgermeister von Monnerich, dass die Stadt das Gelände demnächst mit einem Radweg an die Stadt anbindet. Davon abgesehen würden alle Bürger davon profitieren, wenn öffentliche Verkehrsmittel das Zentrum anfahren würden.

Die Mobilität ist in Luxemburg ein echtes Problem, vor allem während der Stoßzeiten. Welche Vorschläge hält der ACL bereit, um den Verkehr in Luxemburg zu entstauen?

Die Hauptursache der Staus ist der Pendelverkehr zur Arbeit oder Schule. Von Montag bis Freitag pendeln 220.000 Einwohner und 200.000 Grenzgänger morgens zwischen 7.00 und 9.00 Uhr und abends zwischen 17.00 und 19.00 Uhr zwischen ihrem Wohnort und ihrem Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Natürlich haben wir uns dafür Lösungen überlegt.

Leidenschaft, Teamgeist, Toleranz und Respekt

So könnte ein Telearbeitstag pro Woche den werktäglichen Verkehr bereits um 20 % reduzieren. Würden einige Angestellte 10 statt 8 Stunden arbeiten, müssten sie nur noch 4 statt 5 Tage die Woche arbeiten. Damit könnten wir das Verkehrsaufkommen um weitere 20 % senken.

In den meisten Unternehmen wird nur von Montag bis Freitag gearbeitet. Man könnte die Arbeitszeit zum Beispiel auf Samstag ausdehnen und den Mitarbeitern anbieten, dafür an einem Wochentag zu Hause zu bleiben. Vorstellbar wäre auch, manche Termine am Morgen und am Abend auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Es braucht ein kollektives Bewusstsein für die Situation. Wenn wir es schaffen wollen, müssen alle an einem Strang ziehen.

Kurze Strecken bis zu 3 Kilometern könnte jeder zu Fuß zurücklegen. Und für Entfernungen bis zu 20 Kilometern könnten wir Alternativen zum Auto nutzen, wie das Elektrofahrrad. Die Rechnung ist einfach: Jedes Auto braucht so viel Platz wie 10 Fahrräder oder 4 Motorräder.

Darüber hinaus sind in einigen Vierteln die Verwaltungsstellen sehr zentral gelegen. Ich denke da vor allem an das Zentrum Cloche d'Or, das Kirchberg-Plateau und LuxemburgStadt. Wir sollten über Möglichkeiten nachdenken, die Behörden dezentral anzusiedeln.

Wie sieht die Zukunft des ACL im Zeithorizont der nächsten zwei oder drei Jahre aus?

Der ACL wird sich weiter zur ersten Anlaufstelle für alle Mobilitätsfragen entwickeln. Unser Ziel ist es, unseren Mitgliedern sämtliche Transportmittel für den Individualverkehr bereitzustellen – vom Auto bis zum Fahrrad, für eine Dauer von einer Stunde bis zu sechs Monaten und darüber hinaus.

Es wird möglich sein, sein Verkehrsmittel per Smartphone auszuwählen, zu buchen und zu bezahlen. Die ACL-Mitglieder sollen dabei nur für die Dauer zahlen, für die sie das Fahrzeug tatsächlich benutzt haben. Der umfassende Service soll im Preis inbegriffen sein. Wir möchten Privatpersonen und Berufstätigen einen maßgeschneiderten und persönlichen Service anbieten – mit einem Call Center in Luxemburg, das jedes Mitglied in seiner Muttersprache bedient.

Dieser Aspekt ist uns sehr wichtig. Stellen Sie sich vor, Sie haben bei Geesseknäppchen oder Irrgärtchen eine Panne. Versuchen Sie dann einmal, einem Service-Anbieter in Dublin oder Lissabon Ihren Standort zu erklären. Wir sorgen dafür, dass unsere Mitglieder in jeder Situation und jederzeit mobil sind.

Können Sie die Werte des ACL in drei Worten zusammenfassen?

Eher in vier. Erstens: Leidenschaft. Wir brennen für unsere Mission. Wir stecken unsere ganze Energie in die Suche nach patenten Lösungen für unsere Mitglieder. Übrigens führen wir 85 % unserer Reparaturen direkt vor Ort durch – um die Fahrer so schnell wie möglich wieder fahrbereit zu machen. Zweitens: Teamgeist – zwischen unseren Mitgliedern, aber auch unter den Kollegen des ACL. Drittens: Zuverlässigkeit. Was wir versprechen, das halten wir auch. Und viertens: Toleranz und Respekt. Das gehört zu unseren wichtigsten Werten. Wir sind sehr stolz darauf, dass in unserem Automobil-Club unsere Mitglieder im Mittelpunkt stehen.

Patrick THÉRY

Schulungsund Freizeitzentrum

Die „Maison du Cycliste” profitiert nicht nur von der ACL-Anlage in Monnerich, sondern auch vom Fachwissen des Automobil-Club. Beim ACL finden Sie auf E-Antriebe spezialisierte Zweirad-Experten, die Sie bei Unfällen, Pannen oder Notlagen über die „ACL Bike Assistance” unterstützen. Das für Mitglieder kostenlose Angebot umfasst die Reparatur vor Ort oder den Transport an einen Zielort. Dafür genügt ein einfacher Anruf. „Maison du Cycliste” ist ein vollwertiges Schulungszentrum für Fahrradfahrer jeder Art. Ob herkömmliches Fahrrad, E-Bike oder Lastenrad: Bei allen unseren Angeboten steht die sanfte Mobilität im Mittelpunkt.

© ACL

Sehen Sie sich unser Video zur „Maison du Cycliste” an

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