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„Die Leistung zählt, nicht das Geschlecht” . . . . . . . . . . . . . S

Bei der Straßenbauverwaltung

„DIE LEISTUNG ZÄHLT, NICHT DAS GESCHLECHT ”

Es gibt sie immer noch, die Branchen, die maßgeblich von einem Geschlecht dominiert werden. Wie ist es, einem geschlechtuntypischen Beruf nachzugehen? Die Autotouring Redaktion sprach mit Nadine Koob, eine der sieben Straßenwärterinnen die der Luxemburger Straßenbauverwaltung angehören.

Nadine, wie ist es dazu gekommen, dass Sie sich für diesen Beruf entschieden haben, der doch immer noch heute überwiegend von Männern ausgeübt wird?

Meine Mutter ist auch Straßenwärterin in Clervaux und daher hatte ich bereits öfters die Gelegenheit in diesen Beruf reinzuschnuppern. Somit hatte ich schon recht früh die Möglichkeit mir einen konkreten Eindruck von den verschiedenen Aufgaben beziehungsweise vom Tagesablauf eines Straßenwärters zu machen. Eine zusätzliche Motivation, um diesen Berufsweg einzuschlagen war, dass ich damals eine Top-Beschreibung des Berufs bekommen hatte, und somit genau wusste auf was ich mich einlassen würde.

Der Beruf, den ich vorher ausübte, hatte mich nicht mehr erfüllt, und im Hinterkopf hatte ich immer den, den ich schon bei meiner Mutter gesehen hatte.

Seit wann üben Sie diesen Beruf aus und was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Job?

Insgesamt bin ich jetzt 12 Jahre bei der Straßenbauverwaltung tätig. Während meiner ersten 10 Jahre habe ich auf dem CIEA (Centre d’Intervention et d’Entretien des Autoroutes) in Bartringen Erfahrungen gesammelt. Und seit 2 Jahren bin ich jetzt auf der Dienststelle in Potaschberg tätig.

Also am meisten gefällt mir definitiv die Abwechslung, die man in diesem Job hat. Kein Tag ist wie ein anderer. Abwechslung bedeutet für mich gleichzeitig Herausforderung, und es ist genau diese Kombination, die mich so an diesem Beruf

fasziniert. Mit Abwechslung meine ich, dass man teils im Büro arbeitet (administrative Arbeiten) und teils draußen aktiv ist, was für die Vielfältigkeit dieses Berufs steht.

Am meisten gefällt mir definitiv die Abwechslung, die man in diesem Job hat.

Da wir auf unserer Dienststelle in Potaschberg „nur“ insgesamt 20 Mitarbeiter sind, 4 Straßenwärter und 16 Arbeiter, sind die Arbeitskollegen mittlerweile wie eine große Familie geworden.

Könnten Sie uns kurz erläutern was die Aufgaben eines(r) Straßenwärters/ Straßenwärterin sind? Wie sieht ihr Tagesablauf aus?

Da in diesem Job tagtäglich sehr viel, sehr schnell ändern kann, wie z.B. Baustellen, die früher oder auch manchmal später fertig sind als ursprünglich geplant, ist das allererste was ich tue, wenn ich an meinem Arbeitsplatz angekommen bin, die E-Mails checken, um mir einen Überblick über die aktuelle Situation zu verschaffen.

Anschließend teile ich die Arbeitermannschaft in Gruppen ein und halte ein kurzes Briefing ab, um die für den Tag / die Schicht anstehenden Arbeiten aufzuteilen. Danach fahre ich die Baustellen / Straßensperrungen ab, für die unsere Dienststelle verantwortlich ist, und kontrolliere prioritär ob alle Straßenschilder adäquat und kohärent aufgestellt sind. Hinzu kommt die Absicherung von Unfällen und im Winter die Koordination des Streudienstes.

Wieder zurück im Büro kommt der etwas bürokratischere Teil dieses Jobs, das heißt ich kümmere mich um die Personalaufgaben, also alles was z.B. mit Überstunden und Urlaubsanfragen o.ä. der Arbeiter zu tun hat. Also wie man sieht habe ich jeden Tag genügend Abwechslung und das ist auch gut so.

Welche Autobahnachsen / Gebiete deckt euer Straßendienst vom CIEA Potaschberg ab und wie sieht die Schichtaufteilung aus?

In der Regel reicht unser Arbeitsgebiet auf der Autobahn A1 vom Kreisverkehr Schaffner (Irrgärtchen), quasi auf der ganzen Länge der A1, bis hin zur Landesgrenze in Wasserbillig. Hinzukommt der Autobahnabschnitt vom Kirchberg aus bis hin zur Autobahnabfahrt ‚Waldhaff‘, der in unserer Verantwortung liegt. Zusätzlich sind wir für die Autobahn A7 von der ‚Jonction Grünewald‘ bis auf die Höhe vom ‚Fridhaff‘ zuständig, dies aber nur wenn unsere Dienststelle Bereitschaftsdienst hat.

Bezüglich unserer Schichteinteilung arbeiten wir in 3 verschiedenen Schichten: die erste Schicht geht von 7 Uhr morgens bis 16 Uhr, die zweite Schicht geht von 16 bis 24 Uhr, und die Spätschicht von Mitternacht bis 8 Uhr morgens.

Wie sieht euer Fuhrpark aus und welche Arbeiten können mit den verschiedenen Fahrzeugen erledigt werden?

Unser Fuhrpark besteht aus VW Caddys, die als Dienstwagen genutzt werden, aus

OFFENE STELLEN

Interessieren Sie sich für eine Karriere als Straßenwärter bei der Straßenbauverwaltung ?

Schicken Sie eine E-Mail an die folgende Adresse für weitere Informationen:

recrutement@pch.etat.lu

einem Minibus für den Transport der Arbeiter, 2 Lieferwagen für den Transport des Materials (Straßenschilder z.B.), 3 LKW’s die Container transportieren können (Schmutz und Abfall z.B.), einem LKW mit Kran, und 2 Absicherungs-LKW‘s.

Würden Sie sagen, dass dieser Job immer noch ein typischer „Männerberuf“ ist? Wieviele Frauen üben mittlerweile diesen Beruf bei der Straßenbauverwaltung aus?

Nein, definitiv nicht, oder sagen wir eher, nicht mehr. Die Leistung zählt, nicht das Geschlecht. Obwohl die Männer bei uns ganz klar in der Mehrheit sind, haben wir sieben Straßenwärterinnen, die sehr gut integriert sind und sich auch behaupten können. Was mich persönlich angeht, muss ich sagen, dass ich auch schon vor diesem Job hauptsächlich mit Männern zusammengearbeitet habe, was es für mich natürlich einfacher gemacht hatte. Davon abgesehen, ist es natürlich auch hauptsächlich eine individuelle Charaktersache. Als Fazit muss ich sagen, dass ich von Anfang an wirklich sehr gut hier aufgenommen und respektiert wurde.

Natasha SERVAIS/ Cédric HAAS

Florian Brouir

MOTORSPORT IST MEINE PASSION

Seit dem 1. Juni 2021 ist Florian Brouir der neue Koordinator vom "ACL Sport". Er gibt uns Einblicke rund um seine Aufgabengebiete im Motorsport und wagt einen Blick in die Zukunft, wie es um den Motorsport in Luxemburg stehen wird.

„Es ist schon komisch als Initiator von dieser Rubrik auf der anderen Seite zu sitzen“ meint Florian mit einem Lächeln. Angefangen hat er beim ACL nämlich vor einem Jahr als Content Manager und hat unter anderem zahlreiche Artikel für diverse Publikationen des ACL geschrieben. Als sich dann die Chance ergab, die Leitung von "ACL Sport" zu übernehmen, zögerte er nicht lange und nahm diese Herausforderung an.

Florian ist nämlich seit seiner Kindheit großer Motorsportfan. Er wuchs in einer motorsportbegeisterten Familie auf, die regelmäßig Rennen vor dem Fernseher oder live vor Ort verfolgt. Regelmäßig machten sie unter sich Wetten aus, wer das jeweilige Rennen gewinnen würde. Besonders verbunden ist er mit der Strecke in Spa-Francorchamps, die er seit Jahren regelmäßig besucht. „Live vor Ort ist das Motorsport-Erlebnis viel intensiver: Man riecht den Duft der vorbeirauschenden Fahrzeuge und spürt Vibrationen am ganzen Körper. Ein einzigartiges Erlebnis!“ berichtet Florian mit leuchtenden Augen.

Die Arbeit als Koordinator von "ACL Sport" ist sehr vielfältig. Auch wenn es nicht den Anschein erweckt, so gibt es viele verschiedene und abwechslungsreiche Aufgaben. Neben administrativen Aufgaben wie Reglemente oder Lizenzen, kümmert sich Florian mit ganzem Einsatz um die Kommunikation des Motorsportes: „Es sollte die Aufgabe von "ACL Sport" sein, den Motorsport in Luxemburg noch attraktiver zu machen, sowohl für die Fans als auch für potenzielle Fahrer. Wir wollen unsere Präsenz sowohl in den sozialen Medien als auch in den klassischen Medien in Zukunft ausbauen, um so dem Sport und den Talenten mehr Visibilität zu geben.“ Zusätzlich kümmert sich Florian um die Organisation von zahlreichen Events, wie die jährliche Preisverleihung des besten Motorsportler des Jahres oder die Präsenz von nationalen Delegationen bei internationalen FIA Wettbewerben.

Das Covid-19 Virus hat auch dem Motorsport und dem "ACL Sport" stark zugesetzt. Viele Rennen mussten abgesagt werden oder konnten nur mit einer geringen Anzahl an Zuschauern durchgeführt werden. Die Konsequenz war, dass keine Stimmung auf den Rennstrecken aufkam, was laut Florian, ein wesentlicher Bestandteil des Motorsport-Erlebnisses ist.

Einen positiven Impakt hatte die CoronaKrise dennoch: Es wurde viel in eSport investiert und dieser hat auch zahlreiche neue Fans gewonnen. Florian hatte bereits in seiner alten Funktion diesen Trend erkannt und Anfang des Jahres die ACL Challenge initiiert. Hierbei handelte es sich um eine Hybrid-Veranstaltung, bei der die Teilnehmer sowohl auf dem Rennsimulator als auch im Kart fuhren. Überrascht vom großen Erfolg der 1. Ausgabe dieser Sportveranstaltung mit insgesamt 230 Teilnehmern, steht daher einer 2. Ausgabe nichts mehr im Wege. „eSport ist definitiv Teil der Zukunft des Motorsports. Der "ACL Sport" ist sich dieser Entwicklung bewusst und will auf jeden Fall diese Sparte in Zukunft ausbauen.“

Für die Zukunft des Motorsports in Luxemburg können Sie noch einiges erwarten. Durch den Erwerb der Kartingpiste in Monnerich bieten sich dem "ACL Sport" viele Möglichkeiten den Motorsport weiter zu fördern. Es bleibt noch viel zu tun, um den Sport noch bekannter in Luxemburg zu machen, und um noch mehr junge Leute für den Sport zu begeistern. Auch wenn dies ambitiös klingen mag, so passt dies perfekt zu Florians Lebensmotto: „A winner is a dreamer who never gives up!“

Es sollte die Aufgabe von "ACL Sport" sein, den Motorsport in Luxemburg noch attraktiver zu machen.

Felix THILL

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