Breakfast & Brunch D

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Fokus

t i m o a k Ka e d o C R Q dient hätten. Doch eine Studie der niederländischen landwirtschaftlichen Universität Wageningen (WUR) zeigt, dass dies leider nicht der Fall ist. Schätzungsweise zwei Millionen Kakaobauern in Ghana und der Elfenbeinküste, etwa 75 Prozent der Kakaobauern in diesen Ländern, leben in Armut. Diese beiden Länder produzieren rund 60 Prozent des Kakaos. Und dies, obschon beispielsweise Schokoladenhersteller Barry Callebaut ein Plus von 4,6 Prozent verzeichnete. Die Preise für den Rohstoff hingegen sind sogar gesunken.

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Désirée Klarer BILDER

Adobe-Stock, zVg

Kakao, der Rohstoff für Schokolade, hat meist einen langen Weg hinter sich, bevor er in der Schweiz zum deliziösen Genuss­ mittel weiterverar­ beitet wird. Um mehr Transparenz in die Wertschöpfungsketten zu bringen, setzen Firmen auf verschie­ dene, digitale Lösungen.

Fairtrade: Ein Rappen Unterschied Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis Kakaobohnen vollständig getrocknet sind.

Dass jene, welche die Rohstoffe für unsere Genussmittel herstellen, in Armut leben, ist ein offenes Geheimnis. Laut der deutschen Hilfsorganisation Inkota verdient eine Kakaobauernfamilie in Ghana mit sechs Mitgliedern und bis zu vier Hektaren Land im Durchschnitt umgerechnet 178 Schweizer Franken im Monat. Existenzsichernd wäre ein Einkommen von rund 368 Schweizer Franken, also etwas mehr als doppelt so viel. Sieht man sich die Zahlen der Ernte im letzten Jahr an, müsste man meinen, dass die Bauern wenigstens 2021 mehr ver-

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Der amerikanische Wirtschaftsprofessor Christopher Gilbert von der Johns Hopkins Universität in Baltimore, Maryland (USA) ging der Frage auf den Grund, wer am Schokoladenbusiness wie viel verdient. Von einer Tafel Schokolade gehen gut 44,2 Prozent des Verkaufspreises an den Einzelhandel, 35,2 Prozent an den Schokoladenhersteller und gerade mal 6,6 Prozent an die Kakaobauern. Die restlichen 14 Prozent des Geldes verteilen sich auf die verarbeitende Industrie, den Zwischenhandel und die Behörden. «Kakaobauern verdienen pro Tafel Schokolade etwa zehn Rappen. Damit verdienen sie nicht genügend Geld, um Nahrungsmittel oder Medikamente zu kaufen oder ihre Kinder in die Schule zu schicken», sagt Florian Studer, Co-


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