Auszug aus der Seminararbeit beim Bundeswehrlehrgang „Trainer BW“ Die Bedeutung der konditionellen Fähigkeiten in der Sportart Taekwondo, sowie die Umsetzung in der Trainingsplanung und -steuerung von Alexander Bachmann, Iordanis Konstantinidis, Spiridon Nitsas, Ela Aydin Taekwondo ist eine sehr komplexe Sportart. Neben des technisch – taktischen Anforderungsprofils sind die konditionellen Fähigkeiten von Kampfentscheidender Bedeutung. Heutzutage sind die Athleten, die auf dem Treppchen bei den Olympischen Spielen stehen, perfekt in allen Bereichen des Anforderungsprofils ausgebildet. Es hat sich als ideal für den Trainer herauskristallisiert, wenn er den sehr komplexen Bereich der Kondition in die 5 motorischen Hauptbeanspruchungsformen verteilt. Hier kann es in der Trainingssystematik gelingen, geplant und gezielt je nach individuellen Defiziten die Inhalte bewusst für jeden einzelnen Athleten festzulegen und vor allem versuchen durch die verschiedenen Gewichtsklassen individuell zu arbeiten. Dazu haben sich in letzter Zeit sowohl das Blocktraining (siehe Abbildung 8) als auch ein Periodisiertes Training als die geeigneten Methoden bestätigt.
Kraft im Taekwondo:
Die Voraussetzung für einen erfolgreichen Taekwondo Kämpfer beinhaltet das Zusammenspiel aller, der oben genannten Kraftarten. Wenn man zunächst die Kampfzeit von 3x2 Minuten betrachtet und dies vermehrt an einem Wettkampftag, kommt zunächst der Bereich der Kraftausdauer ins Spiel. Um möglichst viele Punkte während eines Kampfes zu erreichen, spielt die Wiederholung der Schlag- und Tritttechniken eine große Rolle. Umso öfter man die Techniken ausführt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, Punkte zu erreichen und den Kampf für sich zu gewinnen. Aufgrund des modernisierten
Alexander Bachmann
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Iordanis Konstantinidis
- DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 10 12/2021
Wertungssystems ist außerdem eine Voraussetzung, mit einer bestimmten Kraft die Trefferfläche zu treffen. Dabei ist die saubere und regelkonforme Ausführung wichtiger Bestandteil. Man muss somit vermehrt und steht’s mit ausreichender Kraft den Gegner treffen. Die Reaktivkraft wird ebenfalls gebraucht, um den Kick und vor allem Kombinationstechniken umzuwandeln und den Kraftimpuls zu entwickeln. Die Kicks starten meist in einer Position, bei der die Knie angewinkelt sind und enden im ausgestreckten Zustand, wobei die Muskulatur kurz und dynamisch gedehnt wird. Dabei lädt das Energiepotential und wird beim Kick freigesetzt und in Energie umgewandelt.
Ausdauer im Taekwondo:
Taekwondo ist eine sehr komplexe Sportart bei der alle Formen der Energiebereitstellung in unterschiedlichen Massen, je nach Kämpfertyp eine höhere Bedeutung haben. Wahrscheinlich haben die erfolgreichsten Taekwondo- Kämpfer überwiegend den intermediären Muskeltyp in der arbeitenden Muskulatur. Um die Kämpfe über möglichst wenig zu ermüden und sich zwischendurch gut zu erholen, ist die Ausdauer eher im Sinne einer Erholungsfähigkeit bzw. als Wiederauffüllung der energiereichen Phosphate dringend notwendig. Ohne diese, treten die umgangssprachlichen „schweren Beine“ in Kraft, folge von Laktat Bildung aufgrund von anaeroben Momenten, und ein Kampf auf hohem Niveau fast nicht mehr möglich. Auch das Reaktionsvermögen und das taktische Verhalten während
Spiridon Nitsas
Ela Aydin