OPUS I: Programm-Magazin Sept.-Dez. 2022

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PROGRAMMMAGAZINSEPT.–DEZ.22 OPUS.

Mit Leidenschaft. bewegen

Für Klänge,Sie. die

Ob das sanfte Summen eines Elektromotors, der tiefe Ton eines Acht zylinders oder das Crescendo im Konzertsaal – Klänge sind Schlüssel zu unseren www.amag-group.chEmotionen.

Es ist uns ausserdem eine Freude, endlich unser gros ses Projekt mit der Zürcher Singakademie nachholen zu können. Die Aufführung dieses einst zur Jubiläumssai son 2020/21 konzipierten Programmes rund um Benja min Britten und Frank Martin liegt uns sehr am Herzen. Und natürlich dürfen auch unsere traditionellen Konzert projekte zum Jahresausklang nicht fehlen. Freuen Sie sich auf unsere Weihnachtskonzerte mit dem Zürcher Konzertchor im Fraumünster sowie auf ein schillerndes Silvester-/Neujahrsprogramm mit Bariton Benjamin Appl in Luzern und Zürich!

Kathrin Martelli Präsidentin ZKO Verein

Herzlich willkommen zu unserer neuen Saison 2022/23! Wir freuen uns, Sie auf eine Reise in neue musikalische Welten einladen zu dürfen. Neugierde und die Offenheit, sich inspirieren zu lassen, gehören zum Wesenskern des Zürcher Kammerorchesters. Unsere Konzertprojekte der kommenden Monate haben sich genau diesem Wesens zug Musicverschrieben.DirectorDaniel

Hauptpartner EDITORIAL EDITORIAL von links: Lena-CatharinaundKathrinSchneider,MartelliHeleneEller

Liebes Publikum, liebe Freunde des Zürcher Kammerorchesters

Subventionsgeber und Gönner

Hope präsentiert sein ganz per sönliches Konzertprogramm, mit welchem wir für Sie und uns einen beschwingten und feierlichen Saisonauf takt in der Tonhalle einläuten. Ausserdem wagen sich unsere Musikerinnen und Musiker in neue musikalische Gefilde vor, wenn sie sich gemein sam mit den Geschwister Pfister für die Veranstaltungs reihe «Verzaubert» auf Spurensuche nach frivolen und traumhaften Liedern der Goldenen Zwanziger begeben. Neues gibt es für uns alle auch in der Kooperation mit der Oper Zürich zu entdecken, mit der wir gemeinsam eine Hommage an den Ausnahmekomponisten Wolf gang Rihm anlässlich seines 70. Geburtstages veran stalten. In unserem ZKO-Haus können Sie so zum Bei spiel Rihms Kammeroper Jakob Lenz erleben, die zu den erfolgreichsten Kammeropern der letzten Jahrzehnte zählt. Darüber hinaus wird eines unserer Abokonzerte in der Tonhalle auf den charismatischen und äusserst produktiven Komponisten Bezug nehmen. Eingebettet in die anrührenden Werke von Franz Schubert, werden Ihnen unsere Orchestermitglieder das spannungsge ladene Streichquintett Epilog von Wolfgang Rihm vor stellen. Auch unsere Kooperation mit dem Schauspiel haus Zürich geht weiter. Nach einigen Gastspielen in Italien, Österreich, Holland und Südfrankreich erhalten Sie durch eine Wiederaufnahme in Zürich eine weitere Gelegenheit, «Moby Dick» live zu hören und zu sehen.

Herzliche Grüsse Ihre Lena-Catharina Schneider Geschäftsführung/Künstlerische Leitung Helene Eller Geschäftsführung/Kaufmännische Leitung

BRITISH8INHALT STRINGS Lerchen, Volksweisheiten und Traditionen zur Saisoneröffnung mit Music Director Daniel Hope SILVESTER-24 NEUJAHRSKONZERTUND MIT BENJAMIN APPL Bachkantaten und Mozartarien zum Jahreswechsel SUCHE14 NACH DEM zuGeistlicheGÖTTLICHENKompositionenAllerheiligen undWerkeTRÄUMEREIKAMMERMUSIK@ZKO:6vollerElan,jungerHoffnungneuerFreiheit

INHALT6Kammermusik@ZKO: Träumerei Frühe Werke von Dvořák und Schostakowitsch 8 British Strings Saisoneröffnung mit Music Director Daniel Hope 10 Feder und Bogen I: Stefan Zweig Mozart komponiert wie andere schneuzen 12 Das Lila Lied Im Rahmen der Verzaubert-Reihe 14 Suche nach dem Göttlichen Trost und Versöhnung mit der Zürcher Sing-Akademie 16 Jakob Lenz Kammeroper von Wolfgang Rihm 18 Weihnachtskonzerte Besinnlichkeit und Licht mit dem Zürcher Konzertchor 20 Wann darf ich klatschen Klassische Perlen für Anfänger und Fortgeschrittene serviert von Music Director Daniel Hope 22 Rihm und Schubert Schubert als Inspiration 24 Silvester- und Neujahrskonzert mit Benjamin Appl Wer Bach singt, kann alles singen 28 Familienkonzerte Grosse Töne für die Kleinen 30 Musikerinnen und Musiker und ihre Instrumente Unser Neuzugang Manuel Nägeli stellt sich und seine Bratsche vor 32 Hommage an Wolfgang Rihm Eine Konzertreihe in Kooperation mit dem Opernhaus Zürich zum 70. Geburtstag von Wolfgang Rihm 34 ZKO Inside 37 Fritz Sauter – Salto Mortale Ausstellung in der Galerie im ZKO-Haus 38 ZKO Freunde 40 Agenda 42 Tickets und Impressum INHALT

Mit seinem G-Dur-Streichquintett blickt Dvořák voller Mut in eine frische Zukunft. Auch in Schostakowitschs zwei Sätzen für Streichquartett von 1931 steckt noch die Hoffnung eines aufstrebenden Jungtalents. WALDER

TRÄUMEREI

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TEXT ADRIENNE

KAMMERMUSIK@ZKO: TRÄUMEREI

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KAMMERMUSIK@ZKO: TRÄUMEREI

Für Seon-Deok Baik verkörpert das Werk die Stimmung, die wir im Moment alle brauchen: «In schwierigen Zei ten wie der jetzigen zieht man sich gedanklich gern in eine andere Welt zurück. Das kann die Sehnsucht nach der Vergangenheit sein, aber auch die Vorstellung einer positiven Zukunft, in der wieder alles besser wird», sagt die Solo-Kontrabassistin des ZKO. «Diese Aufbruchstim mung, die Motivation, etwas Neues zu beginnen, wollen wir dem Publikum gerne vermitteln.»

Für Dvořák bewahrheiteten sich die Hoffnungen alle mal: Mit dem Quintett gewann er einen Wettbewerb; und bei seinem nächsten Stipendiumsantrag sass er in der Jury Johannes Brahms, der auf Dvořák aufmerksam wurde und seine Beziehungen für ihn spielen liess – der Rest ist Geschichte.

Erwachsene

Für Antonín Dvořák war das Jahr 1875 ein solcher Wen depunkt. Ein Künstlerstipendium bescherte ihm zum ersten Mal finanzielle – und damit künstlerische – Un abhängigkeit. Eines der ersten Produkte dieser neuge wonnenen Freiheit war sein Streichquintett in G-Dur: ein sprühendes Werk voller Elan und junger Hoffnung, gross dimensioniert und selbstbewusst in seinen An klängen an die Musik von Dvořáks böhmischer Heimat.

CHF 40 Dmitri Schostakowitsch Elegie und Polka für Streichquartett, op. 36a Antonín Dvořák Streichquintett Nr. 2 G-Dur op. 77

Lady Macbeth lief zwei Jahre lang unter Beifallsstür men, bis am 26. Januar 1936 Stalin eine Vorstellung in der Pause verliess und die nächste Ausgabe der Prawda «Chaos statt Musik» titelte. Es war der Beginn des jahr zehntelangen Katz-und-Maus-Spiels zwischen Partei und MussteKomponist.esso kommen? Hätten die zwei Streichquartett sätze nicht auch eine ganz andere Zukunft versprechen können? Machen Sie sich am 18. September selbst ein Bild! Seon-Deok Baik und ihre Mitmusiker:innen laden Sie ein, mit einem positiven Blick nach vorne zu schauen – in die neue Saison und darüber hinaus.

KAMMERMUSIK@ZKO: TRÄUMEREI SO, 18. SEPT. 2022, 11.00 UHR ZKO-HAUS Silviya Savova-Hartkamp Violine Piotr Baik Violine Ryszard Groblewski Violoncello Anna Tyka Nyffenegger Violoncello Seon-Deok Baik Kontrabass

«Diese Aufbruchstimmung, die Motivation, etwas Neues zu beginnen, wollen wir dem Publikum gerne vermitteln.»

Manchmal stellt das Leben heimlich Weichen, die man erst viel später als solche erkennt. Aus der komfortablen Gegenwart besinnt man sich dann zurück auf das letzte Stück Weg vor der Abzweigung, wo alles noch ganz an ders kommen konnte, und fragt sich: Hätte man damals schon ahnen können, wie es weitergehen würde?

Auch Dmitri Schostakowitsch war im Herbst 1931 vol ler Elan, während er am Schwarzen Meer an seiner Oper Lady Macbeth von Mzensk arbeitete. Als das ukrainische Vuillaume-Quartett auf Tournee im selben Hotel wie er abstieg, arrangierte Schostakowitsch dem Ensemble flugs zwei kurze eigene Stücke. Die Polka war vor Kur zem als Teil des Balletts Das goldene Zeitalter auf die Bühne gekommen, die Elegie stammte direkt aus der Komponierwerkstatt: Zu ihren Klängen beklagt Kateri na, die russische Lady Macbeth, in der Oper ihre sexuelle DieFrustration.

TEXT CORINNE HOLTZ

BRITISH8 STRINGS – SAISONERÖFFNUNG MIT DANIEL HOPE

insbesondereStattdesseneinAus-inEsUNDVERYWIESTIMMENSTERNEBRITISH:LERCHEN,VOLKSWEISENTRADITIONENsteigtinimmerkleinerwerdendenSpiralenbissechzigMeterdieHöheundkannfünfMinutenamStücksingen,weilesbeimundEinatmennichtabsetzt.DasFeldlerchenmännchen,einstverbreiteterBodenbrüter,hätteSängerwerdensollen.hatseinSingflugDichterundKomponisten,englischerZunge,beflügelt.

Edward Elgar lässt sich von einer anderen Sirenenstimme betören. Sie begegnet ihm bei einem Spaziergang entlang der Küste bei Cardinganshire in Westwales. Die Luft im August 1901 ist lau, die See nahezu glatt, als der Kompo nist aus der Ferne eine Volksweise zugetragen bekommt. So will es die Legende. Die Melodie ruht im Skizzenbuch und hätte zunächst in eine walisische Ouvertüre einflies sen sollen. Elgars Verleger hat eine geschäftsträchtigere Idee und rät dem Komponisten, «ein brillantes Scherzo» für das neu gegründete London Symphony Orchestra und seine Streicher zu schreiben. Die Viola darf den Kern die ser rauschhaften Musik, die angeblich walisische Melodie, in der Introduktion exponieren. Bald gerät die Eingebung in den Strudel satztechnischer Verfahren. Sie wird in ein rondoartiges Geflecht eingebettet und im Allegro in eine stürmische Fuge. «Wer braucht englische Musik?», titelt Ralph Vaughan Williams 1912 einen Aufsatz über die Identität als eng lischer Komponist, der auf dem Kontinent selten gespielt wird. Williams Sinfonien huldigen der Natur, einmal so gar der Antarktis und sind der tonalen Tradition Englands und seiner Lied- und Chorkunst nahe. In Wien schreibt Schönberg zur gleichen Zeit das Melodrama Pierrot lunaire und wird zum Massstab westeuropäischen Fortschritts Dazwischendenkens.

Der englische Sonderweg hat auch sein Gutes. Britten galt dort als Jahrhundertfigur, als der Kontinent ihn noch am Avantgardeverständnis der Nachkriegszeit mass und die musikgeschichtliche Bedeutung insbe sondere seiner Opern ignorierte. Britten wollte übri gens bei Alban Berg studieren, einem der berühmtesten Schüler Schönbergs, nachdem er 1934 dessen Wozzeck am Radio gehört hatte. Frank

Die Feldlerche jubiliert zum Beispiel im 122 Zeilen lan gen Gedicht The Lark Ascending von George Meredith. Unbändig vor Freude strebt die Sternenstimme in den Himmel, wie Wein perlt sie hinunter in den Kelch der Welt. Diese Zeilen messen sich mit Percy Bysshe Shel leys berühmter Ode to a Skylark von 1820 und sind nach Vaughan Williams Geschmack. Er überlässt den Jubel der Solovioline und versetzt ihre Stimme in eine traumarti ge Landschaft. Über pentatonisch grundierte Tonfolgen tastet sich die Violine in die Höhe, eingeleitet von einem Liegeklang des Orchesters. Die Kadenzen sind sehr oft eine Steilvorlage für Virtuosität. Hier nutzt sie der Kom ponist für meditatives Innehalten und notiert die Musik ohne Taktstriche. Erst im Mittelteil hebt das Soloinstru ment zum Balzgesang ab und entwischt mit Trillern und Läufen dem auf dem Boden verhafteten Orchester.

Bridge op. 10 Edward Elgar Introduction und Allegro op. 47

BRITISH STRINGS – SAISONERÖFFNUNG MIT DANIEL HOPE DI, 4. OKT. 2022, 19.30 UHR TONHALLE ZÜRICH Daniel Hope Music Director Zürcher Kammerorchester Grosses Abo CHF 110 / 100 / 85 / 60 / 35 Benjamin Britten Two Portraits for Strings Ralph Vaughan Williams The Lark Ascending, Bearbeitung für Streichsextett William Walton Sonata for String Orchestra Benjamin Britten Variations on a theme of

positioniert sich Benjamin Britten, der 14-jährig einem Wunderkind ähnlich mit bereits hundert Kompositionen bei seinem zukünftigen Lehrer antritt. Frank Bridge unterrichtet Britten und bringt ihm die ihrerseits in England kaum beachtete Musik eines Skrjabin und auch die Schönberg-Schule nahe. 1937 wird ein Vor haben Brittens konkret. Er gedenkt schon länger, über ein Thema von Bridge Variationen zu komponieren, als Boyd Neel und dessen Streichorchester eine Urauffüh rung an den Salzburger Festspielen präsentieren sol len. Britten schreibt in wenigen Tagen den Entwurf der Variations on a Theme of Frank Bridge und legt im Juli 1937 die Partitur vor. Gerade rechtzeitig, um im verbleibenden Monat die Zeit zum Einstudieren zu garantieren.

9 BRITISH STRINGS – SAISONERÖFFNUNG MIT DANIEL HOPE

inMusikschriftstellerThomasbisStefanSCHNEUZENWIEKOMPONIERTMOZARTANDEREZweigsliterarischerRuhmreichteindenletztenWinkelderErde,stellteMannfest.ZweigwaraucheinundfandHeimatdenTönen. TEXT CORINNE HOLTZ FEDER UND BOGEN I: STEFAN ZWEIG

FEDER UND BOGEN I: STEFAN ZWEIG

Strauss fasste Zweig, inzwischen weltberühmt, erst nach Hoffmannsthals Tod als Librettist ins Auge. Die Zusammenarbeit dauerte von 1931 bis 1935 und ende te in einem Zerwürfnis. Strauss nutzte seinen Status als grösster lebender deutscher Komponist, den Juden Zweig trotz offiziellen Verbots bei Goebbels und Hitler durchzusetzen. Die Komödie Die schweigsame Frau kam 1935 an der Semperoper Dresden zur Uraufführung und wurde nach wenigen Aufführungen abgesetzt. Im Vor feld musste Strauss, inzwischen Präsident der Reichs musikkammer, nach Bregenz reisen, um sich mit seinem Librettisten auszutauschen. Zweig mied Nazideutsch land, der Premiere in Dresden blieb er fern. Sieben Jahre später schluckte Zweig im brasilianischen Exil bei Rio de Janeiro eine Überdosis Veronal, seine Frau Lotte Altmann tat es ihm gleich. Die Welt seiner eigenen Sprache sei untergegangen, seine geistige Hei mat Europa vernichte sich selbst, lesen wir in seinem Abschiedsbrief. Geblieben ist bis zuletzt Heimat in der Musik, die er erstmals 1911 beschworen hatte. Zweig sammelte Autografen etwa von Bach, Strawinsky und Mozart und liess sich von ihnen auf der zermürbenden «Wanderschaft» begleiten: nach London, in die USA und nach Brasilien. Von Mozart würden sich kaum Skizzen finden, so Zweig, sondern «in einem Zuge hingeworfe ne Manuskripte in einer leichten, mühelosen, fliegenden Schrift». Mozarts Musik sei so mühelos entstanden, «wie sich jemand geschneuzt hat».

FEDER UND BOGEN I: STEFAN ZWEIG DO, 20. OKT. 2022, 19.30 UHR ZKO-HAUS Thomas Douglas Konzept und Erzählung

Darf ein guter Dirigent Fett ansetzen? Der politisch unkorrekte Satz findet sich in Stefan Zweigs Aufsatz über eine Aufführung von Wagners Parsifal, der «ge raubt, heimtückisch entrissen wie Amfortas Speer» durch Nordamerika hetze. Zweig sitzt im März 1911 als Chronist in der Metropolitan Opera in New York, mitten im andächtig Kaugummi kauenden Publikum, als sich der übergewichtige Dirigent mit Mühe auf den Stuhl schwingt. «Jetzt ist es stockfinster. Man sieht nur ein paar Kerzen an den Notausgängen in unsicherem Licht und die Glatze» des Dirigenten. Zweig hielt sich 1911 in New York auf und debütierte mit dem Parsifal-Aufsatz als 29-jähriger musikalischer Essayist in der Wiener Kulturzeitschrift Der Merker. Auf der Rückfahrt nach Europa vertiefte er das Gespräch mit dem todkranken Gustav Mahler und Ferruccio Busoni, denen er später feinsinnige Feuilletons widmen sollte. Mahler feiert Zweig als Dämon des Wiener Opernbe triebs, der sich der «Meute der Mittelmässigen» ent gegenwirft. Busoni ist Zweigs liebster Pianist: Statt «betrügerisch» zu lächeln und aus dem Steinbruch der Tasten Töne zu «donnern», lausche er sich selbst. Ein Antlitz versteinert in süssem Erschrecken «vor der na menlosen Medusenschönheit der Musik».

Anina La Roche Dramaturgie

Tanja Sonc Violine Anna Tyka Nyffenegger Violoncello Suguru Ito Klavier CHF Klaviertrios50 von Mozart, Haydn und Beethoven

Das «eifersüchtig bewahrte Gefühl» für Mahler wird auf die Probe gestellt, als nach dessen Tod Richard Strauss auf den Plan tritt. Keinem anderen Musiker unserer Tage verdanken wir so viel an neuer «Farbe und Leuchtkraft», an nervigem Rhythmus und rauschhafter Grösse, gesteht Zweig 1924. Er stellt Strauss in die «Kette», die «von Mozart zu Bruckner zu Mahler und nun durch ihn weiter in eine hoffentlich nicht geringere Zukunft führt.»

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TEXT MARK BAER DAS LILA DLIEDAS L I L A LIED

Im Oktober lässt das Zürcher Kammerorchester zusammen mit den Geschwister Pfister traumhafte und frivole Musik aus den Goldenen Zwanzigerjahren wiederauferstehen. Im Zentrum der Veranstaltung «Verzaubert» in Zürich und Winterthur steht die erste Homosexuellenhymne der Welt.

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Es war eine Zeit des Aufbruchs. Nach dem Ersten Welt krieg packten Schlager verwegene und zum Teil auch anstössige Themen auf. Das Lila Lied aus dem Jahr 1920 mit der Musik von Mischa Spoliansky und dem Text von Kurt Schwabach war als gemächlicher Foxtrott weit weg vom Marschlärm aus dieser Zeit. Der Text brachte ein neues Selbstbild und Selbstbewusstsein von Schwulen und Lesben zum Ausdruck: «Wir sind nun einmal an ders, als die andern, die nur im Gleichschritt der Moral geliebt», heisst es in einer Zeile des pinken Songs. Zum ersten Mal ging es auch um den Stolz, homosexuell bzw. nicht heteronorm zu sein.

DI, 25. OKT. 2022, 20.00

Geschwister

Kai Tietje

– IM RAHMEN

MO, 24. OKT. 2022, 20.00 UHR,

Ralf Jörg Raber, der in seinem Buch «Wir sind wie wir sind» die Historie des Lila Lieds ausführlich darlegt, ist noch heute angetan und berührt von diesem speziellen Schlager: «Dass der Traum, für sein Recht einzustehen, vor über einhundert Jahren musikalisch öffentlich ge macht wurde, beeindruckt mich nach wie vor.»

Ursli & Toni

Leitung Anna Rosenwasser

Ralf Jörg Raber Autor, Special Guest Zürcher Kammerorchester CHF 69 / 59 / 49

DAS LILA LIED DAS

Am 24. Oktober 2022 werden im Zürcher KaufleutenSaal und am 25. Oktober im Casinotheater Winterthur neben dem Lila Lied noch weitere typische Stücke und frivole Schlager aus den 1920er- und 1930er-Jahren im Zentrum stehen. Beispielsweise auch verträumte und fantasievolle Instrumentalkompositionen des Ausnah mekomponisten Spoliansky. Die Geschwister Pfister werden im Rahmen der EventReihe «Verzaubert» zusammen mit dem Zürcher Kam merorchester auch den Schlager «Bubi, lass uns Freunde sein» zu neuem Leben erwecken. Der Song von Bruno Balz, dem später so populären Texter der erfolgreichen Zarah-Leander-Schlager, stammt aus dem Jahr 1924 und ist damit nur ein paar Jahre jünger als das Lila Lied. «Es gibt von diesem durch und durch schwulen Schlager lei der keine Tonaufnahme, aber wir haben zum Glück die Noten auftreiben können», freut sich Christoph Marti von der AnsonstenMusik-Kabarettisten-Combo.werdeninZürichundWinterthur auch noch einige Lieder vorgetragen, deren queerer Content sich eher über Andeutungen und über Zweideutiges mitteilt, «was mir ganz oft lieber ist, weil es mit Mitteln der Ver führung, des Humors oder eines Geheimnisses arbeitet», wie der Schweizer Sänger verrät. «Verzaubert» ist eine Live-Talk-Reihe, wo jeweils spezielle LGBTIQ-Themen diskutiert werden. Auf spieleri sche und unterhaltende Art und Weise werden Wissen und Zeitgeist vermittelt. Wer nun denkt, dass sich der Event ausschliesslich an homosexuelle und trans Men schen wendet, irrt. «Wir richten uns an ein sehr diverses Publikum», sagt Markus Sulzer, Initiant der «Verzau bert»-Reihe. «Erfreulicherweise fühlen sich auch viele heterosexuelle Personen von den Themen angespro chen», erklärt der Projektleiter Corporate Citizenship der Zürcher Kantonalbank weiter. Nach der etwa 60-minütigen musikalischen Darbietung werden sich die Geschwister Pfister noch zusammen mit Lena-Catherina Schneider, der künstlerischen Leiterin des Zürcher Kammerorchesters, und dem Schlager-Ex perten und Autor Ralf Jörg Raber über die lila Roaring Twenties unterhalten. Moderiert wird der Abend von der feministischen Autorin und LGBTIQ-Expertin Anna Ro senwasser. LILA LIED DER VERZAUBERT-REIHE CASINOTHEATER WINTERTHUR UHR, KAUFLEUTEN ZÜRICH Pfister Pfister Musikalische Autorin, Moderation KaufleutenVorverkauf: Zürich, www.kaufleuten.ch Casinotheater Winterthur, www.casinotheater.ch Mit freundlicher Unterstützung der Zürcher Kantonalbank «Wir sind nun einmal anders, als die andern, die nur im Gleichschritt der Moral geliebt.»

TEXT LION GALLUSSER

und die Zürcher Sing-Akademie zwei Passionsmusiken von Frank Martin und Benjamin Britten, die mit zwei geistlichen Werken Bachs in einen Dialog treten. Geleitet wird das Konzert von Florian Helgath, der für dieses spezielle Projekt zum ersten Mal mit dem ZKO zusammenarbeitet.

ZuVERSÖHNUNGTROSTGÖTTLICHENUNDAllerheiligenpräsentierendasZürcherKammerorchester

SUCHE14 NACH DEM

Nicht nur was die Flexibilität angeht, sondern auch von der Durchdringung der Stücke – was unser Programm ext rem erfordert, da es so facettenreich und vielfältig ist. Wir freuen uns sehr auf diese Begegnung, sowohl ich persön lich als auch die Sänger-innen und Sänger. Ich glaube, das wird etwas ganz Besonderes!» zwei zwei

kleine Streichorchester Johann Sebastian Bach Motette «Jesu, meine Freude» BWV 227 Benjamin Britten Cantata misericordium op. 69 Sowohl für Martin als auch für Britten hatte die geistliche Musik einen wichtigen Stellenwert.

Auch im Schaffen von Florian Helgath, der seit 2017 als künstlerischer Leiter der Zürcher Sing-Akademie waltet, ist die geistliche Musik ein fester Bestandteil. Angespro chen darauf, was es ihm bedeutet, mit «seiner» Sing-Aka demie und dem ZKO aufzutreten, meint er: «Ohne das ZKO bereits persönlich kennen gelernt zu haben, glaube ich, dass hier zwei Ensembles zusammenkommen, die musikalisch auf einer sehr ähnlichen Wellenlänge liegen.

15 SUCHE NACH DEM GÖTTLICHEN

Es war zweifelsohne eine Sternstunde des ZKO, als es ge meinsam mit dem grossen Violinisten Yehudi Menuhin am 9. September 1973 Frank Martins Polyptyque in Lausanne zur Uraufführung brachte. Geleitet wurde das Konzert von Edmound de Stoutz, der das Werk bei Martin in Auftrag gegeben hatte. Seither gehört das Polyptyque zu den geist lichen Schlüsselwerken des 20. Jahrhunderts: Darin leuch tet der Westschweizer Komponist Martin die Leidensge schichte Christi mit seiner charakteristischen Musik aus, und zwar anhand von sechs Holztafeln aus einem mittel alterlichen Polyptychon im Dom von Siena. Zu den wich tigen geistlichen Kompositionen des letzten Jahrhunderts gehört auch die Cantata misericordium, die Benjamin Brit ten 1963 zum 100. Jubiläum des Roten Kreuzes schrieb und die nur ein Jahr nach dem War Requiem (seine vielleicht bekannteste Komposition) uraufgeführt wurde. Martin drückte mit ihr nicht zuletzt seine zeitlebens an haltende, starke Frömmigkeit aus. Dabei versuchte er, die Musik mit den Mitteln seiner modernen Kompositions weise – freilich ohne je die Tonalität zu verlassen – wei terzuentwickeln, wobei er subtil mit den historischen Vorbildern umging. Allen voran: Johann Sebastian Bach, dessen Werk er verehrte und das – wie im jetzigen Kon zert mit dem ZKO – in Dialog mit dem eigenen Schaffen trat und tritt. Für den Pazifisten Britten wiederum bot eine breit aufgefasste Religiosität die Möglichkeit der Versöhnung nach den völkertrennenden Katastrophen des 20. Jahrhunderts.

vierstimmige Chöre Frank Martin «Polyptyque» für Violine und

SUCHE NACH DEM GÖTTLICHEN DI, 1. NOV. 2022, 19.30 UHR TONHALLE ZÜRICH Florian Helgath Leitung Zürcher Sing-Akademie Zürcher Kammerorchester Willi Zimmermann Violine Solo Grosses Abo, Kleines Abo CHF 110 / 100 / 85 / 60 / 35 Johann Sebastian Bach Kantate «Nach Dir, Herr, verlanget mich» BWV 150 Frank Martin Kyrie, aus Messe für

JAKOB16 LENZ – KAMMEROPER VON WOLFGANG neuenzusichStaatsoper8.DieFriedrichdreiwöchigenLenzdesfortschreitendebeschreibtInWORTGEWALTIGWAHNSINNIGRIHMderKammeroperJakobLenzWolfgangRihmdiegeistigeZerrüttungDichtersJakobMichaelReinhold(1751–1792)währenddessenAufenthaltsbeiJohannOberlinindenVogesen.UraufführungfandamMärz1979inderHamburgischenstattundentwickelteindendarauffolgendenJahreneinerderamhäufigstengespieltenKammeropern. TEXT SOPHIA GUSTORFF

Lenz hatte in seinem Wahn nichts allzu Spektakuläres getan. Überhaupt war sein Leben unscheinbar, blass, er folglos. 1751 in Sesswegen im heutigen Lettland geboren, bricht er sein Studium der Theologie ab und damit auch mit seinem Vater. Er gibt Privatunterricht und schreibt. Seine Werke, wie das Trauerspiel Die Soldaten, finden kein besonderes Echo, ebenso wenig seine Liebe zu Frie derike Brion, der Ex-Geliebten des von ihm bewunder ten Goethe. 1778 rastet Lenz aus. In Zürich beschimpft er Menschen auf offener Strasse, den Arzt, der Goethes verstorbene Schwester Cornelia betreut hatte, geht er heftig an. Daraufhin nimmt er sich eine Auszeit. Er be gibt sich in ein winziges Dorf im Elsass zu dem Pfarrer

17 Wahnsinn ist anziehend. Das galt für das 19. Jahrhundert und Georg Büchner, der die Aufzeichnungen des psy chisch zerrütteten Schriftstellers Jakob Michael Reinhold Lenz und seines elsässischen Gastgebers Oberlin Mitte der 1830er-Jahre zu einer Erzählung formte. Das galt für die Wende zum 20. Jahrhundert, für Sigmund Freud und seine Kollegen, die die geistigen Unter- und Abgründe der Gesellschaft erstmals freilegten. Das gilt für die wahn sinnsfixierte Postmoderne und Wolfgang Rihm, der sich, seinerseits quickfidel, 1978 in Lenz komponierend hin einversetzte. Und das gilt für uns, die wir, über Depres sionen, Borderline und bipolare Störungen aufgeklärter denn je, immer noch lustvoll zusehen, wenn Hölderlin im Turm Kryptisches dichtet, Schumann in den Rhein springt und van Gogh sich selbst massakriert.

und renommierten Seelsorger Oberlin – und wandert zu Fuss allein über die Vogesen. Dort angekommen geht der Albtraum erst richtig los: Lenz hört Stimmen, er fanta siert, er spricht zu Toten und geht nachts baden. «Ich bin ein Fremder, unstet und flüchtig», beklagt er, der Aussenseiter, den auch das Bibelwort nicht retten kann. Lenz ist unheilbar krank. Das Drama, das sich in den Wochen im Elsass abspielte –der Ausbruch von Lenz’ Geisteskrankheit –, macht Rihm in seiner Kammeroper Lenz sinnlich erlebbar. Nicht als Geschichte wie bei Büchner, sondern als Momentaufnah me: Eine packende Stunde lang horchen wir hinein in die vielstimmige, disparate Innenwelt von Lenz. Gespräche von Lenz mit seinem Freund Kaufmann und mit Oberlin sind hier ebenso zu vernehmen wie die Stimmen, die Lenz imaginiert. Sprache ist hier in diesem hitzigen Klangge flecht allpräsent, Lenz aber geht sie am Ende aus. Sein Zustand ist unerträglich und unbegreifbar, zuallererst für ihn selbst. Vielleicht finden wir sein Schicksal gerade des wegen so anziehend: Weil wir mit ihm ringen.

JAKOB LENZ – KAMMEROPER VON WOLFGANG RIHM JAKOB LENZ – KAMMEROPER VON WOLFGANG RIHM PREMIERE: SA, 19. NOV. 2022, 19.30 UHR ZKO-HAUS Adrian Kelly Musikalische Leitung Yannick Debus Bariton, Lenz Sängerinnen und Sänger des Internationalen Opernstudios Zürcher Kammerorchester CHF Einführung75 45 Min. vor Konzertbeginn Wolfgang Rihm Jakob Lenz Aus der Konzertreihe «Hommage an Wolfgang Rihm» in Kooperation mit dem Opernhaus Zürich (mehr Infos: S. 32) Weitere Vorstellungen: 22. November / 24. November / 26. November «Wenn keine Narren auf der Welt wären, was wäre die Welt.» Jakob Michael Reinhold Lenz

Eine packende Stunde lang horchen wir hinein in die vielstimmige, disparate Innenwelt von Lenz.

KonzertchorsAndrégeplanteninSeitUNDBESINNLICHKEITWEIHNACHTSKONZERTE18LICHTüber50JahrengehörendietraditionellenWeihnachtskonzertejedesSaisonprogrammdesZKO.BisvorzweiJahren,alsdieKonzertewegenCoronaverschobenwerdenmussten.Fischer,dermusikalischeLeiterundDirigentdesZürcherfreutsich,dassdieKonzertenunstattfindenkönnen. INTERVIEW LION GALLUSSER

WEIHNACHTSKONZERTE FR, 2. DEZ. 2022, 19.30 UHR,

Felix Mendelssohn «Da Jesus geboren ward» und «Wo ist der neugeborne König?» aus dem Oratorium «Christus» op. 97 MWV A26

Ich hatte leider nur einmal das Vergnügen einer Begeg nung mit dem Maestro, die aber umso prägender war: Als 14-jähriger Gymnasiast wohnte ich einer General

Das Zürcher Kammerorchester und der Zürcher Konzertchor wurden beide von Edmond de Stoutz gegründet. Konnten Sie Edmond Stoutz noch persönlich kennen lernen?

John Rutter Candlelight Carol, arrangiert von André Fischer

André Fischer, wie würden Sie das Programm der Weihnachtskonzerte beschreiben?

Felix Mendelssohn «Weihnachten», aus: Sechs Sprüche für achtstimmigen Chor op. 79

Traditionell «O du fröhliche», arrangiert von André Fischer

Michael Haydn «Lauft, ihr Hirten, allzugleich», Kantate für Sopran, gemischten Chor und Streicher MH 217

Franz Schubert / Reinhard van Hoorickx Der Morgenstern D. 203 / D. 172, arrangiert von André Fischer

Die Mischung fällt besonders reichhaltig aus: Es erklin gen Werke aus Barock, Romantik, Klassik und Gegen wart. Dabei erleben wir die Stimmung von Weihnachten in der Musik. Gleich in der eröffnenden Kantate von Bach singt der Chor im 6. Satz: «Meine Augen sehen stets zu dem Herrn.» Dabei bleibt die Musik immer wie der für einen Moment lang bewegt stehen. Vergleichbar mit einem Kind, welches staunend vor dem Christbaum steht und, am glänzenden Wunder emporschauend, jede einzelne Facette auf sich wirken lässt. Im weiteren Verlauf des Programms kreisen zahlreiche Stücke um das Thema Licht, das für Weihnachten ebenfalls so wichtig ist. So «leuchtet» es in Mendelssohns Terzett aus Chris tus (wir haben seinen Stern gesehn), Schuberts Morgen stern, vom Komponisten gleich zweimal in Musik gesetzt (Stern der Liebe), Bruckners Abendzauber (des Mondes Silberschein) und Rutters Weihnachtskerzenlied (Kerzen licht, Engelsglanz, Sternenschein und -helle).

WEIHNACHTSKONZERTE19

Franz Xaver Gruber «Stille Nacht, heilige Nacht», arrangiert für Chor, Streicher und Alphorn von André Fischer

SA, 3. DEZ. 2022, 19.30 UHR, FRAUMÜNSTER Carmit Natan Sopran Fabian Meinen Tenor Priska Walss Alphorn André Fischer Leitung Zürcher Konzertchor Zürcher Kammerorchester CHF 95 / 85 / 65 / 40 / 25 Johann

Felix Mendelssohn «Laudate Pueri», aus: Drei Motetten op. 39

Anton Bruckner Abendzauber WAB 57, arrangiert von André Fischer

Wolfgang Amadeus Mozart Andante, aus: Divertimento F-Dur KV 138 «Salzburger Sinfonie Nr. 3»

Wolfgang Amadeus Mozart «Laudate Dominum», aus: Vesperae solennes de Confessore KV 339

probe des ZKO unter de Stoutz in der Tonhalle bei und konnte dabei zum ersten Mal einem Dirigenten bei sei ner ganz normalen Arbeit zusehen – ein eindrückliches, unvergessliches Erlebnis. Dass ich sein musikalisches Erbe mit den Weihnachtskonzerten fortführen darf, ehrt mich sehr. Übrigens, als Hommage haben wir zwei Wer ke auf das Programm gesetzt, die de Stoutz selbst mehr mals an Weihnachtskonzerten aufgeführt hatte: Corellis Concerto grosso op. 6 Nr. 8 «Fatto per la notte di natale» und Michael Haydns Lauft, ihr Hirten, allzugleich

Im Konzertprogramm befinden sich auch vier Werke, die Sie selbst arrangiert haben. Dabei fällt das Arrangement von Grubers Stille Nacht, heilige Nacht besonders auf, da Sie das Weihnachtslied für die nicht ganz alltägliche Besetzung von Chor, Streicher und Alphorn eingerichtet haben. Spielt das Alphorn eine besondere Rolle in Ihrer Bearbeitung? Ja, es spielt in der Tat eine besondere, solistische Rolle und «umarmt» sozusagen den Chorsatz von Stille Nacht, heilige Nacht. Dieses Lied stammt aus der Feder eines Schubert-Zeitgenossen, was man der Melodie gut an hört: Es wurde 1818 vom Österreicher Franz Xaver Gru ber komponiert. Daher war es für mich naheliegend, ein alpenländisches Element wie das Alphorn einzusetzen –das sich ausserdem mit der Einfachheit seiner Harmonik besonders gut für die Begleitung eignet. FRAUMÜNSTER Sebastian Bach Kantate «Nach Dir, Herr, verlanget mich» BWV 150 Arcangelo Corelli Concerto grosso g-Moll op. 6 Nr. 8 «Fatto per la notte di natale»

TEXT PETRA MEYER

WANN DARF ICH KLATSCHEN

WarumKLATSCHENtragenOrchestermusiker:innenelegante Kleidung auf der Bühne? Ist klassische Musik nur etwas für Kenner und wann darf man eigentlich klatschen? Es gibt Regeln oder Rituale im Konzertsaal, die Fragen aufwerfen. Sie zu beantworten ist für Music Director Daniel Hope eine Herzensangelegenheit, hat er doch bereits vor Jahren einen Wegweiser für Konzertgänger mit dem Titel «Wann darf ich klatschen» geschrieben. Mit dem gleichnamigen Konzert möchte er Neulinge dazu einladen, ein Konzert live zu erleben. Als Moderator führt er humorvoll und kenntnisreich durch den Abend.

WANN20 DARF ICH

Wer zum ersten Mal ein klassisches Konzert besucht, wundert sich möglicherweise über die gespannte Stille während des Vortrages. Spontane Begeisterungsäusse rungen wie beim Jazz- oder Rock/Pop-Konzert werden unterlassen. Mit dem Fuss wippen oder die Augen genuss voll schliessen – das ist in Ordnung. Klatschen, Stampfen oder Begeisterungsstürme gehören an das Ende des Wer kes. Warum ist das so? Die heutige Orchesterordnung mitsamt ihren Regeln hat sich im 19. Jahrhundert entwickelt. Parallel dazu hat sich auch das Publikum verändert. War es vorher die Aristo kratie und die Kultur am Hofe, die für die Entwicklung der klassischen Musik massgeblich waren, fand nun das gehobene Bürgertum Interesse an der Musik. Hausmu sik und musikalische Bildung spielten zunehmend eine wichtige Rolle. Erstmals wurden auch Werke aus der Ver gangenheit aufgeführt. Es war das erstarkte Bürgertum, welches die Musik vom Hintergrund in den Vordergrund gerückt hat. Es war bereit, sich intensiv mit Musik zu be schäftigen und sich als bewusste Konzertgänger zu er weisen. Das Erlernen eines Instrumentes gehörte zum guten Ton, tägliches Üben von acht Stunden und mehr, wurde für Musiker als normal betrachtet und führte zu einer ausserordentlichen Virtuosität. In vielen Städten entstanden immer grössere Orchester und repräsenta tive Spielorte. Die Konzerte erreichten Besucherzahlen, von denen manche Orchester heute träumen können. Das streng geregelte Verhalten war die Grundlage dafür, dass sich 2000 Menschen in einem Saal einfinden konnten, um dort hochkonzentriert einer aussergewöhnlichen Darbie tung beizuwohnen. In den letzten Jahrzehnten hat das moderne Bürgertum eine Vielzahl von überholten Normen und Vorstellungen verworfen. Ob die strengen Regeln im klassischen Kon zert heute noch zeitgemäss sind, wird ebenfalls zuneh mend infrage gestellt. «Zwei Stunden lang stillsitzen und andachtsvoll einer Programmfolge zuhören, die nach den immer gleichen Mustern zusammengestellt wird, ist gera de für junge Leute kaum mehr verlockend. Sie verlangen nach neuen Formen, wollen nicht durch starre Rituale unnötig auf Distanz gehalten werden, sondern die Musik ganz unmittelbar erleben, ohne Schwellenangst und ohne das Gefühl, als Nicht-Experten fehl am Platz zu sein», so Music Director Daniel Hope, der wie kaum ein anderer da rum bemüht ist, Hindernisse abzubauen und ein breites Publikum für den Konzertsaal zu begeistern.

21 Für «Wann darf ich klatschen» hat er ein facettenreiches Programm zusammengestellt, das auch Klassikneulinge faszinieren dürfte. Dazu gehört auch das als «Salzbur ger Sinfonie Nr. 1» bekannte Divertimento D-Dur KV 136, welches Mozart im Jahr 1772 für den neuen Salzbur ger Erzbischof geschrieben hat. «Divertimento» heisst nichts anderes als Unterhaltung. Mit dem bezaubernden Werk wollte Mozart den neuen Dienstherren nicht nur fürstlich unterhalten, sondern auch zutiefst beeindru cken. Nichts Geringeres beabsichtigen die Musikerinnen und Musiker des Zürcher Kammerorchesters gemeinsam mit Music Director Daniel Hope: «Wenigstens ein einzi ges Mal muss man dabei gewesen sein, wenn durch Inst rumente aus Holz und Metall und aus Zeichen und Stri chen auf Notenpapier plötzlich Klänge hervorbrechen, wie in einer Explosion. Das ist wie Magie, so als seien Zauberkräfte am Werk.» WANN DARF ICH KLATSCHEN SO, 11. DEZ. 2022, 17.00 UHR ZKO-HAUS Daniel Hope Music Director Zürcher WolfgangKammerorchesterAmadeusMozart I. Allegro & III. Presto, aus: Divertimento D-Dur KV 136 «Salzburger Sinfonie Nr. 1» Edvard Grieg I. Präludium: Allegro vivace, aus: Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil op. 40 George Gershwin I got Rhythm, aus: Song Suite für Violine und Streicher, arrangiert von Paul Bateman Christian August Sinding II. Adagio, aus: Suite im alten Stil a-Moll op. 10 Edward Elgar I. Allegro piacevole, aus: Serenade a-Moll op. 20 John Rutter I. A-Roving, aus: Suite für Streichorchester, basierend auf britischen Volksmelodien Felix Mendelssohn III. Allegro, aus: Violinkonzert d-Moll MVW O3 CHF 75 Mit freundlicher Unterstützung der Zürcher Kantonalbank «Das ist wie Magie, so als seien Zauberkräfte am Werk.»

RIHM22 UND SCHUBERT

TEXT SOPHIA GUSTORFF

Anklänge an Schubert sind in Rihms Œuvre entsprechend immer wieder zu erkennen.

Natürlich sind es aber auch Rihms eigene Interessen und Vorlieben, die auf genau diesen Vorgänger verweisen: die Sinnlichkeit und Expressivität seiner Musik, der Hang zum romantischen Ideal, das Aufdringlichkeiten und Provokationen vermeidet, die Neigung zu Intimität und Einkehr. Der junge Rihm hat im Film sogar schon ein mal Schubert verkörpert: Nach aussen hin gemütlich und skandalfrei, innerlich aber umtriebig, ein Vielschreiber mit wilden Locken – die beiden könnten Brüder sein.

Anklänge an Schubert sind in Rihms Œuvre entspre chend immer wieder zu erkennen, mal offensichtlicher, wie in Erscheinung. Skizze über Schubert (1978) oder dem Ländler für Klavier (1979), mal weniger offensichtlich wie in Epilog. Den Bezugspunkt hierfür bildet das le gendäre späte Streichquinett von Schubert: Epilog greift die Schwermut auf, die jenem innewohnt. Es entwickelt sich, wie Schuberts erster Satz, von stehenden Akkord flächen aus. Diese verändern sich zunächst kaleidoskop artig, ehe sie allmählich aufbrechen. Rihm schrieb das Werk 2012/13 zum Abschied für den langjährigen Leiter des Stuttgarter ECLAT-Festivals Hans-Peter Jahn.

denSchubertsjungenallesInALSSCHUBERTINSPIRATIONWolfgangRihmstecktwomöglichmehrSchubertalsandere.DasmaganderLuftliegen,dieRihminJahreneingeatmethat:Inden1970-Jahren,rundum150.Todestag,warderFrühromantikerunterKomponistenschwerinMode.

23 RIHM UND SCHUBERT

Franz Schubert Rondo für Violine und Streichorchester A-Dur D 438

Aus der Konzertreihe «Hommage an Wolfgang Rihm» in Kooperation mit dem Opernhaus Zürich (mehr Infos: S. 32) Schubert war ein Pionier darin, Texte zu vertonen und ihnen durch die Musik neue Intensität zu verleihen.

Franz Schubert Streichquartett Nr. 14 d-Moll D810 «Der Tod und das Mädchen», Bearbeitung für Streichorchester von Gustav Mahler

RIHM UND SCHUBERT DI, 13. DEZ. 2022, 19.30 UHR TONHALLE ZÜRICH Daniel Hope Music Director Willi Zimmermann Violine Daria Zappa Violine Ryszard Groblewski Viola Anna Tyka Nyffenegger Violoncello Benjamin Nyffenegger Violoncello Zürcher Kammerorchester Grosses Abo CHF 110 / 100 / 85 / 60 / 35

Franz Schubert Fünf Deutsche Tänze für Streichquartett D 90, Bearbeitung für Streichorchester

Wolfgang Rihm Epilog für Streichquintett

Noch etwas eint Schubert und Rihm: die Liebe zur deut schen Sprache. Schubert war ein Pionier darin, Texte zu vertonen und ihnen durch die Musik neue Intensität zu verleihen. Das, was durch Sprache nicht mehr darstellbar erscheint, nämlich Emotionen und gestische Subtilitäten, vermittelt er dem Hörer durch Töne. Schubert schrieb über 600 Klavierlieder, darunter 1817 Der Tod und das Mädchen nach dem gleichnamigen Gedicht von Mathias Claudius. Sieben Jahre später kam er auf das schaurige Stück noch einmal zurück: im Streichquartett in d-Moll, seinem vorletzten Werk dieser Gattung. Der zweite Satz, ein Variationensatz, zitiert das ruhige Hauptthema des Liedes. Mit ihm verknüpft ist die zweite Gedichtstrophe, in der der Tod das arme Mädchen verführt: «Gib deine Hand, du schön und zart Gebild! / bin Freund und komme nicht zu strafen. / sei gutes Muts! ich bin nicht wild, / sollst sanft in meinen Armen schlafen!». Die anderen drei Sätze referieren auf das Todeslied durch die Tonart d-Moll und durch den dramatischen Gestus, die «aufgewühlte Panik» des Mädchens verdeutlichend (Hans-Joachim Hinrich sen). Gustav Mahler, seinerseits ein Freund des Düsteren, arrangierte das Kammerwerk 1894 für Streichorchester. Mit seiner implizierten Horrorstory und einschneidenden Dramatik gehört es heute zu den beliebtesten Werken des klassisch-romantischen Repertoires.

WENN24 DU BACH SINGEN KANNST, KANNST DU ALLES SINGEN SILVESTER- UND NEUJAHRSKONZERT MIT BENJAMIN APPL

Heute ist Appl Bariton und singt die für seine Stimme geeigneten Kantaten aus der Bachfamilie. «Der Bariton verkörpert bei Johann Sebastian Bach den Mann aus dem Volk», sagt Appl. Anders als der Tenor, der als Evan gelist die Rolle des Spielleiters des Dramas innehat und die Aufmerksamkeit fesselt, wirke der Bariton gewöhn licher, weil er der Höhe der Sprechlage nahe ist. Für die CD Bach hat sich Appl in die Kantaten des Kir chenjahrs vertieft und Stunden damit zugebracht, eine Auswahl für seine Stimme zu treffen. Die Grenztöne der Solo-Arie für Bass, Was des Höchsten Glanz erfüllt aus BWV 194, sind unten c und oben g1 und eher für einen Tenor gedacht. Dazwischen liegt der Bariton Appls. Er ist in dieser vierteiligen Arie im 12/8-Takt in einen frei schwingenden Tanz mit den Instrumenten eingebunden.

Benjamin Appl begann bei Bach und singt heute auch Lieder von György Kurtag.

TEXT CORINNE HOLTZ SILVESTER- UND NEUJAHRSKONZERT MIT BENJAMIN APPL

Bricht der Dirigent im Konzert nach wenigen Takten ab und beginnt von vorne, bekommt der Perfektionsanspruch Risse. Mehr als einmal habe er das als Chorsänger erlebt, sagt Benjamin Appl. Er sang im Alt, als die Regensburger Domspatzen in einer der gefürchtetsten Motetten von Johann Sebastian Bach auseinanderbrachen. Der Titel der Motette, Der Geist hilft unserer Schwachheit auf, könnte als Mantra im Umgang mit den eigenen Grenzen dienen. Es blieb in diesem Konzert wirkungslos – stattdessen hiess es zurück an den Start und hinein in die halsbreche rischen Koloraturen des kontrapunktischen Stücks.

25

«Der Bariton verkörpert bei Johann Sebastian Bach den Mann aus dem Volk.»

SILVESTER-26 UND NEUJAHRSKONZERT MIT BENJAMIN APPL

Meierhofer MusikKomposition:erfinden Kurt Widorski DIE Geschichte RockmusikDER Felipe Cattapan Die Opern Puccinis Claudio DanuserKURSE Grossorchestraler Jazz Mit Probebesuch beim Zurich Jazz Orchestra Beat Blaser RINGVORLESUNG J.S. Bach 300 Jahre Thomaskantor PROGRAMM MUSIK WINTERSEMESTER 2022

Wolfgang Amadeus Mozart III. Adagio, aus: Ein Musikalischer Spass F-Dur KV 522

APPL

Wolfgang Amadeus Mozart IV. Presto, aus: Ein Musikalischer Spass F-Dur KV 522

LEHRGÄNGE

romantikMusikgeschichteEuropäischevon1830biszum1.Weltkrieg

Thomas Meyer

Ein Musikalischer Spass F-Dur KV 522

Wolfgang Amadeus Mozart II. Menuetto, aus: Ein Musikalischer Spass F-Dur KV 522

Carl

«Der

Wolfgang Amadeus Mozart «Madamina, il catalogo è questo», aus: Don Giovanni KV 527

SA, 31. DEZ. 2022, 17.00 UHR, KKL LUZERN SO, 01. JAN. 2023, 17.00 UHR, TONHALLE ZÜRICH Benjamin Appl Bariton Zürcher Kammerorchester Willi Zimmermann Violine und Leitung TicketverkaufSilvesterkonzertüber das KKL CHF 125 / 115 / 95 / 65 / 45 GrossesNeujahrskonzertAbo,Kleines Abo CHF 125 / 115 / 95 / 65 / 35 Johann Sebastian Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 2 F-Dur BWV 1047 Johann Sebastian Bach Kantate BWV 100 «Was Gott tut, das ist wohlgetan» Johann Sebastian Bach «Jesus bleibet meine Freude» Choral bearb. für Streicher BWV 147 Johann Sebastian Bach «Bist du bei mir» BWV 508 Johann Sebastian Bach Kantate BWV 170 «Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust» Johann Sebastian Bach Kantate BWV 194 «Hocherwünschtes Freudenfest»

SILVESTER- UND NEUJAHRSKONZERT MIT BENJAMIN

Philipp Emanuel Bach Sinfonie Nr. 4 Es-Dur Wq 179 H. 654

AnalysenMusikTheorie

Wolfgang Amadeus Mozart aus:

Hans

Appls Stimme ist schlank, ihre Farbe wurde einmal mit schiefergrau umschrieben. Der Farbton steht im Design für Eleganz und Zeitlosigkeit und versteht es, sich im Dialog mit anderen zurückzunehmen. Das trifft auch auf den Bariton Appls zu, der sich gleichsam hinter die Mu sik stellt, statt sich selbst zu feiern. Dazu passt, dass sich Appl im Lied am meisten zu Hause fühlt. Die Gattung biete die «grösste Freiheit», auch strukturell, während die Oper wie ein Tanker «kräftigere Pinselstriche» vertrage und grössere Abhängigkeit be deutet. In letzter Zeit ist dennoch mehr Oper in Appls Konzertkalender. So 2022 die Rolle des Papageno in Mo zarts Zauberflöte an der Opéra de Rouen Normandie mit dem Dirigenten Benn Glassberg und dem Choreografen Pierre Rigal. Best of Papageno, der Vogelfänger aus der niederen Kaste von Mozarts Zauberflöte, bringt Appl zur Jahres wende in unseren Konzerten zum Blühen. Als Kontrast tritt Don Giovanni auf den Plan und prahlt in Madamina, il catalogo è questo mit seinen 2065 Eroberungen. An der 2066. mit Namen Zerlina wird er scheitern. Seine Lebens gier, in Fin ch`han dal vino zum Überschäumen gebracht, bezahlt er am Ende mit der Fahrt in die Hölle. Über Gut und Böse liesse sich bei einem Glas Schaumwein zur Jah reswende tefflich streiten. Santé, Don Giovanni! APPL

I. Allegro,

Wolfgang Amadeus Mozart Vogelfänger bin ich ja» (Papageno Akt I), aus: Die Zauberflöte KV 620

Wolfgang Amadeus Mozart Aria «Fin ch‘ han dal vino» Nr. 11, aus: Don Giovanni KV 527

SILVESTER- UND NEUJAHRSKONZERT MIT BENJAMIN Appls Stimme ist schlank, ihre Farbe wurde einmal mit schiefergrau umschrieben.

Wolfgang Amadeus Mozart «Papagena!», aus: Die Zauberflöte KV 620

KRABBELKONZERT SO, 25. SEPT. 2022, 11.00, 14.00 UND 16.00 UHR ZKO-HAUS Renata Blum Konzept und Erzählung Musikerinnen und Musiker des Zürcher Kammerorchesters 1–3 KinderJahreCHF 10 Erwachsene CHF 30

GROSSE TÖNE FÜR DIE KLEINENFAMILIENKONZERTEBRINGYOUROWNMAT

DER KLEINE IGEL RETTET SEINE FREUNDE

Der kleine Igel freut sich riesig, als er beim Aufwachen den Regen auf die Erde tropfen hört. Doch als ein heftiger Sturm aufkommt, beginnt für den kleinen Igel ein grosses Abenteuer.

NUGGIKONZERT SO, 18. SEPT. 2022, 14.00 UHR ZKO-HAUS Silviya Savova-Hartkamp Violine Piotr Baik Violine Ryszard Groblewski Viola Anna Tyka Nyffenegger Violoncello Seon-Deok Baik Kontrabass 0–1 Jahre ErwachsenegratisCHF 30

FürTRÄUMEREI28diefeinenOhren von Babys spielen Musikerinnen und Musiker des ZKO speziell ausgesuchte Kompositionen, die sicher auch den Eltern gefallen. Für diesen Nachmittag hat sich unsere Violonistin Inès Morin ein feines Programm mit zwei herausstechenden Oboen-Parts von W.A. Mozart und Benjamin Britten ausgesucht, ergänzt durch stimmungsvolle Fantasien von Ernő Dohnányi.

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PURZELKONZERTgeht?

DER FROSCHKÖNIG

Tomte, der Wichtel mit der roten Mütze, beschützt nachts die Tiere und die Menschen. Doch als ein hungriger Fuchs durch den Schnee stapft, muss Tomte sich etwas Besonderes einfallen lassen!

SO, 16. OKT. 2022, 11.00 UHR, 14.00 UND 16.00 UHR

Die Prinzessin hat ihre goldene Kugel verloren – mitten in den Brunnen ist sie gefallen. Zum Glück holt ihr ein Frosch die Kugel zurück. Als Belohnung verspricht sie ihm, dass er von ihrem Tellerchen essen und in ihrem Bettchen schlafen darf. Ob das wohl gut

ZKO-HAUS Renata Blum Konzept und Erzählung Musikerinnen und Musiker des Zürcher Kammerorchesters 3–5 KinderJahreCHF 10 Erwachsene CHF 30

TOMTE UND DER FUCHS

FAMILIENKONZERTE

PURZELKONZERT SO, 4. DEZ. 2022, 11.00 UHR, 14.00 UND 16.00 UHR ZKO-HAUS Thomas Douglas Konzept und Erzählung Musikerinnen und Musiker des Zürcher Kammerorchesters 3–5 KinderJahreCHF 10 Erwachsene CHF 30

DIE30 MUSIKERINNEN UND MUSIKER UND IHRE INSTRUMENTE DAS SOLLTE SCHON ZU SCHAFFEN

SEIN Seit Juni 2022 wird das Zürcher Kammerorchester verstärkt von Manuel Nägeli an der Viola. Der in Winterthur geborene Musiker befindet sich aktuell am Ende seines Masterstudiums bei Nils Mönkemeyer an der Hochschule für Musik und Theater in München. Manuel Nägeli hat in den letzten Jahren regelmässig beim TonhalleOrchester Zürich sowie im Sinfonieorchester Basel gespielt. MEYER

Anfang Juni 2022 hat dein Probejahr im Zürcher Kammerorchester begonnen. Gerade kommst du von deiner ersten Probe mit den neuen Kolleginnen und Kollegen. Wie fühlst du dich nach deinem ersten «Arbeitstag»? Es ist einfach nur ein wunderschönes Gefühl. Ein lang gehegter Traum, der immer so weit weg schien, ist für mich in Erfüllung gegangen. Nun darf ich mit diesem wunderbaren Orchester arbeiten. Gerade freue ich mich ungemein auf all das, was kommt. Neue Ensemblemitglieder müssen zunächst bei einem Probespiel von ihrer Qualität überzeugen. Dabei sind Erfahrung und gute Nerven notwendig. Aber auch eine sehr gute Ausbildung. Wo bzw. bei wem hast du deinen Feinschliff erhalten?

Im Alter von 6 Jahren habe ich begonnen, Violine zu spielen. Meine Eltern sind keine Musiker, haben mich aber immer sehr unterstützt. Am Konservatorium in Zürich hatte ich das Glück, auf Jens Lehmann, einen grossartigen Lehrer, zu treffen. Er hat mich dazu mo tiviert, in seinem Streichorchester Bratsche zu spielen. Was mich besonders freut: Simon Wiener (2. Violine) war damals auch sein Schüler. Ich habe Simon immer für sein grosses Talent bewundert und heute spielen wir

INTERVIEW PETRA

Der Grundstein zur Bekanntschaft mit dem ZKO wurde bereits in meiner Jugend gelegt, genauer gesagt, von Freunden meiner Eltern. Von ihnen bekam ich sowohl eine Geige als auch eine Mitgliedschaft bei den ZKO Freunden geschenkt. Damit ermöglichten sie mir im Jahr 2010 die Teilnahme am «Amateur-Solistenkonzert» in der Tonhalle Zürich. Damals konnten sich ZKO Freunde melden, wenn sie bei diesem Konzert mitspielen wollten. Auf dem Programm stand u.a. Haydns Violinkonzert in C-Dur. Ich hatte zwar nur einen Einsatz im zweiten Satz, aber das Erlebnis war dennoch unvergesslich. Auch als Erwachsener bin ich Gönner geblieben und konnte so das Orchester während der Generalproben verfolgen: unter der Leitung von Muhai Tang, Roger Norrington und jetzt Daniel Hope. So habe ich immer wieder erle ben können, wie gut das Orchester spielt und wie toll die Stimmung ist.

DIE MUSIKERINNEN UND MUSIKER UND IHRE INSTRUMENTE

Du hast im Tonhalle-Orchester Zürich und im Sinfonieorchester Basel als regelmässige Aushilfe gespielt. Hattest du in der Vergangenheit auch schon Erfahrung mit dem Zürcher Kammerorchester ge macht? Auf welchem Weg bist du zu uns gekommen?

Hast du eine besondere Beziehung zu deinem Instrument? Gibt es eine Wunsch-Viola, die für dich die Erfüllung deiner Träume wäre?

Er ist für mich eine grosse Inspiration. Wenn er etwas spielt, dann denke ich, ge nau so muss es sein. Tatsächlich nimmt er nicht viele Schüler zu sich. Nur die, die er musikalisch besonders oder speziell findet. In der ersten Stunde hat er mich gefragt, was denn mein Ziel sei. Meine Antwort: «Eine Stelle in einem Orchester zu gewinnen.» Darauf er: «Das sollte schon zu schaffen sein.» Darin liegt ein wichtiger Aspekt: Nils Mönkemeyer bildet seine Schüler ganzheit lich aus, sowohl musikalisch als auch technisch. Vor al lem aber gibt er ihnen viel Selbstvertrauen – im Spiel und auch als Mensch. Dass mein Idol an mich glaubt, hat mir sehr geholfen.

Welchen Stellenwert hat die Musik für dich im Leben? Hast du einen Lieblingskomponisten/ -komponistin oder einen bevorzugten Musikstil?

Mein erstes Jahr mit dem ZKO wird auf jeden Fall sehr spannend. Ich freue mich auf jedes einzelne Konzert, das vor uns liegt. Besonders gespannt bin ich auf die Zusam menarbeit mit Dreamers’ Circus im Mai 2023 weil dort die verschiedenen Genres Klassik, Jazz, Rock und Folk lore miteinander verbunden werden. Und natürlich freue ich mich sehr auf die Amerika-Tour. Das wird sicher ein besonderes Erlebnis.

Ich spiele auf meiner Traum-Bratsche, mit der ich sehr glücklich bin. Sie ist speziell für mich in Frankreich an gefertigt worden. Zwei Jahre musste ich auf ihre Fertig stellung warten. Dafür war es von Anfang an so etwas wie eine Liebesbeziehung. Es kommt ja nicht nur auf den Spieler allein an und auch nicht nur auf das Instrument. Wichtig ist, dass beide miteinander harmonieren. Meine Bratsche ist vielleicht nicht so laut, mit ihr kann man aber wunderschöne Klangfarben erzeugen – und das ist am Ende wohl das Wichtigste. Was ist für dich der Höhepunkt der kommenden Saison?

Die Musik ist meine grosse Leidenschaft. Ohne meine Viola halte ich es nicht lange aus. Auch in den Ferien ist sie immer dabei. In meiner Freizeit höre ich gene rell viel Musik. Sie löst in mir die grössten Emotionen aus. Wenn ich allerdings selbst spiele, dann erreicht die Musik noch tiefere Ebenen. Deshalb mag ich besonders gerne gefühlvolle, tiefgehende, romantische Musik z.B. von Brahms, Schubert oder Mendelssohn.

31 gemeinsam im ZKO. Das ist einfach grossartig. Vor fünf Jahren bekam ich dann die Chance, bei Nils Mönkemeyer Viola zu studieren. Er ist sicher der Lehrer, welcher mich am meisten geprägt hat. Nils Mönkemeyer ist einer der international erfolgreichsten Bratschisten. Die Möglichkeit, bei ihm zu studieren, ist nur einer kleinen Gruppe von Studenten möglich. Was war das Wertvollste, was Nils Mönkemeyer dir auf den Weg geben konnte? Nils Mönkemeyer war schon vor dem Studium mein ab soluter Lieblingsbratschist.

UND32 DIE SONNEN TRETEN AN ZUM TANZUND DIETRETENSONNENANZUMTANZHOMMAGEANWOLFGANGRIHMWolfgangRihmgehörtzudenbedeutendstenKünstlernderGegenwartundfeiertimJahr2022seinen70.Geburtstag.AusdiesemAnlassveranstaltendasOpernhausZürichunddasZürcherKammerorchestereineHommageandendeutschenKomponistenundcharismatischenMusikdenker. MITGESPRÄCHSKONZERTWOLFGANGRIHM DO, 17. NOV. 2022 19.30 OPERNHAUSUHR STUDIOBÜHNEZÜRICH JAKOB LENZ SA,PREMIERE:19.NOV. 2022 19.30 22.KONZERTTERMINE:WEITEREZKO-HAUSUHR/24./26.NOV.2022 RIHM UND SCHUBERT DI, 13. DEZ 2022 19.30 ZÜRICHTONHALLEUHR RIHM UND BRAHMS SO, 18. DEZ. 2022 19.30 ZÜRICHOPERNHAUSUHR

33 VERÄNDERNDIESPITALSCHIFFE,LEBEN Mercy Ships Schweiz 031info@mercyships.ch8124031 Unterstützen Sie unsere Arbeit www.mercyships.ch IBAN CH47 0900 0000 1001 7304 3 Association Mercy Ships, 1012 Lausanne Weltweit haben 5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu chirurgischer Versorgung. Mercy Ships hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Spitalschiffen kostenlose Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern auch jenen zugänglich zu machen, die sich diese nicht leisten könnten.

AuchSOMMERKONZERTEwährendderSaisonpausewaren

unsere Musikerinnen und Musiker unterwegs, um Musikfreunde in der Schweiz, Frankreich, Deutschland und Italien mit ihrem virtuosen Spiel zu erfreuen. Mit Moby Dick; or, The Whale ging es nach Südfrankreich, wo das Orchester erstmals im LUMA, dem neuen Kulturzentrum von Arles zu hören war. Der faszinierende Bau hat alle beeindruckt. Er wurde von Architekt Frank Gehry entworfen und vor vier Jahren eröffnet. Weitere Reisen führten in die Frauenkirche Dresden, zum Menuhin Festival Gstaad, in das Kurhaus Meran und in die wunderschöne Kirche St. Martin in Zillis.

ABLÖSE BEIM JUNGEN ZKO

ZKO34 INSIDE ZKO INSIDE

Mit den Abschlusskonzerten des Jungen ZKO am 10. und 11. Juni fand das Schulprojekt nach zwei Jahren für die ehemaligen Sechstklässler des Schulhauses Balgrist ein Ende. Die persönlichen Briefe der Schüler, mit vielen geteilten Erinnerungen und herzlichen Dankesworten, haben das Orchester sehr bewegt. Das Projekt unter der Leitung von Musikvermittler Oliver Hauser wird im Herbst fortgeführt mit der 6. Klasse des Schulhauses Hardau, die sich damit im zweiten Jahr befindet und dem Neuzugang aus Wollishofen, der 5. Klasse des Schulhauses Entlisberg. Das ZKO freut sich auf die Begegnung mit den jungen Musikfreunden der gegenüberliegenden Seeseite.

SeitTHEMOBYWIEDERAUFNAHMEDICK;OR,WHALEseinerPremieream12.März 2022 feiert das Schauspielhaus Zürich grosse Erfolge mit dem Stummfilm Moby Dick; or, The Whale, inszeniert von Regisseurin Wu Tsang. Die Filmmusik stammt aus der Feder der US-Komponistin Caroline Shaw und wird live präsentiert von den Streicherinnen und Streichern des ZKO. Nach einigen Gastspielen in Italien, Österreich, Holland und Südfrankreich gibt es im Herbst 2022 eine weitere Gelegenheit, Moby Dick live zu hören und zu sehen. Spieltermine im Schauspielhaus Pfauen: DI, 20. SEPT. 2022, 20.00 UHR DO, 29. SEPT. 2022, 20.00 UHR

Chorkonzerte,Sinfoniekonzerte,HIGHLIGHTSZKO-SAISON-Kammermusik,Musikliterarisches, Oper, Jazz, Pop, freche Lieder und Folkmusik:

Welche persönlichen Favoriten sie selbst haben und auf welche Konzerte sie sich in der kommenden Saison am meisten freuen, das wird in den Monaten Juli bis September über unsere Social-MediaKanäle bei Facebook und Instagram instagram.com/zuercherkammerorchesterfacebook.com/zuercherkammerorchesterverraten.

Bei mehr als 30 Konzertprojekten allein in Zürich beweisen unsere Musikerinnen und Musiker ihre enorme musikalische Bandbreite und herausragende Virtuosität.

Queere undfrivole Lieder der 20er&30er Jah re LILADASLIED Mit Ursli & Toni Pfister und dem Zürcher Kammerorchester Musikalische Leitung: Kai Tietje Special Guest: Ralf Jörg Raber Autor Moderation: Anna Rosenwasser Autorin Verzaubert QUEERE LEBENSGESCHICHTEN BIOGRAPHIENUNDEREIGNISSEKULTUR,AUFSICHTANDERENDERMITLIVETALKDER KAUFLEUTEN ZÜRICH, MONTAG 24. OKTOBER 2022, 20.00 UHR CASINOTHEATER WINTERTHUR, DIENSTAG 25. OKTOBER 2022, 20.00 UHR ERMÖGLICHT DURCH: VORVERKAUF: artischock.net MEDIENPARTNER:

Fritz Sauter, geboren 1952, lebt und arbeitet als Autor und Künstler in Schaffhausen. Seit 1989 betreibt er dort ein Atelier. Seinen originalgrafischen Kleinverlag «edition bim» gründete er im Jahr 1990. Für das Schweizer Radio SRF und den ARD-Hörfunk hat er mehrere Hörspiele geschrieben. Sauters künstlerisches Werk umfasst Grafiken, Ölbilder, Objekte, Bücher, Buchillustrationen, Plakate, Handpressendrucke und Collagen. Kunstgewerbeschule Zürich. Typograf. Weiterbildung HGKZ: Einige Semester Visuelle Kommunikation: erfolgreich abgebrochen. Seit 1990 Atelier mit originalgrafischem Kleinverlag: edition bim. Ausstellungen: Deutschland, Österreich, Tschechien, Schweiz, Irland und USA (New York). Zuletzt: Galerie Heckenhauer, München. Artist in Residence: Schloss Heidegg, Luzern; Heinrich-Böll-Cottage, Achill Island, Irland; Venedig: Emily Harvey Foundation, 2018. /

KUNSTAUSSTELLUNG IM ZKO-HAUS MALEREI

ZEICHNUNG / COLLAGE / OBJEKTVERNISSAGE SA, 10. SEPT. 2022, 17.00 UHR ZKO-HAUS / GALERIE GEÖFFNET Eintrittinfo@zko.chVEREINBARUNGNACHfrei

37 FRITZ SAUTER SALTO MORTALE

Das Motto war immer frei nach Frederika Bremer: «Wer singen will, findet immer ein Lied.» Ende der 60er-Jahre haben mich dann die grossen Hits der Beatles begeis tert, die auf der Kunsteisbahn Dolder zu hören waren.

«Desmond has a barrow in the marketplace, Molly is the singer in a band…» Von den Beatles zur Klassik

Anfangs war mir das etwas fremd und im Vergleich zum Lagerfeuer zu formell. Als ETH-Student habe ich dann im Hallenstadion in einer monumentalen Aufführung der Oper Aida als Statist mitgewirkt. Dort habe ich erstmals erlebt, wie das Zusammenspiel zwischen dem Dirigenten Nello Santi, dem Orchester, den Solisten und dem Chor abläuft. Verbotenerweise habe ich in den Aufführungen die Melodien jeweils mitgesummt. Natürlich hat mir der Triumphmarsch von Giuseppe Verdi am besten gefallen, auch noch beim zwanzigsten Mal. Vielleicht klingt dieser in seiner fesselnden Art auch in der Zürcher Stadthymne, dem Sechseläutenmarsch an, der für mich als Zünfter der Quartierzunft St. Niklaus ein ständiger Begleiter ist.

Der Knopf ist aufgegangen Für meine Freunde habe ich daraufhin eine Reise an die Opernfestspiele von Verona organisiert. Zu diesem Zeitpunkt ist mir wohl der Knopf aufgegangen und ich begann zusammen mit meiner Frau regelmässig klas sische Konzerte in der Tonhalle oder Aufführungen am Opernhaus zu besuchen. Nach einem langen Arbeitstag in den Büros der Computerfirma IBM in Zürich Altstet ten war das immer ein Genuss der besonderen Art. Zur Geschäftswelt und zur strengen Logik der Programmier sprachen war die klassische Musik für mich ein wohltuender Gegensatz.

Zur klassischen Musik kam ich etwas später durch meine Eltern. Am Wochenende ertönte immer Klassik von Vinyl platten. Ich wurde an Konzerte in die Tonhalle mitgenom men, wo meine Eltern ein Konzert-Abonnement hatten.

EIN GEGENSATZWOHLTUENDER

Ruedi Vontobel, der neue Präsident der ZKO Freunde stellt sich vor Seit November letzten Jahres ist Ruedi Vontobel neuer Präsident der ZKO Freunde. Der 64-Jährige wuchs in Zü rich Oerlikon auf und wohnt seit 1995 im Zürcher Stadt kreis 6. Seine berufliche Laufbahn führte ihn zur IBM, wo er als Mitglied der Geschäftsleitung die Bereiche Be ratung, die Systems & Technology Group sowie das Kun densegment Banken verantwortete. Anfang 2021 wurde er nach über 33 Dienstjahren pensioniert. Ruedi Vonto bel ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Seine privaten Interessen sind die Zunft St. Niklaus und das Zürcher Zunftwesen, Sport und Kultur. Seit 2012 ist er Mitglied im Verein des Zürcher Kammerorchesters ZKOV und seit 2021 im GFZKO.

Gerne berichtet Ruedi Vontobel unseren Lesern, woher seine Liebe zur Musik stammt, weshalb er sich für das Zürcher Kammerorchester einsetzt und welche Ziele er als Präsident verwirklichen möchte. Am Lagerfeuer Meine erste Berührung mit der Musik hatte ich am La gerfeuer bei der Pfadi Flamberg. Ich mochte die frechen, aber auch die tiefen und besinnlichen Lieder wie «Die Kokosnuss» oder «Weisst du, wo die Blumen sind». Als Pfadi habe ich mitgesungen, später als Führer dann mit der Gitarre oder dem Banjo angestimmt und begleitet.

Verpflichtung und Freude zugleich Egal ob in der Tonhalle Zürich, im ZKO-Saal oder in der Hamburger Elbphilharmonie – es waren kostbare Stunden, die ich mit dem Zürcher Kammerorchester verbracht habe. Deshalb ist es mir ein grosses Anlie gen, einen Beitrag für das Wohlergehen dieses hervor ragenden Orchesters zu leisten. Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen und allen ZKO Freunden halten wir daran fest, das Zürcher Kammerorchester durch einen relevanten ideellen und finanziellen Beitrag zu stärken. Ziel ist, auch in Zukunft ein kulturell hochstehendes und abwechslungsreiches Programm sicherzustellen, immer auf Basis einer freundschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem ZKOV. Zukunftspläne

GENERALVERSAMMLUNG MO, 21. NOV. 2022, 18.00 UHR, ZKO-HAUS TERMINE GENERAL- UND ARBEITSPROBEN

FREUNDE KONZERT

FR, 16. SEPT. 2022, 11.00 / 18.00 UHR, ZKO-HAUS Fabian Ziegler Marimba Zürcher Kammerorchester

Der Plan für die ausgewählten Arbeits- und Generalproben für ZKO Freunde ist hier ersichtlich: www.zko-freunde.ch

Gemeinsam ist man stärker. Deshalb planen wir im Herbst erstmals ein Freundesfest. Es ist uns, dem neuen Vorstand, ein grosses Anliegen, in einen engen Austausch mit allen ZKO Freunden zu treten. Darüber hinaus wollen wir Neuankömmlingen und bestehenden ZKO Freunden die Möglichkeit bieten, sich näher kennen zu lernen. Auch eine gemeinsame Musikreise nach Dresden im kommen den Frühjahr ist angedacht. Zunächst aber freue ich mich auf das «Freunde Konzert», das am Freitag, 16. September 2022 exklusiv für die ZKO Freunde und ihre Begleitung im ZKO-Haus gegeben werden wird. Im Namen des gesamten Vorstandes bedanke ich mich bei Ihnen allen für Ihre Unterstützung und für das Wei tertragen der Idee ZKO. Ihr Ruedi Vontobel

Willi Zimmermann Violine und Leitung Werke von Mozart, Webern und Séjourné

DER SAISON 2022/2023

Weitere Konzerte finden Sie in unserem Saisonprogramm und auf www.zko.ch. Änderungen vorbehalten.

KAMMERMUSIK@ZKO: TRÄUMEREI SO, 18. SEPT. 2022, 11.00 UHR, ZKO-HAUS NUGGIKONZERT: TRÄUMEREI SO, 18. SEPT. 2022, 14.00 UHR, ZKO-HAUS KRABBELKONZERT: DER KLEINE IGEL RETTET SEINE FREUNDE SO, 25. SEPT. 2022, 11.00, 14.00 UND 16.00 UHR, ZKO-HAUS BRITISH STRINGS – SAISONERÖFFNUNG MIT DANIEL HOPE DI, 4. OKT. 2022, 19.30 UHR, TONHALLE ZÜRICH

PURZELKONZERT: DER FROSCHKÖNIG SO, 16. OKT. 2022, 11.00, 14.00 UND 16.00 UHR, ZKO-HAUS FEDER UND BOGEN I: STEFAN ZWEIG DO, 20. OKT. 2022, 19.30, ZKO-HAUS SUCHE NACH DEM GÖTTLICHEN – ZÜRCHER SING-AKADEMIE DI, 1. NOV. 2022, 19.30 UHR, TONHALLE ZÜRICH JAKOB LENZ SA, 19. NOV. 2022, 19.30 UHR – SA, 26. NOV. 2022, 19.30 UHR, ZKO-HAUS

PURZELKONZERT: TOMTE UND DER FUCHS SO, 4. DEZ. 2022, 11.00, 14.00 UND 16.00 UHR, ZKO-HAUS WANN DARF ICH KLATSCHEN? – DANIEL HOPE SO, 11. DEZ. 2022, 17.00 UHR, ZKO-HAUS RIHM UND SCHUBERT – DANIEL HOPE DI, 13. DEZ. 2022, 19.30 UHR, TONHALLE ZÜRICH

WEIHNACHTSKONZERTE – ZÜRCHER KONZERTCHOR FR, 2. UND SA, 3. DEZ. 2022, 19.30 UHR, FRAUMÜNSTER ZÜRICH

SILVESTERKONZERT MIT BENJAMIN APPL SA, 31. DEZ. 2022, 17.00, KKL LUZERN NEUJAHRSKONZERT MIT BENJAMIN APPL SO, 1. JAN. 2023, 17.00 UHR, TONHALLE ZÜRICH

AGENDAAGENDA40

ABC-KONZERT:

KRABBELKONZERT:

DIE ZAUBERKUGEL SO, 8. JAN. 2023, 11.00, 14.00 UND 16.00 UHR, ZKO-HAUS MAILLOL – DIE SUCHE NACH HARMONIE DO, 12. JAN. 2023, 19.30 UHR, KUNSTHAUS ZÜRICH

DER KLEINE IGEL VERIRRT SICH IM SCHNEE SA, 4. FEB. 2023, 11.00, 14.00 UND 16.00 UHR, ZKO-HAUS CELLISSIMO – DANIEL MÜLLER-SCHOTT DI, 28. FEB. 2023, 19.30 UHR, TONHALLE ZÜRICH

ABC-KONZERT: PINOCCHIO SO, 5. MÄRZ 2023, 11.00, 14.00 UND 16.00 UHR, ZKO-HAUS

41Weitere Konzerte finden Sie in unserem Saisonprogramm und auf www.zko.ch. Änderungen vorbehalten.

FEDER UND BOGEN III: MARC TWAIN MI, 17. MAI 2023, 19.30 UHR, ZKO-HAUS KAMMERMUSIK@ZKO: ZWISCHEN IDYLLE UND REVOLUTION SO, 21. MAI 2023, 11.00 UHR, ZKO-HAUS

KINDERKONZERT: WINTERSCHLAF SO, 15. JAN. 2023, 11.00 UHR, SCHAUSPIELHAUS ZÜRICH, PFAUEN FEDER UND BOGEN II: INGEBORG BACHMANN DO, 19. JAN. 2023, 19.30 UHR, ZKO-HAUS

PURZELKONZERT:

AGENDA

DIE RIESENGROSSE RÜBE SA, 22. APRIL 2023, 11.00, 14.00 UND 16.00 UHR, ZKO-HAUS TABULA RASA – DANIEL HOPE UND SEBASTIAN BOHREN DI, 25. APRIL 2023, 19.30 UHR, TONHALLE ZÜRICH KINDERKONZERT: DER KLEINE RITTER SO, 30. APRIL 2023, 11.00 UHR, SCHAUSPIELHAUS ZÜRICH, PFAUEN

DREAMERS’ CIRCUS DI, 9. MAI 2023, 19.30 UHR, TONHALLE ZÜRICH

NUGGIKONZERT: EN DOUBLE SO, 29. JAN. 2023, 14.00 UHR, ZKO-HAUS

KAMMERMUSIK@ZKO: EN DOUBLE SO, 29. JAN. 2023, 11.00 UHR, ZKO-HAUS

TICKETS42 IMPRESSUM ZKO BERATUNG UND VERKAUF Seefeldstrasse 305, 8008 Zürich tickets@zko.ch, Tel. 044 552 59 00 Mo–Fr, 11.00 bis 17.00 Uhr BILLETTKASSE TONHALLE AM SEE Claridenstrasse 7, 8002 Zürich Tel. 044 206 34 SCHAUSPIELHAUS34 PFAUEN (für Konzerte im Schauspielhaus) Rämistrasse 34, 8001 Zürich Tel. 044 258 77 77 Lena-CatharinaMITARBEITPetraREDAKTIONSeefeldstrasseZürcherHERAUSGEBERKammerorchester-Verein305,8008ZürichMeyerSchneider,Alexander Ponet, Thomas Hunziker, Linda Schürmann Dr.AUTORENLionGallusser, Sophia Gustorff, Dr. Corinne Holtz (www.corinneholtz.ch), Petra Meyer, Lena-Catharina Schneider, Adrienne Walder Coverfoto,FOTOGRAFIES.43: © Felix Streuli/TBWA S. 4: Seon-Deok Baik © Thomas Entzeroth; Daniel Hope © Daniel Waldhecker; Zürcher Singakademie © Priska Ketterer; Benjamin Appl © David Ruano S. 6: Seon-Deok Baik © Thomas Entzeroth S. 8: Daniel Hope © Daniel Waldhecker S. 10: Stefan Zweig © Public Domain S. 12: Zylinderhut © art-4-art S. 14: Zürcher Singakademie © Priska Ketterer S. 15: Florian Helgath © Hannes Höchsmann S. 16: Jakob Lenz © Kupferstichvignette 1776 vermutlich von Georg Friedrich Schmoll S. 18: Zürcher Konzertchor © Michel Bumann/ZKO S. 20: Daniel Hope © Daniel Waldhecker S. 22: Wolfgang Rihm © Kai Bienert S. 23: Franz Schubert © Lithografie von C. Helfert nach Josef Kriehuber S. 24: Benjamin Appl © David Ruano S. 26: Benjamin Appl © David Ruano S. 28: Der kleine Igel rettet seine Freunde, Illustration nach M Christina Butler/Tina Macnaughton, Brunnen Verlag GmbH, 10. Aufl. Gießen 2021, www.brunnen-verlag.de S. 29: Der Froschkönig aus «Das große Märchenbilderbuch der Brüder Grimm», Illustration von Daniela Chudzinski © 2012, 2016 Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart S. 29: Tomte und der Fuchs, Illustration nach Eva Eriksson, Oetinger Verlag S. 30: Manuel Nägeli © Harald Hoffmann S. 34: Junges ZKO © Michel Bumann/ZKO; Daria Zappa Matesic © Michel Bumann/ZKO; MOBY DICK; or, The Whale (2022) © Dir. Wu Tsang, Prod. Schauspielhaus Zürich; LUMA Arles © Lena-Catharina Schneider/ZKO S. 37: Motiv @ Fritz Sauter GESTALTUNG UND LAYOUT Michel AUFLAGEUDPRODUKTIONBumannMedienUND ERSCHEINUNGSDATUM 12 250 Ex., erscheint dreimal jährlich September 2022 TICKETS UND Besuchenwww.zko.chIMPRESSUMSieunsauf

SAISON 2022/23 DAS KAMMERORCHESTER.ZÜRCHER SO MUTIG WIE NEUE ENTDECKEN.WELTEN Das kann nur Klassik. JETZTABO www.zko.ch

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