EDITORIAL
Der Niesen – vom Kult-Berg zum Kultur-Berg Die fast perfekte Pyramidenform des Niesen machte die
geführt. Eine Premiere war die Vernissage vom Maler der
«swiss pyramid» nicht nur zum Wahrzeichen der Thuner-
Berggilde, Thomas Seilnacht. Die Konzertabende sind
see-Region, sondern seit dem 16. Jahrhundert zum Kult-
platzmässig limitiert, somit erlebt der Besucher ein Am-
berg für bildende Künstler und Literaten. So stand der
biente eines grösseren Hauskonzerts. Die Künstler ver-
Niesen Model für renommierte Maler wie Felix Meyer,
weilen zum vorgängigen Nachtessen im Berghaus unter
Alexander Calame, Samuel Birmann, Ferdinand Hodler,
den Gästen und alle werden mit kulinarischen Köstlich-
Paul Klee, Cuno Amiet und Bendicht Friedli.
keiten verwöhnt. Hier ein paar Highlights der letzten elf Jahre: Tinu Heiniger, Alexander Dubach, Toni Vescoli,
Vor 11 Jahren wagten wir von der Geschäftsleitung den
Franz Hohler, Philip Fankhauser, Emil Steinberger, Wil-
Versuch, den Niesen vom Kultberg zum Kulturberg zu er-
liam White, Anna Rossinelli, Luka Bloom, Nubya und der
weitern. Der Entscheid war damals sicher mutig. Die
legendäre amerikanische Songwriter John Hiatt.
Konzertdichte im Berner Oberland ist ausserordentlich gross und alle Stilrichtungen von Pop bis zur klassischen
… wann dürfen wir Sie an einem Kulturabend auf dem
Musik haben sich seit Jahren etabliert. Wir engagierten
Niesen begrüssen?
mit kleinstem Budget an drei Abenden drei Künstler und starteten damit unsere Kulturabend-Serie mit kulinarischer Verwöhnung. Endo Anaconda machte damals mit seiner Lesung «Sofa Reisen» den Anfang. Ich erinnere
Roger Friedli
mich noch, wie Endo kurz vor dem Auftritt eine Bühne
Geschäftsführer Niesenbahn AG
verlangte, die wir dann kurzerhand aus Transport-Paletten zusammennagelten. Unser Mut wurde schon im ersten Jahr belohnt, da alle drei Anlässe ausverkauft waren. Mit mittlerweile 60 Anlässen hat sich der Niesen als Kulturberg im Berner Oberland fest etabliert. Im Jubiläumsjahr 2015 wurden allein 12 Kulturabende durch-
«Klein aber fein – uf e Niese cho gniesse!»