WIEN
ZOOM IN WIEN
IN GEGENSÄTZEN In der Stadt an der Donau stehen den Besuchern unendlich viele Erlebnis-Facetten offen. Wir begeben uns auf eine Wien-Eroberung der kontrastreichen Art.
W
ien ist kühl modern, aber auch imperial pompös; bodenständig wie auch abgehoben; städtisch und dennoch naturnah. Diese Gegensätze lassen sich problemlos im Rahmen eines verlängerten Wochenendes erleben. Aber ganz ehrlich: Damit hat man Wien natürlich noch lange nicht in seiner ganzen Vielseitigkeit erfasst. Dazu braucht es dann doch mehrere Aufenthalte.
KUNSTRÄUME – MAL IMPERIAL, MAL ZEITGENÖSSISCH
Im Leopoldmuseum stehen Werke der Moderne im Fokus.
Barocktraum im Winterpalais.
war die Himmelpfortgasse – sie hiess damals Trabothen-Gasse – noch nicht eine so begehrte Adresse wie heute. Es war eine bürgerliche Gegend, die zum Prinzen passte. Dieser war 1683 als mittelloser Flüchtling an den Hof der Habsburger gekommen. Als er 1736 starb, war er mehrfacher Schlossbesitzer. Das Winterpalais wurde in seiner langen Geschichte mehrmals umgebaut und renoviert. Erst seit 2013 ist es, als vierter Ausstellungsort des Museums und des Schlosses Belvedere, der Öffentlichkeit zugänglich. Das Kontrastprogramm zum Barock ist im Leopold Museum zu finden. Die Sammlung Leopold zählt mit weit über 5000 Exponaten zu den bedeutendsten Sammlungen der österreichischen Moderne. Seit 2001 hat sie ihre Heimat im lichtdurchfluteten Würfelbau im Museumsquartier. Zu den Kernstücken zählen viele Werke von Egon Schiele und Gustav Klimt. Wien um 1900, Jugendstil, Wiener Secession und Wiener Werkstätte gehören ebenfalls zu den Sammlungsschwerpunkten. Neben den permanenten Ausstellungen werden immer wieder Werke von zeitgenössischen Künstlern gezeigt.
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DOLCE VITA MAGAZIN N° 06 | FRÜHLING 2016
© Winterpalais/Oskar Schmidt
© Leopold Museum
Im Winterpalais des Prinzen Eugen zählt der Kunstgenuss gleich doppelt. Egal, welche Ausstellung gerade aktuell ist, der Rahmen des barocken Palais mitten in der Innenstadt Wiens ist schon an sich eine Augenweide. Als Prinz Eugen von Savoyen 1694 das Grundstück kaufte,