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FRÜHLINGSERWACHEN IM GENUSSTAL KLEINWALSERTAL

dern alljährlich dafür, dass der Fischbestand in der Breitach stets ausgeglichen ist. Jährlich setzen er und seine Helfer rund 3000 zweijährige Walserforellen im Fluss aus. «Mit der Aufzucht und dem Besatz aus unserem eigenen Aufzuchtteich sorgen wir für einen kontrollierten Fischbestand, aber auch für die Pfege der Natur», wie der Obmann erklärt. Der lokale Fischerverein ist dem Naturschutzbund Österreich angeschlossen und sorgt sowohl für die jährliche Reinigung der Breitach als auch für die wöchentliche Untersuchung der Wasserqualität. Kein Wunder also, bietet der Fluss beste Trinkwasserqualität und ein einzigartiges Erlebnis für auswärtige Fliegenfscher. Diese können beim zentralen Tourismusbüro in Hirschegg Drei- und Fünftages-Gästefscherkarten (120 oder 200 Euro) beziehen und damit von Montag bis Freitag die Breitach befschen. Das Fischen ist hier von Mai bis September übrigens ausschliesslich mit Fliegen und ohne Widerhaken erlaubt. Das Schonmass des auf drei Fische kontingentierten Tagesfangs beträgt 30 Zentimeter.

Das Mindestmass übertrefe ich bei meinem Aufenthalt mit jedem Fang deutlich. Die erste Prachtsforelle von gut 40 Zentimetern Länge geht gleich zu Beginn an den Haken. Ich bin im Mittelteil des Flusses, da wo die Dürbodenstrasse bei Hirschegg die Breitach quert, etwas dem Flusslauf aufwärts gefolgt. Dieser Teil eignet sich fürs Fischen am besten, sind doch die oberen und unteren Gewässerabschnitte entweder nur schwer begehbar oder zu seicht. Aber hier mäandriert das glasklare Wasser herrlich zwischen Kiesbänken, Felswänden und längeren Waldabschnitten durchs Tal. Ideales Gelände also, um als Wanderer dem schönen Flusslauf zu folgen – oder als Fliegenfscher sein Glück zu versuchen. Bei einer sanft geschwungenen Gumpe binde ich eine Goldkopfnymphe an die Fliegenschnur und lassen diese da hinfiegen, wo ich die Fische vermute. Die Strömung trägt den künstlichen Köder fussabwärts, und als ich bereits damit begonnen habe, die Schnur langsam wieder einzuholen, spüre ich, wie der Raubfsch mit einem Schlag den Köder schnappt und sich mit aller Kraft davonmachen will. Nach einem lebhaften Drill zappelt die Walserforelle im Kescher. Ein echtes Glücksgefühl, das sich an diesem Tage noch einige Male wiederholt.

Erholungs-Oasen und Genuss pur

Das Fliegenfschen ist aber nur einer der exklusiven Genüsse, denen man als Ferienaufenthalter im Kleinwalsertal frönen kann. Ganz besonders im Frühling und

Genuss pur haben wir im Fünfsternehaus Travel Charme Ifen Hotel (www.travelcharme.com/hotels/ ifen-hotel-kleinwalsertal) in Hirschegg erlebt. Das stilvolle Hotel bietet 125 mit der richtigen Prise Alpenschick eingerichtete Zimmer, vom Familienzimmer bis hin zur Suite, das Panoramarestaurant Theo‘s, das eigene Gourmet-Lokal Kilian Stuba sowie die gut sortierte Bar 1.111 und eine hübsche Alpen-Lounge. Letztere hat uns mit ihrer abendlichen Live-Klaviermusik und dem ofenen Feuer im Kamin besonders gefallen. Nach einem langen Tag in der Natur, ob nach Wanderungen oder dem Fischerabenteuer am Fluss, schätzt man im Ifen auch das breite Wellness- und Spa-Angebot. Auf 2300 Quadratmetern bieten hier acht verschiedene Ruhebereiche, beheizte Indoor- und Outdoorpools sowie diverse Saunen, Dampfbäder und ein grosser Fitness- und Cardiobereich für jedermann etwas. Wir fühlten uns schwerelos schwebend – wie die Walserforelle in der Breitach – im mit Alpensalz angereicherten Sole-Klangbecken besonders wohl. Kleiner, aber nicht weniger fein ist das Wellnessangebot im Viersternehotel Chesa Valisa (www.naturhotel.at), ebenfalls im Ortsteil Hirschegg. Das Naturhotel der Familie Kessler ist ein Ensemble von mehreren Gebäuden. Das Stammhaus ist mit über 500 Jahren das älteste davon. Die Wirtefamilie legt auf ihre zu 100 Prozent biozertifzierte Küche und die Verbundenheit zur Natur grossen Wert. Wir haben uns daran ebenso erfreut wie an der Tatsache, dass man als Fischer seine selbst gefangene Forelle vom Küchenchef am Abend köstlich zubereitet als Hauptgang serviert bekommt.

Das Kleinwalsertal trägt nicht umsonst die Bezeichnung «GenussRegion Österreich». Das hier von Gastwirten, bewirtschafteten Hütten und genussorientierten Produzenten und Landwirten gefochtene Netzwerk ist intakt. Es hat sich ganz der Authentizität, der Regionalität und der Saisonalität verschrieben. Eine Qualität, der man im Kleinwalsertal auf Schritt und Tritt begegnet – und die einen zur baldigen Rückkehr animiert. tb

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