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EINE BEZAUBERNDE QUINTA SIX SENSES DOURO VALLEY

Im Six Senses Spa bilden Anwendungen mit frischem Obst aus dem resorteigenen Garten einen Schwerpunkt.

Die grosszügigen Deluxe-Zimmer sind mit warmen Farben und zeitgemässer Einrichtung ausgestattet.

Serpa Pimentel das Anwesen. Unter seiner Regie wurde Vale de Abraão renoviert. Als Vorbild diente ihm die königliche Sommerresidenz in Sintra, dem legendären Bergdorf, kühle Zufucht der Königsfamilie während der Sommerhitze.

Bis Anfang der 1990er-Jahre lebte die Familie Serpa Pimentel glücklich in Vale de Abraão, bis es zu einem verheerenden Feuer kam, bei dem nahezu das gesamte Anwesen niederbrannte. Die Familie zog weg und zurück blieb nichts als Schutt und Asche.

PHÖNIX AUS DER ASCHE

Nach vielen Jahren der Vernachlässigung übernahm ein portugiesischer Investor das Anwesen und baute es zu einem eleganten Hotel mit 57 Gästezimmern und einem Spa um – so entstand das Aquapura, das 2003 seine Pforten öfnete. 2014 übernahm die Explorer-Gruppe, eine der mächtigsten Investoren-Gesellschaften Portugals, das Anwesen. Die neue Betreiberin Six Senses Hotels Resorts Spas machte das Vale de Abraão zum ersten Six Senses Refugium in Europa. Eine Ferienresidenz mit der perfekten Symbiose aus dem Charme vergangener Tage und natürlichem, zeitgenössisch-puristischem Design, für das Six Senses bekannt ist. Die verschiedenen Zimmerkategorien reichen von Superior, Deluxe oder Flusszimmern bis hin zu grosszügigen Suiten und Villen mit einem, zwei oder drei Schlafzimmern. In hellen Grau- und Sandtönen gehalten, gestaltete der New Yorker Innenausstatter Clodagh Design glamouröse Zimmer mit umweltfreundlichen Materialien, oft in traditionell portugiesischem Stil gearbeitet. Naturstein, Holz und Wasser ziehen sich thematisch als roter Faden durch das gesamte Resort. Konsequent durchgezogene Erdtöne tauchen das schöne Hideaway in ein warmes Licht, und wenn die Sonne vom Himmel brennt, ist es innen angenehm kühl. Das edle, puristische Design sucht im Land seinesgleichen. Diese Moderne und Geradlinigkeit erwartet man vielleicht in London, aber nicht im vom Weinbau geprägten bodenständigen Douro-Tal. Der absolute Traum aber ist von fast überall der Blick durch die Panoramafenster auf den Strom und die Weinberge.

WELTENBUMMLER TRIFFT AUF MEISTER DER LANDESTYPISCHEN KÜCHE

Typisch Six Senses, spielt nicht nur der Umweltgedanke eine zentrale Rolle, sondern jedes Haus soll mit jedem Detail die Region, in der es sich befndet, widerspiegeln. Angefangen von der Bauweise mit ihren natürlichen, hauptsächlich regionalen Materialien über die liebevoll-extravagante Ausstattung bis hin zu den landestypischen Küchenkreationen einerseits, andererseits steht auch ganz wesentlich das zwischenmenschliche Moment im Fokus. Und das wiederum betrift die besondere Sensibilität gegenüber den Gästen ebenso wie den harmonischen und verständnisvollen Umgang mit dem gesamten Team. Für all diese Aspekte stehen in Portugal General Manager Nick Yarnell und Küchenchef Paulo Matos.

Die grosszügigen Deluxe-Zimmer sind mit warmen Farben und zeitgemässer Einrichtung ausgestattet.

Nick Yarnell lässt sich beinahe schon als Veteran in der internationalen Luxushotellerie bezeichnen. Insbesondere, wenn es um die feinfühlige wie auch konsequente Umsetzung von Hoteleröfnungen geht. Seit 24 Jahren reist er bereits um die Welt und war währenddessen in den unterschiedlichsten Destinationen tätig. Unter anderem war er als Managing Director für die Eröfnung des heute bereits legendären Four Seasons in Marrakesch verantwortlich. 2014 kam er nach Portugal, um das Six Senses Douro Valley zu eröfnen. Und mit seiner Leidenschaft für exzellente Küche, Weine und Wellness ist er hier genau richtig. Dem kulinarischen Team im Six Senses Douro Valley steht Küchenchef Paulo Matos vor. Seine Leidenschaft für heimische Aromen kommt in den landestypischen Gerichten zum Ausdruck, die häufg auf grossen Platten oder in Tontöpfen serviert und direkt am ofenen Feuer zubereitet werden. Seit vielen Jahren ist er bereits im Douro-Tal tätig. So zuletzt als Küchenchef des Aquapura Douro Valley, dem Anwesen, aus dem das heutige Six Senses Douro Valley entstanden ist. In der ofenen Küche im Restaurant Vale d’Abraão gibt es Frühstück, Mittag- und Abendessen, auf Wunsch auf der Terrasse mit einem herrlichen Ausblick über das grüne Douro-Tal. Entspannende Drinks bietet die Quinta Bar und Lounge in gemütlicher Atmosphäre ab dem späten Nachmittag bis in den sinkenden Abend hinein an. An der ofenen Kochstation bereiten die Köche vor den Augen der Gäste heimische Gerichte am Josper Grill zu und backen Brot im Holzofen.“ ENTSPANNEN À LA SIX SENSES Neben einer ausgezeichneten Kulinarik ist der 2200 Quadratmeter grosse Six Senses Spa ein weiteres Highlight des Resorts. Zehn Behandlungs-

«Mit dem Himmel als räume, ein Indoorpool lichtdurchfuteter, geheizter mit Strömungsdüsen, ein Dach und dem Douro Dampfbad, sowie ein eine Sauna und Fitnessraum ein Laconium stehen den als Weggefährten Gästen zur Verfügung. Im Spa Anwendungen mit heimischem bilden Obst zu seinen Füssen.» einen Schwerpunkt, trauben oder mit sei es mit WeinZitrusfrüchten, die frisch gepfückt aus dem resorteigenen Garten stammen. Mehr als hundert weltbekannte Heiler, Gesundheitsexperten und Spa-Spezialisten werden reihum als Gäste geladen, um ihr Wissen weiterzugeben. Mittlerweile Six Senses Standard sind die beliebten Yogaprogramme zum Entgiften oder für besseren Schlaf. Auf dem Resortgelände befndet sich auch ein grosser Swimmingpool im Freien, mit einem fantastischen Panorama über das Douro-Tal. In abgelegenen «Meditationsnestchen», über den Wald verteilt, fnden die Gäste zur Ruhe. So manchem reicht zum Entspannen aber einfach ein Glas Wein und ein gutes Buch am Feuer. VIELFÄLTIGE AUSFLUGSMÖGLICHKEITEN Aber auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Tennis, Golf, Reiten, Wandern, Wein-Degustationen, Käse- und Olivenölverkostungen, Schifsausfüge oder ein Besuch der historischen Stadt Oporto (von hier geht der berühmte Portwein in alle Welt) machen einen Aufenthalt in diesem Luxushotel zu einem unvergesslichen Erlebnis. Trotz der abgeschiedenen Lage ist das Six Senses Douro Valley gut erreichbar. Von Porto kommend, geniesst man die rund zweistündige Autofahrt durch eine bergige, bezaubernde Landschaft mit Erhebungen, die bis zu 800 Meter hoch sind, und träumt angesichts der wogenden Rebstöcke von einem Gläschen Portwein. Weiter geht die Fahrt durch romantische weisse Dörfer, in denen manchmal die Zeit noch stehengeblieben zu sein scheint, und immer wieder glitzert der Strom wie ein Silberstreifen im Tal.

FEINE TROPFEN AUS DEM HERRENHAUS

Ganz klar steht im Six Senses Douro Valley guter Wein im Mittelpunkt. Nicht verwunderlich, dass einer der Höhepunkte aller Seminare die täglichen Wein-Degustationen sind. Um 19.00 Uhr fnden sie in der Wein-Bibliothek statt, geleitet von einer der beiden Wein Direktorinnen Sandra Tavares da Silva oder Francisca van Zeller. Beide Winzerinnen zählen zu den Newcomern der portugiesischen Weinszene und verfügen über einige Auszeichnungen. Tag für Tag wechseln die Weine und sukzessiv erweitert und vertieft sich so das Wissen und das Gespür für das Anbaugebiet und die Vielfalt der Douro-Weine.

Die Weinkarte – mit rund 700 Tropfen, die auch gekauft werden können –gleicht einer exklusiv-intensiven Reise durch die Anbaugebiete der Region bis zum angrenzenden spanischen Ribera del Duero und darüber hinaus. Eines haben alle Tropfen gemeinsam: Sie stehen in einem Bezug zum Douro Valley oder seinen Bewohnern, denn es sind ausschliesslich Weine zu fnden, die von Weinbauern stammen, die aus dem Douro Valley kommen und sich woanders niedergelassen haben. Oder von internationalen Weinbauern, die ins Douro-Tal gekommen sind.

Das Wein-Erlebnis endet hier noch lange nicht. Auch ausserhalb des legendären Anwesens werden zahlreiche Aktivitäten rund um Wein arrangiert. Denn immer beginnt es doch mit dem Anbau. So gibt es spannende Führungen durch die Weinberge zu den Wurzeln – den Stöcken und den Reben. Entdeckt und erforscht werden auch ausgesuchte Weinbauern der Region. Persönlich kommen sie zu den Kursen, halten ihre Vorträge und lassen ihre exquisiten Tropfen verkosten. ks www.sixsenses.com

Frauenpower im Six Senses Douro Valley

Sandra Tavares da Silva Die höchst talentierte Önologin ist auch als Winzerin bei ihren Kollegen hoch angesehen. Sie steht für eine neue Generation im Weinbau rund um Douro. 2014 erhielt sie die Auszeichnung zum besten Winzer Portugals. Ihre Leidenschaft ist der Ausbau der heimischen Reben. Nach dem Bachelor in Agrarwissenschaften absolvierte sie ihr Masterstudium in Önologie an der Universität von Piacenza, Italien. 1999, als sie nach Porto umzog, hielt Cristiano van Zeller, Eigentümer von Quinta Vale D. Marie und einer der fünf «Douro-Boys», gerade nach einem ambitionierten Winzer Ausschau. Sandra fng nicht nur in seinem Weingut an zu arbeiten, sondern unterstützte auch den Weinbau ihrer Eltern, Quinta de Chocapalha in der Lissaboner Weinregion. Im gleichen Jahr lernte sie ihren zukünftigen Ehemann und Winzerpartner, Jorge Serôdio Borges, kennen. Sie heirateten 2001, und es war eine logische Folge, dass dieses dynamische Duo gemeinsam ein eigenes Weinprojekt mit Namen Wine & Soul in Angrif nahm. Sie konnten sich in den vergangenen sechs Jahren mit erstklassigen Weinen wie den hoch gelobten Pintas oder trendigen Newcomern wie Charakter, Guru oder Quinta da Manoella einen Namen schafen.  www.wineandsoul.com

Francisca van Zeller Bereits als kleines Mädchen nahm ihr Vater Cristiano van Zeller* sie zu Weinproben mit. Sie half beim Verblenden und nahm sich bereits damals vor, später einmal eine «Weinköchin» zu werden – denn diese Arbeit erinnerte sie an gemeinsame Backnachmittage mit ihrer Grossmutter. Trotzdem entschied sie sich bei der Wahl ihres Studienfachs für Geschichte und Journalistik, denn die Kunst des Erzählens war stets ihre zweite Leidenschaft. Fünf Jahre lang versuchte sich Francisca in verschiedenen Berufen, bevor sie sich auf ihre Wurzeln besann. Um ihre Kenntnisse zu vertiefen, heuerte sie bei einem grossen Weinunternehmen im Süden Portugals an. Seit 2013 arbeitet sie wieder im eigenen Familienbetrieb in Quinta Vale D. Maria, 2015 absolvierte sie ihre Ausbildung in Önologie und Weinbau. Rückblickend stellt Francisca fest: «Ich habe mich nie freier gefühlt als in dem Moment, als ich begann, ein Teil des grossen Ganzen zu sein, der Fortsetzung einer Familientradition, die 1620 mit Wein begann.»  www.quintavaledonamaria.com

* Die van Zellers sind eine der ältesten Portwein-Familien Portugals, etablierten 1780 das Handelsunternehmen Van Zellers & Co, das bis in die 1930er-Jahre durchgehend mit Portwein handelte. Zum Familienbesitz zählten neben einer Vielzahl von Marken auch immer Weingüter, wie etwa bis 1993 das Portweingut Quinta do Noval. 2006 übernahm Cristiano van Zeller das Erbe seiner Vorfahren und begann auf der Quinta Vale D. Maria unter seinem grossen Familiennamen Weine zu produzieren. Ja, richtig, Douro-Weine, nicht etwa in Familientradition Portweine. Gemeinsam mit seinem Freund Dirk Niepoort erkannte er früh das Wein-Potential der Region, setzt sich als einer der «Douro-Boys» dafür ein, das Douro-Tal als Weinregion voranzubringen. Erst 2009 kehrte Cristiano van Zeller auch wieder in die Port-Produktion zurück – ein neues Familienprojekt mit seinen Cousins Fernando und Àlvaro van Zeller. Quinta Vale D. Maria wurde von Cristiano und seiner Frau Joana van Zeller 1996 von deren Familie erworben. Das Weingut war seit 250 Jahren im Besitz von Joanas Familie. Die erfolgreichen Oenologen Sandra Tavares da Silva und Joana Pinhão zusammen mit Cristiano van Zeller sind heute verantwortlich für die Qualität der Quinta do Vale Dona Maria Weine.

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