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MENSCHEN
«Wir helfen Menschen, denen es weniger gut geht» Beatrice Rüfenacht ist dank einer Begegnung mit den Edelweiss Riders in der Thuner Innenstadt fast über Nacht zur Bikerin geworden. Heute ist sie Mitglied dieses Vereins, der sich für Menschen einsetzt, die weniger auf der Sonnenseite des Lebens stehen.
Beatrice Rüfenacht geniesst die Herbstsonne auf der Terrasse am Brändlisberg.
Seit ihrer Au-pair-Zeit in Vancouver ist sie vom Country and Western Style fasziniert.
Beatrice Rüfenacht, die Aussicht von Ihrer Terrasse auf die Stadt Thun ist aber gewaltig! Zieht es Sie da noch ins Ausland in die Ferien? Wir geniessen die erhöhte Wohnlage am Brändlisberg sehr. Sie haben Recht, wir fahren weniger weg und geniessen freie Tage vermehrt hier und fühlen uns sehr wohl. Thun liegt uns zu Füssen…
Motorrädern durch die Innenstadt fuhren. Plötzlich meinte mein Partner, das wäre doch etwas, so einen grossen Töff zu fahren. Bei der anschliessenden geselligen Runde in einem Thuner Restaurant kamen bereits erste Angebote und nach Neujahr war ich schon Besitzerin einer Maschine.
Ihre Wohnungseinrichtung verrät auf den ersten Blick einiges. Sind Sie eine Western-Lady? Wegen der Jukebox und der Western-Stiefel? Vielleicht liegt es daran, dass ich nach der KV-Lehre als Au-pair eineinhalb Jahre in Vancouver, Kanada, lebte. Die Lebensart, die Musik und auch die Menschen dort haben mich schon damals fasziniert, inspiriert und geprägt – und das hat sich in der jüngsten Vergangenheit wieder verstärkt. Wie macht sich dies heute bemerkbar? Zum Beispiel, indem ich sehr gerne Country-Musik höre. Oder dass ich mit Kollegen einmal in der Woche dem Line Dance im Rodeo Saloon Gwatt fröne. Eine super Sache, welche es möglich macht, auch mal mit wildfremden Menschen an irgend einem Anlass irgendwo auf der Welt Tanz-Begeisterung zu teilen, wie zum Beispiel diesen Sommer im Westen Amerikas, wo wir mit unseren Motorradfreunden – unter anderem auf der Route 66 – unterwegs waren. Seit wann fahren Sie Motorrad? Das ist eine unglaubliche Geschichte. Im Dezember 2005 waren wir in der Stadt Thun im Ausgang, als «Samichläuse» auf grossen
… und die fahren Sie immer noch? Nein, vor zwei Jahren leistete ich mir eine Harley Davidson Fat Boy mit Supplements, die – wie es sich gehört – jährlich vervollkommnet werden. Ein Bijou für jeden Motorradfan und ein Supergefühl, damit unterwegs zu sein. Sie fahren viel im Gruppenverband mit den Edelweiss Riders & Friends. Was steht hinter diesem Namen? Die Edelweiss Riders taten sich 1997 als lockere Gruppe von Motorradfahrern zusammen. Am 28. Mai 2010 wurde ein Verein gegründet, dem heute um die 140 Mitglieder angehören. Menschen aus jeder sozialen Schicht und jedem Alter. Der Zusatz «and Friends» bedeutet, dass wir nicht ein Harley-Club sind. Motorräder anderer Marken sind auch herzlich willkommen. Selbstverständlich gehört zum Verein auch Frauenpower, alleine aus der Region Thun sind 20 Frauen dabei. Was für eine Philosophie steht hinter den Edelweiss Riders? Wir teilen den Spass am Motorradfahren und pflegen damit Freundschaften in der Gruppe. Unser Motto lautet Solidarität. Wir wissen, dass es uns gut geht – deshalb helfen wir mit den organi-