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KINDER- UND JUGENDFÖRDERUNG
«Fun and run»: Die Freude an der Bewegung zählt am mei Erst zwei Jahre alt ist der Thuner Verein «Fun and run» und bereits zählt er über 80 Mitglieder, die meisten davon Kinder. Die Begeisterung für verschiedenste Arten von Bewegung steht im Zentrum – sportliche Leistung ist aber durchaus auch erwünscht.
Sie erzählen von ihren Erfahrungen und Erlebnissen bei «Fun and run»: hinten, von links, die Zwillinge Brit und Jana, Mentaltrainerin Ursula Gehret und «Fun and run»-Initiant Ruedi Brunner. Vorne, von links, die beiden Brüder Santo und Orlando.
«Einlaufen» im Lachenstadion: Gross und Klein hüpfen und laufen über den ausgelegten Parcours.
2008 war es, als der Thuner STI-Chauffeur und Jugend- und Sportleiter Ruedi Brunner beschloss, «einen neuen, etwas anderen Sportverein» zu gründen. Einen Verein, bei dem die Begeisterung für Bewegung und nicht die reine Leistung im Zentrum stehen sollen. Das selbst entwickelte, eigenständige Angebot, das sich an kein Vorbild anlehnt, kommt bisher gut an: Heute zählt der Club «Fun and run» bereits 85 Mitglieder, 90 Prozent davon sind Kinder.
Ursula Gehret: Die Eigenständigkeit der Kinder ist uns wichtig, wir richten uns ganz auf sie aus. Wir aktivieren ihre persönlichen Ressourcen, lassen sie ihr Leistungs-Potenzial erfahren und erleben. Wir meditieren auch mit ihnen, nach dem Grundsatz «Stille pflegen und atmen lernen».
Vier von ihnen, die 13-jährigen Zwillinge Jana und Brit und die beiden Brüder Santo, 6, und Orlando, 8, sitzen an jenem grauen Tag in den Herbstferien fürs Interview mit «thun! das magazin» am Tisch, zusammen mit Ruedi Brunner und der Therapeutin und Mentaltrainerin Ursula Gehret – alle in adretten blauen ClubShirts- und Jacketts. Später, beim Fototermin im Stadion Lachen, werden – trotz Ferien – weitere rund 30 bewegungsfreudige Kinder im selben Outfit erscheinen. Herr Brunner und Frau Gehret, was unterscheidet Ihren Verein von üblichen Sportvereinen? Ruedi Brunner: Wir verstehen uns als Ergänzung und Alternative zu den andern Sportvereinen. Wir bieten, kurz gesagt, KinderLeichtathletik ohne Leistungsdruck an. Dennoch dürfen sich unsere Jugendlichen und Kinder selbstverständlich auch bei uns gerne auf Wettkämpfe vorbereiten und an diesen teilnehmen – aber zwingend ist es nicht.
Sie sind aber weder ideologisch noch esoterisch ausgerichtet? Gehret: Nein, keinesfalls. Meine Trainings haben den Umgang mit sich selbst zum Thema, ähnlich wie die Mentaltrainings im Spitzensport. Beispielsweise visualisieren wir Bewegungsabläufe, um sie zu optimieren. Brunner: Alle unsere Kurse und Angebote laufen über Jugend und Sport. Die Fachstelle Sport der Stadt Thun unterstützt uns nach Kräften bei der Suche nach freien Turnhallen. Bisher haben wir stets Lösungen gefunden. Wie sieht ein Training bei «Fun and run» konkret aus? Brunner: Wir bieten momentan Trainings an drei Wochentagen an. Sie laufen beispielsweise unter «Sport und Plausch», «Lauf und Nordic Walking» oder «Wurf, Sprung, Sprint» (s. Kasten) und finden beim Schulhaus Dürrenast, im Stadion Lachen und beim Karate-Tempel Allmendingen statt. Angesprochen werden Kinder ab fünf Jahren und auch ganze Familien. Auch Kinder mit einer Behinderung sind bei uns willkommen!