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Kunstmuseum: Kunsterlebnisse – auch für Familien

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WETTBEWERB

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Kunsterlebnisse – auch für Familien und Schulklassen

Das Kunstmuseum Thun will nicht nur erwachsene Sachverständige ansprechen –im Gegenteil: Kinder, Grosseltern, ganze Familien und Schulklassen sind willkommen. Die Kunstvermittlerin Sara Smidt erläutert, wie sie diesen die Kunst näher bringt.

Buntes und vielfältiges Material für einen spielerischen Umgang der Kinder mit Kunst enthält die «Seh-Kiste» des Kunstmuseums.

Sara Smidt, können Kinder mit zeitgenössischer Kunst etwas anfangen? Ja, Kinder sogar besonders gut. Denn zeitgenössische Kunstwerke spielen oft mit der Wahrnehmung, und Kinder können sehr genau hinschauen, wenn sie sich in einem auf ihre Konzentration abgestimmten Rahmen bewegen.

Abstrakte Erläuterungen können Sie ihnen aber nicht zumuten… Nein, das braucht es selten. Kunstwerke haben mit dem Leben zu tun. Kinder stecken also mitten drin. Wenn man mit genau Hinschauen nicht weiterkommt, dann gibt es spielerische, gestalterische und andere kreative Brücken, einem Kunstwerk näher zu kommen.

Wie ist es mit älteren Menschen: Lassen sie sich etwa durch Video-Installationen ansprechen? Es kommt auf den Inhalt an. Bis 28. November laufen bei uns beispielsweise Videos von Paul Harrison und John Wood, die sicher Menschen jeden Alters ansprechen. Ihre Werke sind nicht hektisch, spielen mit alltäglichen Dingen und bringen einen durch ungewöhnliche Konstellationen zum Schmunzeln. Speziell bei Videos ist, dass man meist Zeit braucht, bis sie sich erschliessen. Das ist nicht immer beliebt – und nicht zuletzt abhängig von den Sitzgelegenheiten… Was empfehlen Sie Familien, die Kindern ein Kunsterlebnis verschaffen möchten? An der Kasse kann man das Büchlein «Entdeckungen im Quadrat» erstehen, das für jede Ausstellung neue Herangehensweisen vorschlägt. Kinder suchen Details, diskutieren mit ihren Eltern Beobachtungen oder zeichnen eigene Eindrücke. Da kommt auch unsere «Seh-Kiste» zum Einsatz. Dort finden sich Unterlagen, Papier, unzählige Farbstifte und weitere Vorschläge, sich der Ausstellung zu nähern. Kinder und Eltern zeigen einander Lieblingswerke, suchen aus Farbkarten dazu passende Farben oder gehen tastend mit einem Beutel Kastanien oder Schrauben durch die Ausstellung. Was passt dazu? Das Material in der Seh-Kiste steht zur freien Verfügung und kann mit in die Ausstellung genommen werden. Familien nutzen es spontan.

Interview: Jürg Alder Cartoon: Max Spring

KONTAKT/WEITERE INFOS

–Sara Smidt, Kunstvermittlung Kunstmuseum Thun,

Tel. 033 225 8610 oder 076 367 27 59,

E-mail kunstvermittlung@thun.ch –Eintritt für Kinder unter 12 Jahren und Benutzung der

Seh-Kiste gratis. Lehrkräfte sind gebeten, ihre Klasse vor dem Besuch anzumelden: Tel. 033 225 84 20. –Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mi 10–19 Uhr. –www.kunstmuseumthun.ch

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