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Innenstadt: Mit neuen Leuchten in den Advent bummeln

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Mit neuen Leuchten in den Advent bummeln

«Larmes d’étoiles» und «Heissi Öfe». Beides lässt sich in der Thuner Innenstadt erleben. Das eine hat mit neuer Atmosphäre, das andere mit geöffneten Geschäften, einem speziellen Sonntagsverkauf und klammen Fingern zu tun.

René Lauper ist in der IGT verantwortlich für die Weihnachtsbeleuchtung. Er hat massgeblich an der Evaluation der neusten Kreation mitgewirkt. Diese Bildanimation zeigt die neue Weihnachtsbeleuchtung «Larmes d’étoiles». Sie wird in der kommenden Adventszeit die Thuner Marktgasse in einen festlichen Glanz hüllen.

Die Schneesportsaison hat noch nicht wirklich begonnen, der Thunersee lädt einzig Hartgesottene zum Schwimmen ein. Macht nichts. Denn «thun!dasmagazin» kennt Alternativen. Zum Beispiel «Larmes d’étoiles» oder «Heissi Öfe». Eines jedenfalls ist klar: Ein Bummel durch die Thuner Innenstadt birgt Neues, Spannendes, Besinnliches und da und dort die Gelegenheit, nicht nur klamme Finger aufzuwärmen.

«Larmes d’étoiles» zu Weihnachten in der Marktgasse Sie heissen «Larmes d’étoiles» und werden in der kommenden Adventszeit die Thuner Marktgasse in einen ganz besonders festlichen Glanz hüllen. Die Rede ist von leuchtenden Sternen oder besser von der neuen Weihnachtsbeleuchtung, welche die Innenstadtgenossenschaft Thun (IGT) zu Weihnachten über der Marktgasse installieren wird. «Die neue Beleuchtung wird der Marktgasse einen frischen Glanz verleihen und neue Akzente setzen», sagt der IGT-Verantwortliche René Lauper. Festlich leuchten und für gemütliche Shopping-Stimmung sorgen werden dabei nach Einbruch der Dunkelheit unterschiedlich grosse Sterne an geschweiften Lichterketten. Die neuen Sterne in der Marktgasse sind ein Neuanfang. «In den nächsten drei Jahren werden wir zu Weihnachten die ganze Unterstadt neu beleuchten und den bisherigen Lichtervorhang nach und nach ersetzen», erklärt René Lauper. Ein Grund sind gewisse Abnützungserscheinungen. «Der bisherige Lichtervorhang ist ins Alter gekommen, einige Teile lassen sich nicht mehr ersetzen», sagt der IGT-Verantwortliche und Mitinhaber der Bijouterie Frieden AG Creative Design an der Oberen Hauptgasse 37. Rund 25000 Franken und eine gehörige Portion Fronarbeit lässt sich die Thuner City-Organisation die erste Etappe des neuen Lichterglanzes in der Marktgasse kosten. Zum Löwenanteil bezahlt von den Geschäftsleuten der Thuner Innenstadt und einem Beitrag der Stadt.

Für die Thuner Geschäftsleute ist die Weihnachtsbeleuchtung in der Thuner Innenstadt denn auch ein Ganzjahresthema. «Nebst der Evaluation für die neue Beleuchtung stehen das Jahr über Wartungsarbeiten an den bestehenden Leuchtkörper auf dem Programm», erläutert René Lauper. Apropos Evaluation: Für die neue Weihnachtsbeleuchtung «Larmes d’étoiles» hat sich letztendlich der IGT-Vorstand ausgesprochen. Dies nach einem auf wändigen Auswahlverfahren und einem Kriterienkatalog. Ge liefert werden die neuen Sternen übrigens von der in Thun ansässigen Firma Schreder Swiss AG. Für René Lauper indes ist klar: «In Thun ist der Shoppingbummel in der Adventszeit ein Erlebnis.» Weihnachtliche Vorfreude und stimmungsvolle Atmos phäre inbegriffen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die schmucke

«Die Beleuchtung wird der Marktgasse einen frischen Glanz verleihen.»

René Lauper, IGT-Verantwortlicher

Sie sitzen auf «Heisse Öfe»: Am 12. Dezember werden gegen 60 Weihnachtsmänner ihre schweren Motorräder durch die Innenstadt steuern. In der Altstadt werden leuchtende Sterne das Einkaufserlebnis während der Adventszeit begleiten.

Weihnachtsbeleuchtung der Thuner Geschäftsleute nicht nur in der Unterstadt, sondern in der gesamten Thuner Innenstadt auf die besinnliche Zeit einstimmen wird. Zudem sorgen die Thuner Geschäftsleute mit Unterstützung der Burgergemeinde Thun und festlich geschmückten Christbäumen auch auf den bekannten Thuner Plätzen für stimmungsvolle Weihnachtsatmosphäre.

«Heissi Öfe» am Sonntag Eine ganz besondere Atmosphäre wird in Thun während der Adventszeit am 12. und 19. Dezember herrschen. Dann nämlich öffnen die Thuner Geschäftsleute ihre Türen für einen ganz gemütlichen Einkaufsbummel am Sonntag. Angesprochen ist der traditionelle Sonntagsverkauf inklusive Überraschung. Wie zum Beispiel die «Heisse Öfe». Wer jetzt meint, es gehe um heisse Marroniöfen, der irrt. Natürlich sind diese am Sonntagsverkauf in der Thuner Innenstadt da und dort anzutreffen. Mit den «Heisse Öfe» ist indes ein anderes Spektakel angesprochen. Am 12. Dezember findet der Umzug der Weihnachtsmänner mit ihren «Heisse Öfe» statt. Gegen 40 bis 60 Weihnachtsmänner werden ihre schweren Motorräder um 12.30 Uhr und um 14.30 Uhr durch die Innenstadt steuern. Gestartet wird am Stadthofplatz. Die Route des Umzuges geht durchs Bälliz, Aarestrasse, Bahnhofplatz, Freienhofgasse zum Lauitorkreisel. Von dort geht es weiter durch die Obere Hauptgasse zum Rathausplatz über den Berntorkreisel, das Grabengut und das Bälliz zurück zum Stadthofplatz. Auf dem Stadthofplatz wird zudem ein Zirkuswagen stehen. Dort gibt es feinen Glühwein, Punsch und Kaffee. Hungrige können sich auf Speckchampignons und Hot-Dogs freuen und zum Dessert warten Märchenerzählerinnen mit spannenden Geschichten auf. Der Erlös aus diesen Aktivitäten kommt der Organisation Märchenerzählen im Kinderspital zugute.

Am zweiten Sonntagsverkauf am 19. Dezember steht das ruhige Einkaufen bei besinnlicher Stimmung in der Innenstadt im Vordergrund. Um das Einkaufserlebnis so angenehm wie möglich zu gestalten, bieten neben den traditionellen Restaurants auch Verpflegungsstände Leckeres an.

An beiden Sonntagen werden jeweils von 11 bis 17 Uhr nahezu 200 Geschäfte vom Bahnhof bis zum Berntor geöffnet sein. Eines jedenfalls ist sicher: Die Thuner Innenstadt und insbesondere die dortigen Geschäftleute werden mit ihrem Ambiente die Menschen zu begeistern wissen. «Die Innenstadt verbreitet ganz einfach Weihnachtszauber», sagt Barbara Jaussi von der Thuner Cityorganisation IGT.

«Die Innenstadt verbreitet ganz einfach Weihnachtszauber.»

Barbara Jaussi, Thuner Cityorganisation IGT

Die Proben laufen auf Hochtouren: Ruedi Rohrbach spielt im Winterzaubermärchen einen schrecklichen Drachen. Er hat zum Üben mit den Jugendlichen ein Probekostüm aufgesetzt. Vom 8. bis 23. Dezember bietet der Thuner Weihnachtsmarkt auf dem Waisenhausplatz ein wunderbares Ambiente…

Ein herzerwärmender Winterzauber Ganz anders wird es auf der kleinen Insel Lummerland zu und her gehen. Dort bringt der Postbote eines Tages ein Paket vorbei. Zum Erstaunen aller Inselbewohner befindet sich darin ein kleiner Junge. So beginnt eine Geschichte, welche die Herzen von Kindern und Erwachsenen erfreuen wird. Angesprochen ist die Geschichte von Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. Am 17. Dezember startet die abenteuerliche Reise im Zirkuszelt auf dem Mühleplatz in Thun. Inszeniert wird das Theaterstück vom Verein Winterzauber, übrigens nicht nur für Kinder. «Wir wollen die Leute in der Adventszeit aus dem hektischen Alltagsleben in eine bunte Märchenwelt entführen», sagt Caroline Wenger, Vizepräsidentin des Vereins Winterzauber Thun.

Mit viel Herzblut wirken im unterhaltsamen und spannenden Stück mehr als 20 Laienschauspielerinnen und -schauspieler mit. Darunter auch Jugendliche und Kinder. Zudem sorgt eine 4-köpfige Live-Band mit überraschenden Klängen und Melodien für musikalische Highlights. Regie führt Lorenz Belser, für das Bühnenbild ist Madeleine Lehmann und für die bunten Kostüme ist Irène Salvisberg verantwortlich. «Die Vorbereitungen sind im Sommer losgegangen, derzeit wird zweimal wöchentlich geprobt», erläutert Caroline Wenger. Wie gesagt startet die beliebte Kindergeschichte von Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer vom Autor Michael Ende am 17. Dezember auf dem Mühleplatz in Thun. Vorstellungen gibt es bis am 8. Januar 2011 fast täglich. Wer also für einmal in eine ganz andere Welt eintauchen will, kommt gleich mit der ganzen Familie auf den Thuner Mühleplatz. In eine Welt übrigens, welche von den Thuner Geschäftsleuten im Rahmen der Innenstadt genossenschaft (IGT) mit einem namhaften Betrag unterstützt wird. Geniessen und Shoppen: In der Thuner Innenstadt ist also gleich beides möglich. Wie die Winterzauber-Geschichte endet, wird hier indessen nicht verraten. Nur soviel: Der kleine Junge aus dem Postpaket erhält den Namen Jim und wird schliesslich von der Ladenbesitzerin Frau Waas gross gezogen. Doch wie es manchmal geht, die winzige Insel wird für die Bewohner allmählich zu klein. Lukas der Lokomotivführer und Jim beschliessen, Lummerland heimlich zu verlassen. Ihre Reise mit Emma, ihrer zu einem Dampfschiff umgebauten Lokomotive, führt sie nach Ping, der Hauptstadt von Mandala. Hier erfahren sie, dass die Prinzessin Li Si verschwunden ist und der Kaiser untröstlich um seine Tochter trauert. Glücklicherweise wurde eine Flaschenpost der Prinzessin gefunden. Im Brief schreibt sie, dass der schreckliche Drache Mahlzahn sie gefangen hält. Jim, Lukas und Emma machen sich schliesslich auf, um Li Si zu befreien. Eine spannende und abenteuerliche Reise steht ihnen bevor.

Von klammen Fingern, heissem Punsch und Weihnachtsmarkt Keine weite Reise unternehmen muss dagegen, wer im Advent weihnächtliche Atmosphäre auf dem Markt erleben und geniessen will. Heisser Punsch, klamme Finger und eine spannende Auswahl gehören ganz einfach zu den mittlerweile weitherum bekannten Weihnachtsmärkten in der Thuner Innenstadt. Und klamme Finger lassen sich bekanntlich nicht nur an heissem Punsch erwärmen. Ein Besuch in einem der zahlreichen Geschäfte der Innenstadt ist nicht nur wärmend, sondern birgt auch viel Interessantes. Doch zurück auf den Weihnachtsmarkt: Was sich im vergangenen Jahr auf dem Waisenhausplatz bewährt

«Wir entführen Leute aus dem hektischen Alltag in eine bunte Märchenwelt.»

Caroline Wenger, Vizepräsidentin Verein Winterzauber

…und eine besondere Atmosphäre für Begegnungen und einen Schwatz mit Freunden. Am 27. November ist Adventsmärit. Rund 70 Marktstände werden in der Oberen und der Unteren Hauptgasse zum gemütlichen Treffpunkt.

hat, wird in diesem Jahr vom 8. bis 23. Dezember weitergeführt. «Besucherinnen und Besucher können sich auf einen gemüt lichen Weihnachtsmarkt mit viel Ambiente freuen», sagt OKPräsidentin Ursula Zbinden-Friedli. Insgesamt 32 Marktstände in weihnächtlich dekorierten Holzhäuschen werden dabei den Waisenhausplatz zieren. Das Organisationskomitee hat zusammen

mit dem Gewerbeinspektorat gezielt kleine Anbieter mit einem breiten Sortiment ausgesucht. Dabei werden die Anbieter während des Märits zum Teil auch wechseln. «Es lohnt sich also, gleich mehrmals den Weihnachtsmarkt zu besuchen», so Ursula Zbinden-Friedli. Und weiter: «Am Markt werden fast täglich neue Angebote zu finden sein.» Ihre Produkte präsentieren dort Hobby- und Kunsthandwerker, wohltätige Institutionen und Marktfahrer. Schmuck für die Liebsten, Keramik und Duftlampen sind ebenso zu finden wie Dekorationen für eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier und Ideen für ein überraschendes Geschenk. Der diesjährige Weihnachtsmarkt wird zudem weitere Attrak tionen bieten. Kerzenziehen und Rösslispiel sind bereits Tradition. Am 12. und 19. Dezember steht Eselreiten auf dem Programm. Am 11. und 15. Dezember können sich die Kleinsten schminken lassen und am 18. Dezember kommt der Samichlaus zu Besuch. Am 18. und 19. Dezember sind Künstlerinnen und Künstler gefragt: Es findet ein offenes Weihnachtsmalen für Kinder und Erwachsene statt, mit dem Ziel, die einzelnen Zeichnungen und Gemälde zu einer Geschichte zusammenzufügen. «Ich freue mich auf einen spannenden und abwechslungsreichen Weihnachtsmarkt», sagt denn auch Ursula Zbinden-Friedli. Der Weihnachtsmarkt auf dem Waisenhausplatz in Thun ist vom 8. bis 23. Dezember täglich ab 10 Uhr geöffnet. Auch sonntags. Einen Weihnachtsmarkt werden Besucherinnen und Besucher der Stadt Thun während der Adventszeit ebenso auf dem Aarefeldplatz beim Bahnhof finden.

Obere oder Untere Hauptgasse? Adventsstimmung geniessen bedeutet ebenso ein Bummel durch die Thuner Altstadt. Die Frage, ob Obere oder Untere Hauptgasse stellt sich dabei nicht. Am 27. November sowieso nicht. Weil dann in der Unteren wie auch in der Oberen Hauptgasse die Marktstände der Thuner Geschäftsleute zum Adventsmärit aufgestellt werden. «An 70 Marktständen werden wir ein exklusives und spezielles Angebot bereitstellen», sagt Regula Saameli, Mitglied des Organisationskomitees. Die Marktstände sind überdies ebenso auf dem Rathausplatz anzutreffen. Kreatives Kunsthandwerk und kulinarische Leckerbissen sind am 2. Adventsmärit ebenso im Angebot wie zum Beispiel Düfte und Aromen. Mit der Unterstützung von prominenten Persönlichkeiten aus der Region wird sich am Adventsmärit zudem der Verein Panorama Rundweg Thunersee präsentieren und ein Modell einer Hängebrücke vorstellen.

«Am Weihnachtsmarkt werden fast täglich neue Angebote zu finden sein.»

OK-Präsidentin Ursula Zbinden-Friedli.

Text: Stefan Kammermann Bilder: zvg/Stefan Kammermann

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