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BILDUNG
Einführung der schulischen Integration in Thun Mit Beginn des neuen Schuljahres 2009/10 wurden an den Thuner Schulen Schritte in Richtung einer vermehrten Integration umgesetzt. Das entsprechende Konzept liegt seit Mai 2009 vor.
Die Vielfalt in den Unterrichtsformen passt zu der Individualität, wie wir etwas an die Hand nehmen… wie auch zu den unterschiedlichen Hüten und den verschiedenartigen Rucksäcken von uns allen. Die Vielfalt in den Unterrichtsformen passt zu der Individualität, wie wir etwas an die Hand nehmen…
Artikel 17 des Volksschulgesetzes, der sogenannte «Integrationsartikel», verlangt, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler in den ordentlichen Regelklassen unterrichtet werden. Die Schulung in speziellen Klassen soll, wo möglich und sinnvoll, reduziert werden. Zudem sollen besonders begabte Schülerinnen und Schüler zusätzlich gefördert werden. Für die Erarbeitung der gemeindeeigenen Konzepte stellte die Erziehungsdirektion ausführliche Unterlagen, den IBEM-Leitfaden, zur Verfügung (IBEM: Integration und besondere Massnahmen). Auf Grund dieses Leitfadens erarbeitete eine aus neun Fachpersonen aus Schule und Verwaltung zusammengesetzte Kommission unter dem Präsidium von Toni Sinzig, Heilpädagoge, ein städtisches Konzept. Dieses Konzept wurde im Mai 2009 von der Schulkommission genehmigt und vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen. So konnten rechtzeitig auf Schuljahresbeginn erste integrative Schritte im schulischen Alltag eingeführt werden. Dieses Konzept ist auf der Homepage von Thun aufgeschaltet und kann unter der Adresse www.thun.ch/stadtverwaltung/amt-fuerbildung-und-sport/schulen/schulische-integration.html eingesehen werden.
Gibt es nun keine Kleinklassen mehr in Thun? Das Konzept sieht vor, dass spezielle Klassen auch weiterhin geführt werden können. Der Name «Kleinklasse» verschwindet zwar im ganzen Kanton. Neu heissen diese speziellen Unterrichtsgefässe «Klassen zur besonderen Förderung». Inhaltlich sollen diese Klassen so geführt werden, dass sie enger an die Regelklassen gekoppelt werden, damit für die betroffenen Schülerinnen und Schüler eine Durchlässigkeit in beiden Richtungen optimiert wird. Dadurch soll die Förderung der einzelnen Schülerinnen und Schüler verbessert werden. Weiterhin bestehen bleiben die beiden Einschulungsklassen. Mit Beginn des neuen Schuljahres wurden in Thun die bisherigen Kleinklassen zu Klassen zur besonderen Förderung umgewandelt und in ihrer Anzahl reduziert. Die durch die Klassenschliessungen freigewordenen Unterrichtslektionen werden von den Speziallehrpersonen für Integrative Förderung (bis anhin Ambulante Heilpädagoginnen und Heilpädagogen) übernommen, um die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrpersonen vor Ort – also direkt in den jeweiligen Klassen – zu unterstützen und zu beraten.