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Energieberatung Thun: Richtig lüften im Winter

Richtig lüften im Winter

Schräg gestellte Fenster zur Wohnungsbelüftung sind immer noch weit verbreitet. Dabei ist der Lüftungseffekt gering, die Energie verluste aber umso grösser. Genügender Luftaustausch ist jedoch wichtig, für den Menschen wie für das Gebäude.

Querlüftung zeigt die beste Wirkung.

Hohe Luftfeuchtigkeit und Schimmelpilzwachstum verhindern Hauptsächlich in den Wintermonaten können Probleme wegen Kondenswasserbildung entstehen. Im schlimmsten Fall führt dies an Fenstern oder hinter Möbeln an Aussenwänden zu Schimmelpilzwachstum. Typischerweise treten solche Probleme bei Häusern mit schlechtem Dämmstandard auf, z.B. wenn die Fenster durch neue, viel dichtere ersetzt werden. Die neuen Fenster helfen viel Energie zu sparen und sind aufgrund des Komfortgewinns generell zu empfehlen. Wegen der geringeren Undichtigkeiten fällt der natürliche Luftaustausch auf ein Minimum: Bewusstes Lüften wird notwendig. Vordergründig hat der Luftaustausch in Wohnräumen die Funktion von Nachfuhr frischer Atemluft. Eine andere Funktion steht jedoch im Vordergrund: die Abfuhr von Feuchtigkeit. In Wohnräumen entsteht jede Menge Feuchtigkeit. Diese muss immer wieder abgeführt werden. Die Vermeidung von zu hoher Luftfeuchtigkeit hilft die Schimmelpilzproblematik gering zu halten. Die Quellen von Luftfeuchtigkeit sind die menschliche Atmung, Pflanzen und Wasserdampf aus Küche und Bad.

Mensch, leichte Aktivität 30–60g/h Topfpflanzen 7–15g/h mittelgrosser Gummibaum 10–20g/h Aquarium 40g/h

Tabelle: Wasserabgabe in Gramm pro Stunde 200 Liter Heizöl zum Fenster hinaus In einem Einfamilienhaus werden pro Jahr etwa 500 Liter Heizöl zur Deckung der Lüftungsverluste aufgewendet. Ein dauerhaft schräg gestelltes Kippfenster verursacht einen zusätzlichen Verlust von 200 Litern. Der Lüftungseffekt ist schlecht, während die Gebäudemasse und die Einrichtung stark auskühlen.

Optimales Lüften Wer richtig lüftet, macht dies mittels Querlüftung. Das heisst, alle Fenster während 3 bis 5 Minuten öffnen. Mittels Durchzug wird das Luftvolumen sehr schnell durch frische Aussenluft ersetzt. Je kälter es aussen ist, umso kürzer die Lüftungszeit. Mindestens einmal morgens und abends sollte gelüftet werden. Wer dauerhaft zu Hause ist, kann dies auch zwischendurch einmal tun. Es lohnt sich nicht, während der kurzen Lüftungszeit die Heizkörper abzudrehen. Und: Wenn es draussen kälter ist als innen, ist immer ein Austrocknungseffekt vorhanden, selbst wenn es schneit oder regnet.

Lüftungsanlage bietet viel Komfort Ein Minergiehaus zeichnet sich durch eine ausgeprägte Wärmedämmung und hohe Dichtigkeit der Gebäudehülle aus. Gerade wegen letzterer stellt eine Lüftungsanlage eine Zusatzbedingung dar. Die sogenannten Komfortlüftungsanlagen gewährleis ten einen kontinuierlichen Luftaustausch und die Abfuhr von Feuchtigkeit. Zudem schaffen sie mehr Wohnkomfort, reduzieren die Energieverluste und vermindern Aussenlärmimmissionen. Immer mehr Bauherrschaften befassen sich bei Neubauten mit dem Gedanken, ein Minergiehaus zu erstellen. Der Schritt von einem konventionellen Eigenheim zu Minergie ist heute aufgrund der hohen gesetzlichen Anforderungen nicht mehr gross. Zudem zahlt der Kanton Förderbeiträge an Minergie.

Text und Bilder: Regionale Energieberatung Thun/zvg

Sie möchten sich beraten lassen? Regionale Energieberatung Markus May/Marco Girardi/Roland Joss Industriestrasse 6, 3607 Thun Telefon 033 225 22 90 eb@energiethun.ch

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