eGovernment 3/2023

Page 1

Ausgabe 03/2023

17

Nachbessern Der neue Digitalindex der D21 offenbart Schwächen beim Digitalisierungsverständnis.

In dieser Ausgabe

Politik & Verwaltung

4 | Der Nationale Normenkontrollrat hat sich zum Entwurf des Onlinzugangsgesetzes (OZG) 2.0 geäußert.

5 | Auch VITAKO hat eigene Vorschläge zum OZG-Nachfolgegesetz vorgelegt.

6 | BOS und KRITIS durch Digitalisierung stärken.

7 | Die EU-Kommission lädt bei ihrer Digitalstrategie zum Mitmachen ein.

8 | Der Einsatz von Low Code in der Verwaltung.

Praxis & Innovation

10 | Aktuelle Marktzahlen rund um die Digitalisierung.

11 | Auf der Suche nach digitalen Erfolgsprojekten.

12 | Die Bedeutung von ChatGPT für Schulen und Weiterbildung wird erforscht.

12 | Bayern hat zum 200. Mal die Auszeichnung „Digitales Amt“ überreicht.

13 | Polymedikation: Wie digitale Lösungen helfen können.

14 | Überblick zum Praxisbarometer Digitalisierung 2022.

15 | Relevante Veranstaltungen für den Public Sector.

Impressum Seite 24

eGovernment-Wettbewerb 2023

Absichern Das Thema Datenschutz und der schmale Grat zwischen Hemmnis und Notwendigkeit.

Kreative Lösungsansätze für den Public Sector

Beim 22. eGovernment-Wettbewerb – dem Wettbewerb zur Digitalisierung der Verwaltung – suchen die Ausrichter wieder wegweisende und innovative Lösungen aus Behörden und öffentlichen Organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Es ist wieder soweit, die Management- und Technologieberatung BearingPoint führt gemeinsam mit dem Technologieunternehmen Cisco den 22. eGovernmentWettbewerb durch. Und Bewerber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind wieder herzlich eingeladen, ihre innovativen Digitalisierungs- und Modernisierungsprojekte für die Verwaltung bis zum 26. Mai 2023 in fünf verschiedenen Kategorien einzureichen.

Jon Abele, Leiter Government and Public Sector bei BearingPoint, erklärte dazu: „Bei der Digitalisierung und Modernisierung von Staat und Verwaltung geht es um nichts Geringeres als das Vertrauen der Menschen in Staat und Demokratie. Wir brauchen einen funktionierenden Staat, mit dessen Dienstleistungen die Bürgerinnen und Bürger zufrieden sind. Die Verwaltung ist bereit für den Umbruch und die Veränderung.

Das zeigen uns jedes Jahr die Teilnehmenden am Wettbewerb mit ihren Ideen und Projekten, die mit

Kurznachrichten

Mehr Austausch mit den baltischen Staaten

Volker Wissing möchte den Austausch mit Estland, Lettland und Litauen hinsichtlich der Digitalpolitik intensivieren. Im Zuge seiner Reise in die baltischen Staaten Mitte Februar machte der Bundesminister für Digitales und Verkehr deutlich, dass er die Erfahrungen der baltischen Staaten stärker nutzen möchte Estland, Lettland und Litauen seien sehr weit, was Digitalisierung angehe und setzten

Herzblut und in Teamarbeit vorangetrieben werden. Unterstützen Sie uns, Ihre Spitzenleistungen ins Rampenlicht zu stellen. Wir freuen uns auf Ihre Einreichung für den 22. eGovernmentWettbewerb!“

Der Wettbewerb sucht und würdigt Projekte, die Mehrwerte schaffen – für die Verwaltung selbst und damit auch für alle Bürgerinnen und Bürger, für die Gesellschaft sowie die Wirtschaft. Gleichzeitig ist mit der Zeitenwende in der Verwaltung auch ein Kulturwandel verbunden, den es klug zu gestalten gilt. Öffentliche Organisationen aus Bund, Ländern und Kommunen sowie Sozialversicherungsträger und Institutionen des Gesundheitswesens sind aufgerufen, bis zum Bewerbungsschluss am 26. Mai 2023 ihre innovativen Konzepte und Projekte einzureichen.

Aus jeder Kategorie ermittelt eine unabhängige Jury, an der auch die Chefredaktion der eGovernment beteiligt ist, drei Finalisten. Diese erhalten die Möglichkeit,

ihre Projekte bei den Finalistentagen am 3. und 4. Juli 2023 und anschließend auf der Webseite des Wettbewerbs vorzustellen. Die Gewinner werden bei einer feierlichen Preisverleihung im Rahmen des Ministerialkongresses am 14. September in Berlin prämiert.

Ausgezeichnet werden Projekte und Organisationen in fünf Wettbewerbskategorien:

W Bestes Projekt zur Umsetzung von OZG- oder Registermodernisierung,

W bestes Projekt zum Einsatz innovativer Technologien und Infrastrukturen, W bestes Digitalisierungsprojekt, W bestes Projekt zur agilen Transformation der Verwaltung, W bestes Projekt „Nachhaltigkeit durch Digitalisierung“.

Und auch in diesem Jahr wird als Sonderpreis wieder der Publikumspreis vergeben. Der diesjährige eGovernmentWettbewerb hat mit seinen Kategorien zudem innovative eHealthProjekte im Blick. Die Nutzung digitaler Gesundheitsdienste hat

27.Februar 2023

SPEZIAL Lösungen und Hintergründe rund um die Cloud und die ITInfrastruktur im Public Sector.

auf Digitalisierung für ihre wirtschaftliche Entwicklung.

„Das brauchen wir stärker für den europäischen Binnenmarkt – gerade in Zeiten einer drohenden Rezession. Deswegen suche ich den intensiven Kontakt – im Sinne einer guten, innovations- und technologieoffenen Regulierung in Europa“, so Wissing. „Ich will mit den baltischen Staaten einen Innovations-Club für Europa gründen.“ Dazu will man sich nun in einer Arbeitsgruppe zusammenfinden und auch

andere Interessierte zum Mitmachen einladen. Ziel sei, eine Agenda mit den nächsten Schritten aufzustellen. „Digitalisierung muss schneller vorangehen, wir wollen miteinander arbeiten und voneinander lernen“, so Wissing. su www.bmdv.bund.de

Geprüfte KI

Das Land Hessen und der Elektrotechnik-Verband VDE haben in Frankfurt den „AI Qua-

Jon Abele ist überzeugt, dass die Verwaltung bereit ist für den Umbruch durch die Digitalisierung

durch die Pandemie zuletzt einen weiteren Schub erhalten und die Bedeutung von eHealth-Angeboten ist weiter gewachsen. BearingPoint und Cisco freuen sich daher auch sehr auf die Einreichung innovativer Digitallösungen im Gesundheitsbereich.

Ekkehard Laste, Vertriebsleiter bei Cisco Systems Deutschland, wirbt: „Wir möchten Sie mit dem 22. eGovernment-Wettbewerb anspornen, Ihre wegweisenden Projekte zur Verwaltungsmodernisierung einzureichen. Wir freuen uns auf kreative Lösungen zur strategischen Neuausrichtung in Behörden.“ mk

Weitere Informationen ... .. zum diesjährigen eGovernment-Wettbewerb sowie die Bewerbungsunterlagen finden Sie hier:

[ t1p.de/eGov-Wettbewerb2023 ]

lity & Testing Hub (AIQ)“ eröffnet. Die Qualität von Systemen künstlicher Intelligenz (KI) soll sich hier nachweisen und verbessern lassen. Hessens Digitalministerin Prof Dr. Kristina Sinemus nennt KI „die Schlüsseltechnologie des 21.Jahrhunderts“ und hat hohe Erwartungen an das Reallabor: „Wir entwickeln ‚KI made in Hessen‘ zu einem weltweit anerkannten Markenzeichen.“ su t1p.de/Hessen-KI

3
9
© Chris Hirschhaeuser
23.Jahrgang www.egovernment.de ISSN 1860-2584

ZurWebseite:

KOMMUNAL MEETS DIGITAL

WIRZEIGENDIRDIEERSTENSPEAKER!

!

DigitalisierungisteinOrganisationsprojekt! ErfahrungenderZusammenarbeit vonLandund KommuneninRheinland-Pfalz

FEDORRUHOSE, CDO/CIOdes LandesRheinland-Pfalz

Hybrid-ThreatsundAngriffe aufkritischeInfrastruktur

PROF.DR. MARCOGERCKE, Director, Cybercrime ResearchInstitute

8.MÄRZ DIGITAL
EINE VERANSTALTUNGDER

Politik & Verwaltung

Digitalindex 2022/2023

Desinformation gefährdet Demokratie

Um die Digitalisierung voranzutreiben, bräuchte Deutschland entsprechende Fachkräfte, doch viele Bundesbürger schätzen die Folgen der Digitalisierung für den Arbeitsmarkt völlig falsch ein. So ein zentrales Ergebnis des neuen Digitalindex der Initiative D21.

Über viele Jahre hinweg hat die Macher von eGovernment das Thema der digitalen Spaltung bewegt.

Zu offensichtlich war die Gefahr, breite Bevölkerungsschichten bei der Digitalisierung außen vor zu lassen – mit allen negativen Folgen in Wirtschaft und Gesellschaft.

Auch die Autoren des Digitalindex der Initiative D 21 sahen sich über viele Jahre hinweg veranlasst, auf diese Gefahr hinzuweisen.

Jetzt scheint sich die Lage jedoch zu entspannen. Auch wenn die digitale Spaltung noch keineswegs überwunden ist. Allerdings scheint sich die Kluft zwischen On- und Offlinern langsam zu schließen.

Das jedenfalls folgern die Autoren des aktuellen Digitalindex aus den erhobenen Zahlen.

So geben die Verfasser zu Protokoll, dass inzwischen für die große Mehrheit der Menschen in Deutschland die Digitalisierung

fester Bestandteil des eigenen Lebens sei. Mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger, nämlich 55 Prozent, würden zu jener „Digitalen Mitte“ gehören, die gut beim digitalen Wandel mithalten könne.

Zudem könne sich mehr als ein Viertel der befragten Bundesbürger mittlerweile zu den Digitalen Profis zählen. Der aktuelle, von der Studie erhobene Wert, liegt hier jetzt bei 30 Prozent. Diese Gruppe findet sich souverän und kompe-

für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, dazu: „Die Studie des D21-Digital-Index zeigt erfreuliche Fortschritte bei Wissen und Kompetenzen zur Digitalisierung in der Bevölkerung. Die deutsche Gesellschaft ist in der digitalen Welt angekommen und profitiert von deren Möglichkeiten. Allerdings ist das Zusammenspiel zwischen digitalem und grünem Wandel noch nicht ausreichend durchdrungen.“

Habeck weiter: „Als Bundesregierung bestärken uns die Ergebnisse daher, das Wissen und das Verständnis über die Vorteile und Möglichkeiten neuer klimafreundlicher Technologien noch stärker zu fördern. Mit den DeepTech & ClimateFonds (DTFC) fördern wir beispielsweise Investitionen in den Innovationsstandort Deutschland,

Bürgern fällt eine realistische Einschätzung der Wechselwirkungen von Digitalisierung und grünem Wandel weiterhin schwer.“

Laut Digitalmonitor gibt knapp die Hälfte (49 Prozent) an, dass ihnen bei der Nutzung digitaler Anwendungen Informationen über die damit verbundenen Umweltauswirkungen fehlen. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung (35 Prozent) ist sich unschlüssig, ob sie bei zwei vergleichbaren digitalen Produkten die nachhaltigere Alternative wählen würde, wenn diese teurer wäre. Auch bei der Identifikation von wirkungsvollen Maßnahmen für einen grünen Wandel seien die Bürgerinnen und Bürger unentschlossen: Mit ähnlichen Anteilen beurteilen sie Anreize und Förderprogramme (33 Prozent), Investitionen in Forschung (33

Stellungnahme von VITAKO zum Entwurf des OZGNachfolgegesetzes.

Die EU-Kommission hat die Indikatoren für ihre Digitalstrategie vorgelegt.

talindex vielen Menschen noch nicht bewusst geworden. Wie einschneidend dieser Veränderungsprozess mittlerweile geworden ist, verdeutlichen bereits einige wenige Zahlen aus dem Index: So sind 40 Prozent der zwischen 2005 und 2016 neu geschaffenen Berufe in digitalintensiven Branchen entstanden. Zwar stimmen 80 Prozent der Berufstätigen der Aussage zu, bis 2035 könnten ganze Berufe verschwinden, jedoch glauben nur 19 Prozent, dies könne auch sie selbst betreffen. Die meisten Berufstätigen (61 Prozent) glauben, dass sie von der Digitalisierung profitieren, wobei eine knappe Mehrheit (58 Prozent) ihren Arbeitgebern attestiert, die nötigen Schritte für den digitalen Wandel zu ergreifen. Allerdings geben nur 16 Prozent an, in den letzten 12 Monaten Schulungen und Weiterbildungsangebote zum Thema Digitalisierung in Anspruch genommen zu haben, die von den Arbeitgebern bezahlt wurden. Zur Herausforderung für den Wohlstand im Land droht das Bildungssystem zu werden, von dem nur 31 Prozent annehmen, dass es den Schülern ausreichend digitale Fähigkeiten vermittelt, um im internationalen Vergleich mithalten zu können. Die Einschätzung der aktuellen Situation in der Bundesrepublik fällt daher durchaus kritisch aus.

kratie auswirkt. Auf der anderen Seite sehen 20 Prozent der Bevölkerung in der Digitalisierung eine Gefahr für die Demokratie. Damit ist der Anteil derjenigen Bürgerinnen und Bürger, die in der Digitalisierung eine Gefahr für die Demokratie sehen, im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozentpunkte gesunken. 64 Prozent geben an, dass in ihren Augen Desinformationen eines der größten Risiken für die Demokratie sei und fast ebenso vielen (61 Prozent) sind Desinformationen im Netz bereits begegnet. Sechs von zehn Bürgern behaupten von sich, dass sie unseriöse Nachrichten im Netz erkennen können. Das sind etwas mehr, als sich zutrauen, die Richtigkeit von Informationen und deren Quellen beurteilen zu können (50 Prozent).

Resilienz als zentrale Fähigkeit

Etwas besser steht es dagegen um die Resilienz der Bürger in Sachen digitalem Wandel. Unter Resilienz wird in der Psychologie die Anpassungsfähigkeit beziehungsweise der Prozess verstanden, in dem Personen auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung ihres Verhaltens reagieren. Der Digitalindex kommt hier zu dem Ergebnis, dass 64 Prozent der Bürger derzeit über wichtige Resilienzfaktoren verfügen und in der Lage sind, sich den stetigen Veränderungsprozessen anzupassen.

Neben der Fähigkeit, ihre digitalen Kompetenzen kritisch einschätzen zu können, weisen sie ein grundlegendes Verständnis für zukünftig notwendige Kompetenzen sowie eine insgesamt positive Grundeinstellung gegenüber dem digitalen Wandel auf. Etwa ein Viertel der Bevölkerung ist der Überzeugung, dass zukünftig noch viel komplexere Fähigkeiten notwendig werden, um am digitalen Leben selbstbestimmt teilhaben zu können.

„Als Bundesregierung bestärken uns die Ergebnisse daher, das Wissen und das Verständnis um die Vorteile und Möglichkeiten neuer klimafreundlicher Technologien noch stärker zu fördern“

tent in der digitalen Welt zurecht. Allerdings kommt die Gruppe der „digitalen Vermeider“, die wenig oder gar nicht am digitalen Leben teilhaben (können) noch immer auf beachtliche 15 Prozent. Vor allem Frauen, ältere und Menschen mit niedriger formaler Bildung liefen Gefahr, ins digitale Abseits zu geraten und gesellschaftlich und ökonomisch den Anschluss zu verlieren, so die Autoren.

Den Menschen dieser Gruppe falle es zudem auch nach wie vor schwer, bei spezifischeren Themen, wie etwa den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Klimaschutz, zu einer realistischen Einschätzung zu kommen. Der Schirmherr des Digitalindex, der Bundesminister

um die Wirtschaft zu stärken und die positiven Effekte für den Klimaschutz für die Menschen sichtbar zu machen.“

Der digitale Wandel ist grün

Bis dahin liegt aber noch ein weiter Weg vor allen Beteiligten. Denn nicht nur in der Gruppe der „digitalen Verweigerer“ fällt eine objektive und realistische Einschätzung der Zusammenhänge vielen Bürgern noch schwer.

In der Studie heißt es dazu: „Neben der digitalen Transformation ist der grüne Wandel eine der zentralen Herausforderungen für die Gesellschaft. Den Bürgerinnen und

Prozent), Selbstverpflichtungen der Industrie (31 Prozent) und Regulierungen (30 Prozent) als mögliche Maßnahmen für einen erfolgreichen digitalen und grünen Wandel. Mit etwas Abstand werden internationale Abkommen von einem knappen Viertel (24 Prozent) genannt.

Wohlstand durch digitale Wertschöpfung

Doch nicht nur bei der Ökobilanz herrscht noch Aufklärungsbedarf, auch die heraufziehenden Veränderungen in der Arbeitswelt werden von weiten Teilen der Bevölkerung noch ignoriert. Denn obwohl die Wertschöpfungsketten der Wirtschaft immer häufiger von der Digitalisierung geprägt werden, sind die damit verbundenen Transformationskräfte, laut Digi-

rerin der Initiative D2 formuliert das so: „Die Initiative D21 identifiziert in der Studie einen deutlichen Vogel-Strauß-Effekt in der Bevölkerung. Die Mehrheit der Erwerbstätigen nimmt zwar die starken Veränderungen in der Arbeitswelt oder das Verschwinden ganzer Berufe wahr, aber nur wenige sehen sich selbst als Betroffene. Entsprechend selten ergreifen sie Maßnahmen zur Sicherung ihrer Beschäftigungsfähigkeit. Diese Wahrnehmungslücke muss Wirtschaft und Politik aufrütteln.“

Desinformation gefährdet Demokratie

Ein weiteres Problemfeld zeigt sich bei den politischen Folgen. So glauben laut Digitalindex 56 Prozent der Bürger, dass sich die Digitalisierung eher positiv auf die Demo-

Vor dem Hintergrund, dass sich 44 Prozent der Befragten zwingend für analoge Alternativen neben digitalen Angeboten aussprechen und 20 Prozent glauben, es werde zu viel digitalisiert, erklärt Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21: „Der digitale Wandel hat viele neue digitale Angebote zum Beispiel im Bildungs- und Gesundheitsbereich hervorgebracht. Deshalb ist der weitere Aufbau von Resilienz und digitalen Kompetenzen eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben für Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.“ mk

Weitere Informationen ... ... zum aktuellen Digitalindex sowie die vollständige Studie finden Sie hier:

eGovernment | 03/2023 Seite 3
© The KonG –stock.adobe.com
7 5
Robert Habeck Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz
[ t1p.de/Digitalindex2023 ]

Mit klarer Zielsetzung und Rechtsansprüchen zum Erfolg

Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hat ein Positionspapier zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Onlinezugangsgesetzes sowie weiterer Vorschriften veröffentlicht. Anlass ist die nicht erkennbare Trendumkehr im Gesetzentwurf des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI).

Die Frist für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes konnte nicht eingehalten werden. Nun droht Deutschland auch die Nächste zu versäumen: Laut der Single-Digital-Gateway-Verordnung (SDG-Verordnung) der Europäischen Union sollten eigentlich noch in diesem Jahr 21 der wichtigsten Verfahrensbündel (Anhang II der SDG-VO) und Leistungen aus vier Richtlinien (2005/36/ EG, 2006/123/EG, 2014/24/EU und 2014/25/EU) – das entspricht etwa 73 Verwaltungsdienstleistungen – grenzüberschreitend digital angeboten sowie an das europaweite Once-Only-Technical-System (OOTS) angeschlossen werden. Darunter beispielsweise die Beantragung einer Meldebescheinigung oder Ruhestands- und Vorruhestandsleistungen sowie die KfzZulassung. Viele dieser Leistungen sind jedoch noch nicht einmal bundesweit digital verfügbar.

Ein Grund für den Nationalen Normenkontrollrat (NKR), „eine mutige und vor allem nachhaltige Trendumkehr bei der Verwaltungsdigitalisierung“ zu fordern. Hinzu kommt, dass die unzureichende Verwaltungsdigitalisierung auch zu einem Vertrauensverlust in den Modernisierungswillen und die Handlungsfähigkeit von Verwaltung und Politik führt, die Verwaltungen durch das weitere Erbringen analoger und unzureichend automatisierter Verwaltungsleistungen überfordert und die bereits knappen Personalressourcen weiterhin an der falschen Stelle gebunden werden.

Der NKR fordert daher in einem aktuellen Positionspapier, die Erfahrungen und Erkenntnisse der vergangenen Jahre mehr in das geplante OZG-Änderungsgesetz einfließen zu lassen. „Zwar finden sich im Gesetzentwurf positive Ansätze, wie die Once-Only-Generalklausel oder die Festlegung auf ein bundesweit einheitliches Bürger- und Unternehmenskonto. An der Zielsetzung und den grundlegenden Mechanismen und Strukturen der Verwaltungsdigitalisierung soll sich laut Entwurf jedoch nichts Maßgebliches ändern. Dabei lägen hier die größten Hebel für eine mutige und vor allem nachhaltige Trendumkehr bei der Verwaltungsdigitalisierung“, so die Verfasser.

Druck aufbauen

Ein zentraler Kritikpunkt ist die fehlende Fristsetzung. Die GrünenInnenpolitikerin Misbah Khan (Grüne) meinte bereits: „Wir brauchen Druck bei den verantwortli-

chen Akteuren in Bund, Ländern und Kommunen, ohne den wir nicht schnell genug vorankommen.“ Das sieht auch der NKR so. Das Beratungsgremium bringt sogar einen Rechtsanspruch auf digitale Verwaltungsleistungen für

sieren, sondern die aus Nutzersicht wesentlichen“, heißt es dazu im Positionspapier. Überwacht werden soll der Fortschritt anhand eines öffentlich zugänglichen Monitorings, „das kommunengenau aufschlüsselt, welche Verwaltungs-

Voraussetzungen fehlen, um die EfA-Dienste bundesweit auszurollen und dauerhaft zu betreiben.

„Anstatt einmal entwickelte Lösungen nachzunutzen und damit Zeit, Ressourcen und Kosten zu sparen, müssen die Kommunen leider häufig immer noch auf eigene Entwicklungen setzen“, lautet die ernüchternde Bilanz der kommunalen Spitzenverbände. Der Nationale Normenkontrollrat schlägt daher vor, die Zuständigkeit für das Architekturmanagement dem Bund zuzuweisen, der entsprechende Entscheidungen zusammen mit dem IT-Planungsrat treffen soll. „Die architektonischen Festlegungen sollten dem Ansatz ‚Government as a Platform’ folgen und genau definieren, welche Teilgewerke von welcher Verwaltungsebene am besten umgesetzt werden können“, heißt es in dem Positionspapier.

abrufende Stelle selbst abgeprüft werden müssten“, erklären die Verantwortlichen in diesem Zusammenhang. Diese Aufgabe sollte demnach bei der FITKO liegen: „Sie sollte die Kompetenz erhalten, die skizzierten Vorprüfungen für zu listende Softwareprodukte durchzuführen bzw. über ein vorgelagertes Zertifizierungsprogramm zu orchestrieren“, erklären die Autoren des Papiers. Um das Potenzial voll auszuschöpfen, müssen öffentliche und private IT-Entwickler darüber hinaus Zugang zu „Spezifikationen sowie Testumgebungen, mit denen sich die Anforderungen des föderalen OZG-Verbundes nicht nur in der Theorie, sondern ‚am lebenden Objekt’ umsetzen lassen können“, erhalten.

Bezüglich der Finanzierung schlägt der NKR zudem vor, anstatt Geld für die konkrete Entwicklung von EfA-Software bereitzustellen, diese Mittel denen zur Verfügung zu stellen, die standardkonforme Software bereitstellen beziehungsweise im App-Store abrufen. Heißt auch: Verwaltungen, die diesen Weg gehen, sollten „zumindest übergangsweise“ einen Zuschuss erhalten. So ließe sich auch die Akzeptanz des Stores verbessern. Alternativ könne auch ein Nutzungszwang helfen.

Die Rolle der Kommunen berücksichtigen

Bürger und Unternehmen ins Spiel. Darauf aufbauend könnten dann sowohl Konsequenzen – etwa ein Schadensersatzanspruch, angelehnt an den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz – als auch positive Anreize – beispielsweise finanzielle Zuschüsse bei vorzeitiger Umsetzung – etabliert werden Gleichzeitig helfen Fristsetzungen dabei, eine klare Schrittfolge bei der Umsetzung zu schaffen. Dies sei notwendig, da die Einzelgewerke aufeinander aufbauen beziehungsweise voneinander abhängig sind.

Grundlage sollte „eine aussagekräftige Beschreibung des beabsichtigten Zielbildes digitaler Verwaltungsarbeit und der wesentlichen Maßnahmen, die dazu dienen, diesen Zielzustand zu erreichen“ bilden. Dabei sollten ein ganzheitlicher Digitalisierungsansatz „bis in die Fachverfahren und internen Verwaltungsabläufe“ sowie Bezüge zur Registermodernisierung berücksichtigt werden. Daneben ist es laut NKR angebracht, auch Qualitätsmerkmale inklusive Vorgaben für zu erreichende Servicelevel, Nutzungsquoten und Zufriedenheitswerten zu definieren sowie die Leistungen nach Dringlichkeitskategorien zu priorisieren.

„Nicht alle denkbaren Verwaltungsleistungen sind zu digitali-

leistungen in welchem Reifegrad vorliegt“.

Standardisierung ist das A und O

Auch die aktuelle Fokussierung auf EfA-Lösungen hält der NKR nur für bedingt zielführend: „Bei dieser Vorgehensweise wurde nur unzureichend bedacht, dass bundesweit einheitliche Softwarelösungen weder geeignet sind, die unterschiedlichen Bedarfe der Verwaltungen im föderalen Deutschland abzubilden, noch zu deren sehr heterogenen Betriebsumgebung passen“, heißt es diesbezüglich im Positionspapier, und weiter: „Zudem bringt EfA-Software die Gefahr, innovationsförderlichen Wettbewerb unter den Softwareanbietern einzuschränken.“

Hinzu käme, dass viele Basiskomponenten, die in Ländern und Kommunen mehrfach entwickelt werden, nur bedingt kompatibel sind beziehungsweise mit großem Aufwand kompatibel gemacht werden müssen.

Das bestätigt auch der Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen. Er hält zwar den Einer-fürAlle-Ansatz grundsätzlich für den richtigen Weg, gibt jedoch zu bedenken, dass sowohl die technischen als auch die finanziellen

Hierfür sei es wichtig, Standards und Schnittstellen, aber auch die Basisinfrastruktur-Komponenten bereits verpflichtend vorzugeben. Dabei müsse auch die Kompatibilität mit den Anforderungen des Portalverbundes, die Integration der Basiskomponenten und den problemlosen Austausch von Daten berücksichtigt werden. „Der Digitale Servicestandard bildet hierfür den Rahmen und sollte zur Grundlage eines Service-AuditSystems werden, bei dem nur solche OZG-Services bzw. Softwareprodukte Zugang zum Portalverbund erhalten, die in einem Audit-Prozess ihre Standardkonformität unter Beweis gestellt haben“, so der NKR. Dazu gehören auch Anforderungen an Barrierefreiheit und Nutzerfreundlichkeit. Den Servicestandard betreuen sowie das Audit-System etablieren soll die Föderale IT Kooperation FITKO. Im Zuge dessen schlägt der Normenkontrollrat auch vor, die Koordinierungsstelle für IT-Standards in die Organisation zu integrieren und beides zusammen zu einer Digitalisierungsagentur auszubauen.

Den Umsetzungsaufwand reduzieren

Der Normenkontrollrat bringt in seinem Positionspapier als zentrale Distributionsplattform zudem erneut einen App-Store für die Öffentliche Verwaltung ins Spiel. „Seine volle Entlastungswirkung kann der App-Store nur entfalten, wenn gelistete Angebote bereits eine Vorprüfung durchlaufen haben und bestimmte Anforderungen erfüllen, die sonst durch jede

Mit den genannten Schritten würden die Forderungen der Kommunen zumindest teilweise berücksichtigt: „Bund und Land müssen klare rechtliche, zeitliche und finanzielle Voraussetzungen für die flächendeckende Digitalisierung und Vernetzung der Verwaltung für 2023 und darüber hinaus schaffen und dürfen alte Fehler nicht wiederholen“, betonen etwa die Hauptgeschäftsführer der kommunalen Spitzenverbände in NRW, Helmut Dedy (Städtetag), Dr. Martin Klein (Landkreistag) und Christof Sommer (Städte- und Gemeindebund). „Die Kommunen brauchen finanzielle Unterstützung und Planungssicherheit.“ Schließlich seien Städte, Kreise und Gemeinden bei der Verwaltungsdigitalisierung die treibenden Kräfte. Sie stünden in direktem Kontakt mit den Menschen vor Ort und müssten ihren Ansprüchen an die moderne Verwaltung gerecht werden „Die Digitalisierung der Verwaltung wird maßgeblich von den Kommunen umgesetzt. Bei der Weiterentwicklung des Digitalisierungsprozesses müssen die Kommunen daher stärker eingebunden werden“, fordern Dedy, Klein und Sommer abschließend. na

Weitere Informationen

Das gesamte Positionspapier des Nationalen Normenkontrollrats können Sie hier einsehen:

eGovernment | 03/2023 Bund Seite 4
Positionspapier des Nationalen Normenkontrollrates
© Suelzengenappelstock.adobe.com
t1p.de/NKR-Positionspapier ]
[

Hintergrund

VITAKO: Gesetzentwurf zum OZG umfassend überarbeiten

Der Entwurf zum OZG-Folgegesetz bleibe in wichtigen Punkten hinter den Anforderungen zurück, urteilt die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister in ihrer aktuellen Stellungnahme – und unterbreitet eigene Vorschläge.

Der Entwurf zur Änderung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) wird derzeit intensiv diskutiert und kommentiert. Nach der Stellungnahme des Nationalen Normenkontrollrates hat sich auch VITAKO zu Wort gemeldet. Die BundesArbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister hatte sich bereits im August 2022 in die Diskussion zur OZG-Nachfolge eingebracht und sieht einige ihrer Vorschläge im vorliegenden Gesetzentwurf bereits berücksichtigt. Insgesamt jedoch bleibe das Papier an wichtigen Stellen „hinter den Anforderungen an stabile Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Verwaltung zurück“, heißt es in der aktuellen Stellungnahme des Verbandes. Änderungsbedarf sehen die Verfasser vor allem bei folgenden Punkten: W Transparente Priorisierung: Ausdrücklich begrüßt wird die Abkehr vom „Big-Bang-Ansatz“ –bei der Umsetzung müsse priorisiert werden. Jedoch fehlten Kriterien und eine übergreifende Methodik, um diese Priorisierung transparent und nachvollziehbar zu machen.

W Die verpflichtende Nachnutzung zentral bereitgestellter Dienste wird grundsätzlich befürwortet, gleichzeitig sieht der IT- Dienstleisterverband darin einen „erhebliche(n) Eingriff in den bisher gut funktionierenden Markt“undmahntdaher„Fingerspitzengefühl“ an. Eine Verpflichtung solle sich auf Basisund Infrastrukturkomponenten beschränken, um weiterhin einen innovationsfördernden Wettbewerb zu ermöglichen.

W Die angestrebte Konsolidierung der Nutzerkonten wird ausdrücklich begrüßt, diese könne auch für die Registermodernisierung nachgenutzt werden. Bei der Implementierung sollte aber auf bestehenden Standards aufgesetzt werden.

W Statt den Schriftformersatz nur zu erleichtern, plädiert VITAKO dafür, die Schriftformerfordernis ganz abzuschaffen und nur in begründeten Fällen wieder zuzulassen. In den Anmerkungen zu Punkt 12 des Entwurfs ist das ausführlich erläutert.

W Auch beim verpflichtenden Abruf von Nachweisen will der Ver-

band einen Schritt weiter gehen und die Prozesse neu gestalten: Nachweisabrufende Stellen (Behörden) sollten grundsätzlich verpflichtetwerden,elektronische Nachweise bei anderen Behörden abzurufen, soweit das nicht mit unvertretbarem Aufwand verbunden ist: „Es erscheint mit Blick auf privatwirtschaftliche Anbieter dem Bürger nicht erklärbar, warum er immer noch Nachweise liefern muss, die dem Staat bereits zur Verfügung stehen (Once-Only-Prinzip).“

Die Kommentare zu den einzelnen Punkten des Gesetzentwurfs beinhalten konkrete, auch pragmatische Lösungsvorschläge. Zum Beispiel sollten Nutzer eine dauerhafte

Speicherung ihrer Online-Anträge veranlassen können, sodass die jeweilige öffentliche Stelle bei Folgeanträgen auf diese Daten zurückgreifen kann. Dadurch würden Bürger und Unternehmen entlastet – auch schon vor der Registermodernisierung.

IT-Sicherheitsstandard

fehlt nach wie vor

In ihrer Stellungnahme kritisieren die Verfasser auch unterbliebene Änderungen, etwa zu §5 OZG: „Es gibt im Rahmen der deutschen Verwaltungsmodernisierung keinen einheitlichen, universell geltenden IT-Sicherheitsstandard“. Zwar gebe es den BSI-Grundschutz mit

E-GOVERNMENT UND PAYPAL:

In der Stellungnahme vom 15. Februar 2023 zum „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Online-Zugangsgesetzes sowie weiterer Vorschriften“ führt VITAKO eingangs die aus Sicht des Verbandes wichtigsten Punkte zur Überarbeitung an. Dann folgen Kommentare zu den einzelnen Punkten des Entwurfs. Der Link zum Text: t1p.de/VITAKO_OZG2

seinem Basisprofil Kommunalabsicherung, darüber hinaus aber auch weitere, sich teilweise überschneidende Vorschriften. Diese seien dringend zu harmonisieren. Der Verband regt an, in einer neuen Verordnung, basierend auf dem IT-Grundschutzkompendium allgemeinverbindliche Vorgaben zu erstellen.

Den Verzicht auf eine Regelung der Ende-zu-Ende-Digitalisierung bewerten die Verfasser als eine „schwerwiegende Schwäche“ des Gesetzentwurfs. Sie argumentieren: Nur eine medienbruchfreie Bearbeitung von Verwaltungsvorgängen werde die Zufriedenheit von Bürgerinnen und Bürgern spürbar verbessern. Eine verpflichtende Ende-zu-Ende-Digitalisierung werde zwangsläufig zu einer Prozessmodernisierung führen und endlich „Digital first“- Standards den Weg ebnen.

Und schließlich könnte es noch am Geld scheitern, da konkrete Finanzierungszusagen fehlten – der Verband mahnt hier Klärung an, bevor das Gesetz in Kraft tritt. nh

SO EINFACH KANN VERWALTUNG SEIN.

Entlasten Sie Ihre Mitarbeiter und bieten Sie Ihren Bürgern ein neues Maß an Service – mit PayPal.

Zahlreiche Kommunen und Behörden setzen PayPal bereits ein, um Zahlungen für Verwaltungsleistungen zu empfangen. Informieren Sie sich jetzt und beantragen Sie unser Gebührenmodell für den öffentlichen Sektor: www.paypal.de/verwaltung

eGovernment | 03/2023 Bund Seite 5
Kommunale IT-Dienstleister zur Änderung des OZG
© elmar gubisch - stock.adobe.com
Hohe Akzeptanz Sichere Bank Großes Einsparpotential

BOS und KRITIS

Mit Digitalisierung und Vernetzung Leben retten

Bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und KRITIS laufen viele Vorgänge noch analog ab Welche Gefahren das birgt und wie man diesen durch die Digitalisierung vorbeugen kann, erklärt Dr Stephan Heuer, Geschäftsführer der Vomatec Innovations GmbH, im Interview.

Was sind die größten Probleme für KRITIS-Betreiber und Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), die sich aus den bisher oft noch analogen Vorgängen oder wenig vernetzten Systemen im Gefahrenmanagement ergeben?

Dr. Stephan Heuer: Ein effizientes Gefahrenmanagement erfordert ein exaktes Lagebild und schnelle Reaktionszeiten. Bei einem Notfall zählt jede Sekunde, sei es ein Brand, ein Unfall oder ein Massenanfall von Verletzten (MANV). Je weniger Zeit Disponenten und Einsatzkräfte damit verbringen müssen, wichtige Informationen einzuholen oder sich einen Überblick über die Lage vor Ort zu verschaffen, desto höher ist die Chance auf einen erfolgreichen Einsatz.

Die heute vielfach noch praktizierte Fax-Kommunikation oder mündliche Datenweitergabe im Feuerwehr- und Rettungswesen kann durch digitale Werkzeuge wesentlich verbessert werden. Für eine effektive Gefahrenabwehr werden deshalb Vernetzung, Digitalisierung und Automatisierung – gerade durch die Nutzung neuer Technologien – eine immer wichtigere Rolle spielen. Nur damit können auf Echtzeitinformationen basierende Entscheidungen in komplexen Einsatzlagen getroffen werden.

Umgangssprachlich bezeichnet man die Einsatzkräfte der BOS auch als Blaulichtorganisationen –sie stellen aber einen umfassenderen Bereich dar

Das Ergebnis ist ein Gefahrenmanagement, das erhebliche Optimierungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Effektivität und Effizienz bietet

Nennen Sie bitte jeweils ein Beispiel, wie die folgenden Technologien Prozesse im Gefahrenmanagement optimieren

können: Building Information Modeling (BIM), Virtuelle Realität (VR), Künstliche Intelligenz (KI) und Internet of Things (IoT).

Dr. Stephan Heuer: BIM beinhaltet als intelligentes Modell digitale Daten aus verschiedenen Disziplinen – als digitaler Zwilling ei-

Praktische Umsetzung

Die Gefahren für BOS und KRITIS sind sehr vielseitig, können jedoch durch die richtigen Maßnahmen verringert werden. Welche Möglichkeiten gibt es hierfür?

Welche Lösungen bietet Vomatec für BOS und KRITIS an?

Dr. Stephan Heuer: Mit Arigon Plus verfügen wir über ein modular aufgebautes Sicherheitsmanagementsystem, das für Industrie- und KRITIS-Unternehmen sowie für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben konzipiert ist. Damit können sie sämtliche für die Sicherheit und die Gefahrenabwehr relevanten Anlagen und Systeme herstellerunabhängig vernetzen.

Die Software bietet eine Übersicht über alle Melder und Kameras und stellt Alarme, Störungen und Meldungen grafisch dar. Aus diesen Meldungen heraus können direkt Einsätze gestartet und dis-

poniert werden. Somit kann die Lösung zum Beispiel als zentrale Plattform für Werksicherheit und Werkfeuerwehr fungieren.

Die Steuerung und Überwachung umfasst etwa die Brandmeldeund Einbruchmeldetechnik, die digitale Alarmierung, die Videoüberwachung oder die Löschanlagentechnik. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Anlagenüberwachung und -steuerung

über die Disposition von Einsätzen und Dienstleistungen bis zu administrativen Aufgaben wie der Abrechnung oder der statistischen Auswertung von Daten. Wir entwickeln unsere Lösung konzeptionell und technologisch kontinuierlich weiter. Wir setzen

nes realen Gebäudes. Dieser kann zur Darstellung von 3D-Modellen genutzt werden, vor allem enthält er aber semantische Informationen, die automatisiert weiterverarbeitet werden können. Beim vorbeugenden Brandschutz können Sicherheitsexperten anhand dieser digitalen Zwillinge detaillierte Simulationen erstellen, etwa im Hinblick auf mögliche Brandverläufe oder Personenströme im Brandfall bei der Gebäuderäumung. Auf dieser Informationsbasis können beispielsweise die Taktik von Löschtrupps oder die Fluchtwegeplanung verbessert und so insgesamt Evakuierungsmaßnahmen optimiert werden.

Digitale Zwillinge sind darüber hinaus eine Basis für die Umsetzung von VR-Szenarien, etwa für das Training von Einsatzkräften. So kann aus dem 3D-Modell eines digitalen Zwillings eine mit Hilfe von VR-Brillen begehbare Welt geschaffen werden, in der Rettungskräfte Schulungen oder virtuelle Übungen absolvieren. So können zum Beispiel der Aufwand für die Übungsdurchführung erheblich reduziert oder an Übungen von verschiedenen Orten aus teilgenommen werden. Ein gutes Beispiel für den effizienten KI-Einsatz im Gefahrenmanagement liefert der interaktive Brandschutz. Inzwischen gibt es

Einsatzmöglichkeiten

dabei zum einen auf moderne Softwareentwicklungsmethoden und zum anderen auch auf die Nutzung neuer Technologien in Bereichen wie Automatisierung oder Künstlicher Intelligenz. Kommende Lösungen werden wir auch über eine offene, konsistente Anwendungsplattform bereitstellen. Damit werden wir auch die Einbindung von Drittanbieter-Applikationen und -Services vereinfachen.

Welchen Ansatz verfolgt Vomatec bei der Unterstützung von KRITIS und BOS im Gefahrenmanagement, konkret etwa im Rettungswesen?

Dr. Stephan Heuer: Generell ist es unser Ziel, mit intelligenten Softwarelösungen die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen, indem Gefahrenabwehrprozesse und Rettungsmaßnahmen beschleunigt werden.

verschiedene Entwicklungen am Markt, die mit spezialisierten KIs eine Rauchentwicklung erkennen können. Damit steht eine neue Form von Alarmgebern zur Verfügung, die über Gefahrenmanagementsysteme frühzeitig einen Alarm auslösen können – und zwar je nach Umfeld schneller und zuverlässiger als bei einer Alarmierung durch einen Brandmelder. Ein Beispiel für die IoT-Nutzung sind intelligente und vernetzte IoTGeräte, die Rettungskräfte Unfallopfern umhängen. Dadurch wird etwa eine zügige Kategorisierung und Priorisierung von Verletzten sowie eine zielgerichtete Verteilung von Personen nach Verletzungsmustern auf bestimmte Kliniken ermöglicht.

Im Prinzip besitzen alle vier Technologien ein großes Potenzial, Mehrwerte durch Digitalisierung und Automation für das Gefahrenmanagement zu schaffen. Kurzfristig erwarten wir vor allem eine stärkere Nutzung von IoT- und KITechnologien. Auch Vomatec wird bei der Modernisierung seiner Lösungen künftig auf KI-Unterstützung setzen.

Welche Vorteile können digitale Technologien KRITIS und BOS bieten und welche Herausforderungen ergeben sich womöglich aus der Nutzung dieser Technologien?

Damit können wir unseren Beitrag leisten, um Leben zu retten und Werte zu schützen. Ein Beispiel für unseren Lösungsansatz ist RescueWave, eine HardwareSoftware-Lösung für das Einsatzmanagement in komplexen Einsatzlagen oder bei einem Massenanfall von Verletzten. Das digitale System umfasst unter anderem eine Einsatzführungssoftware und elektronische Patientenanhängekarten, die herkömmliche, papierbasierte Karten ersetzen. RescueWave liefert zuverlässige Informationen über einen Einsatzort in Echtzeit. So werden zum Beispiel Informationen zu Triage, medizinischer Erstversorgung und Transport erfasst und für die Einsatzleitung bereitgestellt. Entscheidungen können so früher und auf der Grundlage zuverlässiger Informationen getroffen werden. Letztlich kann die digitale Plattform damit ein entscheidender Faktor bei der Rettung von Menschenleben sein.

Dr. Stephan Heuer: Der zentrale Vorteil der Digitalisierung mit einer Vernetzung der Datenlandschaft und Beseitigung von Medienbrüchen liegt darin, dass Verantwortliche bei Vorfällen verschiedenster Art situationsgerechte Entscheidungen schnell auf Basis aktueller Informationen prozessgesteuert treffen können. Wichtig ist dabei, dass die Digitalisierung auch eine Automatisierung beinhaltet, das heißt, dass die Daten automatisch erhoben und in strukturierter Form geliefert werden sowie bestimmte Prozessschritte automatisiert ablaufen. Je mehr manuelle Prozesse und Arbeitsschritte automatisiert und digitalisiert werden, desto höher ist die Effizienz und desto geringer ist auch die Gefahr menschlicher Fehler.

Zentrale Herausforderungen durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung mit der Weitergabe von Daten sind die Datensicherheit und der Datenschutz. Dabei müssen alle gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben eingehalten werden. Oft wird dabei vergessen, dass Datenschutz nicht nur in der digitalen Welt, sondern auch in der analogen Welt ein wichtiges Thema sein muss. Gerade beim Arbeiten mit „Stift und Papier“ sind personenbezogene Daten vielfach ungeschützt. Hier bieten gerade digitale Systeme auch eine große Chance, den Datenschutz konsequenter und auch benutzerfreundlicher umzusetzen.

Das Interview führte

eGovernment | 03/2023 Kommune Seite 6
© chalabalaphotos –Getty Images via Canva.com Der Gesprächspartner Dr. Stephan Heuer, Geschäftsführer der Vomatec Innovations GmbH

Strategie

Richtschnur für den digitalen

Wandel in der EU

Die EU-Kommission hat die Indikatoren für ihre Digitalstrategie „Digitale Dekade 2030“ veröffentlicht und lädt zum Mitmachen ein Noch bis 13 März ist Zeit, den geplanten Beschluss zu kommentieren.

Der Europäische Rat hat im Dezember 2022 das Programm „Weg in die digitale Dekade“ verabschiedet. Ziel ist, die digitale Führungsrolle der Europäischen Union zu stärken, indem laut EU-Rat „eine inklusive und nachhaltige Digitalpolitik im Dienste der Bürgerinnen und Bürger und der Unternehmen gefördert wird“. Dazu wurden folgende Digitalziele festgelegt, die die EU und ihre Mitgliedsstaaten bis 2030 erreichen wollen:

W Stärkung der digitalen Kompetenzen und Bildung,

W sichere und tragfähige digitale Infrastrukturen,

W digitaler Umbau der Unternehmen und

W die Digitalisierung öffentlicher Dienste.

„Derzeit verfügt nur die Hälfte der erwachsenen europäischen Bevöl-

kerung über grundlegende digitale Kompetenzen, und unsere Unternehmen leiden unter einem Mangel an der erforderlichen Infrastruktur“, kommentierte Ivan Bartoš, stellvertretender Ministerpräsident Tschechiens für Digitalisierung und Minister für Regionalentwicklung. Mit dem Programm werde sichergestellt, dass die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft in einen zielgerichteten digitalen Wandel einsteigen könne. „Digitale Kompetenzen und eine verbesserte Infrastruktur sind für den Wohlstand, die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaft von entscheidender Bedeutung“, so Bartoš.

Ebenfalls zum Jahresende haben der EU-Rat, das Europäische Parlament und die Kommission dann die „Europäische Erklärung zu den

digitalen Rechten und Grundsätzen für die digitale Dekade“ unterzeichnet. „Die Erklärung wird als Maßstab für politische Entscheidungsträger, Unternehmen und andere relevante Akteure bei der Entwicklung und Einführung neuer Technologien dienen“, kommentierte Petr Fiala, tschechischer Ministerpräsident. In der Erklärung

werden unter anderem folgende Aspekte genannt: W Digitale Souveränität, W Achtung der Grundrechte, W Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, W Inklusion, W Barrierefreiheit, W Gleichheit, W Nachhaltigkeit,

W Resilienz, W Sicherheit, W Verbesserung der Lebensqualität, W Verfügbarkeit von Diensten und W Achtung der individuellen Rechte.

Aktuell hat die EU-Kommission das Monitoring ihrer Digitalstrategie gestartet und in einem Entwurf die entsprechenden Key-Performance-Indikatoren veröffentlicht. Für vier Wochen – bis zum 13. März – kann nun jeder Interessierte Feedback zum Entwurf geben. Zu den insgesamt 16 Indikatoren zählen beispielsweise digitale Grundkompetenzen, Anzahl der IT-Fachkräfte, die Zahl von eGovernment-Services oder auch der Status quo von eHealth. Valide Zahlen zu den jeweiligen Bereichen erhält die Kommission entweder aus dem eigenen Haus oder durch Studien, die bei externen Anbietern in Auftrag gegeben werden. su

Mitmachen

Hier kann der Entwurf kommentiert werden: [ t1p.de/EU-Indikatoren ]

HP: Nachhaltigkeit ist Teil der UnternehmensDNA und steht im Mittelpunkt der Innovationen

Für HP, einen der führenden Anbieter von PCs, Notebooks und Druckern ist Nachhaltigkeit seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Unternehmens-DNA. Nicht von ungefähr hat das US-Magazin Newsweek HP in diesem Jahr erneut vor einer Vielzahl anderer globaler Unternehmen als „America‘s most responsible Company“ ausgezeichnet. HP hat klare Nachhaltigkeitsziele und dokumentiert seit Mitte der 90er Jahre die eigenen Aktivitäten in einem Nachhaltigkeitsreport. Als eines der ersten IT-Unternehmen veröffentlicht HP einen Report zum Thema „Menschenrechte“. War der Begriff Nachhaltigkeit bis vor einigen Jahren vor allem mit dem Thema Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung verbunden, hat sich dies nicht zuletzt durch das neue Lieferkettengesetz in Deutschland endgültig verändert. Entsprechend geht es in den Nachhaltigkeitszielen von HP auch um die soziale Nachhaltigkeit in der Lieferkette – den Schutz von Menschenrechten und gute Arbeitsbedingungen. Zudem fokussiert das Unternehmen auf Di-

versität und digitale Chancengleichheit – mit Programmen wie HP University und HP Life engagiert sich HP beispielsweise intensiv in der Bildung.

Dabei hat HP sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Allen voran bis 2030 das nachhaltigste und gerechtesteTechnologieunternehmen weltweit zu werden. Ein weiteres Beispiel: Bis 2030 soll der Anteil von recycelten, erneuerbaren und wiederverwerteten Materialien in Produkten und Verpackungen auf 75 Prozent steigen – aktuell liegt der Anteil bereits bei rund 45 Prozent Quietschende Styroporverpackungen wurden beispielsweise durch geformte Schutzverpackungen aus 100 Prozent recycelbarem Zellstoff ersetzt. Und mehr noch: Nachhaltigkeit wird bereits in der Entwicklung neuer Produkte berücksichtigt. Sei es bei der Nutzung von recycelten Materialien, dem künftigen Energieverbrauch der Produkte oder einer verbesserten Reparierbarkeit. Unabhängig bestätigt wird das Engagement durch die Vielzahl an Zertifizierungen der Produk-

te mit Umweltsiegeln wie dem Blauen Engel, Energy Star oder demTCOCertified Siegel. Die Liste der Kriterien, die für die Auszeichnung mit einem dieser Siegel erfüllt werden muss, ist lang und schließt eine umweltschonende Produktion unter Einhaltung klarer sozialer Standards ebenso ein wie die Schadstoffarmut, geringe Lärmemissionen, Energieverbrauch und den Einsatz von umweltverträglichen Bauteilen.

Insbesondere bei Verbrauchsmaterialien – also vor allem bei Tintenpatronen undTonerkartuschen – ist HP einer der Vorreiter moderner Kreislaufwirtschaft. Im Planet Partners Programm des Unternehmens wurden seit 1991 mehr als 875 Millionen Original HP Tintenpatronen und Tonerkartuschen recycelt. Seit dem Jahr 2000 wurden über 47 Millionen Kilogramm recycelter Kunststoff zur Herstellung neuer Original HP Toner-Kartuschen verwendet. Ganz wichtig: Keine Tintenpartone oder Tonerkartusche, die über das Planet Partners Programm zurückgegeben wird, landet auf einer Mülldeponie

– dessen können sich Unternehmen wie Behörden sicher sein. Im bayerischen Thurnau betreibt HP sogar eine spezielle Recyclinganlage für Tintenpatronen.

Der nächste Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: HP EvoCycle Tonerkartusche

Mit den HP EvoCycleTonerkartuschen bietet HP Behörden und Unternehmen erstmals eine runderneuerte Kartusche in HP Qualität an. Eine

„EvoCycle“-Kartusche enthält nach Gewicht derzeit rund 21 Prozent wiederverwendete Teile und 24 Prozent recycelte Bestandteile. Dabei besteht das recycelte Material in HP „EvoCycle“-Kartuschen zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff aus dem HP Kreislauf. Es wird kein neuer Kunststoff hinzugefügt. Der Rest sind hauptsächlich „bildgebende“ Komponenten wie Bildtrommel, die Reinigungsklinge oder die Entwicklerklinge. Diese

Anzeige

Bestandteile der Tonerkartuschen werden grundsätzlich erneuert, um die hohen Anforderungen an die Qualität der Kartuschen – und damit der Ausdrucke – sicher zu stellen. Das bedeutet gleichermaßen, dass die Drucker in Kombination mit EvoCycle-Tonerkartuschen weiterhin die Anforderungen der Zertifizierung für den„Blauen Engel“ sowie die für die Dokumentenechtheit nach DONot erfüllen.

Die neuen, runderneuerten EvoCycle-Kartuschen werden regional in einer Produktionsanlagen in Liffré in der Bretagne hergestellt und unterliegen den gleichen Qualitätskontrollen wie alle Original HP-Kartuschen. Insgesamt hilft HP mit den neuen„EvoCycle“ Kartuschen seinen Firmenkunden und Behörden dabei, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Dank der Wiederverwertung der Bauteile lässt sich die CO2-Belastung um 43 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Produktreihen reduzieren. Damit sind die HP EvoCycle Kartuschen gleich doppelt nachhaltig Durch die Wiederverwertung von Komponenten, sowie durch einen reduzierten CO2-Abdruck bei der Herstellung. Ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

eGovernment | 03/2023 EU Seite 7
© gopixa stock.adobe.com
Nicht zuletzt das„Lieferkettengesetz“ hat die Bedeutung der Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen erneut unterstrichen. Heute ist Nachhaltigkeit mehr denn je ein wesentlicher Faktor für die Kaufentscheidung. Dies gilt für Unternehmen, Behörden und selbst für Privatpersonen, wie fast zwei Drittel der Befragten in einer aktuellen Deloitte Studie angeben. Mehr denn je sind in Ausschreibungen von Behörden und Firmen klar messbare Nachhaltigkeitskriterien enthalten. Die Beschaffung von IT-Technologie und ITServices macht da keine Ausnahme. © HP

LIVE | 21. MÄRZ 2023 | 10.00 UHR

DeutscheKomplettlösungfürBackupund DisasterRecovery

Cyber-Resilienzinder öffentlichenVerwaltung stärken

Verwaltungsdigitalisierung

Raus aus dem Dickicht mit Low Code

Der „Behördendschungel“ ist in Deutschland zum geflügelten Wort geworden. Doch behäbige Amtsstuben mit veralteten Faxgeräten, Aktenstapeln und Stempelkissen müssen schon bald barrierefreien Bürgerbüros mit nahtlosen, nutzerfreundlichen und digitalen Services weichen. Das Zauberwort: Low Code

InöffentlichenEinrichtungenundkritischenInfrastrukturen werden digitale Daten in hohem Maß verarbeitet und gespeichert. Datenverlust oder Datendiebstahl haben gravierende, nachhaltige Auswirkungen auf das FunktionierenunseresöffentlichenLebensundkönnen ineinerKatastropheenden. Betriebsunterbrechungen durch Cyber-Angriffe oder andere Desaster sind in der täglichen Arbeit Realität Datensicherung wird zum Disaster Recovery Management und funktioniert nur als Komplettlösung. Eine moderne Datensicherungslösung muss im Ernstfall dafür sorgen, dass die Organisation schnellstmöglich wiederarbeitsfähigist.DieDatensicherungmussintelligenter, automatisiert, übersichtlicher und mit wenig Aufwandadministrierbarsein.

IhreVorteile:

NovaStorsWebinarzeigt,

•wie Sie Ihre Backup-Umgebung unter BerücksichtigungvonunternehmerischenundtechnischenAnforderungenrichtigplanenundaufsetzen

•wieSieeinBackup-KonzeptundeinenDisasterRecoveryPlanaufsetzen,damitIhreOrganisationimNotfall schnellwiederarbeitsfähigwird

•wieSiedieCyber-ResilienzIhrerOrganisationstärken

•wieSieIhreKostenunddasDatenwachstumoptimierenundsomitZeitundGeldsparen. WirfreuenunsaufIhreTeilnahme.

Jetztanmeldenunter tp.de/

Konferenz-Hotline: 08212177-174

Die Digitalisierung der Kommunen und Behörden geht nur zögerlich voran. Die Pandemie hat das Bewusstsein für dieses Problem noch einmal geschärft: Durch die Kontaktbeschränkungen wurden verstärkt flexible digitale Services und Kommunikationskanäle benötigt. Papierlastige Prozesse, die zuvor die Präsenz der Bürger erforderten, mussten ad hoc auf digitale Modelle umgestellt, Mitarbeitenden die Arbeit im Homeoffice ermöglicht werden. Neben diesen Must-haves haben sich aber auch die Ansprüche der Bürger verändert. Denn viele von ihnen erwarten verstärkt handhabbare, digitale Services sowie dieselbe intuitive One-Click-Nutzerführung, die sie auch aus dem Onlineshopping kennen. Höchste Zeit also, eGovernment umzusetzen.

Nach Bedarf entwickeln

Die Digitalisierung vereinfacht das behördeninterne und -übergreifende Zusammenarbeiten und die Verwaltungsprozesse. Automatisierung entlastet die Mitarbeiter zusätzlich, da aufwendige, manuelle Routinevorgänge entfallen. Dadurch wird die Fehleranfälligkeit von Abläufen gesenkt. Wichtig ist auch, dass Behörden flexibler werden, um auch in Krisensituation handlungsfähig zu bleiben. Doch knappe finanzielle Ressourcen und der anhaltende IT-Fachkräftemangel stehen aufwendigen Lösungen im Weg. Zudem dürfen die behördlichen Abläufe nicht beeinträchtigt werden. Die Kür ist also, Digitalisierungsprojekte nahtlos in das Tagesgeschäft zu integrieren.

Eine schnelle Möglichkeit, innovative Services einzuführen und auszubauen sind Low-CodeEntwicklungsplattformen. Dabei macht Low Code seinem Namen alle Ehre, denn diese Art der Anwendungsentwicklung ermöglicht es, IT-Lösungen ohne große Einstiegshürden und umfangreiche Vorkenntnisse zu entwickeln. Die Entwicklung erfolgt dabei mit visuellen Applikationsdesign-Werkzeugen, die den Prozess deutlich intuitiver machen. Zwar wird LowCode-Entwicklung ebenso wie herkömmliche Programmierung in einer integrierten Entwicklungsumgebung vorgenommen, allerdings werden dabei anstelle individueller Programmcodes vielfach vorgefertigte und ausgetestete Standard-Softwaremodule eingesetzt. Diese Module werden befüllt

und umfassen verschiedene Bereiche wie etwa Anwendungslogik oder Benutzerschnittstellen für die Endnutzer. Über Metadaten werden diese Module so verknüpft, dass schließlich ein lauffähiges Programm entsteht. In der Praxis führt eine solche Low-Code-Platt-

weniger IT-Vorkenntnisse nötig. Digitale Workflows werden durch den Wegfall umfangreicher Codeabschnitte in kürzester Zeit erstellt und automatisiert. Das entlastet die IT-Mitarbeitenden, denn die einzelnen Fachabteilungen können nun bei der Umsetzung ihrer spe-

Low-Code-Automation kann zeit- und kostenintensive, hochkomplexe Automatisierungs- und Digitalisierungsvorhaben im öffentlichen Sektor beschleunigen

form für Behörden zum Erfolg, wenn sie agile Vorgehensmodelle unterstützt: Die Teams müssen Anwendungen selbständig und zielorientiert weiterentwickeln und sie stets an neue Herausforderungen anpassen können.

Idealerweise verfügt sie – gemäß dem Baukastenprinzip – über diverse erweiterbare Funktionsmodule, setzt auf offene Standards und Schnittstellen und bietet Automatisierungsmöglichkeiten wie die Robotic Process Automation (RPA), um lästige händische Eingaben abzukürzen. Eine Weiternutzung oder Nachnutzung in verwandten Prozessumgebungen oder in anderen Behörden muss durch geeignete Layerstrukturen und Vererbungsmechanismen unterstützt werden. Wichtig ist im behördlichen Kontext auch der Aspekt der Skalierbarkeit, um dynamischen Anforderungen gerecht zu werden, ITRessourcen flexibel einzuteilen und so die Kosteneffizienz im Blick zu behalten. Die Anwender müssen daher selbst in der Hand haben, ob sie die Plattform On-Premise, in der Cloud oder hybrid betreiben möchten.

Mitarbeitende entlasten

Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Entwicklungsaufwand ist wesentlich geringer und es sind für die fachlichen Experten deutlich

zifischen Prozesse aktiv mitwirken. Zeitersparnis, erhöhte Produktivität und Kostenreduzierung sind das Ergebnis. Die Entlastung der IT sorgt zusätzlich dafür, dass dedizierte IT-Projekte, die Spezialkenntnisse erfordern, gezielt und mit den nötigen Ressourcen vorangetrieben werden können. Außerdem müssen sich gerade Behörden regelmäßig mit Veränderungen an internen Vorschriften und neuen gesetzlichen Vorgaben befassen. Gute Low-Code-Plattformen sind so konzipiert, dass sie die iterative Zusammenarbeit und Weiterentwicklung von Anwendungen einbeziehen – Anpassungen können dadurch einfach umgesetzt werden. So stabilisiert Low Code die digitalen Services der Behörden und verhilft ihnen zu einer effektiven Governance: Es befähigt sie, rasch und vor allem inhouse sämtliche Richtlinien einzuhalten sowie auf neue Anforderungen zu reagieren.

Low-Code-Automation kann zeitundkostenintensive,hochkomplexe Automatisierungs- und Digitalisierungsvorhaben im öffentlichen Sektor beschleunigen, somit ist ein wichtiger Schritt in Richtung eGovernment getan.

eGovernment | 03/2023 Verwaltungswissenschaften Seite 8
© iQoncept –stock.adobe.com Der Autor Markus Naaf, Senior Sales Manager Digital Solutions, eGovernment & Corona Special Projects bei T-Systems LIVE-WEBCAST
ManfredKlein, ChefredakteureGovernment
IHRE REFERENTEN
StefanUtzinger CEO/Geschäftsführer NovaStorGmbH WolfgangRudloff SeniorBackupConsultant NovaStorGmbH

Praxis & Innovation

Eine Studie untersucht die Folgen von ChatGPT für Bildung und Forschung.

Der schmale Grat zwischen

Notwendigkeit und Hemmnis

Für eine leistungsfähige und bürgernahe Verwaltung sind moderne Informations- und Kommunikationstechnologien unverzichtbar Viele moderne Anwendungen bringen jedoch neue Datenschutzrisiken für Städte und Kommunen mit sich. Eine Gratwanderung zwischen Sicherheit und Innovation.

Der Hackerangriff auf die Kreisverwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises hat eindrücklich gezeigt, welche Folgen Ransomware-Attacken auf Kommunen haben können: Nicht nur berufliche Informationen der Verwaltungsmitarbeiter waren so ins Darknet gelangt, auch private Adressen, Fotos einer After-Work-Party und zahlreiche Passwörter von eMail-Konten veröffentlichte die Hackergruppe „Vice Society“, nachdem die Verwaltung nicht auf die Lösegeldforderungen eingegangen war.

Und damit steht der Rhein-PfalzKreis nicht allein da, die Liste betroffener Kommunen ist lang:

Potsdam, Anhalt-Bitterfeld, Geisenheim, Witten, Saßnitz oder auch die Kreisverwaltung in Wesel hat es bereits getroffen. Schon im Jahr 2020 sei laut Carsten Meywirth vom Bundeskriminalamt festgestellt worden, dass öffentliche Einrichtungen in stärkerem Maße Opfer von Angriffen mit sogenannter Ransomware werden. Seine Prognose für die Zukunft fiel dabei ernüchternd aus: Meywirth geht davon aus, dass das Problem nicht verschwinden, sondern eher das neue Normal werde.

Der so entstehende Schaden ist enorm. Für Anhalt-Bitterfeld wurden die finanziellen Einbußen bis zur Wiederinbetriebnahme beispielsweise auf etwa 1,5 bis zwei Millionen Euro geschätzt. Hinzu kommt die zusätzliche Arbeit für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die die liegengebliebenen Anfragen noch zusätzlich abarbeiten müssen – und dass, obwohl das Personal bereits knapp ist. Noch schwerer wiegen jedoch der Vertrauensverlust und die Zweifel, die infolge erfolgreicher Angriffe bei den Bürgern und Bürgerinnen entstehen.

Den Angreifern einen Schritt voraus

Ein entscheidender Aspekt beim Umgang mit personenbezogenen Daten ist daher ihr Schutz vor Verlust und Missbrauch. Hier gilt es insbesondere die notwendigen technischen und organisatorischen Maßnahmen zu treffen. Die Datenschutzgrundverordnung (EUDSGVO) sieht beispielsweise folgendes vor:

W Zutrittskontrolle: Maßnahmen, die verhindern, dass unbefugte Personen den physikalischen Zutritt zu Datenverarbeitungsanlagen – etwa Rechenzentren, PCs,

Notebooks, Smartphones oder Kopierer – erhalten.

W Zugangskontrolle: Die Zugangskontrolle verhindert die Nutzung der IT-Systeme durch unbefugte Dritte. Zentrale Elemente sind dabei die Identifikation und Authentifizierung der Nutzer. Beispielsweise gilt es in diesem Zusammenhang aber auch Vorgaben zu erstellen, wie ein sicheres Passwort auszusehen hat und wie User mit Passwörtern umgehen sollten.

W Zugriffskontrolle: Mit der Zugriffskontrolle wird sichergestellt, dass Nutzer und Nutzerinnen eines Datenverarbeitungssystems ausschließlich für sie freigegebene Daten zugreifen können. Gleichzeitig wird verhindert, dass personenbezogene

Kein Geld, kein Personal, kein Schutz?

„Kleinheit ist kein Schutz an sich – jede Kommune kann zum Opfer von Cyberangriffen werden“, mahnt Daniel Kleffel, Präsident des bayerischen Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LSI). Für den Fall der Fälle rät er allen betroffenen Gemeinden, sich im Krisenfall sofort Hilfe beim Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zu suchen. Je schneller die Kommune reagiere, desto leichter falle eine Schadensminimierung.

Gerade kleine Kommunen haben immerhin oft Schwierigkeiten, die Datensicherheit herzustellen. „Drei von vier Kommunen im Freistaat haben weniger als 5.000 Einwoh-

re, und gibt zu bedenken: „Die hauseigene IT bleibt meist auf dem Stand, zu dem sie angeschafft wurde. Da ist mit knappem Personal kaum Innovation möglich – geschweige denn Sicherheit.“

Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker von der Universität Bremen sieht auch den Gesetzgeber in der Pflicht: „Das Thema kommunale Cybersicherheit ist noch eine ganz, ganz große Baustelle. Das haben wir am Beispiel Potsdam gesehen, wo die Verwaltung eben wochenlang offline gewesen ist“, erklärt er bei den Bremer Rathausgesprächen. Er folgert, dass die Kommunen noch viel stärker in das Landesrecht für Cybersicherheit einbezogen werden müssen. Auch Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sieht Land und Bund in der

Mit digitalen Anwendungen Fehler bei der Polymedikation verringern.

Niedersachsen

Cybersicherheitsanalysen für Kommunen

Bereits 2022 hatte Niedersachsen eine Million Euro bereitgestellt, um seine Kommunen bei der Stärkung ihrer Cybersicherheit zu unterstützen. Mit den Mitteln wurden Cybersicherheitsanalysen finanziert. Rund 90 Städte, Gemeinden und Landkreise machten damals bereits von dem Angebot Gebrauch. „Die Nachfrage aus den Kommunen 2022 hat gezeigt, dass wir mit dem Angebot von Cybersicherheitsanalysen einen Nerv getroffen haben“, folgerte die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens. Aufgrund der äußerst positiven Resonanz wird das Programm daher in diesem Jahr mit einem Budget von 1,2 Millionen Euro fortgesetzt. „Mit den Cybersicherheitsanalysen leisten wir einen wichtigen Beitrag – die teilnehmenden Landkreise, Städte und Gemeinden wiederum können auf Basis der Ergebnisse ihre Maßnahmen individuell anpassen“, ist Behrens sicher.

Datenschutz darf kein Hemmnis sein

Datenschutz und Sicherheit sollten jedoch nicht zum Hemmschuh für eine erfolgreiche Digitalisierung werden. „Jeder gibt heute –teilweise leider sehr sorglos – freiwillig seine persönlichen Daten im Internet und den sozialen Medien öffentlich preis, aber im Zusammenhang mit dem Staat kann der Datenschutz nicht hoch genug sein“, gibt etwa der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner zu bedenken.

Daten bei der Verarbeitung, Nutzung und nach der Speicherung unbefugt gelesen, verändert oder gar entfernt werden können.

Doch das sind nur einige Beispiele, hinzu kommen das regelmäßige Updaten sowie Patchen der Systeme und das Überprüfen der Sicherheitsvorkehrungen insgesamt, um sicherzustellen, dass diese noch ausreichend sind. Hierbei müssen die Verantwortlichen etwa die Sicherheitssoftware und Zugangsberechtigungen kontrollieren. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Sensibilisierung der Mitarbeiter für das Thema Datenschutz. In Schulungen sollten sie über die Bedeutung des Datenschutzes sowie die geltenden Regeln aufgeklärt und für häufige Gefahren wie Phishing sensibilisiert werden.

ner. In den dortigen Rathäusern fehlt oftmals das Personal, um diese Herausforderung ganz alleine stemmen zu können“, erläutert beispielsweise Georg Große Verspohl, Direktor im Bayerischen Gemeindetag, und rät in diesem Fall, die Zusammenarbeit mit dem Landkreis oder in kommunalen Allianzen zu intensivieren.

Eine weitere Möglichkeit: kommunale Rechenzentren oder jene der Länder nutzen. „Viele Kommunen habe nicht die Ressourcen, um eine eigene Infrastruktur zu betreiben und gehen zu IT-Dienstleistern. Das ist meiner Ansicht nach auch der richtige Weg, denn nur so bleiben sie effizient und können von Modernisierung profitieren“, so André Schulz, Strategic Account Executive Government bei VMwa-

Pflicht: Datensicherheit sei eine elementare staatliche Aufgabe, erklärte Schubert der dpa. „Allerdings werden die Kommunen diesen wichtigen Bestandteil der Daseinsvorsorge auf Dauer nicht alleine für die Bürgerinnen und Bürger gewährleisten können.“ Der SPD-Politiker spricht sich daher dafür aus, Kommunen mehr Geld bereitzustellen und einen kontinuierlichen Austausch zur IT-Sicherheit sicherzustellen. „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir uns als Kommunen beim Thema Cybersicherheit viel besser aufstellen können – finanziell sowie personell, aber insbesondere auch mit Blick auf die technische Infrastruktur“, sagte Schubert. „Für mich hat diese Herausforderung mittel- und langfristig höchste Priorität.“

Das Potenzial, das sich hinter der Datennutzung verbirgt, ist bekannt und wird in der Privatwirtschaft bereits umfassend genutzt. Auch im öffentlichen Sektor könnten Daten die Grundlage für politische und strategische Entscheidungen bilden, zunächst muss jedoch der (gesetzliche) Rahmen geschaffen werden, um sie auszuwerten, in den Kontext mit anderen Daten zu setzen und zu visualisieren. Die Auswertungen können dann auch dafür genutzt werden, Leistungen schneller und besser zu erbringen, aktuelle Entwicklungen zu analysieren und Prognosen für zukünftige Ereignisse zu stellen. Darüber hinaus können sie Handlungsspielräume aufzeigen und neue Geschäftsmodelle durch datengetriebene Innovationen ermöglichen. Künstliche Intelligenz und Algorithmen können zudem Routineaufgaben übernehmen, so dass die Beschäftigten mehr Zeit für anspruchsvolle Arbeit und Beratung von Bürgerinnen und Bürgern haben. na

eGovernment | 03/2023 Seite 9
Datenschutz
© Sarahstock.adobe.com
13 12

Lust auf digital?

Wie tickt Deutschland?

Die Digitalisierung bringt immer mehr Berührungspunkte zwischen Bürgern und digitalen Angeboten mit sich. ChatGBT macht nun auch Künstliche Intelligenz greifbar. Doch wie kommen die Angebote bei den Deutschen an? Werden sie genutzt? Und wissen die Bürger sich Uund ihre Daten im digitalen Raum entsprechend zu schützen? Und wie zufrieden sind die Deutschen mit der momentanen Digitalpolitik?

Die Deutschen beurteilen die Digitalpolitik als zu zögerlich

Anzahl

Jüngere Menschen sorgen sich weniger um Datenschutz

in Prozent, die der Aussagen zustimmten. Quelle: Statista Consumer Insights Quelle: Bitkom © starlineartstock.adobe.com © RDVector stock.adobe.com 59% 2022 55% 2021 30% 2021 26% 2022 13% 2022 14% 2021 © davinalCk.stoc e.adob com Die Digitalisierung geht zu langsam Die Digitalisierung geht zu schnell Das Tempo der Digitalisierung ist genau richtig © S pe ncer B az zi Bas tock .a dob e. com © Siarheistock.adobe.com

Ich bin gut gegen Viren und Datenmissbrauch geschützt 49 39 35 37 32

zu 42 37 32 38 36 31

mir zu 48 43 35 28 28 Baby-Boomer (1946-64) Generation X (1965-79) Millennials (1980-94) Generation Z (1995-2012)

Markt & Trends eGovernment Computing | 03/2023 Seite 10
Technologie Bildung Dienstleistungen Herstellung/ Produktion Finanzen Andere Einzelhandel Gesundheit Regierung Medien und Internet 251 209 98 89 44 117 17 18 24 35 Total 902
durch die Bürger Quelle: Initiative D21 54 Prozent Deutschland
Prozent Österreich
Prozent Schweiz 0 10 20 30 40 50
Nutzung digitaler Verwaltungsleistungen
72
61
Sensible Daten online
speichern ist
Ich schütze meine Daten aktiv Ich befürchte, dass meine Daten im Internet missbraucht werden unsicher
Anteil der Befragten
Quelle: Enterprise Apps Today
Wo ist OpenAI-Software bereits im Einsatz?
der Unternehmen und Organisationen weltweit, die OpenAI-Produkte nutzen (nach Branchen).

Most Wanted: Digitale Erfolgsprojekte

Das Leben verschiebt sich immer mehr in den digitalen Raum, und die Bedeutung digitaler Kompetenzen wird somit immer größer. Die Initiative „Digital für Alle“ verleiht deswegen auch in diesem Jahr wieder Preise für Projekte, die digitale Teilhabe fördern.

Ob durch eine Teilnahme an BlackLives-Matter-Demonstrationen, an Women-Life-Freedom-Proteste oder Unterstützung von #LeaveNoOneBehind-Projekten – immer wieder solidarisieren sich Menschen offen mit anderen Menschen, die ungerecht behandelt und unterdrückt werden oder Opfer einer Katastrophe wurden. Und die Wege, dies zu tun, sind vielseitig und reichen von Teilnahmen an Protesten und Demonstrationen über eigene Initiativen und Spenden bis hin zu Instagram-Posts. Das Ziel bleibt jedoch das Gleiche: Jenen helfen, die Hilfe benötigen, auf Probleme aufmerksam machen sowie strukturelle Misstände aufzeigen und beheben.

Und diese Art des Engagements gibt es auch für digitale Projekte. Und um diese zu würdigen, vergibt die Initiative „Digital für alle“ (DFA) anlässlich des Digitaltags am 16. Juni 2023 zum vierten Mal den „Preis für digitales Miteinander“. Noch bis zum 3. April können sich gemeinwohlorientierte Projekte und Initiativen bewerben, die das digitale Miteinander stärken. Zudem sollten sie bereits angelaufen und langfristig ausgelegt sein.

„Die Digitalisierung eröffnet viele Möglichkeiten und neue Themenfelder im Engagement und Ehrenamt. Diese Potenziale müssen gefördert werden“, wie DFA-Geschäftsführerin Kimberly Klebolte erklärt. „Mit dem Preis für digitales Miteinander wollen wir Engagierte würdigen und die Vielfalt des digitalen Engagements sichtbar machen.“

Digitale Teilhabe und Engagement

Vergeben wird der Preis in zwei Kategorien an Projekte, die digitale Teilhabe fördern oder die Chancen des digitalen Wandels für bürgerschaftliches Engagement nutzbar machen. Insgesamt ist der Preis mit 20.000 Euro dotiert.

W Digitale Teilhabe: Projekte und Initiativen, die sich auf den Preis in der Kategorie „Digitale Teilhabe“ bewerben, bieten Unterstützung dabei, Menschen aus dem digitalen Abseits zu holen und sie dazu befähigen, sich in der digitalen Welt selbstbestimmt und sicher zu bewegen. Auch solche, die sich für mehr Barrierefreiheit im Netz einsetzen, fallen in diese Kategorie.

W Digitales Engagement: Der Preis für „Digitales Engagement“ wird an Projekte vergeben, die digitale Technologien auf innovative

Weise nutzen, um bürgerschaftliches Engagement auszuweiten – ob durch digitale Unterstützung der Flüchtlingshilfe mit Open-Source-Lösungen, die Vereinsarbeit erleichtert oder Initiativen gegen Hass im Netz.

„Der Preis für digitales Miteinander hat uns als junges Unternehmen viele Türen geöffnet und neue

LIVE | 7. MÄRZ 2023 | 10.00 UHR

EinführungderE-Rechnung:BoosterfürdigitaleProzesse

DasE-Invoicing-Mandat kommt–wasistzubeachten?

zen in der Breite gefördert werden. Das möchte die Initiative mit dem bundesweiten Digitaltag unter dem Motto „Digitalisierung – Entdecken. Verstehen. Gestalten“ tun. Dazu können deutschlandweit Aktionen angemeldet werden, die dann vom 10. bis 18. Juni in Präsenz, online oder hybrid durchgeführt werden. Diese Aktionen kön-

Ziel des Digitaltags ist es, die digitale Teilhabe in Deutschland zu fördern; der Preis soll Projekte und Initiativen, die das unterstützen, würdigen

Kooperationen ermöglicht“, erklärt Christian Wild von Hohenborn, Vorjahresgewinner in der Kategorie „Digitales Engagement“ und Mit-Gründer der senf.app.

Die App ermöglicht es Bürgern, Teil der digitalen Stadtentwicklung zu werden, indem sie – über eine interaktive Karte – eigene Ideen dazu beitragen können.

Und auch Martin Helmchen, Geschäftsführer des Projekts „Digitales Zuhause“ des Vereins Neue Chance Berlin e.V., das im vergangenen Jahr in der Kategorie „Digitale Teilhabe“ gewonnen hat, weiß den Preis zu schätzen. Das Projekt ermöglicht wohnungslosen Menschen den Zugang zur digitalen Welt.

„Dank des Preises können wir das ausschließlich spendenfinanzierte Projekt jetzt weiterführen. So erhalten noch mehr wohnungslose Menschen digitale Geräte wie Laptops und Smartphones und werden anhand ihrer Bedürfnisse von uns umfangreich geschult“, so Helmchen.

Der bundesweite

Digitaltag

Eine Studie der Initiative „Digital für alle“ zeigt: Vier von fünf Menschen in Deutschland (83 Prozent) wünschen sich, dass digitale Medien- und Informationskompeten-

nen dabei von öffentlichen Vorträgen und Workshops über Vorführungen digitaler Technologien bis hin zu Coding-Seminaren und Hackathons reichen. Das Fokusthema in diesem Jahr sind „Digitale Kompetenzen“, Aktionen sind jedoch auch in weiteren Bereichen wie zur Nachhaltigkeit, Sicherheit, Kultur oder Engagement möglich.

„Digitale Kompetenzen sind eine wichtige Voraussetzung für digitale Teilhabe“, erklärt „Digital für alle“-Geschäftsführerin Klebolte.

„Das betrifft Kinder, die ihre ersten Schritte in der digitalen Welt gehen, gleichermaßen wie Berufstätige, deren Arbeit sich im Zuge der Digitalisierung wandelt, oder Ältere, die den Umgang mit digitalen Technologien lernen wollen. Wir müssen für unsere digitale Gesellschaft eine Kultur des lebenslangen Lernens schaffen.“ cm

Anmeldung zum Preis

Ihr Projekt stärkt das digitale Engagement oder setzt sich für mehr digitale Teilhabe ein?

Bewerben sich hier für den Preis:

[ t1p.de/PreisDigitaltag ]

Anmeldung zu Aktionen

Haben Sie eine Idee für eine Aktion? Hier können Sie sich anmelden:

[ t1p.de/AktionDigitaltag ]

In diesem Webinar diskutieren wir über die Einführung vonE-InvoicingsowiedieMethodenfüreineneinfachen und gesetzkonformen Umstieg auf E-RechnungsstellunginIhrerKommune.

SiewerdenmehrüberdiefolgendenFragenerfahren:

•WasistE-Rechnungüberhaupt?

•WarummussichdieE-Rechnungeinführen?

•WelcheGesetzgebungenspieleneineRolle?

•Warum ist PEPPOL ein wichtiger Bestandteil der E-Rechnung?

•Wie bereite ich meine Organisation auf E-Invoicing vor?

•WelchewichtigenPunktemussichunbedingtbeachten?

•BiswannmussichdieE-Rechnungeingeführthaben?

IhreVorteile:

•Esistwiebisher,nurbesser!

•Sie können einfache Standard-Prozesse automatisieren. Dadurch haben Sie mehr Zeit für die komplexerenAufgaben.

•Sie leisten einen Beitrag für unsere Umwelt und reduzierenCO2.

•BiswannmussichdieE-Rechnungeingeführthaben?

Konferenz-Hotline: 08212177-174

eGovernment | 03/2023 Markt & Trends Seite 11
digitales Miteinander
Preis für
© kate_sept2004 –Getty Images Signature via Canva.com
LIVE-WEBCAST
anmeldenunter tp.de/
Jetzt
IHR REFERENT
ChristianSeidl Geschäftsführer TIEKinetixDACHGmbH

LIVE | 4. April 2023 | 10.00 UHR

Status,HerausforderungenundChancen

DigitaleIdentität

Bildung und Forschung

Studie zu den Folgen von ChatGPT

Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung im Bundestag führt eine Studie zu ChatGPT durch. Im Fokus der Untersuchung stehen die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf Bildungsprozesse in Schulen, Hochschulen und anderen Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung.

Urlaubbuchen,Überweisungendurchführen,dieSteuererklärung einreichen: In nahezu allen Lebensbereichen nutzen Menschen ganz selbstverständlich digitale Services. Je sensibler eine Dienstleistung ist, destohöhersinddieAnforderungendaran,dieIdentität der eigenen Person zu belegen. Damit die Digitalisierung in unserer Gesellschaft weiter wachsen kann, braucht es auch eine Online-Identifikation für zahlreiche Dienstleistungen in Verwaltung und Wirtschaft. Denn diese erzielen damit unbestreitbare Vorteile wie mehr Effizienz, schnellere Prozesse und geringere Kosten. Trotz dieser Relevanz hinken die Akteure bei digitalenIdentitätenhinterher.StaatundUnternehmen fehlenrechtssichereLösungen,diesicheinfachinihre digitalen Strukturen integrieren lassen. Bürger:innen wiederum sind von komplizierten Verfahren oder der Sorge um Identitätsdiebstahl gehemmt. Der Hemmschuh heißt hier: mangelndes Vertrauen. eID- basierte Lösungen sind hier der Schlüssel zu digitalen Ökosystemen.

IhreVorteile:

•innovative Wertschöpfungskette: Mit adesso tritt ein innovativerundverlässlicherAnbieterimengenMarkt dereID-Anbieterauf.

•ganzheitlicherBeratungsansatz:adessoalsBusinessund Technology-Partner auf dem Weg der digitalen

Transformation

•Preismodell:ImVergleichzurKonkurrenzbietetadesso jenachUmfangundBedarfdaspassendePaket.

Jetztanmeldenunter

Konferenz-Hotline: 08212177-174

Die Künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT wurde erstmals im November 2022 durch das Unternehmen OpenAI präsentiert und wird seither rege genutzt, aber auch kritisch beäugt. Um die Chancen, aber auch Risiken des Chatbots auf Bildung und Forschung besser einschätzen und auf eine wissenschaftliche Grundlage stellen zu können, hat der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben. Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung (TAB) wird sie durchführen. Das TAB wird vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betrieben und berät das Parlament bei forschungs- und technologiepolitischen Fragen und liefert entsprechende Gutachten und Analysen.

„Wir brauchen einen umfassenden Überblick“

„Wir brauchen einen umfassenden Überblick über die technischen, ethischen und sozialen Auswirkungen von ChatGPT auf Bildung und Wissenschaft“, sagt Kai Gehring (Grüne), Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

„Auf der Grundlage des gebündelten Faktenwissens der TAB-Studie

OZG-Umsetzung

werden wir im Bundestag diskutieren, welche Konsequenzen wir in der Bildungs- und Forschungspolitik ziehen müssen – von der Schule über die Wissenschaft bis hin zum Weiterbildungssektor.“

Das TAB will in den nächsten Wochen nun technologische Entwicklungstrends, mögliche Anwendungsszenarien und Auswirkungen der Nutzung von ChatGPT und verwandten, sprachverarbeitenden Systemen untersuchen. Wie das TAB betont, werde dabei ein spezieller Fokus auf den Bildungsprozessen in Schule, Hochschule und der Aus- und Weiterbildung liegen. Die ChatGPT-Studie ist Teil des TAB-Monitoring-Projekts „Anwendungspotenziale und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz in der Bildung“ zum Stand der Forschung, Entwicklung und Anwendung von KI in der Bil-

dung sowie zur Bedeutung ethischer Richtlinien.

Auf Grundlage der Studienergebnisse wird der Forschungsausschuss dann im April 2023 in einer öffentlichen Sitzung gemeinsam mit Fachleuten über ChatGPT und äquivalente KI-Systeme beraten. su

Studie des TAB

Weitere Infos zum Monitoring-Projekt„Anwendungspotenziale und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz in der Bildung“, wozu auch die aktuelle ChatGPT-Studie gehört, gibt es hier:

[ t1p.de/TAB ]

Bayern: 200 digitale Ämter

Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach hat zum 200. Mal die Auszeichnung „Digitales Amt“ verliehen.

Gemäß dem „Dashboard Digitale Verwaltung“, das die OZG-Umsetzung in allen Bundesländern abbildet, ist Bayern derzeit Spitzenreiter. 198 Verwaltungsleistungen wurden demnach im Freistaat bisher flächendeckend umgesetzt. Für die engagiertesten Kommunen gibt es seit knapp zwei Jahren eine Auszeichnung: Sie dürfen sich offiziell „Digitales Amt“ nennen.

Judith Gerlach, Digitalministerin in Bayern, hat kürzlich das 200. „Digitale Amt“ im Freistaat ausgezeichnet: Markt Hösbach in Unterfranken. Die Auszeichnung ehrt Gemeinden, Städte und Landkreise, die mindestens 50 Verwaltungsleistungen digital anbieten. Gerlach bezeichnet die Initiative „Digitales

Amt“ als großen Erfolg: „Sie motiviert Kommunen, sich schneller um digitale Verwaltungsdienstleistungen zu kümmern.“ Und die mittlerweile 200. Auszeichnung zeige, dass die Digitalisierung in die Fläche komme. „Mit dieser Auszeichnung würdigen wir nicht nur das Engagement der Kommune Wir zeigen auch den Bürgerinnen und Bürgern: Schaut her, hier könnt Ihr viele Eurer Anliegen schon online erledigen“, betont Gerlach.

Das Projekt wurde auf Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales im Juli 2021 gestartet. Um die Auszeichnung als „Digitales Amt“ zu erhalten, müssen die Kommunen mindestens 50

rein kommunale oder zentrale Online-Verfahren im „BayernPortal“ verlinkt haben. Nach einer Prüfung durch das Digitalministerium erhalten die Kommunen dann ein Schild mit der Aufschrift „Digitales Amt“ sowie ein Online-Signet für ihre Website. Und: Sie werden auf der Website des Ministeriums veröffentlicht. su

Digitales Amt

Mehr Infos zum„Digitalen Amt“ gibt es auf der entsprechenden Website des bayerischen Digitalministeriums:

eGovernment | 03/2023 Technik & Dienstleistung Seite 12
© ParinPIX stock.adobe.com
LIVE-WEBCAST
ManfredKlein, ChefredakteureGovernment
tp.de/
IHR REFERENT
ClausHartherz BusinessDeveloper adessoSE
[ t1p.de/Digitales-Amt ]

Den Gefahren der Polymedikation digital entgegenwirken

„Manchmal vergesse ich das Herzmedikament drei Tage, aber das macht nichts, dann nehme ich die Tabletten an einem Tag nach“ –ein Vorgehen, dass nicht nur gefährlich ist, sondern im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Gleiches gilt, wenn bei einer Polymedikation die Medikamente nicht oder nicht richtig aufeinander abgestimmt sind. Und diese Gefahr besteht: Bei älteren Menschen sind bis zu 30 Prozent der Krankenhauseinweisungen auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurückzuführen. Wie eine BarmerStudie aus dem Jahr 2022 herausfand, erhalten Versicherte ab dem Alter von 40 Jahren schließlich auch rund 37 Diagnosen innerhalb einer Lebensdekade und zur deren Behandlung etwa 20 Wirkstoffe. Bei Menschen ab 80 Jahren sind es sogar 1,5-mal so viele. „Für Ärztinnen und Ärzte ist es kaum möglich, angesichts der Komplexität der Arzneimitteltherapie den Überblick zu behalten und Medikationsrisiken einzuschätzen“, erklärt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.

Hilfe zur Selbsthilfe

Digitale Lösungen können hier helfen. Dabei verfolgen sie allerdings unterschiedliche Ansätze: Tantum Sana fokussiert sich etwa auf Patienten und Apotheken. „Technik und Digitalisierung sind Hilfsmittel, um einen Prozess effizient und gut zu steuern. Was wir entwickelt haben, ist ein intelligenter Medikamentenspender, der beim Menschen zuhause steht“, erklärt Geschäftsführer und Co-Founder, Gerd Meyer-Philippi. Herkömmliche Tablettensetzkästen seien schließlich keine große Hilfe. „Die Sortierung – morgens, mittags, abends – ist sehr grob und bildet häufig nicht die Realität ab: Manche Patienten haben sieben oder acht verschiedene Einnahmezeitpunkte bis in die Nacht rein“, erklärt er. Auch vor der Einnahme falscher Tabletten schütze ein solches Hilfsmittel nicht.

Für den mit einer App gekoppelten Dispenser arbeitet das Unternehmen daher mit Apotheken zusammen. Dort bringt der Patient alle seine Rezepte hin, der Apotheker oder die Apothekerin überprüft diese und erstellt einen ausführlichen Medikationsplan. Dieser wird in die Cloud und von dort in die App geladen. Die Tabletten füllt der Apotheker in sogenannte Schlauchblister ab, die anschließend nur noch in das Gerät eingelegt werden müssen. „Sobald ein Medikament fällig ist, meldet sich der Medikamentenspender durch akustische und optische Signale und zeigt auf dem dazugehörigen Tablet Aspekte, die bei der Einnahme beachtet werden müssen –

Wenn Patienten dauerhaft viele verschiedene Medikamente einnehmen müssen, steigt das Risiko für arzneimittelbezogene Probleme stark an. Die Folge sind nicht selten Krankenhauseinweisungen

Digitale Anwendungen können hier helfen, das Risiko zu senken –und so die Versorgung der Patienten zu verbessern.

etwa, dass das Medikament eine halbe Stunde vor dem Essen eingenommen werden muss. Das ist wichtig, da einige Medikamente zum Beispiel bei anschließendem

Kaffee- oder Milchkonsum nicht wirken“, erklärt Meyer-Philippi. Auf Knopfdruck wird schließlich genau das Medikament ausgegeben, dass für diesen Zeitpunkt geplant ist. „Wenn eine gewisse Karenzzeit überschritten und das Medikament nicht abgerufen wurde, werden automatisch vorab festgelegte Notfallkontakte – etwa die Kinder oder der Pflegedienst – informiert. Damit haben wir auch eine Einnahmekontrolle.“

Eine Erleichterung für die Pflegekräfte und Angehörige. „Die Pflegedienste fahren die Patienten bis zu vier Mal am Tag an, nur um zu

Dosierung und die Medikamente aufeinander abzustimmen und festzustellen, ob etwas nicht stimmt, beispielsweise eine Doppelbehandlung vorliegt.“

Die Ärzte ins Boot holen

Dennoch sieht die Barmer eher die Ärzte in der Pflicht: In drei unterschiedlichen Projekten hat sich die Krankenkasse dem Thema Polymedikation gewidmet. Das erste Projekt – AdAM, kurz für „Anwendung für ein digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management“ – wurde von Juli 2017 bis Juni 2021 zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe erprobt. „Wir zeigen mit AdAM erstmals, dass die Nutzung von Routinedaten der Kran-

Apotheken

Medikationsberatung bei Polymedikation

kalkulierbaren Risiko“, erklärt Prof. med. Daniel Grandt, Chefarzt am Klinikum Saarbrücken. Für ihn sei es daher unverständlich, dass bisher nicht gewährleistet ist, dass entsprechende Informationen zur Verfügung stehen.

Das zweite Projekt TOP rückt daher diese Problematik in den Fokus und setzt dabei auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Krankenhausapotheken und behandelnden Ärzten. Sie erhalten, um sich einen Überblick über die Gesundheitshistorie des Patienten zu verschaffen, die Abrechnungsdaten von der Barmer.

„Krankenkassendaten sind so offensichtlich nutzenstiftend und zudem zeitsparend für das Krankenhaus, dass TOP ohne Zeitverzug in die Routineversorgung überführt

Bis zu 90 Euro können Apotheken mittlerweile für pharmazeutische Dienstleistungen abrechnen – unter anderem für eine „Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“. In Anspruch nehmen können dies Patienten, die „aktuell und voraussichtlich auch über die nächsten 28 Tage mindestens 5 Arzneimittel (verschiedene, ärztlich verordnete, systemisch wirkende Arzneimittel / Inhalativa) in der Dauermedikation einnehmen“. Die Beratung besteht aus der Arzneimittelerfassung mittels BrownBag-Gespräch und einer pharmazeutischen ArzneimitteltherapiesicherheitsPrüfung. Arzneimittelbezogene Probleme werden dabei bewertet und wenn möglich gelöst. Hierzu kann auch, mit Einverständnis der Patienten, die Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

können. Ziel bei diesem Projekt ist es, einen Prozess zu entwickeln, der die Telematikinfrastruktur nutzt.

Das Potenzial nutzbar machen

Die Projekte haben Potenzial, setzen an wichtigen Stellen an. Doch egal, ob im Gesundheitswesen oder der Verwaltungsdigitalisierung, immer wieder sieht man, wie entsprechende Leuchtturmprojekte genau das bleiben: Leuchttürme, fest verankert an einem Ort und nicht in der Lage, ganz Deutschland zu erhellen.

„Ohne vollständige Kenntnis der aktuellen Medikation wird die Arzneimitteltherapie zu einem unkalkulierbaren Risiko“

überprüfen, ob diese ihre Medikamente genommen haben. Das ist mit 15 Euro pro Tag nicht nur teuer, sondern auch eine Verschwendung von Zeit und Personal – auch in Hinblick auf die schon knappen Fachkräfte“, ist Meyer-Philippi sicher.

Gleichzeitig biete das System den Apotheken auch die Möglichkeit, einen weiteren Schritt in Richtung Dienstleister zu machen. Aufgrund des demographischen Wandels, aber auch wegen der Onlinekonkurrenz, werden von aktuell 18.000 Apotheken in den kommenden Jahren weitere 4.000 schließen müssen, schätzt er und sagt: „Im Gesundheitssystem hat jeder seine Daseinsberechtigung, seine Skills. Der Arzt ist dafür zuständig, die Krankheit zu diagnostizieren und zu behandeln. Der Apotheker ist dafür zuständig, die

kenkassen zur Behandlungsunterstützung und die elektronisch unterstütze Prüfung auf vermeidbare Risiken Ärzten eine bessere Behandlung ihrer Patienten ermöglichen“, erklärt Straub. Mit dem Einverständnis der Patienten erhielten Hausärzte dafür umfassenden Zugriff auf deren Vorgeschichte – und damit auch auf die Medikation. Gleichzeitig wurden dem Arzt Hinweise zu vermeidbaren Risiken der Therapie – etwa Wechselwirkungen – angezeigt. Bei flächendeckender Anwendung durch die niedergelassenen Ärzte könne AdAM jährlich etwa 65.000 bis 70.000 Todesfälle bundesweit vermeiden, so Straub. Weitere Probleme entstehen hingegen bei der Krankenhausaufnahme. „Ohne vollständige Kenntnis der aktuellen Medikation wird die Arzneimitteltherapie zu einem un-

werden sollte“, ist sich der BarmerVorstandsvorsitzende sicher. Das dritte Projekt im Bunde, eRIKA, kurz für „eRezept als Element interprofessioneller Versorgungspfade für kontinuierliche Arzneimitteltherapiesicherheit“, ist erst im Oktober 2022 angelaufen. Aufbauend auf dem eRezept-Prozess sollen Ärzte und Apotheker demnach bei der Medikation digital unterstützt werden. Zum Verordnungzeitpunkt wird der behandelnde Arzt dann etwa über die Gesamtmedikation des Patienten informiert und bei der ATMS-Prüfung unterstützt. Aber auch Patienten profitieren von dem Projekt: Sie erhalten über eine App immer den aktuellen Medikationsplan. Die verordneten Arzneimittel werden bei der Abgabe in der Apotheke zudem zentral inklusive Chargennummer dokumentiert, sodass bei chargenspezifischen Risikosignalen betroffene Patienten schnell identifiziert und geschützt werden

„Im Gesundheitssystem steht eben nicht der Patient im Vordergrund, sondern ganz andere Interessen. Manche – nicht nur die Politik, auch die anderen Stakeholder, die hier mitreden dürfen – haben aus den Augen verloren, für was sie tätig sind und wer sie bezahlt. Es geht häufig nur darum, Finanzen und Interessen zu wahren, der Patient wird leider oft aus dem Fokus verloren“, schätzt Meyer-Philippi die aktuelle Lage ein. Hinzu komme das Thema Datenschutz. „Der Datenschutz ist das Schreckgespenst, das durch jedes Wohnzimmer gejagt wird – und häufig nur ein Vorwand ist, um etwas zu blockieren.“

Beim Online-Banking gebe es damit schließlich auch keine Probleme, ein Arztbrief aber könne nicht online verschickt werden?

Für ihn ist daher eine vernünftige Digitalstrategie für den Wandel des Gesundheitswesens entscheidend: „Das heißt in dem Fall für mich nicht, dass man auch im letzten Eck Handyempfang mit 5G hat. Die Digitalstrategie braucht einen Nutzen für die Menschen“, stellt er klar. „Von den eRezepten, die in diesem Jahr ausgestellt wurden, sind 80 Prozent auf Papier gedruckt. Das ist keine Digitalisierung.“ na

eGovernment | 03/2023 Healthcare Seite 13
©HenrikDolle–stock.adobe.com
Prof. med. Daniel Grandt, Chefarzt am Klinikum Saarbrücken

Technische Probleme hemmen die Digitalisierung

Die breitere Verwendung digitaler Anwendungen scheitert oft an deren mangelhafter Umsetzung. Zu diesem Schluss kommt das aktuelle Praxisbarometer Digitalisierung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten stehen der Digitalisierung dennoch weiterhin offen gegenüber.

So viel vorab: Sowohl vertragsärztliche als auch vertragspsychotherapeutische Praxen werden immer digitaler. So kommunizieren beispielsweise mittlerweile 36 Prozent der Vertragsärzte „(nahezu) komplett“ beziehungsweise „mehrheitlich“ digital mit ihren Patienten und Patientinnen, bei den Psychotherapeuten sind es sogar

niedrigen Niveau. Die schriftliche Kommunikation mit Krankenhäusern hängt noch weiter hinterher:

Lediglich 6,6 Prozent der befragten Praxen haben diese „(nahezu) komplett“ oder „mehrheitlich“ digitalisiert.

Der KIM-Dienst spielt dabei – abgesehen von der verpflichtenden Nutzung für die eAU – noch eine

Wenig bis keinen Nutzen erkennen Ärzte hingegen bei Apps zur Therapieunterstützung (62 Prozent) oder Sammlung medizinischer Daten (60 Prozent), einer sicheren digitalen Patientenkommunikation über Diagnose/Therapie (61 Prozent) und Online-Fallbesprechungen mit Kollegen (52 Prozent). Psychotherapeuten hinge-

Zur Methodik

Praxisbarometer

Digitalisierung 2022

Für das Praxisbarometer wurden insgesamt 2.459 vertragsärztliche und -psychotherapeutische Praxen befragt. Damit ist die Umfrage repräsentativ.

50 Jahren (stark) verbessert und nur bei 12 Prozent zu einer (starken) Verschlechterung geführt.

Fehleranfälligkeit der TI

56 Prozent, wie das Praxisbarometer Digitalisierung 2022 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zeigt. Zum Vergleich, im Vorjahr waren es noch 30 beziehungsweise 45 Prozent.

Auch die Patientendokumentation läuft bei zwei Dritteln der Praxen bereits in einem hohen Grad digitalisiert. Gerade hier zeigt sich jedoch, dass die unterschiedlichen Praxisarten verschiedene Schwerpunkte bei der Digitalisierung setzen. Während die Hausärzte bereits 83,5 Prozent der Patientendokumentation „mehrheitlich“ beziehungsweise „(nahezu) komplett“ digitalisiert haben, sind es bei den psychotherapeutischen Praxen nur 18,5 Prozent. Besonders auffällig: Gerade Praxen, die aufgrund ihrer Größe oder ländlichen Lage ein relativ hohes Patientenaufkommen haben, sind in Sachen Digitalisierung meist weiter fortgeschritten.

Digitale Kommunikation vor allem mit Patienten

Dass entsprechende Aussagen jedoch nur Teilaufnahmen des Digitalisierungsstandes darstellen, erkennt man schnell beim Blick auf die Kommunikation der Praxen untereinander und mit Krankenhäusern: Im Vergleich zum Vorjahr (11 Prozent) hat die digitale Kommunikation zwischen Praxen und externen Kollegen im ambulanten Bereich zwar zugenommen, bewegt sich jedoch mit knapp 16 Prozent immer noch auf einem

untergeordnete Rolle. Aber immerhin, der Anteil der Praxen, die den KIM-Dienst zur Kommunikation mit anderen Praxen oder ambulanten Einrichtungen nutzen, ist um 13 Prozentpunkte auf 20 Prozent gestiegen.

Hilfreich – oder doch nicht?

Den größten Nutzen entfaltet die digitale Kommunikation dabei laut zwei Drittel der Praxen in der digitalen Übertragung von Arztbriefen und Befunddaten, bei hausärztlichen und interdisziplinären Praxen auch von Labordaten. Bei der Kommunikation mit Krankenhäuser sehen die Befragten die Vorteile vor allem beim Versand von Entlassbriefen (68 Prozent) und beim Austausch über Behandlungsverläufe sowie Therapieempfehlungen (43 Prozent).

Wirft man einen Blick auf sonstige Digitalisierungsprozesse, herrscht weniger Einigkeit darüber, was nutzbringend ist und was nicht. So betrachten die Vertragsärzte beispielsweise die arztgeführte digitale Akte (50 Prozent), die Fernabfrage medizinischer Daten (46 Prozent), digitale Ausweisversionen wie dem Mutterpass (45 Prozent) und digitale Verordnungen/ Bescheinigungen (44 Prozent) als sinnvoll, bei den psychotherapeutischen Praxen stehen hingegen

Online-Fallbesprechungen (56 Prozent) und digitale Verordnungen/Bescheinigungen (37 Prozent) hoch im Kurs.

gen erachten die arztgeführte digitale Akte (52 Prozent), eine sichere digitale Patientenkommunikation über Diagnose/Therapie (51 Prozent) und Apps zur Therapieunterstützung als nicht hilfreich.

Resonanz durchwachsen

Nicht verwunderlich also, dass die Erfahrungen der Praxen mit der Digitalisierung eher durchwachsen ausfallen. So hat sich die Qualität der medizinischen Versorgung zwar laut 22 Prozent der Befragten verbessert, 17,1 Prozent berichten jedoch auch von einer (starken) Verschlechterung. Deutlicher wird es noch bei der Frage nach der Zeitersparnis: 21,3 Prozent der Praxen haben hier eine (starke) Verbesserung bemerkt, ganze 42,4 Prozent jedoch eine (starke) Verschlechterung. „Wenn ich beim eArztbrief alle Empfänger auswählen will, geht es viel zu langsam, das dauert, und dauert, und dauert ...“, meint etwa Dr. Joachim Dlugosch, Internist aus Dietzenbach.

Ein genauer Blick auf die Daten zeigt allerdings, dass gerade große Praxen oder jene, die sich spezialisiert haben, die Digitalisierung weit positiver beurteilen. Beim Zeitaufwand sehen beispielsweise rund 44 Prozent der Praxen mit fünf und mehr Ärzten eine (starke) Verbesserung und nur 15 Prozent eine (starke) Verschlechterung. Die Qualität der medizinischen Versorgung hat sich zudem bei 28,4 Prozent der Ärzte unter

Alles in allem führt die Digitalisierung also nur in wenigen Praxen zu der gewünschten – und dringend notwendigen – Entlastung von Ärzten und Praxismitarbeitern. Doch was sind die Gründe? „Hierbei dürfte eine Rolle spielen, dass die Erfahrungen bislang stark durch die Anwendungen der Telematik-Infrastruktur (TI) und deren Anlaufschwierigkeiten geprägt sind“, so die Studienautoren. Im Schnitt sind mittlerweile bereits 89,3 Prozent der Praxen an die TI angeschlossen, unter den Hausarztpraxen sogar 98 Prozent. Genutzt wird von den Leistungserbringern vor allem die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) (61,2 Prozent). Mit Abstand folgen dann der elektronische Medikationsplan (eMP) (20,8 Prozent) und die elektronische Patientenakte (ePA) (15,9 Prozent). Doch auch hier sind deutliche Unterschiede bei den Praxisarten zu erkennen: So gaben etwa 72,6 Prozent der psychotherapeutischen Praxen an, gar keine TIAnwendungen zu nutzen – es sind jedoch auch erst 75 Prozent an die TI angeschlossen.

Mit der Umsetzung und Nutzbarkeit der TI-Anwendungen in ihren Praxisverwaltungssystemen sind allerdings nur wenige zufrieden.

Für den eMP ist der Anteil (sehr oder eher) zufriedener Praxen mit 42 Prozent noch am höchsten –immerhin mehr als die „sehr“ oder „eher“ Unzufriedenen (29 Prozent).

Beim NFDM, der ePA und dem eRezept überwiegt die Unzufriedenheit. Bei der eAU als der am häufigsten genutzten TI-Anwendung sind beispielsweise 35 Prozent der Praxen zufrieden und 45 Prozent sind es nicht.

Vor allem die Fehleranfälligkeit der Telematikinfrastruktur macht den Praxen zu schaffen: Der Praxisanteil mit täglichem Fehlerauftritt ist um neun Prozentpunkte auf 29 Prozent angewachsen, bei der Teilgruppe der hausärztlichen Praxen sogar auf 45 Prozent. Weitere 40 Prozent der Praxen haben zudem wöchentlich mit Fehlern zu kämpfen. „Die deutliche Zunahme der Fehlerhäufigkeit steht im Kontext mit der stark gestiegenen Nutzung von TI-Anwendungen“, schließen die Autoren des Praxisbarometers.

Die Folgen entsprechender Fehler sind vielseitig: So müssen die Pra-

1.668 dieser Praxen wurden dabei in einer Stichprobenziehung zufällig für die geschlossene Befragung ausgewählt. Ihnen wurden zum Großteil dieselben Fragen wie auch in den Jahren 2018 bis 2021 gestellt, um eine gute Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erreichen. Die restlichen 791 Praxen nahmen am offenen Teil der Befragung teil. Dieser war über die Webseite der KBV frei zugänglich.

Um etwaigen Verzerrungen der Ergebnisse entgegenzuwirken, wurden alle Aussagen gewichtet. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Versorgungsebene und Praxisgröße im Ergebnis entsprechend ihrer Anteile in die Auswertungen eingehen.

xen etwa die Konnektoren beziehungsweise Kartenlesegeräte neu starten, die Praxisorganisation wird negativ beeinflusst (79,4 Prozent), Patientendaten können nicht eingelesen werden (75,5 Prozent) oder das PVS ist vorübergehend nicht nutzbar (57,1 Prozent).

Weitere Hemmnisse

Doch nicht nur die Fehleranfälligkeit der TI gilt als Hemmnis für die Digitalisierung in Praxen, auch das ungünstige Kosten-Nutzen-Verhältnis, die Fehleranfälligkeit der EDV-Systeme und der Umstellungsaufwand sind für mehr als 60 Prozent ein Problem. Darüber hinaus gaben 54 Prozent der Befragten an, dass die fehlende Nutzerfreundlichkeit der digitalen Anwendungen ein Hindernis für sie darstellt.

Das klingt im ersten Moment jedoch schlimmer als es ist, denn im Vergleich zum Vorjahr bewerten die Praxen alle abgefragten Einflussfaktoren etwas seltener als starke Hemmnisse. Auffällig ist hierbei insbesondere die Einschätzung von Sicherheitslücken in den EDV-Systemen: Weniger als die Hälfte der Praxen (46 Prozent) wertet diese als starkes Hemmnis – im Jahr 2019 lag der Anteilswert noch bei 60 Prozent. na

eGovernment | 03/2023 Healthcare Seite 14
KBV-Praxisbarometer
© contrastwerkstatt – stock.adobe.com
[ t1p.de/PraxisBarometer22 ]
Weitere Informationen Weitere Details können Sie dem Praxisbarometer der KBV entnehmen:

Der Ort für Versprechungen

Auch in diesem Jahr lädt die DMEA nach Berlin Nach zwei Jahren Pause konnte sie im vergangenen Jahr erstmals wieder in Präsenz stattfinden Die Veranstalter hoffen, vom 25 bis 27 April an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen zu können.

um die digitale Zukunft der Gesundheitsbranche. Die Themen reichen dabei von der Gesundheitsdatennutzung über Künstliche Intelligenz, telemedizinische Anwendungen bis zum Ausblick zu Telematikinfrastruktur (TI), elektronischer Patientenakte (ePA) und dem eRezept. Zudem haben Besucher die Möglichkeit, an geführten Rundgängen über die Messe teilzunehmen, die verschiedene Stände zu unterschiedlichen Themen, wie beispielsweise Standards im Gesundheitswesen, abdecken. cm

LIVE|28.MÄRZ2023|10.00UHR

SogehtsichereBehördenkommunikation

Phishing-Attackenvorbeugen

IHRE REFERENTIN

Im vergangenen Jahr kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zum Auftakt der DMEA 2022 ein Strategiegesetz für eine moderne und bessere Medizin an.

Im Herbst folgte dann der Auftakt zur Digitalisierungsstrategie, erste Ergebnisse davon sollen noch im Frühjahr vorgestellt werden. Es scheint also, als wäre die DMEA kein Ort für leere Versprechungen. Und da Lauterbach auch in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernimmt, darf man gespannt sein, ob der Gesundheitsminister gute Nachrichten mitbringt.

Abgesehen davon lockt die DMEA mit mehr als 600 Ausstellern aus

24. und 25. Mai 2023

dem In- und Ausland, die an den drei Tagen ihre Lösungen präsentieren. Wie bereits in der Vergangenheit, werden internationale Aussteller wieder an den Gemeinschaftsständen zu finden sein. Diese sind in diesem Jahr aus Belgien (Flandern), Dänemark, Finnland, Italien, Lettland, den Niederlanden, Norwegen, Österreich und der Schweiz. Zudem werden verschiedene Start-ups vertreten sein, die ebenfalls ihre Lösungen vorstellen.

Besucher erwartet auf der DMEA 2023 ein umfangreiches Programm mit Kongressvorträgen, Workshops, Seminaren, Diskussionen, Pitches und Panel-Vorträgen rund

Management der Digitalisierung

Am 24. und 25. Mai findet der Kongress Krankenhausführung und digitale Transformation statt An beiden Tagen dreht sich alles rund um Digitalisierungsstrategien von Kliniken

Die Digitalisierung von Kliniken und Krankenhäusern stellt die Verantwortlichen vor große Herausforderungen, denn trotz finanzieller Unterstützung durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) und dem damit verbundenen Krankenhauszukunftsfonds ist dieses Projekt alles andere als ein Selbstläufer.

Prozesse und Vorhaben müssen gemanaged werden – aus diesem Grund steht der Kongress Krankenhausführung und digitale Transformation der Entscheiderfabrik unter dem Motto „Digitaliserungsstrategien von Kliniken er-

folgreich managen und umsetzen“. An den zwei Veranstaltungstagen sollen Keynotes, Workshops und Podiumsdiskussionen dieses Thema von verschiedenen Standpunkten aus beleuchten. Mit dabei sind unter anderem auch die Partnerkliniken der Entscheiderfabrik aus den Vereinigten Staaten, die ebenfalls über den Status quo berichten werden. Außerdem werden jährlich fünf Digitalisierungsthemen festgelegt, die dann ein Jahr lang von den Partner-Krankenhäusern auf Herz und Nieren getestet werden, um zu sehen, ob die Digitalisierungs-

Überblick

Öffnungszeiten:

2) bzw. 10.00 bis 16.00 Uhr (Tag 3)

Veranstalter/Kontakt: bvitg Messe Berlin

Eintrittspreise: ab 179 Euro [ t1p.de/DMEA ]

projekte einen Nutzen stiftenden Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Am 24. Mai, dem ersten Tag der Veranstaltung, werden die Ergebnisse der „5 Digitalisierungsthemen 2022“ vorgestellt. Haben sie sich bewährt?

Die Teilnahme ist live vor Ort im Fire & Ice Hotel in Neuss, aber auch online möglich. Der erste Tag wird zudem auf einer gemeinsamen Abendveranstaltung ausklingen, die zum Austausch und Netzwerken einlädt. cm

BehördenundöffentlicheEinrichtungenerhaltenund verarbeiten immer mehr Daten digital – sowohl das OZG als auch die Neuauflage, das OZG 2.0, sorgen dafür,dassimmermehrVerwaltungsleistungenauch digital angeboten werden. Die digitale Kommunikation ist gleichzeitig aber ein häufiges Einfallstor für Cyberangriffe. Behörden und öffentliche Verwaltungen müssten reagieren und die Themen DatenschutzundIT-SicherheitaufdieAgendanehmen. Umsensible,personenbezogeneDatenzuschützen, versendenvieleBehördenInformationenhäufignoch analog – von einer innovativen, digitalen Verwaltung istdasaberweitentfernt.DabeikönnenBehördendie digitaleKommunikationmitBürgerinnenundBürgern und externen Parteien ganz einfach und zugleich sicher gestalten, beispielsweise durch eine durchgängige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ohne komplizierteVerschlüsselungszertifikate.

In unserem Webinar erfahren Sie, warum eine sichere Lösung für den Datenaustausch nicht nur vordemHintergrunddesOZG2.0immerwichtiger wird, welche Rolle eine sichere Kommunikation beimSchutzvorCyberattackenspieltundwieder Datenaustausch mit FTAPI direkt aus der gewohntenArbeitsumgebungimBrowser,inOutlook oderderMobileAppfunktioniert.

Öffnungszeiten:

Veranstalter/Kontakt: Entscheiderfabrik

Preise: 170 Euro für Mitglieder der Entscheiderfabrik, ab 350 Euro für Nicht-Mitglieder [ t1p.de/Entscheiderfabrik ]

ManfredKlein, ChefredakteureGovernment

Konferenz-Hotline: 08212177-174

Veranstaltungen Seite 15 eGovernment | 03/2023
25. bis 27. April 2023
© afby71 –Getty Images via Canva.com
bis 27. April
Berlin GmbH
22 14055 Berlin
DMEA 25.
Messe
Messedamm
10.00 bis 18.00 Uhr (Tag 1 und
Überblick
Krankenhausführung und
Transformation 24. und 25. Mai
& Ice Hotel An der Skihalle 1 41472 Neuss
Kongress
digitale
Fire
10.00 bis 19.00 Uhr (Tag 1) bzw 8.30 bis 15.30 Uhr (Tag 2)
LIVE-WEBCAST
Jetztanmeldenunter tp.de/
ConstanzeSedlmaier SalesManagerin FTAPISoftwareGmbH

Lösungspartner

www.egovernment.de/anbieter

E-GOVERNMENT & DIGITALISIERUNG

CONSULTING

Unsere Stärke liegt in der Lösung komplexer Aufgabenstellungen für unsere Kunden. Seit über 20 Jahren realisieren wir erfolgreich große IT-Projekte in der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft. Neben der Beratung, der Entwicklung und dem Betrieb sind die fachlichen Schwerpunkte • Digitalisierung, • eHealth, • Finanzen/ePayment, • eGovernment, • eRechnung.

Nortal AG

Ansprechpartner: Martin Rebs

Knesebeckstraße 1 10623 Berlin Tel. 030/31 80 509-00 info.de@nortal.com www.nortal.com/de

DMS, WORKFLOW UND ARCHIV

PDV GmbH

Haarbergstraße 73

99097 Erfurt

Tel. +49 361 4407 100

Form-Solutions ist seit mehr als 20 Jahren der Digitalisierungspartner deutscher Behörden bei der Errichtung von Onlinediensten. Mit der Produkt- & Servicewelt rund um das Antragsmanagement 4.0 werden medienbruchfreie Prozesse von der Antragstellung bis zum archivierten Bescheid problemlos möglich.

Form-Solutions GmbH

Ansprechpartner: Olaf Rohstock Bahnhofstraße 10 76137 Karlsruhe Tel 0721/7540550 Fax 0721/754055-717 info@form-solutions.de www.form-solutions.de

FORMCYCLE (XIMA MEDIA GmbH) Sudhausweg 9 01099 Dresden

Der Marktführer für kommunale Software:

AKDB

Hansastraße 12-16, 80686 München Tel. 089/5903-1533 Fax 089/5903-1845 presse@akdb.de www.akdb.de

Die AKDB bietet Entwicklung, Pflege und Vertrieb qualifizierter Lösungen für alle Bereiche der Kommunalverwaltung. Zur Angebotspalette gehören im BSI-zertifizierten Rechenzentrum gehostete Fachverfahren für das Finanz-, Personal-, Verkehrs-, Sozial- und Grundstückswesen. Das BürgerservicePortal ist die bundesweit modernste und reichweitenstärkste E-Government-Plattform für Online-Verwaltungsdienste

Governikus KG

Mit der Lösungsplattform VIS-Suite zählt die PDV GmbH zu den renommiertesten E-Akte-Anbietern in Deutschland. Die mit dem E-Akte-Award bereits 7-mal ausgezeichnete Produktfamilie hält Module gemäß dem Organisationskonzept E-Verwaltung bereit und ist in Bundesbehörden, Landesund Kommunalverwaltungen sowie im kirchlichen Umfeld, in der Polizei und in der Justiz erfolgreich im Einsatz. Das standardbasierte System erlaubt eine schnelle und allen voran wirtschaftliche Umsetzung der E-Verwaltung.

Fax. +49 361 4407 299 info@pdv.de

xSuite Group GmbH

Ansprechpartner: Torge Link Hamburger Str. 12 22926 Ahrensburg Tel. 0162/1069592 info@xsuite.com www.xsuite.com

Als Softwarehersteller der SAP-zertifizierten xSuite® bieten wir für öffentliche Auftraggeber eine standardisierte, SAP-integrierte Lösung zur Rechnungsverarbeitung. Angesprochen werden die SAP-Module FI, MM, PSM und PSCD sowie der Kommunalmaster Finanzen. Es können alle Rechnungsformate wie Papier, PDF, XRechnung, ZUGFeRD, etc. verarbeitet werden.

ECM & DMS

OPTIMAL SYSTEMS

Vertriebsgesellschaft

mbH Hannover

Wöhlerstraße 42 30163 Hannover Tel: +49 511 123 315-0 hannover@optimalsystems.de www.optimal-systems. de/hannover

OPTIMAL SYSTEMS Hannover ist seit 1997 die treibende Kraft für ein optimales Enterprise Content Management System in Öffentlichen Verwaltungen. In dem ECM enaio® werden Dokumente digital erfasst, ausgewertet, verwaltungsweit für alle berechtigten Mitarbeiter*innen bereitgestellt und rechtssicher archiviert. Dank der ausgeprägten Schnittstellenvielfalt zu kommunalen Fachverfahren ist ein reibungsloser Datentransfer möglich.

Ceyoniq Technology GmbH

Ansprechpartner: Alexander Dörner

Seit über 30 Jahren ist die Ceyoniq Technology GmbH innovativer Partner der öffentlichen Verwaltung für einfaches, sicheres und intelligentes Informationsmanagement. Die E-Akte-Lösung nscale eGov ist passgenau auf die Anforderungen der digitalen Verwaltung abgestimmt. Sie gibt den Pulsschlag des abteilungsübergreifenden Informationsflusses vor und führt Städte, Kommunen und Länder ins digitale Zeitalter.

Boulevard 9 33613 Bielefeld Tel. 0521/9318-1000 Fax 0521/9318-1111 egov@ceyoniq.com www.ceyoniq.com

Interessiert?

Hier können Sie sich in die Liste der Lösungspartner eintragen lassen:

Tel. 0821/2177-212 oder -182

FORMCYCLE ist eine Low-Code-Lösung, die Verwaltungen dabei hilft, ihre Verwaltungsdienstleistungen zu digitalisieren und zu automatisieren. Mit FORMCYCLE können Verwaltungen, mit nur wenigen Klicks und ohne Programmierkenntnisse, PDF-Formulare durch digitale Formulare ersetzen, Daten weiterverarbeiten und Prozesse automatisieren. Testen Sie FORMCYCLE unverbindlich oder vereinbaren Sie einen kostenfreien Präsentationstermin unter www.formcycle.eu!

ELEKTRONISCHE VERWALTUNGSARBEIT

Fabasoft Deutschland GmbH

THE SQUAIRE 13, Am Flughafen 60549 Frankfurt/Main

Ansprechpartner: Stefan Rauner Hochschulring 4 28359 Bremen Tel. 0421/20495-0 Fax 0421/20495-11 kontakt@governikus.de www.governikus.de

Die Governikus KG ist ein führender Anbieter von ITLösungen für den gesamten Zyklus elektronischer Kommunikation von der Authentisierung über den sicheren Datentransport bis hin zur Beweissicherung elektronischer Daten. Gesetzeskonformität, Sicherheit und Innovation stehen für das in Deutschland und EU agierende Unternehmen im Vordergrund.

PROSOZ Herten GmbH

Tel: +49 69 6435515-0

Fax: +49 69 6435515-99 egov@fabasoft.com www.fabasoft.com

Fabasoft ist als Produktanbieter und bei der erfolgreichen Umsetzung der Partner für die öffentliche Verwaltung. Nahezu drei Jahrzehnte Erfahrung in Sachen E-Government-Lösungen machen die Fabasoft eGov-Suite zu einem führenden Produkt im deutschsprachigen Raum. Flexible Nutzungsformen und die Integration in den Standardarbeitsplatz sorgen für hohe Anwenderzufriedenheit. Die Fabasoft eGovSuite unterstützt alle Module des Konzepts E-Verwaltungsarbeit.

E-PAYMENT

PayPal PLC, German Branch

Ansprechpartner: PayPal E-Government-Team Marktplatz 1 14532 Kleinmachnow verwaltung@paypal.com www.paypal.de/ verwaltung

29,1 Millionen Kunden in Deutschland vertrauen bereits auf PayPal, denn sie bezahlen weltweit einfach, sicher und schnell. Bieten auch Sie Ihren Bürgern ein neues Maß an Service und entlasten Sie Ihre Mitarbeiter. Mit PayPal können Dienstleistungen im Verwaltungsbereich online, mobil und rund um die Uhr bezahlt werden.

IT-SICHERHEITSTECHNOLOGIE

procilon GmbH

Ansprechpartner: Falk Gärtner

procilon – Technologie für Informationssicherheit und Datenschutz

Der Name procilon steht seit mehr als 20 Jahren für sichere Softwaretechnologie in der öffentlichen Verwaltung. Heute nutzen mehr als 850 Kommunen, Landes- und Bundesbehörden procilonSoftware und strategische Beratungsleistungen für sicheres E-Government

Leipziger Straße 110 04425 Taucha

Tel. +49 34298 4878 31

Fax +49 34298 4878 11 anfrage@procilon.de www.procilon.de

toolhouse DVSysteme GmbH

Ansprechpartner: Sandro Leinzinger Türltorstr. 16-20 85276 Pfaffenhofen an der Ilm Tel. +49 8441/5044 59 sle@toolhouse.de www.toolhouse.de

Seit 1994 unterstützt toolhouse Behörden und Firmen bei der revisionssicheren Löschung von Datenträgern. Mit toolstar®shredder löschen Sie Festplatten, SSDs, NVMEs und USB-Medien unwiederbringlich nach BSI, DSGVO, NIST oder internationalen Standards - mit Zertifikat. Wir beraten Sie gerne zu Ihrem geplanten Einsatzbereich, sprechen Sie uns an.

Mit innovativen Lösungen, praxisorientierter Qualifizierung und hoher Beratungskompetenz ist PROSOZ Herten seit über drei Jahrzehnten das führenden Softwareund Beratungshaus für kommunale Verwaltungen. Als Vordenker für die Digitalisierung in den Kommunen stehen wir Ihnen als strategischer Partner zur Seite.

Ansprechpartnerin: Andrea Forst Ewaldstraße 261 45699 Herten Tel. 02366/188-419 Fax 02366/188-111 a.forst@prosoz.de www.prosoz.de

Telecomputer GmbH Wilhelm-KabusStraße 9 10829 Berlin Tel. +49 30 1210012-0 Fax +49 30 1210012-99 info@telecomputer.de www.telecomputer.de

Telecomputer ist Ihr Komplett-Dienstleister für Software und IT-Projekte im kommunalen Umfeld. Als einer der Marktführer im Bereich Verkehrswesen bieten wir flexible, zuverlässige IT- und eGovernment-Lösungen mit einem hohen Maß an Integration und Interoperabilität – für eine moderne, schnelle und zukunftssichere Sachbearbeitung.

Qytera Software Testing Solutions GmbH

Die Qytera GmbH unterstützt die Öffentliche Verwaltung bei der Realisierung komplexer E-Government Vorhaben. Dabei haben wir uns bei der Testautomatisierung sowie Last- & Performancetests von Web& Mobile-Anwendungen auf Basis etablierter Open Source Technologien wie Selenium und JMeter spezialisiert. Softwarequalität made & runs in Germany!

Die DATEV eG unterstützt Kommunen, Versorgungs- und Entsorgungsbetriebe, Kurverwaltungen, Kirchen, Kammern sowie weitere öffentliche Einrichtungen mit Lösungen rund um Finanzwesen und Personalwirtschaft, mit Cloud-Lösungen sowie mit einem auf die jeweiligen Prozesse abgestimmten Dokumenten-Managementsystem.

Ansprechpartner: Wilson Campero Alfred-HerrhausenAllee 3 - 5 65760 Eschborn Tel. +49-6196400848 Fax +49-32223947510 wilson.campero@ qytera.de www.qytera.de

DATEV eG

Ansprechpartner:

Alexander Mathiowetz

Paumgartnerstraße 6 -14 90329 Nürnberg Tel. +49 800 011-4348 public-sector@datev.de www.datev.de/publicsector

KOMPLETT-DIENSTLEISTER

CLOUD & IT-INFRASTRUKTUR

Bundescloud

GAIA-X

SaaS

Hybrid Cloud

Cloud Storage

Cloud Security

Cloud Migration

Data Recovery

Cloud Management

Bürgerservices aus der Cloud

SPEZIAL – VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

Die Multi-Cloud für die Öffentliche Verwaltung

Klare Linien für den Cloudbetrieb

Wie schnell kann die Multi-Cloud für die Öffentliche Verwaltung Gestalt annehmen? Die Umsetzung soll kommen, doch noch gibt es Unklarheiten und Diskussionsbedarf.

2023 dürfte Bewegung in die Cloud-Transformation der Öffentlichen Verwaltung kommen: Wie Patrick Burghardt, CIO in Hessen und in diesem Jahr Vorsitzender des IT-Planungsrates, kürzlich in unserem Podcast „Unbürokratisch“ bekräftigte, ist das Thema Cloud einer der Schwerpunkte des ITPlanungsrates. Bereits seit November 2022 läuft bei govdigital die Pilotierung des MVP (Minimum Viable Product) für die Koordinierungsstelle der Deutschen Verwaltungscloud – die Ergebnisse werdeninKürzeerwartet.EinRahmenwerk der Zielarchitektur zur Deutschen Verwaltungscloud-Strategie hat der IT-Planungsrat im Oktober 2022 vorgelegt. Die darin enthaltenen Standards richten sich nach innen – während die genauen Anforderungen an Cloud-Anbieter und die Vorgaben zur Beschaffung aber noch nicht feststehen. Der folgende Blick auf zwei aktuelle Positionierungen zeigt, wo noch Unklarheiten bestehen. Cloud ahead, eine neue Plattform von Experten, die sich für digitale Souveränität und Open-Source engagieren, hat dazu die bestehenden IT-Sicherheitsvorgaben ana-

lysiert. Die „roten Linien“ des BSI, veröffentlicht im Juni 2022 über die Plattform „Frag den Staat“, beschreiben die Sicherheitsanforderungen an souveräne Cloud-Plattformen für die Öffentliche Verwaltung. Jockel Merholz von Cloud ahead bewertet die Vorgaben insgesamt als eine gute Basis, „um in Deutschland leistungsfähige und gleichzeitig kontrollierbare CloudLösungen für staatliche Organisationen entstehen zu lassen“. Die Experten benennen aber auch Herausforderungen bei der Umsetzung, insbesondere begrenzte Ressourcen und Kompetenzen, die noch aufgebaut werden müssten (siehe Kasten).

„Big Picture“ für die Cloudnutzung

Während Cloud ahead vor allem die Beziehungen von Technologieherstellern und Cloudanbietern sowie die Ressourcen bei BSI und staatlichen Betreibern ins Visier nimmt, setzt das Nationale E-Government Kompetenzzentrum e.V. (NEGZ ) einen Schwerpunkt bei den Fachverfahren. In ihrem 2022 veröffentlichten Posi-

tionspapier „Multi-Cloud in der Verwaltung erfolgreich machen“ stecken die Experten vier Handlungsfelder ab. Sie mahnen, erstens, klare politische und regulatorische Rahmenbedingungen für den Einsatz von Cloudtechnologien an. Dazu gehöre auch eine „Cloud-First“-Strategie. Es fehle eine einheitliche Vorgabe, welche konkreten Standards, Anforderungen oder Voraussetzungen eine Cloudumgebung zwingend erfüllen muss.

Zweitens sehen die Verfasser die Notwendigkeit, eine gemeinsame Zielvorstellung zu entwickeln, ein Big Picture, das die Fragen beantwortet: „Was wollen wir erreichen und wo wollen wir hin?“ Vielen Beteiligten sei die Rolle der Cloudtechnologie noch nicht klar und die technische Machbarkeit allein habe noch keine ausreichende Überzeugungskraft. Ein Wolkenschloss ist damit jedoch nicht gemeint, die Autoren wollen durchaus eine Reduktion auf das Machbare. Maßgeblich sind demnach die Lauffähigkeit der Fachverfahren, Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit von Wissen in der Öffentlichen Verwaltung.

Die roten Linien des BSI

Kernherausforderungen

Von den insgesamt 121 Sicherheitsanforderungen bewertet Cloud ahead 35 als schwierig umsetzbar und zwei als unklar. Diese 35 Vorgaben wurden entsprechend den Herausforderungen in sechs Gruppen eingeteilt:

1. Staatsverantwortung: Die Private Cloud soll von einem kommerziellen Anbieter in staatlicher Infrastruktur zur Verfügung gestellt und von staatlichen Mitarbeitern betrieben werden: Für Cloud ahead schwer vorstellbar, da es, verkürzt gesagt, an Fachkräften und Know-how mangele.

2. Individualisierung: Software-Updates oder Patches sollen durch den staatlichen Betreiber auch abgelehnt oder individuell angepasst werden können. In der Folge müssten Anbieter diese Änderungen oft als zusätzliche Variante mit pflegen, was aufwändig wäre und zudem Entwicklungsprozesse verlangsamen würde.

3. Kontrolle und Sicherheit: Der Betreiber soll Updates; das BSI den Source Code prüfen können. Hier geben die Experten von Cloud ahead vor allem zu bedenken, dass bei Tausenden von Updates pro Monat die Prüfungskapazitäten bei BSI und Betreibern nicht ausreichten.

4. Autarkie und Kontinuität: Die Cloud muss im Notfall auch ohne außereuropäischen Support im Autarkie-Modus weiterlaufen können. Zurück im Normalmodus, sollen alle Services auf den aktuellen Softwarestand gebracht werden – und da liegt das Problem, das sei aufgrund der Vielzahl an Updates nach einiger Zeit technisch nicht mehr zu schaffen.

5. Anforderungen an die Hersteller in Bezug auf Transparenz (langfristige Roadmaps) und den Verzicht auf die Übermittlung von Telemetriedaten seien wohl nur in engeren Partnerschaften zwischen europäischem Cloudanbieter und außereuropäischem Technologieanbieter durchsetzbar.

6. Interoperabilität: Eine Migration zwischen verschiedenen Cloud-Angeboten muss möglich sein. Dies setze voraus, dass „die Cloud-Anbieter sich selbst sehr genau synchronisieren oder der Bund genaue Spezifikationen für Cloud-Services und Schnittstellen vorgibt“. Cloud ahead schätzt beide Optionen als unwahrscheinlich ein.

Ebenso wie Cloud ahead hat auch NEGZ dabei die Ressourcen des BSI im Blick und hinterfragt: „Wie viele große Cloud-Infrastrukturen kann das BSI zeitgleich absichern und jährlich auditieren?“

Für bestehende Fachverfahren solle zunächst auch der Umstellungsaufwand bewertet werden, um anschließend zu priorisieren.

Wie werden Fachverfahren „cloud-ready“?

Wie eine solche Bewertung, ein Cloud-Assessment, ablaufen soll, wird im dritten Handlungsfeld „Passgenaue Fachverfahren“ erläutert: Für bestehende Fachverfahren sind technische Machbarkeit, Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen sowie der Aufwand einzuschätzen. Auf dieser Basis sollten dann möglichst Pilotanwendungen gefunden und umgesetzt werden.

lung gekoppelter Cloudservices. Dabei solle der Code „von der ersten Zeile an auf Hochverfügbarkeit, Skalierbarkeit und Datensicherheit ausgerichtet“ sein. Wenn die Entwicklung direkt auf der Infrastruktur des Cloudbetreibers erfolgt, bedinge das auch eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Fachverfahrensherstellern und Cloudbetreibern.

Für eine funktionierende MultiCloud-Umgebung sei schließlich auch die Komplexität zu reduzieren. Dazu schägt das NEGZ vor, Clouds nach den gleichen Prinzipien aufzubauen und Fachverfahren nach einheitlichen Standards zu entwickeln. nh

Zum Positionspapier des NEGZ

Die Autoren des Positionspapiers„Multi-Cloud in der Verwaltung erfolgreich machen“ sind Werner Achtert, Gregor Költzsch, Ines Fiedler und Pia Lansky. Das Dokument ist auf der Website des NEGZ veröffentlicht: [ t1p.de/NEGZ_Cloud ]

In der Umsetzungssteuerung durch stringente Governance sieht das NEGZ ein viertes Handlungsfeld für den Aufbau einer funktionierenden Multi-Cloud-Umgebung

Ein zentraler Punkt ist jedoch, dass sich die Entwicklung neuer Fachverfahren mit der Nutzung der Cloudtechnologie grundlegend ändert. Von vornherein sollten die Verfahren als „cloud-ready“ entwickelt werden, das heißt, nicht monolithisch, sondern als Samm-

Weitere Informationen Link zum Beitrag„Die roten Linien des BSI und wie sich Deutschland seine Cloud vorstellt“ von Jockel Merholz (über Cloud ahead): [ t1p.de/cloud_ahead_bsi ]

Die nächste Ausgabe der eGovernment – Verwaltung digital erscheint am Montag, den 27. März 2023. Das SPEZIAL dieser Ausgabe widmet sich dem Thema eHealth Anzeigenschluss ist der 13. März 2023.

Anzeigenhotline: 0821/2177-212

Lesertelefon: 0821/2177-194

eGovernment Computing | 03/2023
Seite 18
Cloud & IT-Infrastruktur
© kanpisutstock.adobe.com

Cloud Transformation Hub für den öffentlichen Sektor

Fahrplan für die Reise in die Cloud

Die künftige Cloud-Landschaft für die öffentliche Verwaltung zeichnet sich bereits ab, doch wie können Verwaltungen und ihre IT-Dienstleister dieses Potenzial nutzen? Ein detaillierter Fahrplan gibt Orientierung auf dem Weg zur Cloud-Transformation.

Hohe Ambitionen treffen auf ungenutzte Potenziale

In Deutschland wachsen die Ambitionen nach effektiver Verwaltungsmodernisierung durch Cloud-Nutzung. Gleichzeitig stehen noch keine leistungsstarken Cloud Provider für die öffentliche Verwaltung zur einfachen Verfügung. Während noch in Konzepten grundlegende Fragestellungen beantwortet werden, haben andere europäische Länder Lösungen bereitgestellt. Mehr als 120 öffentliche IT-Dienstleister und Rechenzentren halten in Deutschland die Verwaltungssysteme am Laufen. Aufgrund von heterogenen Zuständigkeiten für Bund, Länder und Kommunen werden im Kern vergleichbare Leistungen vielfach an unterschiedlichen Stellen erbracht. Dazu gehören die Bereitstellung von benötigten Infrastrukturen sowie Entwicklung und Betrieb von Fachverfahren und Basis- und Querschnittsdiensten.

IT-Dienstleister sind dabei geprägt von hoher Eigenfertigungstiefe. Das bedeutet: Es werden zahlreiche Ressourcen gebunden, um zumeist längst veraltete Technologien „am Leben“ zu halten. Gleichzeitig wird parallel an vielen Stellen nach Lösungen für ähnliche Herausforderungen gesucht.

Fehlende übergreifende Standards, die zur Umsetzung einer durchgängigen Verwaltungsdigitalisierung nötig sind, verstärken das Problem. Mangelnde Flexibilität inderBereitstellungvonHaushaltsmitteln für IT-Dienstleister erschwert z. B., „auf Vorrat“ Infrastrukturkomponenten zu beschaffen, um schnell und flexibel auf neue Anforderungen reagieren zu können.

Wesentliche Herausforderungen sind bekannt

Veraltete Technologien werden kostenintensiv weiterbetrieben, anstatt in die Zukunft zu investieren. Mangelnde Kenntnisse zur schrittweisen und effektiven Cloud-Nutzung verunsichern Entscheider Wesentliche Potenziale, von der Innovation in der Cloud zu profitieren, bleiben dadurch ungenutzt.

Ein Großteil des RechenzentrumBetriebs erfolgt auf Basis konventioneller Systeme oder standardisierter Container-Infrastruktur. Eine schnelle, flexible und vollständig bedarfsgerechte Skalierung der Infrastruktur ist oftmals nicht mög-

lich. Grundlegende Fähigkeiten wie z. B. vollständige Virtualisierung und Automatisierung werden nicht unterstützt.

Auch kann die öffentliche Verwaltung so nicht von der enormen Innovationskraft der Hyperscaler profitieren: echte Agilität, schnelle Wertschöpfung neuer IT-Dienste, reduzierte IT-Betriebskosten, verbesserte Stabilität und Sicherheit sowie ein verringerter CO2-Fußabdruck sind alles Potenziale, die nicht genutzt werden können. In Summe führt dies zu einer Redu-

werden kann, muss für die Verwaltung ein föderal übergreifendes, souveränes, skalierbares und interoperables Cloud-Angebot geschaffen werden. Die Gestalter der IT der öffentlichen Verwaltung nehmen diesen Auftrag zur Weiterentwicklung an. Neben nationalen Cloud-Anbietern sind internationale Hyperscaler dabei, spezifische Anforderungen der öffentlichen Verwaltung besser zu verstehen und zu erfüllen. Bis 2024 sollen souveräne Cloud-Angebote für die Verwaltung entwickelt und bereit-

und nationale/europäische Cloud-Anbieter spezifisch für die Verwaltung souveräne CloudAngebote. Diese werden künftig die Anforderungen an Datenschutz (z. B. EU-DSGVO), digitale Souveränität und IT-Sicherheit erfüllen wie z. B. die DelosCloud (Kooperation von SAP, Arvato und Microsoft) oder die Kooperation von T-Systems und Google nach dem TreuhänderModell.

W Bei europäischen und deutschen Cloud-Anbietern werden verstärkt Cloud-Dienste von Kunden der öffentlichen Verwaltung nachgefragt, die entsprechend dem Bedarf ihr Cloud-Serviceportfolio ausrichten und massiv ausbauen.

W Beschaffungsvorhaben für Cloud-Dienste, welche die spezifischen Anforderungen der öffentlichen Verwaltung erfüllen, sind in Vorbereitung.

Vieles ist noch im Fluss, dennoch: Die zukünftig für die öffentliche Verwaltung nutzbare Cloud-Landschaft zeichnet sich heute deutlich ab, die Verwaltung und ihre ITDienstleister müssen nun konkrete Schritte unternehmen, um vom

für unsere Kunden der öffentlichen Verwaltung. Im Hub entwickeln wir kundenspezifisch formbare Elemente für den Einstieg, fördern den Aufbau des Verständnisses, formulieren die zentralen zu beantwortenden Fragen und ebnen den Weg hin zu einer individuellen Cloud-Strategie, Cloud-Governance und Umsetzungsplanung. State-of-the-Art-Zusammenarbeitsmodelle schaffen hierbei beste Voraussetzungen für schnelle Ergebnisse. Der „Fahrplan“ skizziert die Fülle an Themenbereichen und Fragestellungen auf der Reise in die Cloud. Nördlich des Flusses sind die Grundlagen und Elemente zur Entwicklung der Cloud-Strategie angesiedelt, südlich ist die Umsetzung verortet. Nicht für jeden Kunden ist alles gleich relevant, Kunden beginnen an unterschiedlichen Haltestellen die Reise und nehmen verschiedene Strecken. Der Blick auf das Ganze hilft dabei, nichts Bedeutendes zu übersehen. Um die relevanten Themenblöcke besser einzuordnen, haben wir einen „Liniennetzplan“ entwickelt, der Orientierung für die wichtigsten Cloud-Themenfelder gibt:

W Cloud-Bereitstellungs- und -Service-Modelle, CloudProvider für die öffentliche Verwaltung: Verstehe den bereits bestehenden und sich in den nächsten Jahren entwickelnden Markt von Anbietern und Services.

W Sicherheit und Souveräni-

tät: Durchdringe und entmystifiziere die Themen, die bisher eine Nutzung der Cloud in der Breite der Verwaltung verhindert haben, unterscheide sie in ihre einzelnen Anforderungen und mache sie so rationalen Entscheidungen über Lösungen zugänglich.

zierung der Geschwindigkeit der Verwaltungsdigitalisierung. So ist z. B. das Heben des Datenschatzes der Verwaltung ganz eng mit der Nutzung der KI-Dienste der Cloud verbunden.

Ein Kernproblem ist oftmals, dass es an vielen Stellen in der öffentlichen Verwaltung an Cloud-Kompetenzen mangelt. Entscheider und IT-Dienstleister der öffentlichen Verwaltung müssen in den Aufbau dieser Kompetenzen investieren, umzukünftigaufdemArbeitsmarkt relevant zu bleiben. Gleichzeitig muss ein kulturelles Umdenken erfolgen: Innovationen und Fortschritt entstehen auch aus Fehlern.

Cloud-Transformation ist angestoßen, Handeln verlangt

Zahlreiche Initiativen von öffentlichen IT-Dienstleistern und Hyperscalern zielen darauf ab, das Cloud-Angebot für die Verwaltung grundlegend zu verändern. Die Auswirkungen auf Behörden sind immens. Es gilt, diese Entwicklungen genau zu verstehen und die eigene Anschlussfähigkeit sicherzustellen.

Damit die Verwaltungsdigitalisierung erfolgreich vorangetrieben

gestellt werden. Dazu laufen derzeit verschiedene Initiativen, die den Umgang mit Cloud-Lösungen maßgeblich verändern werden:

W Ein erster Schritt ist der Aufbau eigener Private bzw. Community Clouds (z. B. Bundescloud) bei öffentlichen IT-Dienstleistern. Diese bieten insbesondere im Bereich IaaS und PaaS skalierbare und „per Klick“ verfügbare Dienste an. Damit starteten öffentliche IT-Dienstleister einen Entwicklungsprozess hin zu Cloud-Anbietern.

W DurchdieDeutscheVerwaltungscloud-Strategie (DVS) entsteht ein Verbund von IT-Dienstleistern der Verwaltung. Dieser soll mittels Standardisierung und Arbeitsteilung die gegenseitige Nutzung von eigenen CloudDiensten ermöglichen – nach dem Motto „Build once, run anywhere“ bzw. „Einer-für-alle“.

W Öffentliche IT-Dienstleister werden nicht nur selbst zu CloudAnbietern, sondern entwickeln auch neue Geschäftsmodelle, um ein gebündeltes, hybrides Multi-Cloud-Angebot für die Verwaltung bereitstellen zu können – d. h. ein Mix aus Private, souveränen und Public-Cloud-Lösungen verschiedener Anbieter.

W Parallel entwickeln Hyperscaler

sich abzeichnenden Innovationssprung zu profitieren, Deutschlands Verfahrenslandschaft „Cloud-ready“ zu bekommen und Cloud-Strategien zu operationalisieren. Es ist Zeit, bei der Beschäftigung mit Cloud umzudenken. Die Frage sollte nicht lauten: „Warum geht es nicht?“, sondern: „Wie und wo mache ich mir die Innovation zunutze?“

Wir begleiten Ihre Reise

Capgemini ist Partner der CloudTransformation zahlreicher Organisationen der öffentlichen Verwaltung in Deutschland, Europa und global. Wir kombinieren modernstes methodisches und technologisches Wissen aus sehr umfangreichen Erfahrungen zu Cloud-Transformationen in der Industrie und der Verwaltung mit tiefer fachlicher Expertise im öffentlichen Sektor.

Speziell für die deutsche Verwaltung haben wir einen holistischen Beratungsansatz entwickelt, der alle wesentlichen Aspekte für eine erfolgreiche Cloud-Transformation abdeckt. Dazu gründeten wir den Cloud Transformation Hub für den öffentlichen Sektor: unser Team und unser spezialisiertes Beratungs- und Umsetzungsangebot

W Anwendungen: Analysiere die vorhandene Anwendungslandschaft in Hinblick auf Modernisierungsbedarf und Chancen durch die Cloud, lege Prioritäten für die Cloud-Nutzung bei Legacy- und neuen Verfahren fest.

W Geschäftsmodell: Überprüfe das aktuelle Geschäftsmodell und passe es auf die eigene Nutzung bzw. Erweiterung des eigenen Leistungsangebots gegenüber den Kunden und Nutzern an.

W Cloud Governance: Entwickle die individuelle Governance für die Nutzung und das Anbieten von Cloud-Services für die eigenen Kunden. Sie definiert als Wegweiser die relevanten Rahmenbedingungen.

W Organisation: Denke die Auswirkungen auf die Beschäftigten, die erforderlichen Kompetenzen und den nötigen Kulturwandel von Anfang an mit, verstehe dies als Chance, die eigene Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern.

eGovernment | 03/2023 Cloud & IT-Infrastruktur Seite 19
Die Autoren Ulrich Bonfig, Capgemini Bernd Firuz Kramer, Capgemini nvent Link zum Hub Capgemini Cloud Transformation Map für den öffentlichen Sektor © Capgemini

Cloud & IT-Infrastruktur

Der Schnittpunkt von Theorie und Praxis

Und der Gewinner ist Ihr Forschungsprojekt? Der Preis Science

Dialog zeichnet jedes Jahr Forschungsarbeiten mit herausragender Praxisrelevanz für die Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung aus. Eine Anmeldung zum Wettbewerb ist noch bis zum 14. April 2023 möglich.

Wie in jedem Jahr wird auch auf dem diesjährigen „Zukunftskongress Staat & Verwaltung“ am 20. Juni 2023 wieder der Preis „Science Dialog“ verliehen. Er ehrt Forschungsarbeiten, die die Wissenschaft und die Praxis der Verwaltungsdigitalisierung vereinen und die Forschenden so motivieren, die Handlungsempfehlungen und Implikationen ihrer Arbeit in den Vordergrund zu stellen.

Ziel des Preises ist es, Wissenschaft und Verwaltungspraxis ins Gespräch zu bringen und so den Austausch zu stärken. So können sowohl laufende als auch abgeschlossene Forschungsarbeiten mit Praxisrelevanz für die Verwaltungsdigitalisierung eingereicht werden.

Nicht beachtet werden – aufgrund des damit einhergehenden Praxisbezugs – Projekte mit ausgeprägten Praxiskomponenten, wie etwa eine Pilotierung in der Verwaltung.

Der Wettbewerb

Am 14. April 2023 endet die Frist, in der Interessenten ihre Projekte einreichen können. Angehörige aus allen europäischen Forschungseinrichtungen können ihr Projekt auf Deutsch oder Englisch einreichen. Welche Rolle die einreichende Person dabei trägt – ob Studierende oder Professoren – ist dabei unwichtig. Auch die Disziplin, in der geforscht wird, ist nicht von Belang.

Im Mai erfahren die Teilnehmer dann, ob die die Einreichung ins Finale gewählt wurde. Diese Entscheidung trifft die Jury, bestehend aus

W Prof. Maria A. Wimmer, Professorin für E-Government, Universität Koblenz-Landau, W Prof. Caroline Fischer, Assistant Professor Public Administration, University of Twente,

W Prof. Christian Djeffal, Assistant

Professor for Law, Science and Technology, TU München, W Ernst Bürger, Abteilungsleiter „Digitale Verwaltung; Steuerung OZG“ im BMI,

W Thomas Wiesler, CIO der Stadt Mannheim,

W Dr. Vanessa Greger, Bayerisches Staatsministerium für Digitales, W Harald Felling, CEO der ]init[ AG und W Nikolaus Hagl, SAP Deutschland. Die Jury achtet dabei besonders auf das Transferpotenzial des Projekts für die deutsche Verwaltung, die wissenschaftliche Qualität, den Innovationsgrad und den Neuigkeitswert der Forschungsergebnisse sowie die zu erwartende Wirkung der Praxisimplikationen.

Preise des Science Dialogs

Der Kongress bietet den Finalisten eine publikumswirksame Bühne für Ihre Forschung. Wissen-

schaftler präsentieren dort ihr Forschungsprojekt und erhalten dafür zuvor ein fakultatives zweistündiges Präsentations-Coaching in Berlin für Ihren Vortrag. Durch ein Publikumsvoting am zweiten Kongresstag wird dann der Gewinner ermittelt. Die Plätze eins bis drei sind dabei mit bis zu 5.000 Euro dotiert. Zudem werden sie durch Interviews, Artikel oder Vorträge publikumswirksam in Fachmedien platziert. Alle Einreichenden erhalten zudem am zweiten Tag freien Zutritt zum Zukunftskongress 2023. Partner des Wettbewerbs sind der Wegweiser und die ]init[ AG. Die Schirmherrschaft übernimmt in diesem Jahr das Nationale EGovernment Kompetenzzentrum

(NEGZ). Für die kommenden Jahre suchen die Veranstalter außerdem schon neue Partnerorganisationen für den Science Dialog. Bei Unsicherheiten, ob ihr Thema passend ist, können sich Interessenten an das NEGZ wenden. cm

Teilnahme am Wettbewerb

Bewerben Sie sich mit ihrem Forschungsprojekt noch bis zum 14. April:

[ t1p.de/ScienceDialog ]

eGovernment | 03/2023 Seite 20
Science Dialog 2023
© Inna Dodor Getty Images via Canva
EINEVERANSTALTUNGDER 19.APRIL |DIGITAL CCXCONFERENCE.DE #CCXCONFERENCE �� CLOUDSECURITY �� IAM �� MANAGEDDETECTION&RESPONSE �� HYBRID/MULTICLOUDMANAGEMENT �� CLOUDAUTOMATISIERUNG �� STEUERUNGVONCLOUD-RESSOURCEN(FINOPS/TCO) DISCOVERTHE POWER OF ASECURE CLOUD KOSTENFREIES EARLY-BIRD-TICKET SICHERN ThomasAuer KnorrBremseService AxelClauberg AWS ChristianKerschhaggl SPARInformation& CommunicationServices

Open-Source-basierte Infrastruktur

Digital souverän in die Cloud

Cloudangebote für Behörden sollten sowohl Sicherheit als auch digitale Souveränität bieten. Die Lösung liegt in der Kombination von Open-Source-Software und hochsicherer Kryptografie

In Behörden mit hohen Sicherheitsanforderungen war die Cloud lange tabu. Doch mit der voranschreitenden digitalen Transformation wächst auch der Druck, von den Vorteilen der Cloud zu profitieren, nämlich Flexibilität in Bezug auf Verfügbarkeit, Kosten und Leistung. Sichere Angebote gibt es mittlerweile, allerdings berührt der Gang in die Cloud in besonderem Maß die Frage der digitalen Souveränität.

Warum muss die Cloud nicht nur sicher, sondern auch souverän sein? Der Wert der digitalen Souveränität wird deutlich, wenn man sich deren Gegenteil vorstellt, nämlich digitale Abhängigkeit –zum Beispiel von einem Anbieter, der einen Wechsel zu einem anderen Anbieter erschwert, oder von einem der weltweit dominanten Akteure, bei denen mitunter Fra-

Sovereign Cloud

gen zu Technologie und Datenschutz offen bleiben. Aus diesen und ähnlichen Gründen haben sich Behörden bisher von der Cloud ferngehalten.

Doch wie kann eine Cloud im Behördenumfeld mit hohen Sicherheitsanforderungen konkret aussehen? Zunächst braucht sie ein Betriebssystem „made in Germany“, das Daten hochsicher verschlüsselt und auf Open-SourceSoftware basiert. Letzteres ist wichtig, weil die zugrundeliegenden Softwarebausteine jederzeit transparent und damit nachprüfbar sein müssen.

Zudem stellt sich die Frage, wo die Daten letztlich liegen, wenn eine Auslagerung zu einem der gängigen Cloud-„Hyperscaler“ nicht in Frage kommt. Eine aufwändige, aber sichere Möglichkeit ist es, eigene Rechenzentren zu betrei-

ben. Doch auch eine komplette Auslagerung lässt sich mittlerweile nachprüfbar sicher umsetzen. secunet hat in den letzten Jahren Schritt für Schritt ein eigenes, hochsicheres Cloud-Angebot aufgebaut, das diese Punkte abdeckt.

Die in einem Joint Venture von secunet und Cloud&Heat entwickelte Cloud-Plattform basiert auf hochsicherer Kryptographie und der Open-Source-Software OpenStack. Im Mai 2022 übernahm secunet zudem den Cloudund Kubernetes-Spezialisten SysEleven, der eine eigene, OpenSource-basierte Cloud-Infrastruktur mit ISO27001-zertifizierten Rechenzentrumsstandorten in Deutschland betreibt. Auch die SINA Architektur, die viele Behör-

den bereits im Einsatz haben, kann im Cloud-Kontext hilfreich sein: Die SINA Workstation, der stark abgesicherte Client eines SINA Netzwerks, sorgt dann für einen sicheren Zugriff auf die Cloud. DabeileidetauchdieNutzerfreundlichkeit nicht, denn mit der SINA Workstation lässt sich ohne Sicherheitseinbußen parallel in verschiedenen Sicherheitsdomänen arbeiten. Nutzer*innen sind also beispielsweise gleichzeitig im Behördennetzwerk mit eingestuften Dokumenten, in der Cloud und im offenen Internet unterwegs. Dabei sind die Sicherheitsdomänen jederzeit gegeneinander abgeschottet.

Die Orchestrierung standardisierter Container auf Basis von Kubernetes ist einer der Kompetenzbereiche des Cloudnative-Spezialisten SysEleven, den secunet im Jahr 2022 an Bord geholt hat

Der Weg zur Datenkontrolle und digitalen Souveränität

Datensouveränität und -hoheit besitzen höchste Priorität bei der Definition einer Cloudstrategie. Die Umsetzung ist in regulierten Branchen kompliziert – gerade, wenn es um den Zugriff auf sensible Daten durch Drittländer geht.

dern Wahlfreiheit und Kontrolle in der Cloud-Strategie:

W Wahlfreiheit durch Portabilität und Interoperabilität von Daten und Applikationen zwischen den Cloud-Modellen.

W Wahrung der Kontrolle und Souveränität der Daten in Übereinstimmung mit lokalen rechtlichen Anforderungen und Schutz vor extraterritorialem Zugriff.

Framework für unterschiedliche Anforderungen

Komplettiert wird die sichere ITInfrastruktur durch ergänzende Sicherheitsmaßnahmen wie etwa Public-Key-Infrastrukturen (PKI), die für sichere Identitäten sorgen. Digitale Souveränität und Cloud sind also heute keine Gegensätze mehr. Die passende Technologie liegt vor. secunet bietet eine Gesamtlösung vom Client über das Netzwerk bis in die Cloud – und zwar über eine eigene Plattform, sowohl „as a service“ als auch „on premise“ und bei Bedarf auch als Teil eines Multi-Cloud-Szenarios. So behalten Unabhängigkeit und Selbstbestimmung auch im CloudZeitalter oberste Priorität.

Dies stellt IT-Verantwortliche vor mehrere Herausforderungen: An welchen Stellen ist Ihre Datensouveränität in Gefahr? Wie lässt sich die nationale Rechtsprechung einhalten? Und wie lässt sie sich in einer Multi-Cloud-Welt realisieren? Eine Multi-Cloud-Architektur bringt zahlreiche Vorteile – von

der Entwicklung cloud-nativer Applikationen bis hin zur Bereitstellung mobiler Arbeitsumgebungen.

Doch wie können Datensouveränität und -kontrolle in einem Mix aus eigenem Rechenzentrum bis hin zu einer klassischen Public Cloud umgesetzt werden? Organisationen und Unternehmen for-

VMware hat daher gemeinsam mit Cloud-Provider-Partnern Ende 2021 die Sovereign-Cloud-Initiative gegründet. Die aktuell zwölf Europäischen Cloud Provider bieten dabei rechtskonforme CloudDienste basierend auf diesen Attributen an:

W Datensouveränität: Es wird sichergestellt, dass Daten und Meta-Daten in dem jeweiligen Staat gespeichert werden und

ausschließlich dessen juristischer Kontrolle unterliegen.

W Datensicherheit: Der CloudProvider bietet zusätzliche Mechanismen für rechtskonforme Datensicherheit und Compliance.

W Datenzugang und -integrität: Es gibt weitere Services für Datenmanagement, Datenlebenszyklus, Datensicherheit und Speicherung.

W Daten-Portabilität und Interoperabilität: Daten und Anwendungen können innerhalb der Multi-Cloud-Architektur übertragen werden, um die Vorteile der jeweiligen CloudModelle zu nutzen.

Datenklassifizierung ist die Basis für Datensouveränität

Dreh- und Angelpunkt einer souveränen Cloud-Strategie ist ein umfassendes Datenklassifizierungs-

management. VMware bietet einen Leitfaden zur Klassifizierung von Daten an. Je nach Vertraulichkeit und Kritikalität erfolgt eine Zuordnung bzgl. Datenlokalität, Sicherheitsanforderungen und Betrieb.

Die Sovereign-Cloud-Initiative von VMware erlaubt Unternehmen, relevante Cloud-Partner zu identifizieren, die souveräne CloudDienste entsprechend dem Sovereign Cloud Framework anbieten. Diese Partner sind ein essenzieller Baustein in der Umsetzung einer Cloud SMART Strategie, welche Innovation, Sicherheit und Autonomie zum Ziel hat.

Auf dem Weg zu einer souveränen Cloud-Strategie sollten Fragen bzgl. Anwendungsabhängigkeit, Datengravität als auch bestehende Verträge, Lizenzen und aktuelle Kosten betrachtet werden. Bei der Auswertung der Antworten sowie der Planung weiterer Schritte sind wir Ihnen gerne behilflich!

Weitere Informationen

Ihre Ansprechpartner sind: RDamoser@VMware.com, JSobotzik@VMware.com [ www.vmware.com/de/cloud-solutions/ sovereign-cloud.html ]

eGovernment | 03/2023 Seite 21 Cloud & IT-Infrastruktur
©
Pawinee stock.adobe.com
Der
Autor Norbert Müller ist Vice President Cloud Solutions bei secunet.

Tagesaktuell zum eGovernment informiert, auch auf den Sozialen Medien

Neben Printausgabe, E-Paper und Online-Auftritt ist eGovernment auch auf vielen sozialen Plattformen aktiv. Bei Facebook, Twitter und LinkedIn teilen wir ausgewählte News und Insights mit unseren Lesern.

Geben Sie uns ein „Like“ und folgen Sie uns!

https://www.facebook.com/ egovernmentde

https://twitter.com/ egovernmentde

https://de.linkedin.com/ showcase/egovernmentde/

Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

Cyberagentur

Projektstart: Mobile Quantencomputer

Die Messlatte liegt hoch bei der dritten großen Ausschreibung der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit (Cyberagentur): Im Dezember letzten Jahres hat die Agentur die Anforderungen für das Forschungsprojekt „Mobiler Quantencomputer – Quantenprozessoren für den mobilen Einsatz in Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen“ veröffentlicht. Ist die Erforschung von Quantencomputern an sich bereits anspruchsvoll, so sind die Herausforderungen in diesem Projekt noch größer, weil auch die Aspekte Mobilität bzw. schnelle Verlegbarkeit frühzeitig mitzudenken und zu erforschen sind. Als relevante Parameter dafür werden Größe, Gewicht oder Energieverbrauch genannt. „Mobile Systeme sind insbesondere für den Einsatz in Sicherheits- und Verteidigungsszenarien von großem Interesse, da sie nicht auf eine Datenanbindung an ein stationäres Rechen-

zentrum mit Quantencomputer angewiesen sind“, so Dr. Roman Bansen, Leiter Quantentechnologien in der Cyberagentur. Im Krisen- oder Verteidigungsfall sei eine umgehende Verlegbarkeit wichtig. Gleichzeitig soll aber auch die Leistungsfähigkeit gegenüber

Der Wettbewerb umdieEntwicklungeinesmobilenQuantencomputers beginnt: Die Cyberagentur hat 15 Teilnehmer für die erste Phase ihres Forschungsprojekts ausgewählt. IRIS²

aktuellen Quantenprozessoren signifikant gesteigert werden.

„Uns war bewusst, dass dieses Forschungsvorhaben eine große Herausforderung darstellt“, sagte Dr. Roman Bansen, „daher haben wir ehrlicherweise nicht mit so einer guten Beteiligung gerechnet.“

Aus der EU direkt ins Weltall

Die Europäische Union ist, was die sichere Regierungskommunikation angeht, noch immer sehr abhängig von Anderen Das Programm IRIS² soll das nun ändern und für eine nahtlose digitale Kommunikation der EU-Mitgliedstaaten sorgen.

Die Welt ist geprägt von geopolitischen Spannungen; gleichzeitig werden sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft immer digitaler. Das Ergebnis sind massive Bedrohungen der Cybersicherheit. Deswegen bedarf es einer sicheren und widerstandsfähigen globalen Konnektivität – das hat auch das EU-Parlament erkannt und sich für ein Programm für sichere Konnektivität für den Zeitraum 20232027 ausgesprochen.

Im Rahmen des Projekts IRIS² (infrastructure for resilience, interconnectivity and security by satellite; deutsch: Infrastruktur für Resilienz, Interkonnektivität und Sicherheit durch Satelliten) soll mit einem Budget von 2,4 Milliarden Euro ein innovatives, multiorbitales und weltraumgestütztes Konnektivitätssystem errichtet werden, das sowohl Behörden als auch dem Privatsektor Nutzen stiftet. Dafür sollen künftig bis zu 170

EU-eigene Satelliten in niedriger Umlaufbahn die Erde umrunden. Den ersten Vorschlag für eine solche Verordnung zur Entwicklung und Bereitstellung der Satellitenkonstellation legte die EU-Kommission bereits am 15. Februar 2022 vor.

Am 17. November 2022 wurde dann eine vorläufige politische Einigung über den Text erzielt. Die dazu notwendige Infrastruktur soll aus einem Bodensegment und einem Weltraumsegment, also den Satelliten, besehen. Diese sollen im Zeitraum zwischen 2025 und 2027 gebaut und vollumfänglich in Betrieb genommen werden. Als Eigentum der EU sind jedoch auch öffentlich-rechtliche Partnerschaften der Infrastruktur denkbar.

Ziele von IRIS²

Durch diesen sicheren, staatlichen Kommunikationsdienst werden

Besonders positiv wertet er das große internationale Interesse an dem Projekt: Bewerbungen kamen auch aus Österreich, Israel, Großbritannien, Frankreich, aus der Schweiz und den Niederlanden, aus Dänemark und Australien. Das zeige, dass mit dem Thema ein wichtiger technologischer Ansatz verfolgt werde, so Bansen. Im Ergebnis der Evaluierung wurden aus den eingegangenen Bewerbungen 15 Bietergemeinschaften ausgewählt, die nun in die erste Projektphase starten. Diese Bietergemeinschaften umfassen insgesamt 49 potenzielle Haupt- und Unterauftragnehmer, auch sieben akademische Einrichtungen sind beteiligt. Die weiteren Bewerber kommen aus der Industrie, darunter auch mehrere Start-ups.

Wie es weitergeht

Das Projekt ist in vier Phasen untergliedert und wird im wettbewerbsbasierten PCP-Verfahren

(Pre-Commercial Procurement / Vorkommerzielle Auftragsvergabe) durchgeführt. Eine Expertenjury aus Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeitern der Cyberagentur sowie externen Fachleuten wird nach der ersten Projektphase die eingegangenen Angebote bewerten und die besten Angebote auswählen. Diese Teilnehmer erhalten dann den Zuschlag für die nächste Projektphase. Pre-Commercial Procurement wird zur Innovationsförderung genutzt. Das Verfahren bietet unter ande-

rem den Vorteil, sich nicht in einer zu frühen Entwicklungsphase auf nur eine Lösung festzulegen. Und gerade im Bereich der Quantenprozessoren ist das Rennen noch offen, wie Dr. Roman Bansen erläutert: „Für die physische Realisierung der Qubits eines Quantenprozessors gibt es dabei eine Reihe verschiedener Forschungsansätze, die allesamt Vor- und Nachteile aufweisen“. Obwohl diese Ansätze sehr unterschiedlich weit fortgeschritten seien, ließe sich derzeit noch nicht absehen, welche davon sich durchsetzen werden. Im Verlauf des Projekts solle sich zeigen, inwieweit sich die jeweiligen Systeme für die Entwicklung leistungsfähiger, mobiler Quantencomputer eignen. Am Ende soll ein Laboraufbau eines vollständig mobilen Quantencomputers stehen. Geplant ist, an diesem Tests durchzuführen, erste Versuchsanwendungen zu schreiben und zu erproben. Auf dieser Grundlage sollen in Zukunft leistungsfähige mobile Systeme entwickelt werden.

„Es ist zu erwarten, dass Quantencomputer in absehbarer Zeit das Computing revolutionieren werden“, schätzt Roman Bansen ein, da sie eine Parallelisierung von Rechenvorgängen erlaubten, die für klassische Computer unmöglich sei. Die Geschwindigkeitsvorteile für konkrete Anwendungen seien enorm – etwa für Optimierungen, Simulationen, Analysen großer Datenmengen oder auch in der Kryptografie. nh

wichtige Infrastrukturen vernetzt, wodurch intelligente Netze wie Rechenzentren, Gesundheit- und Energienetzwerke gesteuert und kontrolliert werden können. Zudem ermöglicht das Projekt eine vereinfachte institutionelle Kommunikation zwischen Einrichtungen und Organisationen wie Regierungsbehörden, Botschaften oder Europol. Und auch für die Telemedizin birgt das Projekt Potenziale.

Weiter stärkt das Vorhaben das Krisenmanagement und die Überwachung, wodurch nicht nur Fortschritte im Katastrophenschutz und der humanitären Hilfe erzielt werden können, sondern auch militärische Missionen ergänzt sowie Grenzen und abgelegene Gebiete überwacht werden können. Außerdem ist denkbar, dass auch kommerzielle Dienste über die Erdtrabanten erbracht werden; Hochgeschwindigkeits-Breitband-Kon-

Der Abstimmung im Parlament war ein Kompromiss zwischen Unterhändlern der Abgeordneten und der EU-Staaten vorausgegangen – die jetzige Abstimmung galt als Formsache

nektivität und nahtlose Konnektivität könnten Lücken in der Kommunikationsabdeckung in der gesamten europäischen Union schließen. Zudem würden so erdgebundene Netze gestärkt. Die Satelliten leisten also einen Beitrag zur Resilienz. Die Ziele von IRIS² sind in fünf Hauptziele gegliedert:

W Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Kommunikationsdienste der Union durch Entwicklung, Aufbau und Betrieb der multiorbitalen Konnektivitätsinfrastruktur, W Beitrag zur Cyberabwehrfähigkeit und operativen Cybersicherheit,

W Verbesserung der sonstigen Fähigkeiten und Dienste des EUWeltraumprogramms, W Förderung der Einführung innovativer Technologien und W Gewährleistung von Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetzen und nahtloser Konnektivität in der gesamten EU, Beseitigung von Lücken in der Kommunikationsabdeckung.

Das Projekt wird durch eine sogenannte Mischfinanzierung getragen. EU-Mittel, Mittel aus Mitgliedstaaten und Privatinvestitionen sichern die Finanzierung des Programms. cm

eGovernment | 03/2023 Seite 23 Cloud & IT-Infrastruktur
Dr. Roman Bansen, Leiter Quantentechnologien bei der Cyberagentur ©Andreas Stedtler/Cyberagentur
©
BlackJack3D
Getty Images via Canva.com

eGovernment – Verwaltung digital

Vogel IT-Medien GmbH

Max-Josef-Metzger-Straße 21, 86157 Augsburg Tel. 0821/2177-0, Fax 0821/2177-223 redaktion.egov@vogel.de

Handelsregister Augsburg HRB 11943

Chefredaktion/CvD

Manfred Klein / mk (-133)

Ressort Politik

Ltg. Manfred Klein / mk (verantwortlich, -133)

Ressort Praxis

Ltg. Susanne Ehneß /su (verantwortlich, -180)

Natalie Ziebolz / na (-145)

Nicola Hauptmann / nh (-260)

Chiara Maurer / cm (-146)

Weitere Mitarbeiter dieser

Ausgabe

Markus Naaf, Daniela Schilling / ds

Co-Publisher Harald Czelnai (verantwortlich für den Anzeigenteil, -212), harald.czelnai@vogel.de

Fax 0821/2177-152

Mediaberatung

Sandra Schüller (-182) Christopher Forster (-213)

Bild Seite 17 © Ar_TH - stock.adobe.com

Anzeigendisposition

Mihaela Mikolic (-204)

Grafik & Layout

Michael Büchner

EBV: Carin Böhm

Anzeigen-Layout: Michael Büchner, Bernhard Manhard

Leserservice/Mitglieder-

betreuung:

Sabine Assum (-194, Fax -228) vertrieb@vogel.de

Fragen zur Abo-/ Beitragsrechnung:

DataM-Services GmbH, 97103 Würzburg Tel.:+49 931-4170-462 (Fax -494)

vogel-it@datam-services.de

Geschäftsführer

Werner Nieberle, Günter Schürger

Redaktionsbeirat

Jon Abele, BearingPoint

Dirk Arendt, Trend Micro GmbH

Reinhard Geigenfeind, Director Public Sector Deutschland bei dxc

Franz-Reinhard Habbel, Publizist

Prof. Dr. Dirk Heckmann, Ordinarius für Internet- und Sicherheitsrecht, Passau

Prof. Peter Parycek, Leiter von ÖFIT bei Fraunhofer FOKUS

Willi Kaczorowski, Berater

Matthias Kammer, govdigital eG

Dr. Stephan Klein, Governikus

Thomas Langkabel, Microsoft Marc Monich, Mach AG

Dr. Pablo Mentzinis, SAP Deutschland

Christian Mohser, Moysies & Partner Jochen Michels, Kaspersky

Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der D21

Dr. Philipp S. Müller, Amazon Web Services

Marc Reinhardt, Capgemini

Volker Kadow, PDV GmbH

Andreas E. Thyen, LizenzDirekt Deutschland GmbH Holger Wosnitza, Materna Erscheinungsweise:

12 Ausgaben jährlich

Abonnement Preis des Jahresabonnements:

108,- inkl. MwSt. und Versand Druck

Vogel Druck und Medienservice GmbH, Leibnizstr. 5, 97204 Höchberg Haftung Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend oder fehlerhaft sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Für Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, ist der jeweilige Autor verantwortlich.

Redaktionelle Beiträge, die zur Veröffentlichung in eGovernment Computing bestimmt sind, können auch auf allen Websites der Vogel Communications Group verwendet werden.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Sie können nur zurückgesandt werden, wenn Rückporto beiliegt.

Copyright Vogel IT-Medien GmbH

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, digitale Verwendung jeder Art, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist gestattet zu innerbetrieblichen Zwecken, wenn auf jedes Blatt eine Wertmarke der Verwertungsgesellschaft Wort, Abt. Wissenschaft, in 80336 München, Goethestraße 49, nach dem jeweils geltenden Tarif aufgeklebt wird. Nachdruck und elektronische Nutzung Wenn Sie Beiträge dieser Zeitschrift für eigene Veröffentlichung wie Sonderdrucke, Websites, sonstige elektronische Medien oder Kundenzeitschriften nutzen möchten, erhalten Sie Information sowie die erforderlichen Rechte über: www.mycontentfactory.de Tel. 0931/418-2786. Verbreitete Auflage 22.064 Exemplare davon 12.051 ePaper, (IVW IV/2022) Die Artikel dieser Publikation sind in

elektronischer Form über das Datenbankangebot der GBI zu beziehen: www.gbi.de Mitgliedschaft

eGovernment ist die Zeitung für die Digitalisierung der Verwaltung und Öffentliche Sicherheit. Sie informiert ITEntscheider in Bund, Land, Kommune und in den Öffentlichen Einrichtungen über alle fachlich relevanten Bereiche der digitalen Informationsverarbeitung im Public Sector. Das Onlineportal www.eGovernment.de stellt maßgeschneiderte Services für IT-Entscheider der Öffentlichen Hand dar und bietet ein umfangreiches, exklusives Webangebot mit hohem Nutzwert. Das Stammhaus Vogel IT-Medien, Augsburg, ist eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Vogel Communications Group. Der führende deutsche Fachinformationsanbieter mit rund 100 Fachzeitschriften und 60 Webseiten sowie zahlreichen internationalen Aktivitäten hat seinen Hauptsitz in Würzburg. Die wichtigsten Angebote des Verlages sind IT-BUSINESS, eGovernment, Healthcare-digital.de, BigData-Insider. de, CloudComputing-Insider.de, DataCenter-Insider.de, Dev-Insider.de, IP-Insider.de, Security-Insider.de, Storage-Insider.de

eGovernment | 03/2023 Seite 24
Inserentenverzeichnis adesso SE Frankfurt am Main www.adesso.de 12 AKDB Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern München www.akdb.de 16 Ceyoniq Technology GmbH Bielefeld www.ceyoniq.com 16 DATEV eG Nürnberg www.datev.de 16 eGovernment Augsburg www.egovernment.de 22, 25 Fabasoft Deutschland GmbH Frankfurt am Main www.fabasoft.com 16 Form-Solutions GmbH Karlsruhe www.form-solutions.de 16 FTAPI Software GmbH München www.ftapi.com 15 Governikus GmbH & Co. KG Bremen www.governikus.de 16 Hewlett-Packard GmbH Böblingen www.hpe.com/de/de/home.html 7 Mindfactory AG Wilhelmshaven www.mindfactory.de 27 Nortal AG Berlin www.nortal.com/de 16 NovaStor GmbH Hamburg www.novastor.de 8 OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsges. mbH Hannover Hannover www.optimal-systems.de 16 PayPal Deutschland GmbH Kleinmachnow www.paypal.de/verwaltung 5, 16 PDV GmbH Erfurt www.pdv.de 16, 28 procilon GmbH Taucha www.procilon.de 16 PROSOZ Herten GmbH Herten www.prosoz.de 16 Qytera Software Testing Solutions GmbH Eschborn www.qytera.de 16 Shuttle Computer Handels GmbH Elmshorn www.shuttle.eu 26 Telecomputer GmbH Berlin www.telecomputer.de 16 TIE Kinetix Holding B.V. ZA Breukelen (Utrecht) www.tiekinetix.com 11 toolhouse DV-Systeme GmbH Pfaffenhofen a.d.Ilm www.toolhouse.de 16 Vogel IT-Akademie Augsburg www.akademie.vogel-it.com 2, 20 Xima Media GmbH Dresden www.xima.de 16 xSuite Group GmbH Ahrensburg www.xsuite.com 16 Redaktionell erwähnte Unternehmen Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH Halle (Saale) www.cyberagentur.de 23 Barmer Berlin www.barmer.de 13 Bayerisches Staatsministerium für Digitales München www.stmd.bayern.de 12 BearingPoint GmbH Berlin www.bearingpoint.de 1 Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag Berlin www.tab-beim-bundestag.de 12 Capgemini Deutschland GmbH Stuttgart www.de.capgemini.com 19 Cisco Systems GmbH Berlin www.cisco.com 1 DFA Digital für alle Berlin www.digitaltag.eu 11 ]init[ AG für digitale Kommunikation Berlin www.init.de 20 Initiative D21 e.V. Berlin www.initiatived21.de 3 Kassenärztliche Bundesvereinigung KdöR Berlin www.kbv.de 14 Messe Berlin GmbH Berlin www.messe-berlin.de 15 Nationaler Normenkontrollrat NKR Berlin www.normenkontrollrat.bund.de 4 Nationales E-Government Kompetenzzentrum NEGZ e.V. Berlin www.negz.org 20 secunet Security Networks AG Essen www.secunet.de 21 T-Systems International GmbH Weinheim www.systems-weinheim.com 8 tantum sana GmbH Pfungstadt www.majasana.de 13 Universität Bremen Bremen www.uni-bremen.de 9 Vitako Bundes-Arbeitsgemein- schaft IT-Dienstleister e.V. Berlin www.vitako.de 5 VMware Global Inc Zweigndl. Deutschland München www.vmware.com 9, 21 VOMATEC Innovations GmbH Bad Kreuznach www.vomatec.de 6 Wegweiser GmbH Berlin www.wegweiser.de 20
IMPRESSUM
Anbieter & Bezugsquellen COM PUT ING Marktübersicht  PRINT: 12 Ausgaben pro Jahr inklusive Sonderpublikationen frei Haus.  LESERSERVICE: Sie möchten telefonisch bestellen oder haben Fragen zum Abonnement: Sabine Assum 0821 2177 - 194 oder sabine.assum@vogel.de Alles über die Digitalisierung in der Verwaltung 99,–im Jahr € Das ABO ...druckfrisch in Ihrem Briefkasten! www. egover nment.de/abo

BISZUVIERMONITORANSCHLÜSSE

XPCSLIM DH670

„ FürIntelCoreProzessoren der12.Generation(LGA1700)

„ Biszu64GBDDR4SO-DIMM

„ ZweiRJ45-Netzwerkanschlüsse(1Gbit)

„ 1×M.2-2280,1×M.2-2230

„ 4×USB3.2(10Gbit), 1×USB3.2Type C(5Gbit), 3×USB3.2(5Gbit),2× RS-232

„ 2×HDMI2.0b,2×DisplayPort1.4a

„ UnterstütztvierBildschirme

„ Cardreader,1×NVMe-SSD, 1×2,5"-Laufwerk

„ Remote-Power-On-Anschluss

„ Nur19 ×16,5 ×4,3cmLBH

„ Heatpipe-KühlsystemmitDoppellüfter

„ VESA-/Wandhalterunginklusive

€280,–*

XPCSLIM DH610

WieDH670,jedochabweichend…

„ ZweiRJ45-Netzwerkanschlüsse (1×2,5Gbit,1× 1Gbit)

„ 1×HDMI2.0b,2×DisplayPort1.4a

„ UnterstütztdreiBildschirme

„ 3×USB3.2(5Gbit), 1×USB3.2Type C(5Gbit), 4×USB2.0,2×RS-232

„ KeinCardreader

„ Unterstützt19 Vund12V Eingangsspannung

1,3-LITER-PCSFÜR DIEANFORDERUNGEN

VON HEUTE UNDMORGEN

DiesedreiMini-PC-LösungenbewerbensichdarumlangjährigeBegleiterinIhremAlltagzuwerden.Dabeipunktensie mitaktuellenProzessoren,vielArbeitsspeicher,großerKompatibilität und zahlreichenErweiterungsmöglichkeiten vonShuttle. FlexibelsindauchdieBetriebspositionen:denn stehend,liegendoderhängend,sieerbringen stetsihre volleLeistung.AlleDH-Modelleaus der600erSerie verfügenübereinwiderstandsfähigesGehäuseausMetallund werden effizientperHeatpipegekühlt.

WeitereInfosunter: WWW.SHUTTLE.EU

*EmpfohlenerHändlereinkaufspreisinEurobeioffiziellenShuttleDistributoren. EingabegerätenichtimLieferumfangenthalten.Änderungenvorbehalten.

€262,–*

XPCSLIM DH610S

WieDH670, jedochabweichend…

„ EinRJ45-Netzwerkanschluss(1Gbit)

„ 1× HDMI2.0b,1×DisplayPort 1.4a

„ UnterstütztdreiBildschirme (Zubehörerforderlich)

„ 3× USB3.2 (5 Gbit), 1× USB3.2 Type C(5Gbit),4×USB 2.0

„ Kein Cardreader

„ Wand/VESA-Halterung separat erhältlich €240,–*

QUADDISPLAYENVIRONMENT UP TO 64GB 2×GIGABIT 2×RS-232 HEATPIPE VESAMOUNT REMOTEPOWERON

Warenwirtschaft Pro 2023

Ob Auftragsbearbeitung, Fakturierung oder Projektverwaltung: Mit Lexware Warenwirtschaft pro erfüllen Sie alle Aufgaben in Ihrem Unternehmen effizient und professionell. Und die ausstehenden Zahlungen Ihrer Kund:innen bekommen Sie mit dem dreistufigen Mahnwesen des Warenwirtschaftssystems perfekt in den Griff

€ 599,00*

Artnr.: 9078528

TS-453E

€ 749,00*

Das TS-453E verfügt über 2,5 GbE Konnektivität, 8 GB RAM und M.2 Steckplätze für NVMe SSD-Caching, um hohe Leistung für Anwendungen wie Überwachungssysteme, virtuelle Maschinen, Dateiserver oder Backup-Server zu bieten. Zwei HDMI Ausgänge ermöglichen außerdem die direkte Multimediawiedergabe und eine robuste Überwachungsverwaltung

Artnr.: 9083198

TL-SG1016D DESKTOP SWITCH

€ 55,00*

Der 16-Port-Gigabit-Switch TL-SG1016D bietet eine einfache Möglichkeit, den Übergang zum Gigabit-Ethernet zu wagen. Alle 16 Ports unterstützen Auto-MDI/MDIX. Es ist nicht nötig, sich über den Kabeltyp (Patch oder Crossover) Gedanken zu machen, einfach anschließen und einschalten. Darüber hinaus sparen Sie mit der innovativen, energieeffizienten Technik des TL-SG1016D bis zu 15% Strom ein.

Artnr.: 8314185

Montageservice + optionale Installation

Sie möchten die Komponenten Ihres PCs gerne selbst zusammenstellen, haben aber nicht die nötige Zeit, diese auch selber zusammenzubauen? Kein Problem. Wir prüfen die Zusammenstellung, bauen den PC zusammen und installieren das mitgekaufte Betriebssystem. Dauertest inklusive.

Interesse?

Wir erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot bereits ab einer Auftragsgröße von 5 PC-Montagen.

Hotline: 04421-9131-018

Telefax: 04421-9131-019

Alle Features im Überblick: Die gesamte Warenwirtschaft organisieren

Perfekt für die Verwaltung mehrerer Firmen

Client-/Server-Lösung inklusive 3 Arbeitsplätzen

14 TB RED PLUS WD140EFGX 3,5“

€ 449,00*

Mit ausreichend Netzwerkspeicher ermöglicht es die My Cloud Pro Series Ihrem Kreativteam, Produktionsdateien an jedem Ort mit Internetverbindung zu bearbeiten, zu speichern und zu teilen. Die Kompatibilität mit Mac und PC sorgt dafür, dass Sie Ihre Inhalte unabhängig vom Betriebssystem schützen können.

Artnr.: 8735449

TL-SG105 DESKTOP SWITCH

€ 19,00*

Mit dem 5-Port-Gigabit- Desktop-Switch TL-SG105E von TP-Link lässtsichdieGeschwindigkeitderNetzwerk-ServerundBackboneVerbindung erheblich erhöhen. Entweder für Heimnetzwerk oder Büronetzwerk ist der TL-SG105E die optimale Wahl. Sie können die gewünschten Endgeräte priorisieren, deren Datenverkehr bevorzugt werden soll, damit Sie alle bandbreiteintensiven Anwendungen reibungslos verwenden können.

Artnr.: 8602542

BÜROEASY PLUS 2023

€ 239,00*

Mit Lexware büroeasy plus organisieren Sie Ihre Büroarbeit komplett in Eigenregie. Rechnungen, Angebote, Auftrags¬bestätigungen, Lieferscheine und Belege sind in kürzester Zeit erfasst. Die ideale Software für Selbstständige, Gründer:innen und erfahrene Unternehmer:innen. Lexware Büroeasy plus übernimmt die vollständige Buchhaltung für Freiberufler:innen und Bilanzierer:innen.

Artnr.: 9080169

€ 299,00*

Mit der WD Red™ Plus erhalten Sie optimale Leistung für die NASUmgebungen kleiner und mittlerer Unternehmen und erhöhte Workloads in Heim- und Kleinbüros. Die WD Red™ Plus ist speziell optimiert für die Archivierung von Daten, das Teilen von Inhalten und den Aufbau von RAID-Arrays in Systemen mit ZFS und anderen Dateisystemen

Artnr.: 9000193

UNIFI SWITCH PRO 24 POE

€ 699,00*

Dank PoE können Sie unkompliziert kompatible Geräte über das Netzwerkkabel mit Strom versorgen. Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität bei der Platzierung der Endgeräte und somit den einhergehenden Verkabelungsaufwand. Somit eignet sich dieser besondersfürWirelessAccess Points,IP-TelefoneundIP-Kameras. 24 Ports mit einer maximalen Geschwindigkeit von 10.000 Mbits/s stehen Ihnen zur Verfügung.

Artnr.: 73788

Tinten- und Tonerfinder

Auf der Suche nach Ersatzpatronen?

Nutzen Sie einfach unseren Tinten- und Tonerfinder!

Wählen Sie einfach im DropDown-Menü den Hersteller Ihres Druckers aus. Anschließend werden die verschiedenen Modelle angezeigt. Druckermodell auswählen und alle passenden Tinten/Toner angezeigt bekommen.

mindfactory.de/Tintenfinder

Wir nehmen uns Zeit für unsere Behörden- und Industriekunden. Daher möchten wir auch Sie gerne persönlich und kompetent am Telefon beraten. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

www.mindfactory.de behoerden@mindfactory.de

Wir sind Mo-Fr bis 17 Uhr und Sa bis 15 Uhr für Sie da!

Alle Markennamen, Warenzeichen sowie sämtliche Produktbilder sind Eigentum ihrer rechtmäßigen Eigentümer und dienen hier nur der Beschreibung. Unvorhersehbare Lieferengpässe bei Distributoren oder Herstellern, Zwischenverkauf, Irrtümer, Druckfehler und Preisänderungen vorbehalten. Diese Übersicht stellt nur einen winzigen Ausschnitt unseres gesamten Liefersortimentes dar. OVP-Angaben beziehen sich auf eine „Originalverpackung“. VPE-Angaben beziehen sich auf eine „Verpackungseinheit“. *Alle Preise in dieser Anzeige sind Nettopreise in Euro angegeben zzgl. Mehrwertsteuer, Versandkosten und ggf. Kosten für Zahlungsmittel. Alle Preise sind Tagespreise und können teilweise differieren. Erfragen Sie den genauen Preis bei unserem Verkaufsteam oder schauen Sie im Internet unter www.mindfactory.de

MY CLOUD PR4100
Ohne HDD Ohne HDD

Intelligentes Scannen.

Kinderleichte Bedienung

Intelligente Kopplung zu Ihren

Fachverfahren und Ihrem E-Akte-System

Konform zur TR-RESISCAN

Jetzt online Produktbroschüre bestellen oder Beratungstermin vereinbaren.

  
www.pdv.de
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.