Die bauliche Entwicklung der Kantonsschule
Die Kantonsschule Trogen gehört zu den ältesten öffentlichen Mittelschulen der Schweiz. Ihre bewegte Geschichte durch bildungs- und gesellschaftspolitische Hochs und Tiefs spiegelt sich rein äusserlich in ihren Bauten sowie der architektonischen Gestaltung des Campus. Seine Gebäude wurden zwischen 1804 und 2001 errichtet beziehungsweise für veränderte Zweckbestimmungen bis in die Gegenwart renoviert und teilweise markant umgestaltet. Am Nordhang Trogens, unten in den Nideren, bilden sich bauliche und schulische Epochen in geraffter Form ab, und so erweist sich die Baugeschichte1 unserer Schule stets auch als Bildungs- und Schulgeschichte.
Altes Konvikt und Olymp Auf den 1. Februar des Jahres 1821 wurde die Lehr- und Erziehungsanstalt für die Söhne der gebildeten Stände2 eröffnet. Als Schulhaus diente das um 1804 als Arbeiterhaus der nahegelegenen Spinnerei errichtete Gebäude. Am 7. Februar 1822 beschloss der Grosse Rat des Standes Appenzell der äusseren Rhoden, die Schule unter seinen Schutz zu nehmen. Daraufhin bot der Besitzer des mit einem geschwungenen Satteldach in Traufstellung versehenen Hauses, der Philanthrop Johann Caspar Zellweger, dasselbe dem Grossen Rat am 6. November des gleichen Jahres zur Gründung einer Kantonsschule als Geschenk an, und zwar mit den vaterländischen, mahnenden und weitsichtigen Worten:
Ehemalige Arbeiter behausung, erstes und späteres Knabenkonvikt, Lithografie, um 1826, von Jakob Laurenz Gsell.
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