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Bau des Roten Schulhauses

Die Vereine – die heimlichen Pädagogen Bevölkerung ganz besonders. Hinter diesem Erfolg steht aber die langjährige Arbeit des Turnlehrers an der Kantonsschule, unseres Freundes Prof. Knellwolf, und diesmal ganz besonders die Tätigkeit von Oberstlt. Martin Adank, der die Arbeit des jungen Oberturners Fritz Pieth bis zur letzten Minute unter scharfer Kontrolle hielt und aus den K.T.V.ern das Allerletzte herauszuholen wusste.»19

Und in seinem Jahresbericht äusserte sich der Rektor als wahrer Pädagoge:

«Wir wussten, dass unser KTV ein gutes Resultat heimbringen würde; aber der erzielte Erfolg ging über unsere Erwartungen hinaus, indem der Verein das beste

Sektionsresultat des Kantons erstritt und sich mit 145,55 Punkten von über 900

Sektionen nach Chiasso, Grenchen und Lugano in den vierten Rang stellt. Möchte die Schülerschaft auch für die geistige Arbeit aus dem Erfolg lernen: Man kann, wenn man recht will, wenn man rechtzeitig mit der Arbeit beginnt und dann zäh durchhält.»20

Dabei stand die Teilnahme des KTV bis zuletzt auf Messers Schneide. Bei dem geplanten Schulschluss vor den Sommerferien am 11. Juli wären die Knaben bis zum 18. Juli in Trogen geblieben und von da weg nach Winterthur gefahren. Die Schule musste aber wegen eines ernsten Falls von Kinderlähmung in Speicher bereits am 4. Juli geschlossen werden. Das hatte zur Folge, dass die Turner vierzehn Tage auf ihre Kosten in Trogen verbringen mussten, damit der Verein noch für das Fest arbeiten konnte. Das Festkomitee genehmigte dem KTV, lediglich am Wettkampf teilzunehmen und dispensierte ihn vom Festumzug und den allgemeinen Übungen. So fuhren die Turner am 18. Juli morgens nach Winterthur, bestritten den Wettkampf und traten daraufhin ihre Heimreise an, wo sie bei ihren Eltern unter anderem in Lugano, Schuls,

Der Kantonsschulturnverein am Eidgenössischen Turnfest in Winterthur, 1936.

Basel und Zofingen mit vierzehntägiger Verspätung eintrafen. Es war vorgesehen, dass zur Rangverkündigung eine kleine Abordnung von näher wohnenden Lernenden mit der neuen Fahne des Vereins erscheinen würde.21

Am 5. November 1938 gründeten acht ehemalige Trogener Schüler und KTV-Mitglieder in Zürich die Sportliche Hochschulverbindung Rhodia Turicensis, deren Existenz vorerst nur von kurzer Dauer war, da sie wegen mangelnder Führung und Streitigkeiten schnell wieder auseinanderfiel. Auch wenn sie ihre erste Bewährungsprobe nicht bestanden hatte, führte ein zweiter Versuch im Wintersemester 1942/43 zum Erfolg und hatte bis zum 18. November 2006 Bestand. Dann löste sich die Aktivitas an ihrer Hauptversammlung im Restaurant Bahnhof in Wollishofen auf, da sie nur noch fünf Mitglieder umfasste, wovon eines seit einem Jahr verschollen war. Das Stammlokal im Keller des Palmhofs an der Universitätsstrasse in Zürich wurde auf Mitte 2007 gekündigt und das Inventar bei Altherren eingestellt oder entsorgt.22

Erstmals seit der Gründung des KTV organisierten die Aktiven 1945 einen KTV-Abend, der über die folgenden Jahre zu einem Couleurball anwuchs, zu dem auch die Lehrerschaft und Freunde umliegender Kantonsschulturnvereine geladen wurden. Unterstützung fanden sie bei Rektor Wohnlich, der der Hoffnung Ausdruck gab, dass dieser fröhliche und kameradschaftliche Anlass zur Tradition werde.

Als Mitglieder eines Mädchenturnvereins der Kantonsschule Trogen beteiligten sich Schülerinnen bereits Ende der 20er-Jahre an Wettkämpfen.

Doch ist die Gründung einer solchen Vereinigung in der Zeit bis zum Schuljahr 1949/50 nicht aktenkundig. Erstmals erscheint ein Text zum Mäd-

Der Mädchenturnverein bei einer Gymnastikübung am Turnfest der Kantonsschule Trogen, 1929.

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